Dienstag, 28. März 2017

Gemüse-Expedition #3: Spinat

Hach, Clara, da haste mir was eingebrockt!
Zu Spinat habe ich ein schwieriges Verhältnis, denn eigentlich mag ich ihn nur in Salatform. Lebensmittel, die erwärmt gummiartig oder schleimig werden, bekomme ich einfach nicht runter – hallo Pilze, hallo Spinat!
Erstere kann ich mir mittlerweile so zubereiten, dass ich sie gerne esse, mit Spinat aber habe ich nach wie vor ein Problem.
glutenfree Spinach Salad with Poached Egg and nutty Pommes Dauphine
So war die #gemüseexpedition im März für mich ein echter Brocken – aber ich mag ja Herausforderungen und so kam Aussetzen für mich nicht in Frage.
Ich habe lange überlegt, was ich zubereiten könnte, meinen Einfall, ein Spinatpesto zuzubereiten hatte die liebe Schnin auch (und ihr Rezept ist super!) und so ging’s nochmal zurück auf Los und in die Experimentierküche.

Dann fiel es mir ein, dieses eine Gericht, dass gefühlt alle meine Freundinnen als Kinder gegessen haben, das es aber bei uns nicht gab. „Das wäre euch VIEL zu grün gewesen!“, so hat es meine Mutter zusammengefasst.
Tja, Recht hat sie.
Danke Mama, denn Spinat mit Kartoffelpüree und Spiegelei wäre für mich als Kind einfach mal der GAU gewesen, der Gedanke an diesen grünen, schleimigen Haufen...BÄH! Das würde ich heute noch nicht mögen, ich geb’s einfach mal zu. 
Spinach Salad with Poached Egg and Pommes Dauphine - a kid's classic in a surprisingly new version
Das war dann meine Herausforderung, ich wollte diesen Kinderklassiker so zubereiten, dass er mir schmeckt. Heraus kam ein frischer Spinatsalat mit luftig-nussigen Kartoffelbällchen und einem pochierten Ei.
SO mag ich das!

Diese Art der Zubereitung kann ich Dir ehrlicherweise nicht empfehlen, wenn hungrige Kinder vor Dir sitzen, denn das Kochen dauert dann doch länger, als Du für den Klassiker brauchst. Der Mehraufwand lohnt sich aber allemal und meine luftigen Kartoffelwölkchen dürften auch jedes Kinderherz höher schlagen lassen. 
glutenfree Spinach Salad with Poached Egg and Pommes Dauphine with hazelnuts
Spinatsalat mit Kartoffelwölkchen und pochiertem Ei

Du brauchst für 2 Personen

425g Kartoffeln, mehligkochend
1 Ei, Gr. L
Salz
25g Haselnüsse, gemahlen
plus etwa 80g gemahlene Haselnüsse zum Wälzen

80-100g frischer Spinat (möglichst kleine Blätter)
Olivenöl
Zitronensaft
Salz
Pfeffer

2 Eier (ich hatte Gr. L)

Die Kartoffeln werden im Ganzen gedämpft oder aber in wenig Wasser in etwa 25 Minuten gar gekocht.
Ausdampfen lassen, schälen und durch die Kartoffelpresse drücken (alternativ mit dem Kartoffelstampfer sehr fein zerdrücken).

Sind die Kartoffeln etwas abgekühlt, werden sie gesalzen und mit den gemahlenen Haselnüssen vermischt. Das Ei wird getrennt, das Eigelb kommt zur Kartoffel-Nuss-Masse.
Das Eiweiß wird steif geschlagen und dann mit einem großen Schneebesen unter die Kartoffelmasse gehoben. Mach das vorsichtig, damit möglichst viel der Luft erhalten bleibt.

Nun werden von der Mischung etwa tischtennisballgroße Stücke abgestochen, vorsichtig zwischen den Händen zu Bällchen geformt und zum Abschluss noch einmal in gemahlenen Haselnüssen gewälzt. Die Menge reicht für etwa 15 Stück.
Die Kartoffelbällchen werden auf einem Backblech verteilt und mit ein paar Tropfen Olivenöl besprenkelt, dann brauchen Deine Wölkchen im auf 200°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen etwa 20 Minuten, bis sie goldig und gar sind. Aus dem Ofen nehmen und ganz kurz abkühlen lassen.

Während die Kartoffeln im Ofen sind, bereiten wir den Rest zu.
Der Spinat wird verlesen und geputzt, anschließend auf einer Servierplatte oder zwei Tellern verteilt.
Aus Öl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer bereitest Du ein leichtes Dressing zu und stellst es bereit.

Für die Eier wird Wasser erhitzt und kurz unter dem Siedepunkt gehalten. Eier zu pochieren ist auf den ersten Blick schwierig, klappt mit diesem Trick aber ganz leicht: Eine Kaffeetasse wird mit kochfester Frischhaltefolie ausgelegt, ein Ei dort hineingeschlagen und die Folie oben zu einem Päckchen zusammengeschnürt. Vorsichtig ins heiße Wasser legen und dort für 4-6 Minuten pochieren.
Da das Rezept für 2 ist, machst Du das natürlich zwei Mal.
Ist das Eiweiß gestockt, werden die Päckchen einfach aufgeschnitten und das Ei aus der Folie gepellt.

Jetzt geht’s ans Anrichten.

Die noch warmen Kartoffelwölkchen werden auf den Spinat gesetzt und das Dressing über den Blättchen verteilt. Das pochierte Ei kommt dazu und wird mit einem scharfen Messer angestochen. Hast Du alles richtig gemacht, sollte Dir das Eigelb sanft entgegenlaufen.
Spinach Salad with Poached Egg and Pommes Dauphine - a kid's classic in a new role
Und jetzt bleibt nur noch: genießen!

Das zitronige Dressing tut dem Spinat sehr gut, die nussigen Kartoffelwölkchen sind außen knusprig und innen cremig und das pochierte Ei ist herrlich sanft und verbindet die frischen Blättchen mit den Bällchen.
Herausforderung geglückt, würde ich sagen!

Das Rezept kannst Du entspannt in zwei größere Arbeitsschritte einteilen, entweder kannst Du die Kartoffelbällchen komplett zubereiten und dann auch kalt zum Salat essen, denn sie schmecken nicht nur warm sehr gut, oder aber Du kochst die Kartoffeln vor, schälst sie und lässt sie komplett auskühlen, bevor Du ein paar Stunden später oder am Abend die Wölkchen finalisierst.
Spinach Salad with Poached Egg and nutty Pommes Dauphine
Spinat mit Kartoffeln und Ei wird es bei mir jetzt wohl häufiger geben, in der Variante 2.0 sozusagen.
Danke, liebe Clara, für den Schubs in Richtung Spinat.

Mit welchem Gemüse tust Du Dich schwer?

Liebst,
Sabine

Freitag, 17. März 2017

Irisches Kaffeeglück

Pünktlich zum St. Patrick’s Day zeige ich Dir heute etwas Grünes....ähm...nicht!
Dafür gibt es einen köstlichen kleinen Kuchen zum Wochenende, die liebesseelige Variante des Irish Coffee sozusagen und das passt ja auch zum Gedenktag des irischen Schutzpatrons.
Irish Coffee Cake, the perfect gluten free treat for St. Patrick's!
Nicht ganz stilecht habe ich den Kuchen mit schottischem, statt irischem Whisky zubereitet, aber das Ergebnis ist trotzdem sehr lecker geworden – und hätte ich nichts verraten, Du hättest es nicht gemerkt ;-).
Wie üblich ist mein Rezept glutenfrei, ich gebe unter dem Rezept aber auch noch an, wie Du das köstliche Teil mit ganz normalem Mehl backen kannst. 
gluten free Irish Coffee Cake with whisky glaze
Der Kuchen ist definitiv für Erwachsene, da treffen Kaffeepulver und Espresso auf sanften Whisky und genau das macht den Geschmack auch aus. Der verwendete dunkle Muscovadozucker ist deutlich weniger süß als herkömmlicher und bringt herrlich fruchtige Noten mit, die wunderbar zu Kaffee und Whisky passen. Ich habe den Zucker in der Feinkostabteilung eines großen Kaufhauses gefunden, online hast Du sicher auch gute Chancen. Probier ihn unbedingt einmal aus, ich bin großer Muscovadozuckerfan geworden!
Irish Coffee Cake with creamy whisky glaze, glutenfree  
So, jetzt machen wir uns aber daran, ein kleines Stück irisches Glück zu backen:

Irischer Kaffeekuchen mit Whiskyglasur (glutenfrei)

Du brauchst für 1 kleine Gugelhupfform

Kuchen
3 Eier, Gr. L
90g dunkler Muscovadozucker
¼ TL Vanille, gemahlen
125g Butter, geschmolzen
110g Reismehl
65g Stärke (ich hatte Maisstärke)
30g Mandelmehl
10g Backpulver
1 EL frisch gemahlenes Kaffeepulver
45ml frisch gebrühter Espresso, abgekühlt
Prise Salz

Glasur
55g Frischkäse (ich hatte einen mit 17% Fett)
30g Puderzucker
1 EL Whisky (bei mir: 12 Jahre alter Single Malt Scotch)

Eier, Vanille und Zucker zu einem dicken Schaum aufschlagen. Nimm Dir dafür gut 5 Minuten Zeit, der Zucker soll sich komplett auflösen und die Masse sehr festschaumig sein.
Anschließend wird die geschmolzene Butter in dünnem Strahl in den Teig gegossen und so nach und nach eingerührt. Dein Schaum sollte sich nicht gleich wieder verflüchtigen.

Die Mehlsorten werden mit dem Backpulver sorgfältig vermischt und dann Esslöffelweise in den Teig gerührt, zum Schluss kommen eine Prise Salz, Espresso und Kaffeepulver dazu.

In die gefettete Form geben und bei 180°C Ober-/Unterhitze im vorgeheizten Backofen in 35-40 Minuten goldig-gar backen. Einige Minuten abkühlen lassen, aus der Form stürzen und geduldig warten, bis der Kuchen komplett ausgekühlt ist.

Für die Glasur werden die Zutaten einfach zu einer glatten Masse verrührt, das geht am besten mit einem kleinen Schneebesen und Geduld, damit es keine Puderzuckerklümpchen gibt.

Gleichmäßig über dem ausgekühlten Kuchen verteilen und antrocknen lassen – fertig!
gluten free Irish Coffee Cake with creamy whisky glaze - perfect dessert for St. Patrick's Day 
Wie üblich kannst Du den Kuchen auch mit Gluten zubereiten, einfach 125g helles Weizen- oder Dinkelmehl verwenden und die Backpulvermenge auf 5-7g reduzieren.

Ein kleines Wort zum Gluten: Single Malt Whisky ist grundsätzlich glutenfrei, das ist die gute Nachricht. Schau trotzdem immer noch einmal aufs Etikett, da bei einigen Sorten nach der Destillation noch Malz zugegeben wird. In dem Fall ist der gute Tropfen für Menschen wie mich nicht mehr genießbar, das muss aber angegeben werden. Wie immer also gilt: Erst lesen, dann essen oder trinken! 
moist Irish Coffee Cake with whisky glaze, gluten free
Ich habe für ein bisschen Extraglitzerglück ein wenig silbernes essbares Glitzerpulver auf den Guss geschmuggelt, das musst Du natürlich nicht nachmachen. Wenn Du es wirklich grün magst, dann kannst Du auch etwas grüne Lebensmittelfarbe in den Guss rühren oder aber Du streust etwas grünen Minzzucker über den Kuchen. Dafür einfach ein paar Blättchen Minze mit einem Esslöffel Zucker im Mörser zerstampfen, bis Du frisch-grünen Zucker hast, der nicht allzu feucht sein sollte.
How to decorate your Irish Coffee Cake for St. Patrick's Day
Ich finde aber, dass sich auch sehr gut ganz ohne Grün an den guten alten Paddy denken lässt!

Wie schmeckt Dein Stückchen Glück?

Liebst,
Sabine

Mittwoch, 15. März 2017

Saftladen und Superpower

Seit Wochen ist unser Haushalt ein richtiger Saftladen!
Doch, doch, das sage ich sehr zufrieden, glaub mir. Es kam so...

Schon im Januar ist eine wunderbare neue Küchenmaschine bei uns eingezogen, ein mastizierender Entsafter.

Mastiwie?
Pink Power Juice made with beetroot, carrots, ginger and curcuma
Ja, das habe ich auch zuerst gedacht, als ich über diese Art Entsafter gestolpert bin, dabei ist es eigentlich ganz einfach: Die ‚normalen’ Entsafter drehen sich schnell und entsaften so, die mastizierenden drehen sich sehr langsam und entsaften durch Druck. Der Vorteil? Kein Vitaminverlust durch Wärmeentwicklung und vor allem: Es lassen sich die verrücktesten Gemüsesorten entsaften.
Der Lieblingsmensch ist nicht immer ganz glücklich mit meinen kreativen Experimenten, ich aber liebe Zugaben wie Rosenkohl oder Wirsing zu anderen, ‚normaleren’ Zutaten. Herrlich!
Fresh pressed Pink Power Juice
Eigentlich bin ich ja im Team Smoothie, vor allem, wenn die guten Teile grün sind, d.h. mindestens 75% Gemüse enthalten. Mit meinem Entsafter kann ich jetzt alles, was ich in einen Smoothie geworfen hätte, zu Saft verarbeiten, denn manchmal ist mir diese ‚leichtere’ Variante lieber, gerade, wenn ich keinen großen Hunger habe.

Und so kannst Du das heutige Rezept auch ganz einfach in einen Smoothie verwandeln, oder aber Du krempelst auch Dein Zuhause in einen Saftladen um!
Wollen wir?
fresh pressed Pink Power Juice, packed with antiinflammatories
Pink Power Saft

Du brauchst pro großem Glas

60g Süßkartoffel (ich hatte eine lila Süßkartoffel)
2 mittelgroße Möhren
½ eher kleiner Apfel
1 kleine (Saft)Orange
1 große Rote Bete
daumengroßes Stück Ingwer
kleines Stückchen frischer Kurkuma
1 EL Granatapfelkerne

Die Zubereitung ist fast schon selbsterklärend, das Obst und Gemüse wird geputzt, in entsaftergerechte Stücke geschnitten und ein Mal durch die Maschine gejagt.

Alternativ kommt alles in einen leistungsstarken Standmixer, wird mit Wasser angegossen (ich würde mit 100ml anfangen und bei Bedarf mehr zufügen) und zu einem glatten Smoothie verarbeitet. In diesem Fall würde ich zum Schluss noch 1-2 Eiswürfel untermixen, mir persönlich schmecken die Smoothies so besser.
Pink Power Juice, freshly pressed
Ja, das war es auch schon, so schnell kann’s gehen. Du merkst schon, das Rezept ist deutlich massentauglicher als der grüne Hulk, wie ich meine Mischung aus Gurke, Grün- und Rosenkohl nenne ;-).

Durch die Süßkartoffel wird Dein Saft super cremig, was mir sehr gut schmeckt. Daneben steckt dieser Saft voll guter Inhaltsstoffe:
Der Ingwer kurbelt Deine Verdauung an und seine Scharfstoffe sollen Schmerzen lindern können. Kurkuma ist ebenfalls gut für den Darm und hilft Deiner Galle bei der Arbeit, außerdem ist er wie der Ingwer antientzündlich. Das gilt auch für die Rote Bete, die ebenfalls Stoffwechsel und Immunsystem anstupst. Süßkartotteln, Möhren, Äpfel und Orangen enthalten neben vielen Mineralstoffen auch eine Menge Vitamine und Granatäpfel bringen darüber hinaus noch gesunde Gerbstoffe mit.
fresh pressed Pink Power Juice, full of anti-inflammatories
Mein Tipp: Iss zum Saft irgendetwas, das gesundes Fett mitbringt, eine kleine Hand voll Nüsse zum Beispiel. So machst Du es Deinem Körper leicht, auch die fettlöslichen Vitamine aufzunehmen und nach einem Glas Saft bist Du fröhlich und satt. Bei mir zumindest klappt das super.

Welches Küchengerät nutzt Du gerade besonders gern?

Liebst,
Sabine