Meinen großen
Hefeteigdurchbruch habe ich ja im November gehabt und konnte endlich, endlich
ein Rezept für einen glutenfreien Weckmann teilen (HIER).
So kurz vor Ostern
habe ich mir den Hefeteig noch einmal vorgenommen, denn zu dieser Jahreszeit
habe ich seit Jahren einen unerfüllten Wunsch: Hefehasen. Zu kleinen Häschen
geformter Hefeteig, kaum gesüßt und perfekt zum Osterbrunch. Mit dem verbinde
ich die süßen Kerlchen zumindest.
Natürlich hätte ich
nun einfach den Hefeteig, wie beim Weckmann beschrieben, zubereiten und zu
Hasen formen können.
Aber Du kennst mich.
Da musste noch eine
kleine Besonderheit rein, es ist schließlich Ostern und nicht nur die Form des
Gebäckes darf sich unterscheiden, geschmacklich sollte da auch etwas dezent
anderes kommen.
Da für mich zu Ostern
kaum etwas näher liegt, als Möhren zu verwenden, habe ich genau das getan, sie
sorgen feinst geraspelt im Teig für eine zusätzliche Süße, halten das Gebäck
schön feucht (wer glutenfrei backen muss, weiß, wie wertvoll das ist!) und
darüber hinaus sind meine Häschen so auch noch sonnige Kerlchen, wenn man ihrer
Farbe glauben darf.
Frisch aus dem Ofen,
noch lauwarm ohne alles oder schon etwas abgekühlt mit einem Marmeladenbauch,
meine Osterhasen sind richtig lecker geworden und machen sich super, ob nun als
Frühstück, zum Brunch, ob als kleiner Hungerstiller in der Pause oder aber auf
der Kaffeetafel. Sie lassen sich übrigens auch hervorragend mit Kindern backen
und formen.
Was jetzt nur noch
fehlt, ist das Rezept, bitte hier entlang:
Hefehasen
(glutenfrei)
Du brauchst für 10 Häschen
Teig
4g Trockenhefe
275ml lauwarme Flüssigkeit
(bei mir Milch und Wasser 1:1)
20g Ahornsirup
440g Brotmehl (ich hatte
Schär Mix B)
40g Maisstärke
Prise Salz
2g Flohsamenschalen, gemahlen
3g Xanthan
½ TL Vanille, gemahlen
50g Butter, zerlassen
Schale von 1 Bio-Orange,
frisch abgerieben
100g Joghurt (bei mir 1,8%
Fett)
1 Ei, Gr. L
150g feinste Möhrenraspel
außerdem
Milch zum Bestreichen
Zunächst kümmern wir
uns um die Hefe, die mit dem Ahornsirup und der lauwarmen Flüssigkeit vermischt
und dann für 15 Minuten an einem warmen Ort vergessen wird, bis Du eine
fröhlich blubbernde Masse vor Dir hast.
In der Zeit werden
die trockenen Zutaten abgewogen und sorgfältig miteinander vermischt, die
Butter wird gewogen und geschmolzen. Die Möhren werden geputzt und feinst
gerieben, ich habe dafür auf der Vierkantreibe die Seite benutzt, die das
Sternchenmuster hat (so dass Du quasi eine Art Möhrenmus erhältst).
Nun nur noch die
Orange heiß abwaschen und die Schale abreiben und weiter geht es.
Die blubbernde
Hefemischung kommt ebenso wie alle übrigen Zutaten zu den vorgemischten Mehlen.
Nun mit dem Handmixer oder der Küchenmaschine den Teig für etwa 6-7 Minuten mit
den Knethaken durchmixen. Die Teigmasse dickt in dieser Zeit dank der
Bindemittel etwas an, bleibt aber noch klebrig. Das ist so völlig in Ordnung.
Den Teig nach dem
Mixen mit Frischhaltefolie abdecken oder die Rührschüssel in eine Tüte
einschlagen (Hefe mag es warm und feucht) und den Teig dann an einem warmen Ort
für etwa 45 Minuten gehen lassen, bis sich das Volumen deutlich vergrößert,
bzw. fast verdoppelt hat.
Ich mache das im
Backofen auf der Gärstufe, hast Du so etwas nicht, macht das gar nichts,
einfach die Backofenlampe anschalten, wenn Du mit der Hefemischung beginnst,
dann sollte Dein Backofen zum Gären etwa 30°C erreicht haben.
Nach der Gärzeit
kommt der lustige Teil.
Streue eine dünne
Silikonmatte oder ein großes Stück Frischhaltefolie recht großzügig mit Mehl
ein (Reis- oder Buchweizenmehl eignen sich hervorragend) und setze mit einem
Teigschaber den Teig darauf. Nun mit Hilfe der bemehlten Unterlage den Teig
vorsichtig kneten. Zunächst wird alles noch sehr klebrig sein, gib bei Bedarf
ruhig noch etwas Mehl zu, nach spätestens 2 Minuten aber hast Du einen weichen
und recht feuchten, aber formbaren Hefeteig vor Dir liegen.
Den Teig zu einer
gleichmäßigen Rolle formen und diese in 20 gleich große Stücke von etwa 50g
zerteilen. Du musst das natürlich nicht abwiegen, achte einfach darauf, dass
der Teig gerecht auf alle Stückchen verteilt ist.
Nun schnappst Du Dir
immer 2 der Teigstücke, die zusammen einen Hasen ergeben. Von einem der Stücke
nimmst Du eine Minikugel ab, den Rest rollst Du zu einer Kugel, die zu einem
sanften Oval zusammengedrückt wird und so auf dem mit Backpapier ausgelegten
Backblech landet. Die nächste Kugel wird gedrittelt, je ein Drittel wird zum
Kopf, die beiden anderen Drittel werden zu den Ohren der Hasen geformt und wie
der Kopf einfach angesetzt. Die Minikugel wird schließlich als Hasenschwanz auf
das Oval gesetzt und leicht angedrückt.
Verfahre so mit dem
gesamten Teig und verteile die Häschen auf 2 Backbleche. Mit etwas Milch
bestreichen und fertig sind die kleinen Kerle für den nächsten Schritt.
Im auf 225°C
Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen brauchen Deine Häschen nun etwa 13
Minuten, bis sie gar und goldig sind.
Abkühlen lassen,
dabei geduldig sein und lauwarm oder kalt servieren.
Ja, so einfach geht
es, und Du hast fruchtig-süße, fluffige Hefehäschen, die schön saftig sind. Du kannst aus dem Teig selbstverständlich auch zwei große Hasen formen,
dann verlängert sich die Backzeit ein wenig. Wenn Dir der Aufwand des Formens
zu groß ist, füllst Du den Teig einfach in Muffinförmchen und streust
vielleicht noch ein wenig Hagelzucker darauf, fertig sind die süßen
Möhrenbrötchen.
Oh und wenn Du so gar
kein Freund von Möhren bist, die können auch ganz einfach weggelassen werden.
Die Häschen schmecken dann etwas anders, aber noch immer sehr lecker.
Die Häschen lassen
sich übrigens prima einfrieren, einfach auf Vorrat backen und bei Bedarf etwa 1
Minute in der Mikrowelle auftauen lassen (auf voller Stufe). Die Häschen
schmecken dann wieder wie gerade aus dem Ofen und Du hast frisches Gebäck, wann
immer Du es brauchst, ob Dich der kleine Hunger quält, die Kinder quengeln oder
überraschender Besuch vor der Tür steht.
Meine Hefehasen sind
nicht allzu süß, da ich sie in aller Regel mit Marmelade esse, aber manchmal
auch eine Scheibe Käse auf ihnen landet. Magst Du es süßer, können noch locker
30-40g Zucker in den Teig gearbeitet werden.
Wie üblich gilt an
dieser Stelle: Mach daraus, was Du magst.
Welches Gebäck darf
bei Dir an Ostern nicht fehlen?
Liebst,
Sabine