Mittwoch, 12. August 2015

In einem Tag durch...Tel Aviv

Wie versprochen nehme ich Dich mit, einen ganzen Tag durch Tel Aviv.
Ich war ja im Juli auf einer Dienstreise in Israel (HIER habe ich Dir schon ein Video davon gezeigt) und hatte dabei zum Glück ein wenig Zeit für zumindest ein bisschen Sightseeing. Ein Tag für Tel Aviv und einen für Jerusalem und so werde ich Dich mitnehmen durch meine Tage.


Heute ist Tel Aviv dran und das war ein ECHT laufintensiver Tag. Ich habe eine große Runde gedreht, dabei noch lange nicht alles gesehen, aber doch einen ganz guten Eindruck der Stadt gewonnen, denk ich.
Ich beschreibe Dir einfach, welchen Weg ich gegangen bin, zeige Dir Bilder und hab ein paar Empfehlungen für Dich. Und solltest Du einmal in Tel Aviv sein, nicht viel Zeit haben und viel sehen wollen – dann hüpfst Du einfach auf diese Runde, wo immer Dein Hotel steht :-).

Los geht es für mich in der Gordon Street. Dort gibt es ein wirklich nettes kleines Hotel, die Dizengoff Suites, die ich mit einem Hintergedanken gebucht hatte, dazu aber an anderer Stelle mal mehr.
Vom Hotel aus geht es in Richtung Westen zum Strand, einfach immer geradeaus laufen und Du kannst die kilometerlange Promenade einfach nicht verpassen.
Der Ausblick auf das Meer sollte an dieser Stelle genossen werden und wenn Du mehr Zeit hast als ich, würde ich Dir einen verplantschten Vormittag am Wasser empfehlen – am Nachmittag wird es sehr voll, aber morgens und vormittags ist der Strand noch entspannt leer.
In Richtung Süden gehen wir weiter, immer auf der Promenade, bis etwa auf Höhe der großen Hotels Sheraton und Dan gegenüber der Strandpromenade, nur einmal die Straße gequert, ein kleiner Park zu sehen ist, in dem ein Boot steht. Das ist aus Stein und darauf ist die Geschichte der Einwanderung erzählt, einen kleinen Schwenk davon habe ich Dir schon im Video gezeigt.


Gleich neben dem Park ist das Café Masada, in dem es einen ganz hervorragenden Cappuccino gibt, ein Wasser und eine grandiose Aussicht dazu, sehr empfehlenswert! Überhaupt solltest Du darauf achten, genug zu trinken, wenn Du wie ich Verrückte bei 36°C durch die Stadt rennst.
Ach ja, in allen Restaurants ist der Preis für den Service nicht in den Preisen auf der Karte inkludiert, es wird erwartet, dass 10, eher aber 12% der Rechnungssumme noch einmal draufgeschlagen werden.


Schweren Herzens ist es jetzt an der Zeit, dass wir uns vom Meerpanorama und auch vom Wind am Wasser trennen und uns in Richtung Innenstadt wenden. Gleich neben dem Café Masada gehen Treppen hoch, die Dich zur Frischmann Street führen. Die nächste Straße geht es gleich wieder rechts ab in die Ha’Yarkon, eine große Straße, die uns, wenn wir ihr in Richtung Süden folgen, in die richtige Ecke und zur Allenby Street bringt. Wieder eine große Straße, keine Angst, das werden wir heute auch noch ändern, der wir aber erst einmal folgen, um eine große Kurve herum und noch eine Ecke weiter, bis wir den Eingang zum Karmel Markt sehen, der von der Allenby abgeht und nicht verpasst werden kann.
Jetzt heißt es, sich mutig ins Getümmel zu stürzen! Im Video hast Du kurze Ausschnitte gesehen, allerdings hätte ich, gerade zu Beginn des Marktes, der eigentlich eine lange Straße ist, die links und rechts alle möglichen und unmöglichen Geschäfte und Marktstände bietet, gar nicht filmen können, weil es so voll war.


Tipp: Nach dem ersten guten Drittel wird es deutlich ruhiger und die Marktstände verändern sich hin zu Lebensmitteln, Obst und Gemüse. Wenn Du Hunger oder Durst hast, wirst Du hier sicher fündig – aber Achtung, zu Mittag essen wir woanders, das dauert aber noch ein bisschen und deshalb ist ein Snack durchaus drin.


Unser nächstes Ziel ist nach überstandenem Marktbesuch die Parallelstraße zum Karmel, in der jeden Dienstag und Freitag ein Kunstgewerbemarkt stattfindet. Um Dahin zu kommen kannst Du a) zurück über den Karmel gehen, was ich mir geschenkt habe, oder aber b) Dich munter durch kleine Gässchen schlagen und genau das tun wir. Am Ende des Marktes gehen wir nach rechts durch die Kalisher Street und die entlang, bis wir zur Kreuzung mit der Mohliver Street kommen. Zeit, ein bisschen durchzuatmen und Dich umzuschauen, viele Stoffgeschäfte finden sich hier, in denen vor allem Orthodoxe (die es nicht nur in Jerusalem gibt) einkaufen.

In die Mohliver Street biegen wir nach links ab  und laufen damit direkt auf den Zugang zur Nachalat Street zu, unserem Zwischenziel.
Die Nachalat bin ich zunächst einfach hinauf gelaufen, habe mich umgeschaut und bestaunt, was es alles zu kaufen gab. Von richtig schlimmem Kitsch bis zu richtig schönen Handwerksarbeiten ist alles dabei und wenn Du ein lustiges, verrücktes oder richtig schönes Mitbringsel suchst, hier wirst Du sicher fündig.
Das habe ich aber erst in einer zweiten Runde getan, zunächst bin ich alles abgelaufen, habe mir am oberen Ende der Straße in einem Stand einen großen, frisch gepressten Orangensaft gegönnt und dann entspannt alles noch einmal abgeschlendert. Ein  Mitbringsel für meine Schwester hat sich auch noch in meine Tasche geschlichen und dann habe ich die Nachalat wieder in Richtung Süden verlassen.


So langsam wird es echt Zeit für’s Mittagessen und so habe ich mich über die Binyamin Street aufgemacht zur Ahad Ha’Am. Die erwies sich als richtig, richtig lang und die gesuchte Hausnummer, die 51, als richtig weit weg. Das macht aber nichts, denn entlang der Ahad Ha’Am findest Du ganz viel beeindruckend schöne Architektur aus den 1920er Jahren. Da wir die Straße nach dem Essen auch wieder hinunter laufen müssen, empfehle ich Dir, auf der einen Straßenseite hin und auf der anderen zurück zu laufen, so verpasst Du nichts und kannst in Ruhe fotografieren.


Die Nummer 51 schließlich beherbergt das kleine Restaurant Mezze, Du sitzt in einem schönen Vorgarten und bekommst, wenn Du magst, eben Mezze, Vorspeisenvariationen, die satt und sehr glücklich machen. Das alles in Bioqualität, Vieles mit der Option, es vegan zu bekommen und das Meiste gibt es auch glutenfrei – übrigens auch die Desserts, das wusste ich leider nicht und war so schon pappsatt. Sag nicht, ich hätte es Dir nicht gesagt...
Himmlisch ist der Verbenen-Limetten-Eistee, der eben genau das ist, gekühlter Tee und den Du Dir nach Belieben selbst süßen, oder aber es lassen kannst – absolute Empfehlung, sehr erfrischend und am besten trinkst Du gleich zwei der großen Gläser!
Mein Essen konntest Du bereits im Video sehen, ich hatte Mezzevariationen aus Hummus, Tahina mit speziellen Gewürzen, Oliven, Salat und einem köstlichen kleinen Reis-Spinat-Gericht. Dazu gab es glutenfreies Brot.
Im Mezze ist es herrlich entspannt und das solltest Du ebenso entspannt genießen, bevor wir wieder aufbrechen.

Die Ahad Ha’Am wieder hinunter geht es immer geradeaus, vorbei am Shalom Tower, einem markanten Hochhaus, in das ganz entzückende Viertel Neve Tsedek, dem historischen Zentrum der Stadt, in dem ruhige Straßen mit Blumen bewachsen sind, kleine Häuser stehen und es auf der Shalom Shabazi Street richtig tolle Boutiquen zu entdecken gibt. Ich bin zunächst ein bisschen ziellos durch das Viertel gezogen und habe mich einfach daran gefreut, dann ging es für mich die Shabazi entlang. Wenn Du in Shoppinglaune bist, findest Du hier richtig schönen Schmuck, Inneneinrichtungsläden und noch viel mehr.


Neve Tsedek habe ich in Richtung Westen, also in Richtung Meer, wieder verlassen und es ging auf die HaMered in Richtung Norden. Am Park HaKovshim, auf den Du nun zuläufst, geht es am unteren Ende vorbei und dann die HaKovshim Street am Busbahnhof vorbei in Richtung Norden weiter.
Diese Ecke von Tel Aviv geht in das jemenitische Viertel über, durch das ich weiter in Richtung Norden gestreift bin, das mir aber nicht gar so viel gesagt hat. Laut Reiseführer finden sich hier viele kleine Cafés und Geschäfte, diese Straßen habe ich wohl geschickt umgangen...
So oder so, über die HaRav Kook (der erste Oberrabiner von Israel, um hier mal ein bisschen Bildung reinzubringen ;-) ) geht es wieder in Richtung Zentrum, denn eine Straße musst Du Dir unbedingt noch ansehen, die Bialik Street, die Du über die HaAri und die Allenby erreichst. Die Bialik Street wartet noch einmal mit schönsten Häusern auf und ist außerdem recht ruhig, eine schöne Abwechslung nach den trubeligen letzten Stunden.


Dir brennen die Füße?
Fast ist es geschafft, über die Idelson geht es wieder zur Allenby und über die nach Westen in Richtung Strand.

Endlich!

Schuhe aus und den Weg zurück mit den Füßen im Wasser laufen.
Achte dabei aber unbedingt auf umherfliegende Frisbee-Scheiben und Bälle!


Nach einem entspannten, plätschernden Spaziergang solltest Du auf Höhe des Sheraton zurück zur Promenade gehen, Dir auf dem Weg an einer der Duschen die Füße an den dafür vorgesehenen Stationen waschen (der Sand scheuert Dir sonst die Füße auf – naja, mir zumindest), Schuhe an und dann geht es wieder zurück über die obere Promenade bis zur Kreuzung Gordon Street.
Zurück ins Hotel, duschen, umziehen, Ruhe genießen.

Zum Sonnenuntergang solltest Du ganz unbedingt zurück zum Strand gehen, der Moment ist unbeschreiblich schön – und unbeschreiblich schnell vorbei, maximal 5 Minuten dauert das Spektakel, hab also am besten die Wetterapp im Blick. Kein Problem übrigens in Tel Aviv, denn W-LAN findest Du gratis fast überall. 

An einer der zahlreichen Bars am Strand hast Du Dir den Sundowner heute so richtig verdient und entweder findest Du hier auch einen Salat oder etwas anderes zu Essen, oder aber Du kommst mit mir zurück zum Hotel.
Wieso das?
Weil unten im Hotel das Café Marco ist, das himmlische, frische glutenfreie Pasta serviert. Steht nicht auf der Karte, aber jetzt auf dem Blog ;-).

Und wenn Du wie ich das Hotel nebenan im gleichen Gebäude hast hast, dann stolperst Du einfach glücklich aus dem Aufzug ins Zimmer – und wenn Du wie ich so richtig Glück hast, dann ist Dein Zimmer ein Träumchen, das sich über 2 Etagen erstreckt und eine große Dachterasse hat. Mit ein paar schönen Aufnahmen von Tel Aviv bei Nacht geht es dann ins klimatisierte Schlafzimmer und ab ins Reich der Träume.


Das war er, mein Tag in Tel Aviv.
Leider habe ich weder den Hafen gesehen, noch Jaffa, das alte Zentrum und die weiße Stadt fehlt mir auch noch.
Da bleibt nur eines – bald wieder hinreisen, nach Tel Aviv!

Ich hoffe, Dir hat unser Ausflug gefallen!

Liebst,
Sabine