Ja, das klingt
schräg.
Keine Sorge, es wird
noch schräger.
Ich fang aber mal am
Anfang an... Am 10. eines jeden Monats ruft Ina HIER dazu auf, gemeinsam zu
kochen. Das Thema gibt sie vor und normalerweise habe ich auch so gar kein
Problem, mir unter dem Motto etwas vorzustellen.
Normalerweise.
Dieses Mal nämlich lautet
das Thema ‚Über den Tellerrand geschaut’ und dazu fiel mir jede Menge ein. Ohne
zu wissen allerdings, ob ich in die richtige Richtung denke und ob es überhaupt
richtig und falsch gibt dabei.
Gut, dass ich schon
länger an einer etwas verrückten Idee gearbeitet habe und die kurz davor stand,
richtig gut zu werden. Die Idee bringt Italien und Griechenland
zusammen und ist, genau: etwas schräg.
Da treffen Öl und
Essig aufeinander und ergeben, zusammen mit Joghurt, nein, kein Salatdressing,
sondern Eis.
Ja, richtig.
Eis.
Und das ist nicht nur
irgendwie so gerade noch essbar, sondern richtig lecker.
Ich schaue also in
diesem Monat über den Tellerrand in Richtung Mittelmeerraum und außerdem in
eine sehr unkonventionelle Richtung, was die Zutaten angeht. International also und dann noch einmal um die Ecke gedacht, weiter konnte ich nicht über meinen Tellerrand schauen.
Du kannst das Eis
entweder wie ich in einer Eismaschine herstellen, oder aber ganz ohne die
Küchenspielerei. Das klappt auch gut.
Wollen wir?
Balsamico-Eis mit
Haselnussöl
(glutenfrei)
Du brauchst für 1-2 Personen
250g griechischen Joghurt,
10% Fett
35-40g Zucker
⅛ TL Vanille, gemahlen
40ml guten, alten Balsamico
(ich hatte Testa Rossa)
1 TL Haselnussöl, geröstet
Ja, so wenig reicht
völlig.
Zunächst einmal wird
der Balsamico in einer kleinen Pfanne bei mittlerer Hitze um etwa ⅓ reduziert,
anschließend etwas abgekühlt.
In einer Schüssel
verrührst Du den Joghurt mit dem Zucker und der Vanille, anschließend kommt
diese Mischung zum noch warmen Balsamico. Es ist wichtig, dass der Essig noch
nicht ganz abgekühlt ist und auch die Pfanne noch etwas Temperatur hat, damit
sich alles gut mischt.
Die Masse sollte
jetzt etwa ½ Stunde abkühlen, bevor das Öl untergerührt wird und alles
a) für etwa 25-30
Minuten in die Eismaschine kommt oder
b) in eine flache
Form gefüllt wird. Die Form kommt ins Eisfach und die Mischung darin wird mit
einer Gabel etwa alle 20-20 Minuten durchgerührt, damit sich keine zu großen
Eiskristalle bilden.
Nach ca. 4 Stunden
ist Dein Eis fertig.
Das war es im Grunde
auch schon.
Wenn Du magst, kannst
Du das Eis mit ein paar gehackten Haselnüssen servieren, die passen sehr gut
dazu.
Wunderbar
fruchtig-säuerlich schmeckt das Eis, abgerundet durch eine schöne
Haselnussnote.
Der eingekochte
Balsamico ist überraschend süß und erinnert ein wenig an selbst gemachte
Bonbons. Durch das Reduzieren bei Hitze geht ein ganzer Teil der Säure des
Essigs verloren, das passt gut zum frischen Joghurt. Ein Gegengewicht dazu
bildet das Haselnussöl. Das schmeckt ziemlich intensiv, daher reicht ein
Teelöffel völlig aus. Das Tüpfelchen auf dem Eis ist schließlich die Vanillenote, die geschmacklich eine
warme Basis bildet.
Wichtig bei dem
Rezept ist, dass Du die passenden und wirklich gute Zutaten verwendest.
Der Balsamico sollte
ein alter sein, der schon sirupartig ist und geeignet als Beilage zu Käse oder
Erdbeeren. Im Zweifel steht das auf der Flasche.
Das verwendete
Haselnussöl sollte geröstet sein, das steht auch auf der Flasche. Du findest es
in kleinen Größen und für relativ wenig Geld im Bioladen.
Der verwendete
Joghurt muss mindestens 10% Fettanteil haben. Das klingt nach viel, tatsächlich
ist dieses Eis relativ schlank. Normalerweise wird es nämlich aus Sahne gemacht
und die bringt deutlich mehr Fett mit sich. Ich mag Eis auf Joghurtbasis sehr
gern, das Ganze hat genug Fett, um schön auszukristallisieren und cremig zu
werden und ist dabei nicht bleischwer.
Danke, Ia, für den Schubs in diese köstliche Richtung. Ich hoffe, ich habe ansatzweise Dein Thema getroffen. Wenn nicht, hab ich zumindest sehr gut gegessen ;-).
Ja, doch, aus Essig
und Öl lässt sich viel mehr zaubern, als nur Salatsauce!
Was liegt jenseits
von Deinem Tellerrand?
Liebst,
Sabine