Ich geb zu, der Titel
ist nicht ganz eindeutig, also der Reihe nach.
Colomba pasquale, das
ist eine italienische Osterspezialität, ein lockeres, süßes Hefebrot, das in
lustiger Form daherkommt. Dass die Form eine Taube darstellen soll, habe ich
erst verstanden, als ich nach den süßen Broten gegoogelt habe.
In Bozen lagen diese
etwas plumpen Tauben, die in Italien ein beliebtes Symbol an Ostern sind, beim
Bäcker in der Auslage und auch im Supermarkt gab es sie an jeder Ecke.
Du ahnst es, mein
böser kleiner Futterneid hat wieder zugeschlagen. Womit der Plan stand, eine
glutenfreie Taube zu backen. Und vielleicht...ja, vielleicht würde ich dabei
auch auf die Taubenform verzichten. Hach, ich kann ganz schön verrückt sein.
Verrückt erschien
dann auch mein Plan. Online gesucht habe ich ganz genau EIN Rezept für eine
glutenfreie Variante gefunden. Ein Rezept, auf gefühlt 100 Blogs geteilt. Nein,
danke.
Es musste also ein
ganz neues Rezept her und so habe ich die eine Idee mit vielen,
glutenhaltigen Versionen gemischt, probiert, verworfen, kurz: munter
experimentiert.
Heraus kamen, Du
ahnst es, köstliche kleine Tauben. In Muffinform, dicke, schlafende Tauben
sozusagen, ganz gemütlich.
Fluffig sind sie geworden,
nicht zu süß und wunderbar aromatisch.
Die Zutatenliste
liest sich ziemlich lang, aber keine Sorge, es ist nicht allzu aufwändig, die
Colombas zu backen. Einzig für die Gehzeit der Hefe solltest Du genug Raum
einplanen. Währenddessen kannst Du aber natürlich etwas anderes tun.
So, lange Vorrede,
hast Du Hunger? Dann ab in die Küche:
Colomba pasquale –
Muffins
(glutenfrei)
Du brauchst für 8
große Muffins
Teig
200ml Milch-Wasser-Gemisch,
lauwarm
7g Trockenhefe
½ TL Reissirup (alternativ
Honig, Agavensüße o.ä.)
110g Hafermehl, fein
100g Reismehl
110g Stärke (ich hatte eine
Mischung aus Tapioka- und Kartoffelstärke)
3,3g Xanthan
50g Mandelmehl
50g Butter, sehr weich
25g Olivenöl (mild und
fruchtig, alternativ 25g Butter)
50g saure Sahne
1 Ei, Gr. M
1 Eigelb, Gr. M
70g (Birken)Zucker
¼ TL Vanille, gemahlen
Prise Salz
Schale von 1 Orange
Schale und Saft von ½
Zitrone
Guss
1 Eiweiß
45g gemahlene Mandeln
(ungeschält)
25g (Birken)Zucker
1 EL Wasser
außerdem
etwa 1 EL Hagelzucker
Mandeln, ungeschält und ganz
Zunächst verrührst Du
die Hefe mit dem Sirup und der Milch. Achte darauf, dass die Flüssigkeit
wirklich nur lauwarm ist, sonst
tötest Du die Hefe. Stell die Mischung an einen warmen Ort, bis sie anfängt, zu
blubbern. Das dauert etwa 10 Minuten.
In dieser Zeit werden
die Mehle und das Xanthan sorgfältig in einer großen Schüssel vermischt, dabei
sollten sich keine Klümpchen bilden. Dann kommen alle weiteren Zutaten dazu und
zu guter Letzt wird die Milch-Hefe-Mischung dazu gegeben.
Mit den Knethaken Deines
Mixers wird das Ganze nun in etwa 3-5 Minuten zu einem homogenen Teig
verarbeitet. Der ist noch ziemlich klebrig, das gibt sich später.
Abgedeckt geht der
Teig jetzt an einem warmen Ort etwa 40 Minuten, bis sich sein Volumen deutlich
vergrößert hat.
TIPP: Zum Abdecken
verwende ich eine große Plastiktüte, da Hefe es am liebsten warm und feucht
mag.
Nach dieser Zeit wird
der Teig umgefüllt in Muffinförmchen. Da die Masse jetzt deutlich weniger
kleben sollte, könntest Du auch versuchen, Tauben zu formen. Ich sag’s nur...
Noch einmal wird
alles abgedeckt und darf weitere 50 Minuten gehen. In dieser Zeit wird der
Backofen auf 190°C Ober-/Unterhitze vorgeheizt und der Guss vorbereitet.
Dazu werden die
gemahlenen Mandeln einfach mit Zucker, Eiweiß und Wasser zu einer recht
dickflüssigen Masse vermischt. Wieder sollte alles klümpchenfrei sein.
Nach Ende der Gehzeit
wird der Guss mit Hilfe eines Backpinsels gleichmäßig auf die Muffins
aufgetragen, anschließend werden Hagelzucker und Mandeln locker darauf
verteilt.
Im Backofen brauchen
die guten Stücke nun 25 Minuten, bis die Küchlein gar und goldig sind.
Aus der Hitze und
wenn möglich sofort aus den Formen nehmen (ja, das ist heiß, aber mit
Topflappen oder einem Küchentuch geht das) und abkühlen lassen.
Dann nur noch –
genießen!
Die Colomba-Muffins
schmecken, wie alles Hefegebäck, frisch am besten. Sie lassen sich am nächsten
und übernächsten Tag prima etwa 20 Sekunden in der Mikrowelle aufwärmen und
sind dann wieder herrlich frisch und naja – warm. Denn sind wir ehrlich, warmes
Gebäck ist das Beste!
Die Gehzeiten im
Rezept sind eher lang gehalten, das liegt daran, dass ich nicht allzu viel Hefe
verwenden wollte. So hat der Teig so mehr Zeit, guten Geschmack zu entwickeln
und den wollen wir ja haben.
Übrigens lassen sich
die kleinen Küchlein auch problemlos einfrieren, Du kannst also schon ein paar
Tage vor Ostern backen und hast dann mehr Zeit für die Eiersuche.
Colomba pasquale kann
ich Dir zu Ostern sehr empfehlen, ob als Kuchen gegessen oder als süßes Brot
zum Brunch – die Täubchen gehen immer!
Liebst,
Sabine