Mittwoch, 30. Januar 2013

Schönheitskekspause


Bei all den Gedanken zur Schönheit (die fürchte ich noch nicht ganz fertig sind...) wurde ich gestern wieder einmal schrecklich kekshungrig.
Geht es Dir auch so, knusprigfrische Kekse, am besten noch in Kombination mit einem leckeren Milchkaffee...hach, da kann mir gar nichts Schlimmes mehr passieren.

Das Rezept für die Kekse habe ich vor Jahren in einem kleinen Jüdischen Kochbuch entdeckt. Sie werden traditionell an Pessach gebacken, denn sie enthalten keinen Krümel Mehl.
(Pessach ist das Fest, dass an den Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei erinnert...Du weißt schon, die Geschichte mit den 10 Plagen, der Teilung des Meeres, Moses mit dem Volk Israel 40 Jahre in der Wüste....Ja, Du weißt es :-).)

Natürlich, Du ahnst es, habe ich das Rezept ein kleines bisschen abgewandelt  – das heißt in diesem Fall, ich habe die Zuckermenge drastisch reduziert. Keine Sorge, die Kekse sind immer noch sehr süß. Aber eben auch mandelig, nussig, zimtig, auf der Zunge schmelzend...ach, ich liebe sie und überlege, ob ich nicht schnell noch mal... ;-)?

Du brauchst für
  
Mandelbällchen

250g Mandeln, gemahlen (ich nehme die ungeschälten und mahle sie frisch)
180g Zucker
1 EL Zimt
2 Eiweiß
1/8 TL Weinsteinbackpulver (normales geht wie immer auch)


Übersichtlich, nicht wahr ;-)?

Die Mandeln werden mit der Hälfte des Zuckers und dem Zimt in einer Schüssel vermischt. (Du kannst statt der Mandeln auch jede andere Nuss verwenden, wie immer hängt alles von Deinem Geschmack ab.)


Das Eiweiß wird kurz geschlagen, bis es schaumig ist, dann wird das Backpulver zugegeben und das Eiweiß weiter zu Eischnee geschlagen. Nach und nach den restlichen Zucker einrieseln lassen und das Eiweiß dabei weiter schlagen, am besten 3-4 Minuten lang. Der Eischnee sollte richtig fest sein, wenn Du fertig bist.
Am Ende wird der Eischnee unter die Mandel-Zucker-Mischung gehoben (vorsichtig, um möglichst viel Luft im Eischnee zu erhalten) und die Mischung dann mit zwei Teelöffeln auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche gesetzt.
Im auf 170°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen werden die Kekse 20-30 Minuten gebacken, sie sollten nur ganz leicht braun sein, wenn Du sie aus dem Ofen ziehst.

Das war es schon, kinderleicht, wie versprochen!


Wenn Du magst, kannst Du die gebackenen Kekse noch in einer Puderzucker-Zimt-Mischung wälzen, das habe ich allerdings noch nie gemacht, ich finde die Kekse so, wie sie sind, perfekt.


Süße Grüße!
Liebst,
Sabine

Dienstag, 29. Januar 2013

Die Sache mit der Schönheit...geht weiter


Die nächste Runde also, ich hab Dich gestern schon vorgewarnt, ich bin noch nicht fertig ;-).

Ich habe meinen Post von gestern noch einmal überflogen und bin mir nicht sicher, ob Du meinen teils ein wenig wirren Gedankensprüngen folgen konntest. So geht es mir häufig, wenn mich ein Thema packt, dann tanzen mir 100000 Ideen durch den Kopf, sie hüpfen durcheinander und sind nur schwer zu bändigen und vor allem in eine Form zu bringen, die auch außerhalb meines Kopfes Sinn ergibt.
Ich werde also in den nächsten Posts zum Thema immer mal wieder auf das ein oder andere eingehen, dass Du gestern lesen konntest, nur so, zur Sicherheit ;-).

Oooooh... mein Handy bimmelt immer wieder, ein lieber Leser hat den ALLERersten Kommentar auf LiebesSeelig hinterlassen. Und dann noch jemand. Und noch jemand. Ich bin ganz sprachlos und hüpfe statt dessen glücklich eine Runde durch den Raum....DANKE!!!

Puh...durchatmen...weiter denken ;-)!

Wo waren wir?
Richtig, wir hatten die ‚Bin ich schön?’-Frage mit einem eindeutigen JA beantwortet ;-). Jeder Mensch ist schön, also auch DU.
Das können wahrscheinlich auch alle sehen – nur Du selbst nicht. Glaub mir, das kenne ich, nur allzu gut.
Wir bekommen Komplimente und wiegeln ab, wir gefallen uns in einem Kleidungsstück und denken ‚Das liegt nur am Schnitt!’, wir...Du merkst, in welche Richtung das geht.
Und wie kommen wir da raus?

Zunächst einmal – werd Dir bewusst, dass Du Dich so verhältst.
Das klingt banal, ich weiß, aber genau so reflexartig, wie wir uns selbst klein reden, streiten wir eben dieses Verhalten auch ab, vor uns selbst und natürlich und zuallererst auch vor unseren Lieben.
Also...gib es zu, nur vor Dir, es braucht niemand zu erfahren ;-). 
Wichtig ist es trotzdem, für Dich. Ich kann ja nur etwas ändern in meinem Leben und an meinem Verhalten, wenn ich weiß, was ich jetzt tue, wie ich mich jetzt verhalte.
Gut?
Gut.

Schritt zwei – beschließe, das zu ändern.
Klingt wieder viel zu einfach, ja, aber es hilft. Echt. In dem Moment, in dem ich beschließe, etwas zu ändern, in diesem Augenblick übernehme ich die Verantwortung für mich. Für mein Handeln. Für meine Art, die Dinge anzugehen. Ohne die Verantwortung für mich selbst zu tragen, kann ich nichts ändern.
Ob Du Dir selbst im Spiegel in die Augen schaust und versprichst, es zu ändern, ob Du einfach kurz die Augen schließt und Dir ganz sicher bist, dass es klappen wird, ob Du sogar einen kleinen Vertrag mit Dir selbst schließt, das alles ist ganz und gar DIR überlassen. Nur...tu es. Irgend etwas. Beschließe, Deine Sicht auf Dich selbst zu ändern.

Womit wir bei der nächsten Übung wären, die mir offen gestanden sehr schwer gefallen ist, als ich sie angefangen habe.
Werde Dir bewusst, was Du über Dich selbst sagst - und ÄNDERE das.
Mir selbst war gar nicht bewusst, wie oft ich Komplimente als reine Höflichkeit abgetan habe, wie unsicher ich wurde, sobald mir jemand etwas Nettes über mein Äußeres gesagt hat. Als ich dann in mich hineingehört habe, als ich mir selber zugesehen habe, wie ich mich genau so verhalten habe, da war ich erschrocken über mich selbst. Darüber, wie schlecht ich mit Komplimenten umgehen konnte.
Da mir die Sache mit den Komplimenten als erste aufgefallen ist, habe ich genau hier angefangen.
Wann immer mir jemand ein Kompliment gemacht hat, habe ich tief Luft geholt, meine erste, ‚natürliche’ ‚ach, das ist doch nur...’-Reaktion beiseite geschoben, statt dessen gelächelt und ‚Danke.’ gesagt. Einfach nur ‚Danke’, ganz aufrichtig und ehrlich. 
Und weißt Du was? 
Niemand hat mich deswegen für arrogant oder selbstverliebt gehalten. Im Gegenteil, jeder, der Dir ein aufrichtiges Kompliment macht, wird sich freuen, wenn Du das Kompliment auch annehmen kannst.
Also...übe das, was Dir am schwersten fällt. Und egal, wie unwohl Du Dich mit einer solchen, ‚anderen’ Reaktion anfangs fühlen magst, ich verspreche Dir, dass es besser wird. Ganz allmählich, es dauert. Aber es wird besser und besser. Heute freue ich mich aufrichtig und aus vollem Herzen, wenn jemandem etwas an mir gefällt – und als schöne Nebenwirkung verteile ich selbst auch noch viel lieber als früher Komplimente.


Was an mir finde ich schön?


Wenn Deine knappe Antwort ‚Alles!’ lautet, dann fühl Dich von mir umarmt und geherzt, dann freue ich mich wie verrückt mir Dir mit.
Wenn Deine Antwort ‚Nichts!’ lautet, dann fühl Dich auch fest umarmt und gedrückt, das wird.
Wenn Deine Antwort, so wie meine auch, ‚Ein bisschen was, nämlich...’ lautet, dann fühl Dich umarmt und Willkommen im Club!

Ich denke, so sehr wir auch alle mit uns hadern, wir finden etwas Schönes an uns. Du hast ja jetzt geübt, Schönes bei anderen zu finden, da sollte es Dir bei Dir selbst doch auch gelingen ;-)!

So habe ich zumindest angefangen. Ich habe mich auf die Dinge an mir konzentriert, die ich schön finde, auf meine Augen, auf meinen Mund usw.
Dann habe ich mich wann immer ich mich unwohl oder unsicher gefühlt habe, genau auf diese schönen Dinge konzentriert.
Also, um bei der leidigen Nase zu bleiben, etwa so: „OK, die Nase ist nicht so toll, aber meine Augen lenken gut davon ab.“
Oder auch, ein Klassiker:
„ICH muss es ja nicht sehen!“
Ja, ich weiß, das klingt ein bisschen nach Trotzphase, aber es funktioniert toll. Diese Gedanken sorgen nämlich dafür, dass ich mich auf Schönes konzentriere und das sorgt dann wieder für die gute Ausstrahlung, die einfach jeden Menschen schön wirken lässt...wir hatten das.
Es sorgt aber auch dafür, dass ich mich nicht auf meine vermeintlichen Schwachstellen konzentriere. Ich stehe nicht mit hochgezogenen Schultern und hängenden Mundwinkeln in der Welt herum. DAMIT wirkt niemand spontan schön. Oder auch nur sympathisch. Oder so ;-). Du weißt, was ich meine.

Die Dinge, die wir selbst an uns nicht mögen, mögen ja meist NUR wir selbst nicht. Ich kenne NIEMANDEN, der ein Problem mit meiner Nase hätte – außer mir. Es macht also gar nichts, dass alle anderen die Nase sehen und ich nur dann, wenn ich in den Spiegel schaue (und wie viel Zeit am Tag verbringt man dort schon?). Wieso also sollte ich unsicher sein wegen etwas, das nur ICH nicht schön finde? Und das ich fast nie sehe? Das mir darüber hinaus gute Dienste erweist?
Eben.

So habe ich mir nach und nach meine kleinen Unsicherheiten, meine Komplexe, meine Ängste abgewöhnt. Abtrainiert könnte ich auch sagen.

Das ist ein langer Weg und oft echt anstrengend. Sich selbst immer wieder zu hinterfragen, seine eigenen Reaktionen zu kontrollieren und bewusst zu machen, bis die neuen Muster einem in Fleisch und Blut übergegangen sind, das dauert. Es ist oft ätzend, da will ich Dir gar nichts vormachen.
ABER...glaub mir, das ist es WERT, sowas von wert!!

Fang an, schenke Dir selbst ein Lächeln und finde Deine Schönheit!
Liebst,
Sabine

Montag, 28. Januar 2013

Die Sache mit der Schönheit


Am Freitagabend habe ich zwischen durchfroren heim kommen und Badewanne noch schnell nach neuen Posts in einigen meiner liebsten Blogs geschaut und bin HIER über den Artikel von Stef über die Schönheit gestolpert.
Und war betroffen.
Stef führt einen entzückenden wie inspirierenden Blog, sie bringt neben vielem Anderen immer wieder kleine Strecken über die Mode, die sie mag, sie ist eine wirklich hübsche Frau – und am Freitag muss ich von ihren Selbstzweifeln, was ihr Äußeres betrifft, lesen, wie unsicher sie früher war und immer noch mal ist, auch und gerade, wenn sie sich mit anderen Frauen vergleicht.
Ich muss zugeben, dass mich selten ein Blogpost so berührt hat und ich habe in den letzten Tagen immer wieder darüber nachgedacht.

Wieso sind wir so unsicher, was uns selbst betrifft?

Wieso haben so viele Frauen einen so schrecklichen Spaß daran, sich selbst klein zu reden? Geht es Männern auch so?

Wieso empfinden wir so schnell einen anderen Menschen als arrogant, nur, weil er/sie gerade KEINE Komplexe hat, was das Aussehen angeht? Verwechseln wir Selbstbewusstsein mit Arroganz? Und wieso, wieso, WIESO??

Gestern morgen haben wir uns mit Freunden zum Frühstücken getroffen (dazu vielleicht ein anderes Mal mehr unter ‚Unterwegs in München’). Die Rede kam auf unsere Urlaubspläne dieses Jahr und eine Freundin erzählte, dass sie letztes Jahr in einem Hotel war, in dem fast nur Kanadier wohnten, die wohl fast ausnahmslos alle ziemlich übergewichtig gewesen seien. Der Kommentar der Freundin dazu lautete: „Das war so schlimm, da war ich fast die Hotelschönheit!“...Pause, dann, ganz erschrocken: „Also...nur was die Figur angeht, nicht vom Gesicht her!“
HALLO?!

Da habe ich dann beschlossen, diesen Post zu schreiben und vielleicht sogar eine kleine Serie zu starten.
Nicht, weil ich mich selbst für eine Schönheit halte, die allen anderen gute Ratschläge geben kann, sondern, weil ich früher GANZ GENAU so war.
Schlimmer eigentlich.
Ich hatte gar keinen Bezug zu meinem Aussehen.
Wenn ich Dir also heute ein bisschen was zu den Themen Aussehen, Schönheit, Stil und Ausstrahlung schreibe, dann teile ich mit Dir meine Erfahrungen, was das angeht. Ich könnte auch sagen, ich verrate Dir, was ich erst mühsam lernen und mir zusammen suchen musste. Was Du daraus machst ist wie immer Deine Sache. Ich hoffe, ich kann Dir wenigstens ein kleines Lächeln schenken.


Bin ich schön?

Was IST Schönheit eigentlich, was bedeutet es, schön zu sein?

Nimm Dir mal einen kurzen Moment Zeit, um darüber nachzudenken.
Hast Du’s?
Gut.
Und jetzt versetz Dich in Deinen Nachbarn, Deine beste Freundin/besten Freund, in wen auch immer, der Dir gerade einfällt.
Was glaubst Du, würde diese Person die Frage genau so beantworten, wie Du?
Ja?
Nein?

Schönheit ist, und das ist jetzt eigentlich eine Binsenweisheit, ich wollte es Dir aber trotzdem noch einmal kurz ins Gedächtnis rufen, etwas ÄUSSERST Subjektives und Individuelles. Jeder Mensch empfindet meiner Erfahrung nach etwas anderes als schön. Jeder Mensch kann in etwas Anderem Schönheit finden.
Klar gibt es Dinge und Personen, bei denen sich alle einig sind. Sonnenuntergänge sind kitschig, aber schön, George Clooney ist ein schöner Mann. Ja, er ist etwas alt, aber das tut hier nichts zur Sache ;-).

All die retuschierten, getackerten Models sind auf eine gewisse Art schön – aber was um alles in der Welt bringt uns dazu, uns mit ihnen zu vergleichen? Wieso suchen wir alle nur noch diese EINE Art von Schönheit?

Das ist ziemlich verrückt, nicht wahr?
Denk mal darüber nach. Wenn jeder Mensch seine eigene Idee von Schönheit hat....wieso dann müssen wir alle, musst Du, muss ich, muss der Nachbar von schräg gegenüber, wieso müssen wir dann nur EINER einzigen Idee von Schönheit genügen? Die dazu gar nicht mal unsere eigene ist?
Ja, Models sind schön. Aber ist das Schönheitsideal, das sie verkörpern, wirklich MEINE Idee von Schönheit, oder bin ich einfach nur so sehr an den Anblick dieser vermeintlich perfekten Gesichter gewöhnt, dass ich sie als schön empfinde und mich nicht?
Ist es ECHT meine Idee von Schönheit, dass alle magerdünn sind? Oder ist es nicht vielmehr so, dass unsere Sehgewohnheiten mittlerweile so sehr manipuliert sind, dass wir alles, was ‚normal’ ist, als außerhalb der Norm empfinden?
MUSS ich Modelmaße haben?

Denk an Deine Lieben, an die Menschen in Deinem Umfeld. Ich bin mir sicher, Du findest bei jedem einzelnen von ihnen etwas Schönes.
Du stimmst mir zu?
Sehr gut...und jetzt bitte ich Dich um einen kleinen Test.
Wenn Du das nächste Mal unterwegs bist, ganz egal, ob Du im Bus sitzt, in der Bahn, ob Du durch irgend eine Fußgängerzone läufst, beim Bäcker in der Schlange stehst....wenn Du also irgendwo bist, wo Menschen sind, dann schau Dich um. Schau Dir jeden dieser Menschen an und such etwas, das Du schön findest. Ich mach das oft. Und weißt Du, was ganz erstaunlich ist? Ich finde etwas. Eigentlich immer. (Ja, es kommt vor, dass ich länger suchen muss...aber irgend etwas gibt es. Bestimmt.)
Der Eine hat schöne Augen oder gepflegte Hände, schöne Haare, weiße Zähne, perfekt geschwungene Augenbrauen, eine umwerfend schöne Stimme, eine schöne Art, sich zu kleiden, ein schönes Lächeln,...Du merkst, worauf ich hinauswill. Es gibt an JEDEM Menschen etwas, das schön ist.
Damit sind wir irgendwie alle schön. Ja, das ist ein bisschen weit hergeleitet, aber es stimmt. Ich bin absolut felsenfest davon überzeugt.

JEDER Mensch hat etwas Schönes.

DU hast etwas Schönes, etwas, dass DICH einzigartig macht.

Wieso also stellst Du Dich vor den Spiegel und suchst nach vermeintlichen Fehlern und Makeln? Wieso vergleichst Du Dich mit Anderen? Die Anderen sind nicht wie Du, sie haben nicht Dein Lächeln, Deine Augen, Deine Art, in die Welt zu schauen. Die hast nur DU.

Mir ist schon oft etwas ganz Verrücktes aufgefallen – gerade unsere angeblichen ‚Makel’ sind es, die uns für andere interessant und schön machen. Frag mal in Deinem Umfeld nach, was die Anderen an Dir mögen, was sie schön finden. Es werden sicher Dinge dabei sein, die DU absolut schrecklich findest.

Du glaubst mir nicht?
Meine Haare, die kaum zu bändigen sind und jeden Tag etwas anderes machen, was alles, was an Frisur erinnert, ausfallen lässt – werden geliebt.
Meine Nase, die ich absolut schrecklich finde – wird geliebt.
(Meine Schwester hat das gleiche Modell geerbt, Genetik kann fies sein...aber...auch diese Nase wird geliebt ;-).)
Mein....ich könnte jetzt fröhlich so weiter machen, aber Du ahnst, wohin das führt.
Was immer ICH an mir nicht mag, es gibt sicher irgendwo einen Menschen, der genau DAS an mir toll findet. Dem ich auffalle, gerade weil ich ICH bin und nicht irgend ein perfektes Model (und ich bin mir sicher, dass Du auch diese Models nach Dingen fragen kannst, die sie nicht an sich mögen – und jede Menge Antworten erhalten wirst!).

So.
Durchatmen.
Und was machst Du jetzt damit?
Fühlst Du Dich nur deswegen besser?
Nun...vielleicht ein klitzekleines Bisschen, ich würde mich sehr freuen...aber so richtig den Durchbruch hat Dir das noch nicht gebracht. Ich bin sicher, Du sitzt noch immer vor dem Bildschirm und denkst „Ja...aber wenn sie MEINE Nase....“.
Ich bin mir sicher, auch DEINE Nase wird geliebt. Oder Deine komische linke Augenbraue...oder was immer Du an Dir nicht magst.

„Die hat leicht tippen, ich habe niemanden, der mich liebt...“
Das, meine Liebe/mein Lieber stimmt so GAR nicht. Ich weiß, das klingt erst mal nicht nach einem Trost, aber...Du hast DICH!
Du hast den tollsten Menschen der Welt, der DICH liebt! Du kennst Dich, Du weißt um Deine Stärken und Schwächen, Du kannst Dich voll und ganz auf DICH verlassen!
Du bist da für Dich!
DU solltest Dich schön finden, an allererster Stelle!

Du solltest zumindest so tun als ob, denn wenn Dir das gelingt, wenn Du mit der „Ich bin schön – gefälligst!“ – Einstellung in die Welt hinaus gehst, dann hast Du etwas an Dir, das unsagbar schön ist. Das alle Leute in seinen Bann zieht. In Deinen Bann, um genauer zu sein.

Dann hast Du eine positive AUSSTRAHLUNG.

Hast Du Dich mal gefragt, wieso mancher Mensch einen Raum betritt und sich sofort alles um diese Person dreht?
Wieso es Frauen und Männer gibt, die scheinbar mühelos Andere für sich gewinnen, die interessieren?
Ja?
Ich verrate es Dir. Das Geheimnis ist die Ausstrahlung.
Ja, die kann man sich nicht von heute auf morgen antrainieren, sie muss aus dem Inneren eines Menschen leuchten.
Das stimmt.
Du kannst aber jetzt und sofort anfangen, diese Ausstrahlung in Dein Leben einzuladen und damit fortan auch in die Welt zu bringen.
Und wie? Wie geht das, wie zaubert man sich Ausstrahlung in die Wangen?

Naja...fühl Dich schön.

Ein blöder Rat?
„Ich muss mich schön fühlen, damit andere mich schön finden, damit ich mich selbst als schön ansehen kann?!“
Öhm....ja. So in etwa funktioniert es, so habe ich es gemacht.
Zuerst war es eine gewisse Täuschung, jedenfalls hat es sich für mich so angefühlt.
Ich wollte nicht auffallen, bin aber mit zurück genommenen Schultern und gehobenem Kopf durch die Straßen gelaufen.
Ich wollte eigentlich nicht gesehen werden, habe aber andere angesehen, offen, freundlich.
Ich wollte unauffällig-mausgraue Kleidung tragen, praktisch wie unsichtbar, habe mich aber für Farbe entschieden.
Ich wollte mich sofort wieder mit der Frau da vorne links, genau, die mit dem kurzen Rock und den schönen Beinen...also, mit der wollte ich mich vergleichen, habe mich aber statt dessen auf mich konzentriert.
Darauf, dass mein Blick offen blieb.
Dass ich den Kopf nicht gesenkt habe.
Dass ich ein kleines Lächeln auf den Lippen hatte. Gerade so viel, dass ich auf meinen Gegenüber unglaublich sympathisch wirken musste.
Darauf, was ich an mir mag.
Im Ernst, ich habe mich anfangs immer wieder daran erinnert, was ich an MIR schön finde. Wenn Du gerade daran denkst, was schön ist an Dir, dann KANNST Du keine traurige, verschlossene, negative Ausstrahlung haben. Oder Du bist sehr begabt und ich bin es nicht ;-).



So, ich glaube, das war genug für heute. Morgen reden wir darüber, wie Du Schönes an Dir findest und wie Du mit vermeintlich nicht-so-Schönem gut umgehen kannst, ja?
Und bis dahin suchst Du, wenn Dir das leichter fällt als bei Dir selbst, noch ein wenig die Schönheit in Anderen. Sie ist da.

Liebst,
Sabine

Samstag, 26. Januar 2013

Eis und Schnee, ein hoher Turm und eine Horde Schweinchen


...damit könnte man, kurz gesagt, unseren gestrigen Tagesausflug nach Ulm zusammenfassen.

Mein Mann und ich entdecken furchtbar gern neue Städte und so hatten wir uns dieses Mal Ulm vorgenommen – wir beide kannten die Stadt nur von kurzen ICE-Stopps und das sollte sich ändern, zumal man selbst mit der Regionalbahn keine 2 Stunden von München aus unterwegs ist.
Gesagt getan und bewaffnet mit wetterfesten Schuhen und der Kameraausrüstung haben wir uns gestern morgen auf den Weg gemacht.

Bei schönerem Wetter als Dauerschnee hätten wir den Münster sicher schon von Weitem sehen können, so aber blieb der höchste Kirchturm der Welt in dicken Wolken und Hochnebel versteckt und tauchte erst aus der grauen Suppe auf, als wir schon fast am Bahnhof waren. Sicher lag es auch an dem Winterwetter, dass die Stadt selbst ziemlich...naja...LEER war.

Super an Ulm ist ganz definitiv, dass alles zu Fuß erkundet werden kann, selbst bei dem eisigen Wind gestern – und entsprechend häufigen Aufwärmpausen in Cafés – haben wir uns die Stadt problemlos erlaufen.

Neue Architektur trifft auf Alte - sehr spannend, finde ich

Sooo kalt....

Wir haben mit dem Münster angefangen, eine wirklich wunderschöne Kirche.
Kirchen, das sollte ich Dir vielleicht kurz erklären, besuche ich wirklich gerne, ich mag die Architektur, die Proportionen, auch die Akustik.

Hier ein paar Eindrücke, leider war es in dem Münster (von dem mein Mann behauptet, es hieße ‚das Münster’; laut Duden geht beides, was so aber wohl noch ausdiskutiert werden muss ;-) ) ziemlich dunkel. Ich war gestern Abend selbst ganz erstaunt, wie viel die Kamera doch noch daraus gemacht hat, ist sie nicht brav ;-)?







Nach dem Münster haben wir uns in die Altstadt vorgearbeitet und in das sogenannte Fischerviertel. Es stehen tatsächlich noch jede Menge alter Häuser (mit teilweise abenteuerlichen Schieflagen), insgesamt hatten wir aber beide das Gefühl, dass die Stadt an einigen Ecken schon SEHR herausgeputzt ist. Das ist an sich überhaupt nicht schlimm (und ich behaupte es auch von München, was mir in schönster Regelmäßigkeit böse Blicke einbringt), hat aber ein bisschen was Künstliches.

Ja, das ist wirklich SO schief...aber es steht

Überall in der Stadt findest Du Spatzen, sie hängen vor verschiedenen Geschäften, stecken auf hohen Stäben und sind bunt bemalt, passend zur jeweiligen Umgebung. Ein bisschen erinnert das an die Berliner Bären.
Wie Ulm auf den Spatz kam? Nun, es gibt auf dem Münster eine Spatzenfigur und so flattern die Vögelchen als Wahrzeichen durch die ganze Stadt, wirklich nett, wie ich finde.
Hier siehst Du in der Mitte das Original und einige bunte Nachahmer:



Nach einem mittelmäßigen Mittagessen mit unfassbar schlechtem Kaffee (Wenn Du mal nach Ulm kommst – meide ‚Henry’s Coffee World’! Lass Dich nicht davon täuschen, dass sie mit ihrem selbst gerösteten Kaffee werben! Lass Dich auch nicht von der modernen Aufmachung täuschen oder davon, dass der Laden voll ist!! Geh einfach weiter und sei mir dankbar für den Tip ;-)!) sind wir noch durch die Gassen rund um den Münster geschlendert (in Ulm ist der Münster wirklich das Zentrum). Dort gibt es ein paar wirklich schnuckelige Geschäfte und Cafés.
Im Café Alba gab es dann den 2. Kaffee (deutlich besser als Nummer 1, wenn auch noch nicht übermäßig gut), zusammen mit einer extrem freundlichen Bedienung, netter Atmosphäre und italienischen Köstlichkeiten. Wir waren versöhnt und haben einen Beutel der eigens für das Café hergestellten Mandel-Orangen-Cantuccini mitgenommen. Lecker!

Sehr gut hat mir auch die relativ große Dichte an Galerien gefallen, die es in Ulm gefühlt an jeder Ecke gibt. 
Vor einer solchen Galerie, gleich neben dem Café Alba, kamen uns diese entzückenden Metallschweinchen entgegen. Ich war ja kurz versucht, eins zu adoptieren ;-)...



Völlig durchfroren sind wir schließlich wieder zum Bahnhof zurück gelaufen (das dauert vom Münster aus etwa 10 Minuten, wie gesagt, es ist alles sehr nah beieinander) und sind, wenn auch leicht verspätet, am Abend wieder in München eingetrudelt.

Vor dem Rathaus. Erinnert ein bisschen an die Schlösser in Köln...nur dass es in Ulm bloß 3 sind...

Fazit: Ulm ist sicher einen Ausflug wert, wenn Du Kircharchitektur und alte Gebäude magst. Auch der Fußweg an der Donau sah sehr schön aus. Ich würde Dir allerdings empfehlen, die Stadt im Frühling, Sommer oder Herbst zu besuchen – irgendwann also, wenn es nicht so eisig kalt ist (der Wind pfeift richtig durch die Stadt) und das Licht besser geeignet zum Fotografieren.


Hab es warm!
Liebst, Sabine