Dienstag, 28. Februar 2017

Gemüse-Expedition #2: Wirsing

Gerade eben noch rechtzeitig im Februar habe ich heute ein schnelles, kleines Rezept für Claras #gemüseexpedition.
Italian Frittata with Savoy - an Italien classic turned green
Wirsing liebt der Lieblingsmensch und so gibt es den Kohl recht häufig bei uns, als Quiche, als Risotto, in Suppen oder Gemüsepfannen, Wirsing geht überraschend häufig. Auch im Thaicurry übrigens sehr zu empfehlen, falls Du’s etwas exotischer magst. 
Für die monatliche Gemüseherausforderung von Clara aber wollte ich ein neues Rezept entwickeln, eines, das nicht allzu winterschwer ist, schließlich haben wir es hier in München schon an ein paar Tagen auf über 16°C gebracht, und das sich auch noch gut eignet für Anlässe wie das Karnevalsbuffet oder aber den Osterbrunch.
Frittata with Savoy - an Italien classic with a twist (and it's gluten free, too!)
Heraus kam saftige Wirsingfrittata, in weniger als einer halben Stunde zubereitet, warm oder kalt genießbar und – Du kennst mich – wunderbar wandelbar. So mag ich das!

Wirsingfrittata (natürlich glutenfrei)

Du brauchst für eine Pfanne von 23cm Durchmesser

100g Wirsing, geputzt (gerne die äußeren, dunklen Blätter)
5 Eier, Gr. L
90g Ricotta
1 knapper EL frisch geriebener Parmesan
3 getrocknete Tomaten (= 6 Hälften)
Salz
Pfeffer
½ - 1 Mozzarella
Olivenöl

Der geputzte Wirsing wird geduldig mit dem Messer oder aber im Gemüsehacker/Blender fein gehackt. Er sollte in etwa die Größe von gehackter Petersilie haben.

Die getrockneten Tomaten werden in feine Stücke geschnitten.

In einer großen Schüssel werden die Eier mit Ricotta und fein geriebenem Parmesan verquirlt, anschließend kommen Wirsing und Tomaten dazu. Vermische alles sorgfältig und schmecke die Masse dann mit Pfeffer und Salz ab.
Achtung – Parmesan und getrocknete Tomaten bringen schon recht viel Salz mit, so dass Du damit eher sparsam würzen solltest!

Eine mittelgroße Pfanne wird auf mittlerer Hitze erwärmt. Etwa 1 EL Olivenöl in die heiße Paffe geben und die Frittata-Mischung vorsichtig einfüllen und glatt streichen.

Den Mozzarella in kleine Stücke zupfen und auf der Masse verteilen, den Herd noch ein wenig herunterdrehen. Deine Frittata braucht nun abgedeckt (wichtig!) etwa 15-20 Minuten, bis sie komplett gestockt und gar ist.

Aus der Pfanne nehmen und warm oder kalt servieren.
Italien Frittata with Savoy - a surprising way to serve kale
So einfach kann’s gehen. Die Frittata schmeckt herrlich würzig und ist wunderbar saftig. Wie gewohnt kannst Du abwandeln, so lässt sich der Ricotta beispielsweise durch Joghurt, Milch, Sahne, saure Sahne oder Hüttenkäse ersetzen, der Mozzarella kann durch anderen Käse ausgetauscht oder aber weggelassen werden. Keine getrockneten Tomaten im Haus? Das Ganze schmeckt auch ohne oder lässt sich durch Speckwürfelchen ersetzen.
Auch mit Kräutern kannst Du wild experimentieren und statt des Wirsings schmeckt so gut wie jedes andere Gemüse in dieser leckeren italienischen Variante einer Tortilla.

Achte beim Braten, das eigentlich eher ein Ausbacken ist, unbedingt darauf, die Hitze nicht zu hoch zu drehen, sonst wird Deine Frittata unten schwarz und ist oben noch nicht gar. Aus diesem Grund wird die Pfanne auch abgedeckt, damit Dein Gericht von oben etwas Hitze bekommt. Lieber zu langsam braten, als zu schnell ist hier also die Devise.

Durch die verwendeten Zutaten ist die Frittata natürlich glutenfrei, ein paar kleine Änderungen und das Ganze wäre auch lactosefrei – für den Fall, dass Du darauf achten musst.
Frittata with Savoy - the Italian way of enjoying kale!
Frittata lässt sich super vorbereiten und ist damit nicht nur ein tolles Partymitbringsel, Begleiter zum Aperitiv und Salatbuffetbeilage, sondern auch für Geburtstagsfeiern oder aber das Osterfrühstück super geeignet. Ach ja...und lecker ist sie außerdem!

Was fällt Dir zu Wirsing ein?

Liebst,
Sabine 





Donnerstag, 23. Februar 2017

Von Krücken und Freiheit

Es gibt Blogposts, von denen weiß ich, so sicher, wie ich meinen Namen kenne, dass sie geschrieben werden wollen. Geschrieben werden müssen, besser gesagt. Posts, die wichtig und richtig sind und die meinen Blog zu dem machen, was er eben ist.
Die sich aber auch schwer und mühsam schreiben und um die ich deswegen gerne einen Bogen mache.
Dieser Blogpost gehört zur beschriebenen Sorte, mach es Dir bequem, hol Dir gerne einen Tee oder Kaffee, es könnte länger dauern.
Oh und...es wird persönlich.

Dass es hier auf dem Blog deutlich stiller geworden ist, weißt Du. Was Du aber wohl nicht kennst, das ist der Grund für diese mir selbst unheimliche Stille – ich hatte im letzten Sommer einen Schlaganfall.
Zum Glück keinen riesig großen, aber die Folgen reichen mir auch so zur Genüge.

Puh, jetzt ist es raus und in der Welt und ich sollte und möchte dazu Einiges sagen.
Vorweg –

Wieso veröffentliche ich das hier?

Zuerst hatte ich gar nicht vor, darüber zu schreiben, weil es sehr privat ist, weil es mich angreifbar macht und weil das eigentlich nichts ist, was ich mit der Welt teilen möchte. In den letzten Monaten habe ich aber immer stärker gespürt, dass es etwas ist, worüber ich einfach schreiben muss und das aus mehreren Gründen.

Ich will ehrlich sein.
Mein Blog, meine Party und das hier war von Anfang an eine eher persönliche Party. 
Zu Beginn habe ich einfach so gebloggt, wie es sich gut angefühlt hat und auch meine Themen danach ausgesucht. Irgendwann wissen ein paar und dann ein paar mehr Menschen von Deinem Blog und Du bemühst Dich um einen höheren Grad der Professionalisierung. Dazu gehört auch, allzu Persönliches wegzulassen. 
Das habe ich nie so ganz verfolgt, aber diese kleinen Stimmen im Hinterkopf sind trotzdem da. Was, wenn Kunden das hier lesen? Wird das für den Arbeitgeber okay sein? Was werden die Menschen, die mir nah und wichtig sind und auf deren Meinung ich Wert lege, denken?
Und weißt Du was?
Es ist mir egal. 
Vollkommen egal.
Der Post will in die Welt und ich will ehrlich zu Dir sein. Ja, klar, ich wäre irgendwie auch noch ehrlich, wenn ich einfach nicht darüber schreiben würde, aber es fühlt sich nicht richtig an. Wem das nicht passt, der kann die Party verlassen, woanders wird auch gute Musik gespielt.

Ich will mich nicht verstecken.
Keine Krankheit ist etwas, wofür der Erkrankte etwas kann und verschweigen hat für mich viel mit Scham zu tun. Wofür sollte ich mich aber schämen? Hätte ich besser auf mich aufpassen müssen und wäre weniger Stress gut gewesen?
Aber sicher! 
Und trotzdem, in dem Umzugschaos von Düsseldorf nach München, dann gleich noch einmal in München, in der Aufregung und Freude über den neuen Job und allem, was diese Umbruchphase eben so mit sich gebracht hat, war es so, dass ich diesen Stress eben aushalten musste. Stressige Phasen hat jeder einmal und ob das letztlich tatsächlich die Ursache war...wer weiß. 
So gilt wieder der Eingangssatz, niemand kann etwas für eine solche Erkrankung - und niemand sollte sich damit oder deswegen verstecken.

Ich will aufmerksam machen.
Es gibt deutlich mehr Schlaganfallpatienten in jungen Jahren, als Du Dir vorstellst. Also, wirklich deutlich mehr. Übrigens sind häufiger Frauen als Männer betroffen, weil gerade die Pille das Risiko für einen Schlaganfall erheblich steigert (nein, das war bei mir nicht der Grund). Und es trifft nicht immer nur die anderen, es kann Dich ebenso treffen wie mich.
Wenn Du Dich komisch fühlst, wenn Du Lähmungserscheinungen hast, Worte nicht findest, wenn Du auf einer Seite nichts siehst usw. – geh zum Arzt! Sofort! Egal, was Du gerade tust. Warte nicht ab (so wie ich)!
Das reicht an Predigt.

Ich will Mut machen.
Ja, das mag pathetisch klingen, aber ein bisschen Mut können wir alle gebrauchen, schließlich hat jeder sein ganz individuelles Päckchen zu tragen und ich würde mir wünschen, wir würden offener darüber reden. Das hilft nämlich enorm und zeigt, dass man nicht alleine und kein Leben glattgebügelt perfekt ist. Ja, es ist schwer, sich verletztlich zu zeigen, vermeintlich schwach und nicht bloggerglänzend, aber ich finde, die Wahrheit ist das wert.
Mir zumindest hilft es sehr, wenn ich sehe, wie großartig und offen, wie mutig und lebensbejahend andere mit ihren eigenen Herausforderungen umgehen. Fee zum Beispiel, die ihre MS immer mal wieder thematisiert und ein echter Mutmacher ist.
Das Leben nach einem Schlaganfall ist nicht vorbei, nur anders. Und das kann auch schön sein, wenn Du es zulässt.
Machen wir weiter mit...

Wie geht es mir?

Ganz ehrlich, das ist sehr verschieden und variiert von Tag zu Tag.
Grundsätzlich gibt es mittlerweile mehr gute als schlechte Tage und das ist so viel wert!
Ich habe einige Einschränkungen, die Du sehen kannst und laufe mit einer Krücke, anstrengender in vielerlei Hinsicht sind aber die Einschränkungen, die Du nicht sehen kannst.

Den langsamen Arm, der nicht so viel spürt wie der andere und mir im Alltag immer wieder in die Quere kommt (u.a. auch beim Tippen, weshalb Blogpostsschreiben gerade anstrengend ist).

Die Fatigue, die sehr heftig war und langsam, langsam etwas besser wird. Und dann gibt es wieder diese Tage, an denen einfach gar nichts geht und die sich, wenn es schlecht läuft, wieder zu Wochen ausdehnen.

Die Konzentration, die immer noch nicht wieder so ist, dass ich mich wie ich selbst fühle. Auch hier gibt es gute Tage und solche, an denen ich kaum eine Seite lesen und auch verstehen kann. Das wird besser, aber es dauert und gerade das ist es auch, was das Bloggen gerade so schwer macht. Ich habe diverse Rezepte entwickelt, geshootet, alles ist fertig und wartet auf meine eigentliche Lieblingsaufgabe, das Schreiben - und ausgerechnet das will gerade nicht so gut funktionieren.

Die...tja, wie nenne ich das? Überlastung? Ich kann Geräusche nur äußerst schlecht trennen, läuft das Radio und redet der Lieblingsmensch dazu, wird das Ganze ein Geräusch. Ein lautes Geräusch, Lärm, den ich nicht verstehe.
Stell Dir das jetzt einfach mal an einem belebten Platz oder in einem Raum mit vielen Menschen vor. Ja, das ist wie Folter und geht so weit, dass mir jedes Geräusch körperlich weh tut. Dann hilft nur noch eines, schnell in die Stille zurück, wenig Reize, wenig Menschen.
Wir versuchen, auszugehen und zumindest ein bisschen Normalität zu leben, aber wir suchen z.B. unsere Ziele nach dem Lärmpegel aus. Es gibt bessere Tage, an denen ich mehr schaffe, an schlechten Tagen ist mir ein leeres Restaurant noch immer zu laut. Treffen mit Freunden finden am besten in kleinen Gruppen statt und letzten Montag haben wir ein Klavierkonzert von Daniel Barenboim besucht. EIN Instrument, sonst Stille (ok und viele Huster, es war wie bei Loriot!). Für mich ein Abend, den ich richtig genießen konnte – ganz davon abgesehen, dass Hr. Barenboim unfassbar großartig ist! Unbedingte Empfehlung, wenn Du klassische Musik magst.
Ich nehme sowieso immer schon sehr viel um mich herum wahr, als meine Umwelt (HSP), momentan ist aber der ‚Regler’ für ein erträgliches Maß völlig kaputt und ich hoffe sehr, dass sich das deutlich bessert! Einsiedlerin ist nämlich so gar kein Lebensziel von mir ;-)!
Und was heißt das jetzt?

Momentan ist mein Leben in einer Art Warteschleife, in der ich hart dafür arbeite, mir Verlorenes zurück zu erobern und dabei die nötige Geduld mit mir selbst aufzubringen. Das fällt mir eigentlich am Schwersten, geduldig mit mir zu sein und diese neue-alte Sabine zu akzeptieren, so, wie ich nun einmal gerade bin.
Ich freue mich an den guten Tagen und merke zumindest, dass ich sie nicht mehr so teuer bezahlen muss, wie noch vor einigen Monaten (denn jeder gute Tag ‚kostet’ einige schlechte). Es geht aufwärts, wenn auch sehr zäh und oft nur für mich selbst spürbar.
Daneben versuche ich, meinen armen Kopf mit Neuem zu füttern, auch eine Art Training.  Gerade übe ich fleißig Handlettering und vor allem Kalligraphie und es ist so schön, Schönes zu erschaffen!
Überhaupt freue ich mich so sehr an vielen kleinen Dingen, weil ich in meinem Schneckentempo die Ruhe und Zeit habe, sie wahrzunehmen. Während ich das hier tippe, sitze ich bei 16 Grad auf dem Balkon, spüre meine warme Wärmflasche im Rücken und in dem alten Apfelbaum unserer Nachbarn turnt eine kleine Blaumeise fröhlich in der Luft. Jede Krankheit wirft Dich unweigerlich auf Dich selbst zurück. Die Frage ist dann, ob Du mit Dir im Reinen bist und es mit Dir selbst aushältst. Ich für meinen Teil schaffe das ganz gut und bin froh, dass ich meinen Humor dabei nie verliere.

Für den Blog heißt das, dass es wohl noch eine Weile etwas uneinheitlich zugehen wird. In guten Zeiten schreibe und teile ich und das immer noch sehr gern, an schlechten Tagen ist es stiller. Das heißt nicht, dass es mir immer total schlecht geht, wenn es ruhig ist, sondern einfach, dass das Tage sind, an denen ich meine Gedanken nur schwer in Worte fassen und diese oft nicht finden kann. Ich hoffe, dass sich das wieder einpendeln wird, aber ich mache mir keinen Druck.

Überhaupt ist Druck gerade nicht hilfreich und ich habe großes Glück, dass nur ich ihn mir mache und mein Umfeld nicht. Der Lieblingsmensch geht herrlich gelassen mit dem ganzen Thema um und macht wenig Aufhebens darum, was schön ist, denn so bestimmt das Kranksein nicht unser ganzes Leben. Meine Familie, Freunde – alle nehmen’s, wie’s grad kommt und wissen, dass es mir auch mal so schlecht geht, dass ich Verabredungen nicht einhalten kann. Verstehen oder nachempfinden muss das gar nicht jeder können, es reicht mir schon völlig und hilft, wenn es alle akzeptieren.

Vielleicht klingt das Alles bis hierher wenig optimistisch (Glückwunsch, wenn Du es so weit geschafft hast) – das bin ich aber ganz und gar nicht.
Vielmehr ist mir sehr wohl bewusst, was für ein unfassbares Glück ich hatte, ein Schlaganfall kann auch ganz anders ausgehen. Und so habe ich mir, nach ein bisschen wohlverdientem Weltschmerz, wieder meine rheinisch-rosarote Brille auf die Nase gesetzt und beschlossen, die guten Seiten zu sehen. Ich lebe. Ich habe wohl keine bleibenden Behinderungen davongetragen. Ja, ich habe einige Schrammen und erschreckenderweise graue Haare zurückbehalten, aber die sind verschmerzbar – und wofür hat ein kluger Mensch die Haarfärbemittel erfunden ;-)?!

Egal, was für Päckchen uns das Leben vor die Füße wirft, ich bin zutiefst überzeugt davon, dass jeder Mensch seins tragen kann. Wie Du das tust, mürrisch und selbstmitleidig oder mit einer Krücke tanzend, das bleibt Dir überlassen. Denn was immer uns passiert, was das Leben an Überraschungen bereithält, wir bestimmen einzig und allein selbst, was wir daraus machen und wie wir die Welt sehen. Das ist Deine Freiheit, die Dir kein kranker Körper nehmen kann - und mir auch nicht.

Liebst,
Sabine

Sonntag, 12. Februar 2017

12von12 im Februar - #gegendaswintergrau

Du hattest hoffentlich einen schönen Sonntag!

Wie in jedem Monat am 12. nehme ich Dich in 12 Bildern mit durch meinen Tag. Wie gewohnt findest Du all die gesammelten Tage bei Caro von Draußen nur Kännchen – ich mag es ja sehr, mich durch all die Sammlungen zu klicken und ein bisschen Mäuschen zu spielen, wie andere ihren 12. verbringen.

Hier ging es heute gemütlich los, das Wetter war auch nicht wirklich einladend (und die versprochene Sonne hat es sich dann noch einmal anders überlegt)
und so sind wir schlumpig in den Tag gestartet.
Mit schönstem Blumenbunt
und passendem Geschirr haben wir uns dann Mühe gegeben, dem Wetter ein bisschen Farbe entgegenzusetzen.
Die perfekte Idee dazu hatte die wunderbare Fee, für deren Farbspirale ich noch fix meine türkisen Sommerschuhe herausgesucht und fotografiert habe
bevor es dann in meine Versuchsküche ging.
Einen Tee und diverse Buchseiten später
war das Experimentierergebnis erstaunlich toll und wurde dann auch noch fix in Bildern für den Blog festgehalten. Das Rezept kommt also irgendwann demnächst.
Dann ging es ans fast tägliche Üben, in der Hoffnung, dass meine Buchstaben irgendwann anfangen, zu tanzen – der Weg ist noch sehr, sehr weit...
Morgen wird Backtag sein, so habe ich meinen glutenfreien Sauerteig gefüttert
und dann einen Berg Gemüse geschnippelt und mit Linsen zusammen gekocht. Lecker war’s!
Jetzt trinke ich noch einen Tee und freue mich an den Blumehängern, die vor 2 Wochen bei uns eingezogen sind – jeder Blick in die Ecke macht mir so gute Laune!
Das war er, mein sehr ruhiger Sonntag. Ich werde mich noch durch ein paar andere Tage klicken und freue mich dann auf eine Leserunde in der Badewanne.

Komm gut in die neue Woche?

Liebst,
Sabine

Freitag, 10. Februar 2017

Wir kochen zusammen: Glutenfreie Pide

Es ist wieder soweit, auch in diesem Jahr wird am 10. Gemeinsam mit Ina gekocht HIER, im Februar lautet das Thema: Hefeglück.
Hach ja! Hefeteig ohne Gluten, das ist ja so ein Thema, da hilft ein kleiner Stupser doch sehr.
Ich habe mich also wieder einmal in meiner Experimentierküche eingeschlossen, ausprobiert, eingebaut, was ich in den letzten Monaten entdeckt und gelernt habe und heraus kam ein erstaunlich guter Hefeteig. Mit Vorsicht und Geduld sogar zu formen, fertig gebacken außen knusprig und innen fluffig. Wie’s sein soll! 
Turkish Pide with kale - where summer meets winter on a plate
Zuerst wollte ich eine süße Variante backen, hatte dann aber spontan Lust auf Pide, die aus der türkischen Küche stammenden Teigschiffchen, die klassischerweise mit Hack, Käse oder Spinat gefüllt werden. Da hab ich dann meine eigene Version draus gemacht und passend zur Jahreszeit Schwarzkohl verwendet.
Köstlich sind sie geworden, meine
Turkish Pide with kale - glutenfree
Pide – vegetarisch und glutenfrei

Du brauchst für 6 Pide

Teig
14g Leinmehl
80ml sehr warmes Wasser

1 Pckg Trockenhefe (glutenfrei)
250ml lauwarmes Wasser
1 TL Reissirup (oder andere Süße)

150g Reismehl
100g Hafermehl (glutenfrei)
100g Tapiokastärke
1 TL Salz
2 EL Olivenöl
Mehl zum Ausrollen

Füllung
1 mittelgroße Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen (oder nach Geschmack)
150g Schwarzkohl
Salz
Pfeffer
Chilipulver
50g Feta

Zuerst wird das Leinmehl rasch mit dem Wasser verrührt, achte darauf, dass sich in der sofort gelierenden Masse keine Klümpchen bilden.
Die Hefe wird in das Wasser gestreut, der Reissirup kommt dazu.
Beide Mischungen für 15 Minuten zur Seite stellen, das Leinmehl kann so ausquellen und die Hefe munter anfangen zu blubbern.

In einer Rührschüssel werden die Mehlsorten mit dem Salz sorgfältig vermischt, schließlich kommen Olivenöl, Leinmehlgelee und die Hefe dazu. Mit den Knethaken Deines Mixers etwa 3 Minuten lang kräftig rühren, bis sich ein homogener, weicher Teig entwickelt hat.

Deine Arbeitsplatte (ich verwende eine Silikonmatte) ordentlich bemehlen und den Teig vorsichtig darauf setzen. Auch der Teig wird bemehlt und dann vorsichtig kurz durchgeknetet. In 6 Portionen teilen und diese einzeln zu Ovalen formen, die zu den Enden hin spitz zulaufen.

Direkt auf ein Backblech setzen und die spitzen Enden behutsam gegenläufig eindrehen (also das obere Ende einmal nach links drehen, das untere nach rechts – oder umgekehrt, das Spielt keine Rolle), so dass sich hübsche Schiffchen bilden.
Abgedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.

In der Zeit kümmern wir uns um die Füllung.
Die Zwiebel wird geputzt, in feine Würfel geschnitten und mit etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze glasig angeschwitzt.
Der Knoblauch wird geschält und zu den Zwiebeln gepresst.*

Der Schwarzkohl wird gewaschen, der untere Teil des Strunks entfernt und der Kohl dann etwas gröber gehackt. Zu den angeschwitzten Zwiebeln geben und etwa 2-3 Minuten mitbraten. Mit wenig Wasser ablöschen, abdecken und in 10 Minuten bissfest garen.
Den Deckel entfernen und die restliche Flüssigkeit noch kurz verkochen lassen (viel sollte es gar nicht mehr sein).

Mit Salz, Pfeffer und etwas Chili kräftig abschmecken, dann wird die Füllung gleichmäßig auf die Hefeschiffchen verteilt.
Jetzt wird’s etwas kniffelig, vorsichtig werden die Seiten der Pide hochgezogen, damit die Füllung gut hält.
Sei dabei sehr, SEHR behutsam, da dem Teig ja das Gluten fehlt, kann er leicht zusammenfallen.

Mit dem zerbröselten Feta bestreuen und dann brauchen Deine Pide im auf 180°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen 25 Minuten, bis sie goldig und gar sind.

Aus dem Ofen nehmen und warm oder auch kalt genießen.

* Wenn Du Knoblauch nicht gut verträgst, kannst Du ihn alternativ halbieren, mitbraten und dann wieder entfernen. Auf diese Weise hast Du den Knoblauchgeschmack im Gericht, ohne den Übeltäter direkt zu essen.
Turkish Pide with kale - a glutenfree treat for winter! 
So, das war eine lange Anleitung, tatsächlich sind die Pide schnell gemacht.

Eine kurze Anmerkung noch: Meine Pide sehen ein bisschen gräulich aus, weil der Teig ja noch in reichlich Mehl bearbeitet wird. Magst Du es gern goldig, kannst Du die Pide vor dem Backen mit Eigelb bestreichen, mir persönlich schmeckt die Eiernote bei diesem Gebäck nicht.
Turkish Pide with kale - glutenfree
Wie üblich kannst Du munter abwandeln. Wie wäre es mit einer klassischen Hack- oder Spinatfüllung? Mangold oder Grünkohl schmecken sicher auch. Du magst eine Käseschlacht? Dann zerdrück Feta mit einer Gabel, dazu kommen Knoblauch und Gewürze und schon hast Du eine ganz andere Füllung.

Wir haben die Pide mit frisch gemachtem Tzatziki und Ofentomaten gegessen, köstliche Sommernoten im Februargrau.

Wie sieht Dein Hefeglück aus?

Liebst,
Sabine

Donnerstag, 9. Februar 2017

Eat your veggies – Winterslaw

Im Sommer bin ich ja begeisterte Salatliebhaberin und kann gar nicht genug rohes Gemüse am Tag essen. Im Winter dagegen, wenn es draußen kalt und grau und ungemütlich ist, schreit mein Körper nicht gerade nach einer großen Schüssel voll kaltem Salat. Da will ich etwas, das wärmt und das schwere Wintergrau vergessen macht.

Ich brauch jetzt nicht zu erwähnen, dass wir aber auch und gerade im Winter unsere Vitamine brauchen, gelle ;-)?!
So habe ich schon vor einigen Jahren meine ganz eigene Variante eines angelsächsischen Klassikers entwickelt, des Coleslaws.
Wintry Coleslaw with yoghurt and mustard
Coleslaw besteht im Original aus einem Haufen grob geraspeltem Kohl, der in noch mehr Mayonnaise ertränkt wird. Öhm...ja.
Das geht besser, ich versprech’s.

Zum Einen mag ich Mayo nur und wirklich NUR auf frischen, guten Pommes, zum Anderen darf mein Essen gern bunt sein.
Da trifft es sich gut, dass es Kohl ja nun in vielen Farben gibt und sich die Fettigkeit der Mayonnaise wunderbar ersetzen lässt.
Wintry Coleslaw with yoghurt and mustard
Heraus kommt ein bunter Salat, der schön würzig und etwas scharf schmeckt, dabei aber zitronig-frisch daherkommt und äußerst abwechslungsreich gegessen werden kann.
Bei der Zubereitung mache ich mir zunutze, dass Kohl sowieso schon Senföle enthält. Du glaubst mir nicht? Raspel mal frischen Kohl und probier das Ganze – es wird pfeffrig schmecken und die Senföle werden Deine Nase kitzeln. Was also läge näher, als das Ganze mit Senf zu würzen...?
Wintry Coleslaw with yoghurt and mustard - the perfect way to eat your veggies in winter
So, nun aber ab zum Rezept, das deutlich kürzer und schneller zubereitet ist als dieser Blogpost jetzt schon dauert...

Winterlicher Coleslaw

Du brauchst für 4 Personen

300g Weißkohl
300g Rotkohl
200g Möhren
200g Joghurt (bei mir 1,8% Fett)
50g grobkörniger Dijon-Senf
Saft von ½ Zitrone, frisch gepresst
Salz
Pfeffer

Die Kohlsorten und Möhren werden grob geraffelt, das kannst Du entweder mit der Handreibe tun oder aber im Gemüsehäcksler.
So oder so, das Gemüse wandert in eine Schüssel, Joghurt, Zitronensaft und Senf kommen dazu und jetzt wird’s lustig, denn das Ganze wird mit den Händen gut durchgeknetet, bis sich alles homogen vermischt hat.

Mit Salz und Pfeffer abschmecken, bei Bedarf noch mit mehr Zitronensaft oder Senf nachjustieren – fertig.

Ich lasse meinen winterlichen Coleslaw gerne für mindestens 1-2 Stunden im Kühlschrank durchziehen, bevor er gegessen wird, das ist aber kein Muss.

Und das war es auch schon wieder.

Im Kühlschrank hält sich der Salat locker 1 Woche, er passt hervorragend als Beilage zu so-ziemlich-allem und macht sich auch auf (Veggie)Burgern super.

Durch die leichte Schärfe wirkt der Salat wärmend und passt toll in die Jahreszeit, er schmeckt frisch genug, um meiner aktuellen Lust auf Frühling entgegenzukommen und macht durch die Farben gute Laune.
Wintry Coleslaw with yoghurt and mustard
Oh und Du kannst natürlich mit den Zutaten spielen – Spitz- oder Chinakohl eignen sich ebenso gut wie Rettich, Radieschen oder (Rote) Bete, das ist dann aber eher meine sommerliche Variante.

Welches Gemüse macht Dich gerade glücklich?

Liebst,
Sabine