Dienstag, 21. Juli 2020

Südtiroler Käseknödel

In der letzten Woche hat unsere kulinarische Sommerreise eine kurze Pause eingelegt, heute geht es weiter und zwar nach Südtirol.
Hach! Ich hab Sehnsucht nach Bozen und Meran, nach warmer Luft und diesem ganz speziellen Gefühl, das mir tatsächlich nur Südtirol gibt. Diese gelungene Mischung aus Alpenheimeligkeit und Italien. Wenn Du noch nicht dort warst, nimm Südtirol unbedingt auf Deine Reiseliste!

Viel schneller als gedacht kommst Du aber kulinarisch nach Alto Adige, sozusagen per Knödelexpress.
Wunderbar lockere glutenfreie Südtiroler Käseknödel, würzig, köstlich und in einer halben Stunde auf dem Tisch
Knödel sind der Inbegriff der Südtiroler Küche und ich habe eine ganze Weile an einer guten glutenfreien Variante gefeilt. Ich wollte die nämlich genau so locker und fluffig hinbekommen, wie ihre glutenhaltigen Cousins und das war dann schon eine kleine Herausforderung.
Am Ende hat wieder einmal das einfachste Rezept überzeugt und so kommen wir heute mit wenigen Zutaten aus.
Herrlich luftige glutenfreie Südtiroler Käseknödel, einfach gemacht und so lecker!
Wollen wir?

Südtiroler Käseknödel (glutenfrei)

Du brauchst für 12 kleine Knödel (oder 6 große)

150g Knödelbrot in Würfeln*
80g würziger Bergkäse in kleinen Würfeln
1 Schalotte oder kleine Zwiebel (etwa 40g)
Olivenöl
1 Ei, Gr. L
125ml Milch
Salz
Pfeffer
Nach Geschmack 1 EL gehackte Kräuter (Petersilie oder Schnittlauch)

*Wenn Du im Handel kein glutenfreies Knödelbrot findest, kannst Du Dir ganz einfach behelfen. Schneide 200g glutenfreies, weiches Brot (Weiß- oder Körnerbrot geht beides) in kleine Würfel und lege diese auf einem mit Backblech mit Backpapier aus. Im auf 180°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen für etwa 15 Minuten rösten, bis die Würfel schön trocken und resch sind. Abkühlen lassen und dann wie beschrieben verfahren.

Die Schalotte wird in feine Würfel geschnitten und in wenig Olivenöl glasig angeraten. Mit der Milch aufgießen und diese erwärmen.
Etwa die Hälfte des in kleine Würfel geschnittenen Bergkäses in die warme Milch-Schalotten-Mischung geben und unter Rühren schmelzen lassen.
Ist der Käse geschmolzen, alles zur Seite stellen und etwas abkühlen lassen.

Das Knödelbrot in eine große Schüssel geben. Salz, Pfeffer, den restlichen Käse in kleinen Würfeln und wenn Du magst gehackte Kräuter dazu geben.
Die abgekühlte Milchmischung darüber gießen und ein Ei dazu schlagen.
Mit den Händen alles gut durchmischen und sobald das Brot anfängt, weich zu werden, kneten.

Du wirst eventuell im ersten Moment den Eindruck haben, dass die zugegebene Flüssigkeitsmenge nicht reicht, knete einfach weiter, das wird schon. Am Ende solltest Du einen eher lockeren, stückigen Knödelteig vor Dir haben, der auf Druck zusammenhält.
Das Ganze abgedeckt für etwa 15 Minuten durchziehen lassen.

In der Zeit setzt Du einen großen Topf mit Wasser auf, das einmal aufkochen sollte.
Ich würze das Wasser mit sehr wenig Gemüsebrühe, Du kannst auch einfach nur Salz verwenden. Richtig würzig sollte das Ganze nicht werden, es geht einfach darum, dass den Knödeln beim Kochen kein Geschmack entzogen wird.
Sobald das Wasser kocht, die Hitze stark herunterdrehen und das Wasser knapp unter dem Siedepunkt halten.

Mit feuchten Händen werden nun die Knödel geformt. Dafür etwa gleich große Mengen Teig zwischen den gewölbten Handflächen zu Knödeln drehen. Ich habe mich für kleine Knödel entschieden, die etwa golfballgroß wurden.
Du kannst auch mit der doppelten Teigmenge pro Knödel arbeiten und entsprechend normal große Knödel formen.

So oder so, nun wird es spannend.
Bevor Du den ganzen Teig verarbeitest, dreh erst einmal einen Probeknödel. Der wandert dann auch gleich ins heiße Wasser und nun siehst Du, ob alles glatt gelaufen ist.
Hält Dein Knödel zusammen, steigt bald auf ist nach etwa 5 Minuten gar?
Alles richtig gemacht, Du kannst nun in Knödelproduktion gehen.

Will Dein Knödel schon beim Drehen nicht zusammenhalten? Dann fehlt dem Teig tatsächlich noch Flüssigkeit, gib schluckweise Wasser zu und hör auf, sobald Du eine Konsistenz hast, die funktioniert.

Fällt Dein Knödel beim Kochen auseinander?
Achte darauf, dass das Wasser nicht mehr kocht (ganz wichtig!), ist das nicht das Problem, knete 1 EL glutenfreie, helle Mehlmischung in den Teig und probier es noch einmal. Nimm mehr Mehl, falls nötig, das kann ich mir aber kaum vorstellen.

Sobald Du mit dem Teig zufrieden bist, wird die gesamte Menge zu Knödeln gedreht, die es sich dann im knapp siedenden Wasser gemütlich machen dürfen.
Meine Miniknödel waren nach gut 5 Minuten Ziehzeit gar und herrlich fluffig, drehst Du größere Knödel verlängert sich die Kochzeit auf etwa 10-11 Minuten.

Aus dem Wasser nehmen und genießen.
Glutenfreie Südtiroler Käseknödel, auf dem Teller nach Alto Adige
Auf den Bildern habe ich meine glutenfreien Südtiroler Käseknödel mit brauner Butter und etwas Parmesan serviert, sie passen großartig zu einem knackigen Salat, machen sich auch toll als Suppeneinlage (gerade in klarer Brühe!) und wenn Du es gehaltvoller magst, passt eine Champignonsauce super.
Dazu ein Glas Südtiroler Rosé und ich bin ein paar Bissen lang auf der anderen Seite der Alpen – herrlich!
Südtiroler Käseknödel, glutenfrei und köstlich
Die Knödel sind so fluffig-weich, wie ich mir das vorgestellt hatte, mit ein paar kleinen Inseln von geschmolzenem Käse, dabei schön würzig und saftig. Auf dieses Rezept bin ich ein wenig stolz und seit ich es entwickelt habe, wird hier sehr viel öfter geknödelt. Trau Dich also ganz unbedingt an diese kleinen Käseträumchen.
Glutenfreie Südtiroler Käseknödel, luftig und würzig
Wo wir nächste Woche Station machen? Verrate ich noch nicht, nur so viel – es wird lecker!

Mach es Dir schön!

Liebst,
Sabine

Mittwoch, 8. Juli 2020

Pastel de Nata

Unsere kulinarische Sommerreise geht weiter, heute machen wir einen Zwischenstopp in Portugal.

Pastel de Nata, die köstlichen kleinen Küchlein aus Belém, standen schon lange auf meiner das-muss-ich-unbedingt-glutenfrei-hinbekommen-Liste. Sehr lange. Als ich dann meine kulinarsiche Sommerreise vorbereitet habe, fielen mir diese kleinen Teilchen wieder ein und ich habe mich ans Werk gemacht.
auf dem Teller nach Portugal mit köstlichen, glutenfreien Pastel de Nata
Die Füllung? Kein Problem.
Der Teig? Ach ja…

Pastel de Nata (die manchmal auch Pastei de Nata genannt werden) sind im Grunde genommen mit Pudding gefüllte Blätterteigküchlein, klein und fein, mit zwei, drei Happsen weg. Außen knuspriger Teig, innen cremige Füllung, die dezent gewürzt ist.
glutenfreie Pastel de Nata, schnell zubereitet und ein köstliches kulinarisches Andenken an Portugal
An eben diesem knusprigen Teig bin ich schier verzweifelt – und dann habe ich aufgegeben. Das gleich in doppeltem Sinn, zum Einen habe ich eine ganze Zeit lang nicht mehr versucht, die Pastel de Nata zu backen. Zum Anderen habe ich bei meiner jetzigen Variante etwas gemacht, das ich höchst selten tue. Ich habe auf einen fertigen Teig zurückgegriffen. Genauer gesagt auf fertigen, glutenfreien Blätterteig.
glutenfreie Pastel de Nata, schnell fertig und einfach nur köstlich
Das hättest Du nach dem x-ten Fehlschlag wohl auch gemacht und so sind sie ruckzuck fertig zubereitet, meine

Pastel de Nata (glutenfrei)

Du brauchst für 8 Stück

1 Portion glutenfreien Blätterteig*

250 ml Vollmilch (lactosefreie Milch oder Pflanzenmilch gehen auch)
15 g Speisestärke, glutenfrei
90 g Zucker
1 Eigelb, Größe L (wenn Deine Eier die Größe M haben, 2 Eigelb verwenden)
ein Stück Zitronenschale, bio (einfach mit dem Sparschäler abhobeln)
1 kleines Stück Zimtstange (bei mir etwa 4-5 cm lang)

Zimt nach Geschmack

*Alternativ zum Blätterteig kannst Du die Pastel de Nata auch mit einem glutenfreien Mürbeteig zubereiten. Ein gutes Grundrezept wäre zum Beispiel dieses HIER, unter Umständen ergibt das dann nur 6 Teigkörbchen.

Für die Creme werden Milch, Stärke, Zucker und Eigelb sorgfältig verquirlt. Zitronenschale und Zimtstange kommen dazu und dann wird die Mischung auf dem Herd bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren (Wichtig! Sonst hast Du schnell Rührei) erwärmt. Nach etwa 5 Minuten fängt die Masse an, anzudicken. Noch ein wenig weiter rühren, bis die Konsistenz von dickem Pudding erreicht ist.
Zur Seite stellen.

Der Blätterteig wird in Kreise von etwa 10cm Durchmesser ausgestochen oder ausgeschnitten und dann in die Mulden einer Muffinform gedrückt. Achte darauf, dass der obere Rand ein wenig dicker ist, als der Rest.
Verarbeite auf diese Weise den gesamten Teig.

Aus der abgekühlten Puddingmasse werden die Zitronenschale und der Zimt entnommen. Dann wird der Pudding gleichmäßig auf die Teigkörbchen verteilt.

Im auf 215°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen brauchen Deine Pastel de Nata nun etwa 17-20 Minuten, bis die goldig und gar sind.
Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.

Die abgekühlten Pastel de Nata mit etwas Zimt bestäuben oder pur essen.

Und das war es auch schon.
glutenfreie Pastel de Nata, ein kulinarischer Abstecher nach Portugal
Das ganze Rezept ist in unter einer halben Stunde fertig, perfekt also für spontanen Besuch, für eine süße Kleinigkeit zwischendurch oder auch für das schnelle Dessert.

Im Kühlschrank halten sich die Pastel de Nata ein paar Tage – wenn sie denn so alt werden -, frisch schmecken sie aber am besten.
einfache Pastel de Nata, glutenfrei und köstlich
In Portugal bekommt man die Pastel oft mit sehr dunklen Stellen auf der Oberfläche, weil die Füllung noch einmal abgeflämmt wird. Ich habe das versucht und finde nicht unbedingt, dass es den Geschmack deutlich verbessert, daher habe ich diesen Arbeitsschritt fröhlich unterschlagen. Wenn Du also die ganz authentische Optik haben magst, dann hat Dein Flambierbrenner noch seinen großen Auftritt.

Wie angegeben kannst Du den fertigen Blätterteig durch selbst gemachten Mürbeteig ersetzen, mir persönlich gefällt die Blätterteigvariante geschmacklich ein wenig besser.
glutenfreie Pastel de Belem, schnell zubereitet und köstlich
Nächste Woche geht die kulinarische Sommerreise wieder in Richtung Norden, es wird kugelrund...und mehr verrate ich noch nicht!

Bis dahin, mach es Dir schön und probier unbedingt die Pastel de Nata aus, sie sind himmlisch und dank des kleinen Blätterteigtricks auch unglaublich schnell zubereitet.

Liebst,
Sabine

Dienstag, 30. Juni 2020

Salade Mechouia – Gegrillter Paprika-Tomaten-Salat

Wie schon in der letzten Woche versprochen geht es nach Norwegen HIER in unserer kulinarischen Sommerreise in den Süden. Genauer gesagt nach Tunesien, wobei Du den gegrillten Salat, den ich heute für Dich im Gepäck habe, auch in Marokko finden wirst oder in Israel.
Ich kenne ihn aus Tunesien und so ist dieses Land unser nächstes Reiseziel auf dem Teller.
veganer, glutenfreier Salade Mechouia aus Tunesien, gegrillter Paprika-Tomaten-Salat
Salade Mechouia, das ist im Grunde ein sehr einfaches Gericht. Ein paar Zutaten werden gegrillt, das geht im Backofen oder auf dem Feuer, und anschließend zerhackt. Wenn es nach den Tunesiern geht, sehr fein gehackt. Sehr, sehr fein. Das Ganze erinnert dann eher an eine Paste, als an einen Salat. Was super schmeckt sah auf Bildern eher kurios aus, weshalb ich meinen Salade Mechouia etwas gröber gelassen habe. Du ahnst es schon, das Ganze kannst Du halten, wie Du magst.

Der Name heißt aus dem Arabischen übersetzt übrigens einfach ‚gegrillter Salat‘ – und genau das beschreibt dieses kleine Rezept hervorragend.
veganer Salade Mechouia aus Tunesien,  gegrillter Paprika-Tomaten-Salat
Ob wie ich pur oder aber klassisch mit ein paar gekochten, geviertelten Eiern gegessen, Salade Mechouia schmeckt besonders gut, wenn er ein paar Stunden durchziehend konnte. Also morgens zubereiten und abends essen. Der Salat passt super auf jedes Mezze-Buffet, ist eine schöne Grillbeilage, er macht sich toll auf einer Scheibe Brot und kann sogar zu Reis gegessen werden. Himmlisch vielseitig also, so mag ich das!
veganer Salade Mechouia aus Tunesien, gegrillter Paprika-Tomaten-Salat
Salade Mechouia

Du brauchst für 2 Personen

2 große Paprikaschoten, bei mir 1x rot und 1x gelb
3 große Fleischtomaten
1 große Zwiebel
3-4 Zehen Knoblauch
Olivenöl
Zitronensaft
1 TL Kapern
Salz
Pfeffer
¼ TL Scharfes Paprikapulver
¼ TL Kreuzkümmel, gemahlen

Die Paprika, Tomaten und Zwiebel werden geputzt und geviertelt. Anschließend mit dem Knoblauch in einer Schüssel mit 1-2 EL Olivenöl und etwas Salz vermischen.

Auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen, dabei darauf achten, dass bei Paprika und Tomaten je die Hautseite oben liegt.
Im auf 250°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen für 15 Minuten backen.

Dann wird die Ober-/Unterhitze aus- und der Grill eingeschaltet und zwar auf der höchst möglichen Temperaturstufe. Bei mir sind das 290°C.
Das Gemüse auf dem Blech wird einmal kurz durchgerüttelt, sollten sich bei Knoblauch und Zwiebeln schon braune Stelle gebildet haben, diese Stücke entweder umdrehen oder schon vom Blech nehmen.

Das restliche Gemüse kommt zurück in den Ofen und unter den Grill, bis die Haut der Paprika anfängt, dunkle Blasen zu schlagen. Das dauert bei mir auf der obersten Schiene nur etwa 5-6 Minuten.

Das Blech aus dem Ofen nehmen und die Paprikastücke in eine Schüssel legen. Mit einem Teller oder Stück Frischhaltefolie für etwa 10 Minuten abdecken.
Anschließend können die Paprikastücke ganz leicht geschält werden, bzw. die Haut lässt sich einfach abziehen oder -schieben. Auch die Haut der Tomaten wird nun entfernt und der Knoblauch aus den Häuten gedrückt.

Das ganze Gemüse auf einem Brett in gleichmäßig kleine Stücke hacken. Wie Du siehst, habe ich mich für eher große Stücke entschieden, Du kannst das machen, wie Du magst.

Nun alles in die Schüssel, in der die Paprikastücke ausgedampft haben, zurückgeben. Dort hat sich nämlich etwas Gemüsesaft gebildet und der schmeckt zu gut, um ihn einfach zu ignorieren.
Mit ein bisschen Olivenöl, Zitronensaft und den Gewürzen abschmecken. In Tunesien weit verbreitet ist die Zugabe von gehackten Kapern, wenn Du die magst, rate ich Dir unbedingt dazu. Und wenn Du kein Kapernfreund bist, dann wird der Salat auch so richtig lecker.

Nun muss das Ganze nur noch ein paar Stunden durchziehen und schon ist er fertig, unser tunesischer Salade Mechouia.
Tunesischer Salade Mechouia, gegrillter Paprika-Tomaten-Salat, glutenfrei und vegan
Statt im Backofen kannst Du das Gemüse natürlich auch auf dem Grill rösten. Die Mengenangaben sind, was ich eben heute verwendet habe und eher als Richtlinien anzusehen. Du magst es fruchtiger? Nimm mehr Tomate. Du magst es scharf? Röste einfach 1-2 Chilischoten mit oder würze alles am Ende mit ein wenig Harissa, der tunesischen Chilipaste. Auch mit der Wahl der Paprika kannst Du den Geschmack beeinflussen, probier zum Beispiel mal die grüne Spitzpaprika, die eignet sich toll für dieses Rezept.
Und wenn Du gleich für eine größere Gruppe oder auf Vorrat zubereiten magst, kannst Du die Mengen beliebig nach oben skalieren.
Tunesischer Salade Mechouia – Gegrillter Paprika-Tomaten-Salat, vegan und glutenfrei
Mit etwas Olivenöl bedeckt hält sich der Salat einige Tage im Kühlschrank und ich vermute, dass er sich auch super einkochen lässt.

Nächste Woche habe ich ein Rezept für Dich, an dem ich schon lange gearbeitet habe…lass Dich überraschen, wo wir Halt machen mit der kulinarischen Sommerreise.

Mach es Dir schön!

Liebst,
Sabine

Dienstag, 23. Juni 2020

Kanelboller med blåbær – Glutenfreie Zimtschnecken mit Blaubeeren

Kulinarische Sommerreise, Urlaub auf dem Teller
Willkommen bei meiner kulinarischen Sommerreise!
In den nächsten Wochen werden wir zumindest auf dem Teller weit herumkommen, für ein bisschen Urlaubsgeschmack und als leckeres Trostpflaster falls Deine Reisepläne ähnlich tief ins Wasser gefallen sind, wie meine. Nun denn, dann machen wir eben daraus das Beste!

Los geht es im hohen Norden, genau genommen in Norwegen. Dort wird, genau wie in Dänemark oder auch in Estland und Lettland erst heute, am 23. Juni, Midtsommer gefeiert. Genau genommen wird St. Hans, in Erinnerung an Johannes den Täufer, gefeiert. Am Vorabend des Geburtstags von Johannes, also genau heute, am 23. Juni, werden überall im Land Feuer entzündet und die Nacht zum Tag gemacht.
Norwegische Zimtschnecken, glutenfrei, köstlich und schön saftig
Klar darf da neben Blumenkränzen im Haar auch gutes Essen nicht fehlen. Nun ist diese Nacht eher frisch und so habe ich mich für ein Rezept entschieden, das sowohl kalt, als auch noch warm richtig gut schmeckt, das schnell gemacht ist und auch morgen noch ein perfektes Frühstück hergibt.
Norwegische Zimtschnecken mit getrockneten Blaubeeren, glutenfrei, saftig, lecker!
Für Norwegische Zimtschnecken habe ich mich entschieden und da Sommer ist, durften noch ein paar getrocknete Blaubeeren mit in die Schneckchen. Die Trockenfrüchte kannst Du natürlich auch weglassen, wenn Du sie nicht magst, ich finde sie allerdings eine super Ergänzung zum würzigen Teig.

Wollen wir?
Norwegische Zimtschnecken ohne Gluten, dafür mit getrockneten Blaubeeren
Norwegische Zimtschnecken mit Blaubeeren (glutenfrei)

Du brauchst für 12 Schnecken

Teig
275ml Milch oder Wasser (bei mir eine Mischung aus beidem)
1 Tüte Trockenhefe (alternativ ½ Würfel Frischhefe)

460g glutenfreies Mehl für Hefeteig (bei mir Mix B)
20g Tapiokastärke
1 geh. TL Kardamom, gemahlen
2g Flohsamenschalen, gemahlen
3g Xanthan
30g Zucker
50g weiche Butter
100g Magerquark
1 Ei, L

Füllung
50g Butter, sehr weich
35g Zucker
1 geh. TL Kardamom, gemahlen
2 geh. TL Zimt
35g Blaubeeren, getrocknet (kann weggelassen werden)

Milch und Wasser werden kurz auf etwa 30°C erhitzt (ich mache das etwa 20-30 Sekunden in der Mikrowelle), anschließend wird die Hefe eingerührt. Für etwa 10 Minuten zur Seite stellen, bis die Mischung anfängt zu blubbern und Blasen zu werfen.

In der Zwischenzeit die trockenen Zutaten für den Teig sorgfältig vermischen, so dass die Bindemittel gleichmäßig im Mehl verteilt sind. Ich verwende dafür einen Schneebesen, das klappt wunderbar.

Anschließend die feuchten Zutaten und das blubbernde Hefe-Milch-Gemisch zugeben und den Teig für etwa 8 Minuten mit einem Knethaken gut verkneten. Das geht mit dem Handmixer genau so gut, wie mit einer Küchenmaschine. Wenn Du alles mit den Händen verkneten magst, musst Du etwa 15 Minuten einplanen, das dauert etwas länger.

So oder so, nach dem Kneten hast Du einen geschmeidigen Teig, der nicht klebt.
Abgedeckt für etwa 1 Stunde gehen lassen, bis der Teig sein Volumen in etwa verdoppelt hat.

Bevor wir den Teig nun ausrollen, bereiten wir noch schnell die Füllung zu. Dafür werden die sehr weiche Butter, Zucker und die Gewürze zu einer glatten Paste verrührt.

Der Teig wird nun auf etwa 40 x 60 cm dünn ausgerollt. Mach das am allerbesten auf einer Silikonmatte, dann solltest Du überhaupt keine Probleme haben, den Teig zu verarbeiten, da er hier gar nicht klebt.

Die Fülle wird gleichmäßig dünn auf der gesamten Teigfläche verteilt, das geht mit einem Backpinsel oder auch einem Löffelrücken.

Anschließend wenn Du magst die getrockneten Blaubeeren darüber verteilen, andernfalls überspringst Du diesen Schritt einfach.

Nun wird der Teig von der kurzen Seite her aufgerollt und dann in 12 gleich große Stücke geschnitten.

Mit etwas Abstand auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen und noch einmal etwa 30 Minuten gehen lassen.

Im auf 215°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen brauchen Deine Zimtschnecken nun 16-18 Minuten, bis sie goldig und gar sind.

Aus dem Ofen nehmen und nach ein paar Minuten auf ein Kuchengitter umsetzen und abkühlen lassen.

Und das war es auch schon.
Norwegische Zimtschnecken mit getrockneten Blaubeeren, glutenfrei und köstlich
Die Zimtschnecken sind recht schnell gemacht. Sie sind wunderbar saftig, schmecken schön würzig und dank der Blaubeeren nach Sommer. Perfekt also für Jonsok, Johanniswache, wie diese Nach auch genannt wird, für den Johannistag und ganz sicher auch für jede andere Gelegenheit.

Üblicher zu St. Hans wäre übrigens ein Rezept für Waffeln gewesen, aber da hatten wir hier auf dem Blog schon einiges – so gibt es eben Zimtschnecken.
Glutenfreie Norwegische Zimtschnecken mit getrockneten Blaubeeren
Unser nächster Reisestopp ist dann deutlich südlicher…aber mehr wird noch nicht verraten...

Mach es Dir schön!

Liebst,
Sabine

Sonntag, 14. Juni 2020

Rhabarber-Orangen-Marmelade

Noch knapp 2 Wochen gibt es ihn, den Rhabarber. Wenn Du hier schon ein wenig länger mitliest, dann weißt Du, dass ich dieses besondere Früchtchen liebe (und ja…ich weiß, dass es ein Gemüse ist)! Ob Rhabarberküchlein mit Mandelcreme HIER, klassischer Rhabarber-Baiser HIER, Thaicurry HIER, Rhabarber-Eis HIER oder fruchtiger Rhabarber-Streuselkuchen HIER, ich habe schon so ziemlich alles aus den rot-grünen Stangen gemacht.
Die Rhabarbersaison verlängern, ganz einfach mit fruchtiger Rhabarber-Orangen-Marmelade
Was mir aber in all den Jahren nicht in den Sinn gekommen ist, das ist, den Rhabarber zu konservieren. Für später sozusagen. Rhabarberkompott hatte ich schon mal eingefroren, aber das Ergebnis hat mich nicht umgehauen. Und dann kam mir vor ein paar Wochen die Idee – kann man nicht Rhabarbermarmelade kochen?
Klar kann man, bekannt und auch hier beliebt ist ja die Kombination von Erdbeer-Rhabarber. Ich wollte aber ein Ergebnis, das sich voll und ganz auf den Rhabarber konzentriert.
Den Sommer einkochen mit fruchtiger Rhabarber-Orangen-Marmelade
Eher zufällig, weil gerade noch vor meiner Nase, ist dann noch eine Orange mit ins Ergebnis gewandert für eine schöne kleine fruchtige Note.

Was soll ich sagen – die Rhabarber-Orangen-Marmelade ist der Knaller! Sie schmeckt schön intensiv nach Rhabarber, ist dabei durch die verwendete Orange und einen kleinen Zusatz von Vanille aber doch auch weich abgerundet und herrlich fruchtig, ohne pappsüß zu sein! Du merkst schon, ich bin sehr zufrieden mit diesem Experiment.

Wollen wir?
fruchtige Rhabarber-Orangen-Marmelade, schnell eingekocht
Rhabarber-Orangen-Marmelade

Du brauchst für 5 Gläser à 230ml

650-700g Rhabarber (ich hatte geputzt 660g)
1 große Orange, insgesamt 750g Frucht
Gelierzucker in entsprechender Menge, ich hatte 375g 1:2 Gelierzucker
¼-½ TL Vanille, gemahlen
Schluck Zitronensaft

Der Rhabarber wir geputzt und in kleine Stücke geschnitten, die Orange wird geschält und die Filets werden ohne die weiße Haut herausgeschnitten. Den dabei austretenden Orangensaft mit auffangen und verwenden.

Anschließend werden die Früchte mit dem gewählten Gelierzucker in einem großen Topf gründlich vermischt und eine halbe Stunde abgedeckt stehen gelassen. In dieser Zeit zieht der Rhabarber durch den Zucker Saft.

In der Zwischenzeit die Marmeladengläser sterilisieren. Dafür kannst Du sie entweder auskochen, im Backofen bei 180°C für 15 Minuten backen oder aber wie ich im Dampfgarer bei 100°C für 20 Minuten stehen lassen.
So oder so, am Ende sind Deine Marmeladengläser gut vorbereitet.

Nun die Marmeladenmasse aufkochen lassen und bei geschlossenem Deckel für etwa 10-15 Minuten köcheln lassen, bis der Rhabarber weich ist.

Wenn gewünscht, die Masse mit dem Pürierstab durchmixen. Ich habe das getan, wenn Du Deine Marmelade gern stückig magst, kann dieser Schritt auch übersprungen werden.

Dann wird die Marmelade abgeschmeckt, ich habe dafür Vanille und einen Schuss Zitronensaft verwendet. Sollte Dein Rhabarber sehr sauer gewesen sein, kannst Du nun auch noch etwas mehr Zucker zufügen, wenn nötig.
Die Marmelade wird nun noch einmal aufgekocht (Vorsicht vor heißen Spritzern!).

Die kochend heiße Marmelade in die sterilisierten Gläser füllen (ich verwende dafür einen Einfülltrichter) und sofort gut verschließen.

Und das war es auch schon!
Den Sommer auf's Brot holen, ganz einfach mit Rhabarber-Orangen-Marmelade
Eine so einfache, wie leckere Methode, meinen geliebten Rhabarber zu konservieren und damit ein bisschen länger genießen zu können.

Du kannst die Marmelade natürlich auch ausschließlich aus Rhabarber kochen, statt der Orange etwas Holunderblütensirup zufügen, das Ganze schmeckt auch gut mit Tonkabohne statt Vanille und wenn Du es ganz klassisch magst, dann probier mal eine Variante aus 50% Rhabarber und 50% Erdbeeren.
Natürlich kannst Du die Marmelade auch aus Gelierzucker 1:1 oder 1:3 einkochen, das Ergebnis wird einen Tick anders schmecken, aber sicher auch wunderbar gelingen.
Rhabarber haltbar machen mit Rhabarber-Orangen-Marmelade
Wie immer gilt: Mach draus, was Dir gefällt und verwende, was Du im Haus hast!

Ich überlege jedenfalls schon, ob ich nicht doch noch ein paar weitere Gläschen einkochen sollte…so für alle Fälle? 
Den Sommer einkochen: Rhabarber-Orangen-Marmelade
Liebst,
Sabine
(die sehr glücklich über dieses neue Marmeladenrezept ist und es deshalb noch schnell bei Katrins #sonntagsglück HIER verlinkt.)