Dienstag, 31. Januar 2017

Gesunde Schokoriegel

...oder auch: Wenn der Futterneid zuschlägt

Ja, ich geb’s zu, da war er wieder einmal, mein lieber Freund der Futterneid. In meiner Familie ja ganz schlimm ausgeprägt braucht es bei mir tatsächlich wenig, um ihn hervorzulocken – ein schönes Bild hier, eine Erwähnung da, schon steht er parat.
Will ich auch!
Sofort!
Healthy Chocolate Bars, gluten free and refined-sugar free
So oder so ähnlich klingt es, wenn er das Kommando übernimmt.

Schon seit Tagen hatte ich einen unbestimmten Hunger auf Süßes und ganz besonders auf Schokoladiges. Nun esse ich seit Wochen schon gar keine Schokolade mehr und auf ganz klassische Schoki hatte ich auch keine Lust.

Da fiel mir ein, dass ich im Dezember 2015 mal für eine Runde #letscooktogether Schokolade selbst gemacht hatte.

Das war ein Anfang.

Ich wollte Schokoriegel machen, sättigend und gehaltvoll, schokoladig, ohne pappsüß zu sein. Zwei, drei Bissen, die glücklich machen.
Healthy Chocolate Bars with roasted seeds, gluten free and refined-sugar free
Nach ein paar Versuchen kann ich heute ein richtig leckeres Rezept mit Dir teilen, für gesündere Schokoriegel, die satt und sehr zufrieden machen, von denen Du nur wenig essen brauchst, um den kleinen oder auch großen Schokohunger zu bekämpfen – oder aber um Deinem Futterneid den Kampf anzusagen.
Da treffen Schokolade auf sanfte Süße, nussige Saaten auf kernige Haferflocken und das Alles schmiegt sich in fruchtige Kokosnoten - himmlisch!
Healthy Chocolate Bars, gluten free and refined-sugar free
Schokoriegel mit Saaten

Du brauchst für eine Form von 20x30cm

50g Feigen, getrocknet
50g Datteln, getrocknet
50g Trockenpflaumen

50g Sonnenblumenkerne
50g Kürbiskerne
20g Quinoa, gepufft
200-250g Haferflocken (glutenfrei, wenn nötig)

60g Kokosöl
1 EL Ahornsirup
55g Mandelmilch
55g Kakaopulver, ungesüßt und schwach entölt

70g Mandelmus (ich hatte braunes aus ungeschälten Mandeln)
½ TL Vanille

30g Kokosmus 
1 EL Kokosöl
1EL Ahornsirup
1 TL Kakaonibs
1 EL Kokoschips

Ja, die Liste liest sich lang, aber keine Sorge, Du bist in nicht mal 20 Minuten fertig.

Zunächst werden die Trockenfrüchte grob gehackt und dann mit kochendem Wasser aufgegossen, bis die Früchte nur ganz knapp bedeckt sind. 15 Minuten ziehen lassen.

Die Kürbiskerne werden ebenfalls grob gehackt und dann gemeinsam mit den Sonnenblumenkernen in einer Pfanne ohne Fett in etwa 5-10 Minuten goldig geröstet.

In dieser Zeit bereiten wir den Rest zu.

Quinoa und Haferflocken werden in einer großen Schüssel sorgfältig gemischt, die gerösteten Saaten kommen dann später hinzu. Ich habe 250g Haferflocken verwendet, weil ich recht feste Riegel haben wollte, magst Du es weicher, nimm einfach 50g weniger.

Das Kokosöl wird bei milder Hitze geschmolzen, bevor Ahornsirup, Mandelmilch und Kakaopulver dazu kommen. Mit einem Rührbesen zu einer glatten Masse vermischen und von der Herdplatte nehmen.

Die eingeweichten Früchte werden abgegossen, fang das Wasser gerne auf. Anschließend werden die Früchte mit Vanille und Mandelmus in einem Zerkleinerer oder mit dem Pürierstab zu einer gleichmäßigen Mischung gemixt, wird das Ganze sehr fest, gib teelöffelweise etwas von dem Einweichwasser zu.

Diese Masse wird jetzt mit der Schokogrundmasse vermengt, nimm dazu am besten einen Rührbesen.

So, Endspurt!

Die Kakaomasse wird nun unter die Saaten-Flocken-Mischung gemengt. Wundere Dich nicht, das Ganze ist eher trocken. Ich habe also munter mit den Händen geknetet, das geht wunderbar.

Jetzt wird die Schokoriegelmischung in die mit Backpapier ausgelegte Form gedrückt, achte darauf, dass gerade die Ecken gut halten.

Kokosmus, Kokosöl und Ahornsirup werden geschmolzen und dann dünn auf der Riegelmasse ausgestrichen und, wenn Du magst, mit Kakaonibs und Kokoschips bestreut.
Ab in den Kühlschrank, nach etwa einer Stunde kannst Du Deine Schokoriegel genießen.

Und das war es auch schon.
Healthy Chocolate Bars with roasted seeds, gluten free and refined-sugar free
Bestreuen kannst Du die Riegel natürlich mit was immer Du magst, ich habe noch ein paar Granatapfelkerne dazu geschmuggelt, für kleine fruchtige Noten. Aber auch Mandeln oder Nüsse, Trockenfrüchte oder einfach noch einmal Saaten können hergenommen werden.
Healthy Chocolate Bars, gluten free and refined-sugar free
In kleine Rechtecke geschnitten halten sich die Riegel im Kühlschrank locker eine Woche – wenn sie denn so alt werden. Hach, ich glaub, ich brauch noch ein Stückchen...

Wie besänftigst Du Deinen Futterneid?

Liebst,
Sabine

Sonntag, 22. Januar 2017

Panettone-Scheiterhaufen für Weihnachtsreste

Geht es Dir auch so – Weihnachten ist vorbei und spätestens am 29.12. magst Du kein Weihnachtsgebäck mehr sehen?
Da steht aber noch welches.
Und steht dann – bei mir sehr gern – auch noch im Januar.
Gratinated Panettone - the perfect way to use christmas leftovers (and it's glutenfree, too!)
So geschehen mit einem hübschen kleinen Panettone, glutenfrei und durchaus lecker. Nur, naja...nach Weihnachten ist mir nicht mehr gar so weihnachtlich zumute, also musste mit dem Ding etwas anderes passieren.

Ein Gericht meiner Kindheit ist Scheiterhaufen, eine Art süßer Auflauf aus altbackenem Brot, Brötchen, Stuten, Brioche oder-wie-auch-immer, das, mit Früchten geschichtet mit einem Eier-Milch-Guss versehen und schön knusprig gebacken wird.
Lecker und einfach, das sollte doch auch mit Panettone...?
Gratinated Panettone - a wonderful treat for winter (and gluten-free, too!)
Klar geht das und ich zeige Dir heute, wie’s geht. Ich habe mich für eine winterliche Variante mit Orangen entschieden, ganz traditionell würden Äpfel verwendet – grundsätzlich kannst Du aber in den Auflauf schnippeln, was immer Dir schmeckt, einzig Beeren würden im Backofen zu matschig werden.

Panettone-Scheiterhaufen (glutenfrei oder auch nicht)

Du brauchst für 3 kleine Auflaufförmchen

100g Panettone, gern etwas älter (bei Bedarf glutenfrei)
1 kleine Orange (meine hatte ungeschält etwa 150g)
1 Ei, Gr. L
100ml Milch
Abrieb von ½ (Bio)Orange
TL Vanille, gemahlen
Mandelblättchen (optional)

Milch, Ei, Orangenabrieb und Vanille werden zu einem glatten Guss verrührt und kurz zur Seite gestellt, Auflaufförmchen werden leicht gebuttert.

Der Panettone wird in feine Scheibchen geschnitten, die Orange geputzt und in Scheiben zerteilt.
Beides wird abwechselnd in die Auflaufförmchen geschichtet und gleichmäßig mit der Milch-Ei-Masse übergossen.

Nun nur noch mit ein paar Mandelblättchen bestreuen, wenn Du denn magst, dann brauchen Deine kleinen Köstlichkeiten im auf 180°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen 25-30 Minuten, bis der Guss fluffig aufgegangen und alles goldig-duftig gebacken ist.

Kurz abkühlen lassen und dann noch warm genießen.
Gratinated Panettone - the perfect way to use christmas leftovers
Das Rezept funktioniert als Basis, die Du abwandeln kannst, wie Du magst.
Grundsätzlich solltest Du etwa pro 100g Brot 100ml Flüssigkeit und ein Ei einrechnen, ob Du nun Milch, Sahne oder Joghurt verwendest, ob Du ein weißes, süßes Brot hernimmst, oder aber lieber ein trockenes Graubrot in ein köstliches Gericht verwandeln magst – das ist ganz Deine Sache. Der Panettone hatte schon einige Trockenfrüchte, wenn Du Brot verwendest, gehören klassischerweise noch Rosinen in den Auflauf, aber das ist wie immer eine Frage des Geschmacks.
Wenn Du keine Trockenfrüchte magst, dann kann es sein, dass Dir das Ergebnis nicht süß genug wird - dann einfach etwas Ahornsirup in den Guss rühren.
Natürlich funktioniert das Ganze auch vorzüglich in einer großen Auflaufform, die dann sehr gemütlich einfach mitten auf den Tisch gestellt wird.
Gratinated Panettone - a wonderful treat for winter!
Ob zum Nachmittagskaffee nach einem kalten Spaziergang, als Sattmacher für Süßschnäbel zu Mittag- oder Abendessen oder eben als warmes Dessert, Scheiterhaufen ist einfach lecker und kann wunderbar an alle Jahreszeiten angepasst werden.

Und weil das ein sehr schönes Gericht ist, dass muckelige Gemütlichkeit ausstrahlt, verlinke ich den Beitrag noch bei der wunderbaren Katrin, die wie in jeder Woche das #sonntagsglück sucht – ich hätte da eines im Angebot!

Liebst,
Sabine

Freitag, 20. Januar 2017

Freitagsfunde {153} - alles neu im Januar

Nein, nein, keine Sorge – die Freitagsfunde bleiben Teil des Blogs. 
Ich ertappe mich nur immer öfter dabei, dass ich schöne Links finde und die nur allzu gerne zu sinnvollen Grüppchen zusammenstelle. So wird es eben nun öfters themengebundene Freitagsfunde geben. 
Finde ich ja ganz spannend.
Der Januar scheint gerne Veränderungen mit sich zu bringen und so zeige ich Dir heute schönstes Neues:

Katja, das Mädchen mit Herz, hat einen ganz neuen Blog eröffnet, passend zu ihrer neuen Lebenssituation als Mutter. Gleich der erste Post auf einszweidreidiy hat mich begeistert – wie genial ist bitte ein Geräuschmemory?!

Neues Jahr, neue Reisepläne – und dieser wunderschöne Shoppingguide für Nimwegen von der lieben Berit HIER macht ganz viel Lust auf einen Ausflug in die Niederlande!
(...übrigens, falls Dir das zu weit weg ist: Sowohl Sissy Boy als neuerdings auch Dille & Kamille haben deutschsprachige Onlineshops – ich wollt’s nur erwähnt haben ;-)...)

Auch Sandra von Wortkonfetti ist im letzten Jahr Mutter geworden und sie hat sich ein wenig schwer getan, wie sie ihr neues Leben und ihren Blog zusammenbringen kann. Die Lösung „Bremen. Mit Kind und ohne“ finde ich super und ihr neues Design sehr schön. Liebe Sandra, ich freue mich, dass es weitergeht!

Du hast viele neue Ideen und alles, was jetzt noch fehlt, ist dieses kleine Fünkchen Motivation? Probier es doch mit diesem kostenlosen Printable HIER, das nicht nur gute Laune, sondern auch Lust macht, Dinge anzugehen.

Neues Jahr, neues Hobby? Nachdem ich letztes Jahr schon Shibori ausprobieren durfte, habe ich so ein ungutes Kribbeln in den Fingerspitzen und große Lust, Stoffe zu färben. HIER findest Du eine tolle Anleitung für’s Färben mit natürlichen Zutaten – wer hätte gedacht, dass Avocadoschalen ein hübsches Mauve ergeben?! Jetzt müsste ich nur noch nähen können...

Du möchtest in diesem Jahr etwas Neues lernen? Dann habe ich HIER noch die ultimative Idee für Dich – das MIT, das Massachusetts Institute of Technology, eine amerikanische Eliteuni, hat weit über 2000 Kurse online gestellt. 
Einfach so. 
Zugänglich für jeden, der mag (und Englisch spricht). 
Ich bin so begeistert!

Und das war es für diese Woche.

Dieses Wochenende freue ich mich auf ganz viel Sonnenschein an kalter Luft, auf gemütliche Frühstücksverabredungen und Lachen mit Freunden, auf ganz viel Zeit mit dem Lieblingsmenschen und auf – hoffentlich! – gelungene Brotbackversuche, drück mir die Daumen.

Mach es Dir schön!

Liebst,
Sabine

Donnerstag, 19. Januar 2017

Gemüse-Expedition #1: Chicorée

Ein bisschen wehmütig habe ich von Claras wunderbarer Aktion Ich back’s mir Abschied genommen, an der ich unfassbare drei Jahre lang immer wieder teilgenommen habe – war das ECHT so lange?!

Wie das im Leben aber gern so ist, eine Tür schließt sich und dafür öffnet sich...eine neue Aktion! #gemüseexpedition hat Clara sie genannt und wie der Name nahelegt, geht es 2017 in jedem Monat darum, eine andere Gemüsesorte zu verkochen. Oder zu verbacken. Braten, dünsten, dämpfen oder frittieren sind auch erlaubt. Eine großartige Idee und ich bin nur zu gern wieder dabei.
Witloof Quiche, the gluten-free proof that witloof actually CAN be dilicous!
Den Anfang macht der Chicorée HIER, ein völlig unterbewertetes Gemüse, wenn Du mich fragst, denn ich liebe die leicht bitteren kleinen Kerlchen und wusste tatsächlich sofort, was ich für den Einstand mitbringen wollte zur Gemüseparty: eine herrlich würzige Chicorée-Quiche. 
Die Idee zum Rezept hatte ich schon Ende 2015, dann war mein Jahr 2016 wie es eben war und ich bin viel zu wenig zum Küchenexperimentieren gekommen. Das habe ich, zumindest mit dieser Idee nun nachgeholt und das Ergebnis ist köstlich.
Ja, auch für Nicht-Chicorée-Fans. Doch, ganz sicher – denn bitter schmeckt da wirklich gar nix mehr.
Witloof Quiche, a perfect winter's day lunch - and it's gluten-free, too!
Wie’s geht?
Bitte hier entlang...

Chicorée-Quiche (glutenfrei, funktioniert aber mit jedem Mürbeteig)

Du brauchst für eine Tarteform mit 28cm Durchmesser

Teig
11g Leinmehl*
90ml sehr warmes Wasser
120g Hafermehl (glutenfrei, wenn nötig)
55g Vollkorn-Reismehl
50g gemahlene Mandeln, ungeschält
50g Maisstärke (glutenfrei, wenn nötig)
110g kalte Butter
1 knapper TL Kräutersalz (oder ½ TL normales Salz)
Pfeffer nach Belieben

Belag
5 Chicorée
½ TL Ahornsirup
175g Joghurt (bei mir: griechischer Joghurt 0,2% Fett)
2 Eier, Gr. L
Salz
Pfeffer
60g Käse, gerieben (nach Geschmack, ich hatte Bergkäse)
30g Walnüsse, grob gehackt

Zunächst werden Wasser und Leinmehl rasch zu einer klümpchenfreien Masse verrührt. Das Ganze ergibt sofort ein Gelee, das ist genau, was wir brauchen. Eine Viertelstunde zur Seite stellen und für den Moment getrost vergessen.

Die Mehlsorten werden mit der Stärke, Salz und wenn Du magst etwas Pfeffer sorgfältig vermischt. Dann kommt die in kleine Stücke geschnittene Butter dazu sowie das Leinmehlgelee und alles wird rasch zu einem glatten Teig verknetet.
Damit wird dann eine Tarteform ausgelegt, mehrfach mit einer Gabel eingestochen und dann darf der Teig abgedeckt entweder für 2 Stunden im Kühlschrank oder aber für 30 Minuten im Gefrierfach durchkühlen.

In der Zeit wird die Füllung vorbereitet.

Die Chicorée werden abgebraust, bei Bedarf die äußeren Blätter entfernen. Der Wurzelstrunk wird so knapp wie möglich abgeschnitten, die Blätter sollen unbedingt noch zusammenhalten.
Je nach Dicke und Größe werden die Chicorée nun halbiert oder gleich geviertelt und dann in einer heißen Pfanne kurz mit der Schnittfläche nach unten scharf angebraten. Die Schnittflächen sollen etwas Farbe nehmen, das Gemüse aber noch nicht garen. Mit dem Ahornsirup übergießen und einmal kurz darin schwenken, damit der Zucker karamellisiert. Sofort von der Hitze nehmen.

Joghurt, Gewürze und Eier werden zu einem dickflüssigen Guss verrührt, der Käse gerieben und bereit gestellt.

Der Guss wird gleichmäßig auf dem gekühlten Boden verteilt und die Chicoréeviertel sternförmig darauf verteilt – das Auge isst ja mit.
Mit dem Käse bestreuen und die gehackten Walnüsse darauf verteilen, dann braucht Deine Quiche im auf 200°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen etwa 35 Minuten, bis sie goldig ausschaut und herrlich duftet.

Und das war es auch schon, aus dem Ofen nehmen und genießen, ein Salat passt hervorragend dazu.

* Leinmehl kannst Du im Bioladen oder Reformhaus kaufen. Ich verwende es, um in den glutenfreien Tag zusätzliche Bindung zu bringen und es funktioniert hervorragend. Alternativ kannst Du, wenn Du so etwas besitzt, goldene Leinsamen in einer Kaffeemühle zu Mehl vermahlen. Kaufen ist aber einfacher ;-).
Witloof Quiche, the gluten-free proof that witloof actually CAN be dilicous!
Ich habe meinen glutenfreien Standart-Mürbeteig etwas abgewandelt, auf den Trick mit dem Leinmehl bin ich schon vor einer Weile auf einem amerikanischen Blog gestoßen und ich mag das Ergebnis sehr. Alternativ findest Du zum Beispiel HIER einen anderen glutenfreien Mürbeteig.

Wie üblich kannst Du munter abwandeln. Statt Mandeln schmecken auch gemahlene Haselnüsse im Teig sehr gut, der Joghurt kann durch saure Sahne oder Crème Fraiche ersetzt werden und wenn Du keine Walnüsse magst – lass sie einfach weg oder nimm, was Dir schmeckt.
Witloof Quiche, the gluten-free proof that witloof actually CAN be dilicous!
Die Käseauswahl beeinflusst diese Quiche enorm. Ich habe einen recht milden Bergkäse verwendet (also...mild dafür, dass es ein Bergkäse ist), auch Mozzarella, Gouda, Emmentaler oder Mimoulette würden prima passen – und wenn Du’s ganz würzig magst, wie wäre es mit Scarmoza? Da fehlt dann auch dem Fleischliebhaber nix. 
Wenn Du so gar kein Problem mit Gluten hast, dann funktioniert das Rezept natürlich auch mit Deinem liebsten herzhaften Mürbeteig (oder gekauftem Blätterteig, wenn’s mal ganz schnell gehen muss).

Jetzt hoffe ich, dass Du dem armen Küchenstiefkindchen Chicorée eine Chance gibst – der kann nämlich auch richtig lecker!

Liebst,
Sabine

Donnerstag, 12. Januar 2017

12von12 im Januar – Schneematsch und viel Übung

Heute ist der 12. und endlich habe ich wieder einmal daran gedacht, genügend Bilder zu schießen, um bei 12von 12 mitzumachen.
12 von 12, das ist eine hübsche Aktion, bei der jeder, der mag, seinen 12. des Monats in 12 Bildern teilen kann. Gesammelt werden all die kleinen und großen Alltagseinblicke bei Caro von Draußen nur Kännchen.

Los ging es heute morgen mit fiesem Schmuddelwetter und sehr viel sehr matschigem Schnee.
Da hilft nur ein schönes, warmes Frühstück
heute gab es ein Porridge mit geraspelter Möhre, etwas Apfel und ganz viel Zimt.
Mein wöchentlicher ‚Spaß’ – Entkalken...
...und was sonst eben so zu tun ist.
Dann habe ich fleißig geübt, schließlich will ich möglichst bald auch wieder ohne Krücke gehen können, bevor es einen Milchkaffee gab – mit passender Pausenlektüre, danke noch einmal, liebe Katrin!
Mit Üben ging es dann weiter, dieses Mal allerdings im Sitzen und mit der Erkenntnis, dass ich, was schöne Schrift angeht, eher nur so mittelbegabt bin – egal, es macht Spaß.
Ein paar große Pläne später (ich werde berichten)
wurde es dann Zeit für ein spätes Mittagessen: selbst gebackenes Brot nach Sarah von My new roots und ein grüner Smoothie aus rotem Mangold, Beeren, der zweiten Apfelhälfte und ein paar gefrorenen Bananenscheibchen. Lecker und wieder was gelernt: Beeren schlagen Spinat, zumindest, was die Farbe angeht.
Zwischendurch kam ein kleines bisschen Sonne durch, ich mag ja die Licht- und Schattenspiele gerade mit dem Schnee.
Einige Übungseinheiten und ein Abendessen später sind der Lieblingsmensch und ich noch ein wenig an die frische Luft gegangen. Die kurze Schneepause musste genutzt werden, denn verschneite Gehwege vertragen sich leider so gar nicht mit der Krücke.
Wunderschön und schon das letzte Bild für heute: die lebensgroße Krippe, die ein Bauer gleich um die Ecke in seinem Hof aufgestellt hat.
Und das war er, mein 12. Januar 2017, momentan ein ganz normaler Tag, ruhiger, als ich es eigentlich gewohnt bin, aber gemessen an den letzten Monaten schon wieder ganz ordentlich. Es wird, wenn auch zäh.

Ich hoffe, Du hattest einen schönen Tag!

Liebst,
Sabine

Dienstag, 10. Januar 2017

Ich back’s mir...Linsentaler

Hätte, wäre, sollte – manchmal läuft’s so ganz anders, als gedacht.

Mein Dezember zum Beispiel, der Dir und mir einen Adventskalender bringen sollte und statt dessen die Erkenntnis bereithielt, dass eine Bronchitis, Kehlkopf- und Mandelentzündung auf eine eh schon sehr wackelige Konstitution getroffen genau für eines gut sind: totale Erschöpfung und ansonsten GAR nichts.

Nach einer langen Weihnachtspause, viel Zeit mit dem Lieblings- und liebsten Menschen und Ruhe, Ruhe, Ruhe habe ich mich daran gemacht, ein Rezept, dass schon lange halb fertig in der Schublade lag, endlich fertigzustellen als Beitrag für die allerletzte Ich back’s mir-Runde von Clara. 

Gesagt, getan, das Ergebnis ist umwerfend lecker, die Bilder im Kasten – als mir dann aufgeht, dass ich das Wichtigste vergessen habe: das Backen nämlich... Also, liebe Clara, ich orientiere mich in diesem Monat einfach an Dir und zeige in der Pfanne Ausgebackenes und wenn’s nicht passt, schmeiß den Beitrag einfach wieder aus Deiner Sammlung :-).
gluten free lentil pancakes for a happy new year
Jetzt aber zum Wesentlichen...

Es ist bestimmt ein, zwei Jahre her, als ich zum ersten Mal auf Linsen als Glücksbringer zum neuen Jahr gestoßen bin und zwar auf einem amerikanischen Blog. Die Tradition scheint es aber auch in Deutschland in vielen Regionen zu geben, ich selbst kannte sie bis dahin noch nicht. Ein wenig Recherche später wusste ich, dass Linsen wegen ihrer Form an Geldmünzen erinnern und deshalb, zum neuen Jahr gegessen, für Glück und Reichtum sorgen sollen. Ein hübscher Gedanke.

Als Clara dann für die letzte Ich back’s mir-Auflage nach Neujahrssnacks gefragt hat, wusste ich, dass Linsen eine Rolle spielen sollten. Wie gut, dass ich schon lange ein Küchenexperiment kurz vor der Fertigstellung hatte, das aus den kleinen Hülsenfrüchten gemacht wird: Pfannkuchen.

Pfannkuchen aus Linsen? Richtig gelesen!

Zu kleinen Talern ausgebacken sehen sie wirklich aus wie Goldmünzen, schmecken großartig würzig und sind herrlich fluffig. Perfekt also für’s Silvesterbuffet, aber darüber hinaus auch ganzjährig einfach sehr, sehr lecker!

Es gibt zwei Arten, diese kleinen Köstlichkeiten zuzubereiten. 
Wenn Du, wie ich, eine Getreidemühle Dein Eigen nennst, kannst Du die Linsen einfach zu Mehl mahlen oder aber Du schaust im Laden nach Linsenmehl. Hast Du weder das eine noch findest Du das andere, musst Du lediglich ein kleines bisschen mehr Zeit investieren, denn dann werden die Linsen für etwa 5 Stunden eingeweicht und anschließend fein püriert. So oder so, das Rezept klappt, ich gebe Dir im Folgenden Beides auch noch einmal an:
gluten free lentil pancakes for a happy new year

Linsentaler (natürlich glutenfrei)

Du brauchst für etwa 55 kleine Taler

100g gelbe Linsen
100g rote Linsen
75g Joghurt, Fettstufe egal
1 gehäufter TL grüne Chilipaste (etwa 15g)
¾ TL Kurkuma, gemahlen
½ TL Koriander, gemahlen
¼ TL Fenchelsaat, frisch gemörsert
¼ TL Bockshornkleesamen, frisch gemörsert
Salz
350ml Wasser

Die Zubereitung ist denkbar einfach.

Variante 1: Du mahlst die Linsen in der Getreidemühle zu einem feinen Mehl, ich habe sie zwei Mal auf feinster Stufe durchlaufen lassen ODER Du öffnest die Tüte mit dem Linsenmehl.

Variante 2: Du weichst die Linsen in Wasser für 5 Stunden ein, lässt sie gut abtropfen und pürierst sie anschließend zu einer feinen Paste.

So oder so, weiter geht’s.

Das Mehl oder die Paste kommen in eine Rührschüssel, Joghurt und Gewürze werden dazu gegeben und zusammen mit dem Wasser anschließend alles mit einem Schneebesen zu einem dickflüssigen Teig verrührt. Gib das Wasser in mehreren Schritten zum Teig, gerade, wenn Du Dich für die  Variante 2 entschieden hast, kann es sein, dass Du etwas weniger Wasser benötigst.
Da ich die Taler klein ausbacken wollte, habe ich den Teig nicht zu flüssig gehalten, möchtest Du große Pfannkuchen backen, kannst Du den Teig mit mehr Wasser dünnflüssiger machen.

Ist alles gut verrührt, darf sich Dein Teig ein wenig ausruhen, 15 Minuten solltest Du ihn schon stehen und ausquellen lassen, länger ist’s auch kein Problem.

Dann werden die Pfannkuchen oder Taler in einer leicht gefetteten Pfanne bei mittlerer Hitze ausgebacken. Dafür habe ich Ghee verwendet, Butterschmalz oder Kokosöl tun's sicher auch. Für die kleinen Taler habe ich pro Stück etwa ½ EL Teig verwendet, daher reicht die Menge auch für so viele Pfannküchlein. Ein wenig mehr Arbeit, aber ich mag die Größe sehr gerne, perfektes Fingerfood!
Die Taler sind sehr schnell fertig gebacken, von jeder Seite brauchen sie etwa 2-3 Minuten. Sieh zu, dass das Ergebnis nicht zu dunkel wird, dann bleiben die Küchlein auch nach dem Abkühlen noch schön saftig und luftig.

Und das war es auch schon.
gluten free lentil pancakes for a happy new year

Ich habe die kleinen Goldtaler mit ein wenig gewürztem Joghurt serviert, eine köstliche Kombination, aber auch jedes Chutney, Raita oder Ähnliches würde toll schmecken, die Küchlein passen zu Salat und sind einfach immer eine tolle Beilage! Übrigens können sie auch hervorragend ins Büro oder in die Schule mitgenommen werden.

Die Taler sind nur sanft würzig und damit auch für Kinder geeignet, magst Du’s schärfer, kannst Du einfach mehr von der grünen Chilipaste verwenden oder aber frischen Chili in den Teig hacken.
Und wo wir schon dabei sind – wie üblich lassen sich die Pfannkuchen herrlich abwandeln. Fein gewürfelte Zwiebeln oder Frühlingszwiebeln lassen sich ebenso in die Küchlein schmuggeln wie blättriges Gemüse wie Spinat oder Mangoldblätter, geriebener Kürbis, Kräuter und, und, und – Dir fällt sicher etwas ein!
gluten free lentil pancakes for a happy new year
Die Taler funktionieren natürlich auch, wenn Du sie nur aus gelben oder nur aus roten Linsen zubereitest, mir persönlich gefällt die Mischung aber besonders gut.

Besser spät als nie wünsche ich Dir mit diesem kleinen Rezept (das sich länger liest als es zur Zubereitung braucht) ein glückliches, in jeder Beziehung reiches neues Jahr!

Liebst,
Sabine