Donnerstag, 18. September 2014

Himmlische Quittentarte

Liebes, es gibt Früchte, die liebt jeder.
Äpfel oder ganz aktuell: Zwetschgen.

Dann gibt es daneben noch die Küchenstiefkindchen, mit denen sich kaum jemand abgeben will. Die unbekannter sind, nicht so leicht zugänglich, mit denen nur Wenige etwas anzufangen wissen.


Die Quitte ist so ein Stiefkindchen, völlig zu Unrecht, wich ich gleich mal dazu sagen muss.

Sie schmeckt nämlich unfassbar gut!


Seit ein paar Jahren schon sind wir gute Freunde, die Quitte und ich. Sie ist ein spezieller Typ, den man zu nehmen wissen muss, dann aber offenbart sie eine unglaubliche Fülle an feinen Aromen, die sehr, sehr glücklich machen.


Quittengelee und vielleicht noch Quittenbrot wirst Du kennen.
Aber Quittenmarmelade?
Oder Kuchen mit Quitten?
Ich ahne, da hört es dann auf ;-)!

Deshalb zeige ich Dir heute und demnächst noch einmal wunderbare Quittenrezepte, einfach und gelingsicher.

Heute fangen wir an mit einer Quittentarte.
Ich habe mich gefragt, wieso ich Quitten immer nur zu Brotaufstrich verarbeite und dass es doch auch anders gehen müsste.
Es geht.
Und wie!


Die Tarte kommt optisch eher schlicht daher, dafür wird Dich der Geschmack umhauen!
Quitte at her best, sozusagen.
Und ganz nebenher fällt, fast schon als Abfallprodukt, noch eine köstliche Grundlage für eine Quittenlimo an.
Klingt gut?
Schmeckt auch so!


Quittentarte (glutenfrei)

Teig:
80g Hafermehl (frisch aus Haferflocken gemahlen; glutenfrei, wenn nötig)
80g Reismehl
40g Pfeilwurzelstärke (alternativ: Kartoffel-, oder Maisstärke; glutenfrei, wenn nötig)
1 Msp Backpulver
50g (Birken)Zucker
3g Guarkernmehl (alternativ 2g Johannisbrotkernmehl)
100g kalte Butter
1 Eigelb
3 EL Eiswasser

Belag:
400g Quitte
500ml Wasser
150g (Birken)Zucker
1 Vanilleschote

wenn Du magst:
Lavendelblüten

Aus den Zutaten für den Teig knetest Du rasch einen Mürbeteig, legst eine Form damit aus, stichst den Boden ein paar Mal mit einer Gabel ein und stellst alles abgedeckt für eine halbe Stunde ins Gefrierfach.

Während der Boden kühlt, bereitest Du den Belag zu.
Dafür wird die Quitte zunächst gewaschen und der leichte Flaum, der sie bedeckt, wird entfernt.
Dann wird die Frucht geviertelt, entkernt und anschließend in möglichst dünne Scheiben geschnitten. Nimm Dir Zeit dafür und achte darauf, dass die Scheiben möglichst gleichmäßig dünn sind.
Meine waren etwa 2-3mm dick, das war perfekt.

Das Wasser wird mit dem Zucker und der halbierten und ausgekratzten Vanilleschote wie mit dem Vanillemark aufgekocht.
In das kochende Wasser kommen die Quittenscheiben und werden in etwa 5 Minuten gar geköchelt.

Die Fruchtscheiben werden aus dem Sud genommen und dürfen in einem Sieb abtropfen, die verbleibende Flüssigkeit wird weiter eingekocht und zwar auf etwa 200ml.
Probier den Quittensirup ruhig immer wieder einmal, das Ganze soll Dir schließlich schmecken und das Quittenaroma wird mit der Zeit immer intensiver.
Wenn Du zufrieden bist, darf Dein Sirup etwas abkühlen.

Wenn Dein Teig durchgekühlt ist, wird eine dünne Schicht Sirup direkt auf dem Boden verteilt (ich habe etwa 3 EL verwendet), dann werden die Quittenscheiben darauf verteilt. Diese habe ich noch einmal mit 2 EL Quittensirup beträufelt, ein paar wenige Lavendelblüten darüber gestreut.
Dann braucht Deine Tarte im auf 190°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen etwa 30 Minuten, bis sie goldig und gar ist.

Auskühlen lassen – und das war es auch schon wieder.


Den restlichen Sirup kannst Du wunderbar mit Mineralwasser aufgießen und schon hast Du die zur Tarte passende Quittenlimo, das Ganze schmeckt aber sicher auch einfach über Waffeln oder Pfannkuchen geträufelt.

Die Tarte ist jedenfalls köstlich, das feine Aroma der Quitte ist himmlisch und so, so gut!
Nachmachen, Liebes!


Wie immer kannst Du statt der glutenfreien Variante auch einfach einen ganz normalen Mürbeteig zubereiten, das funktioniert bestens.

Wird die Quitte Deine neue Freundin?

Liebst,
Sabine