Für die
#gemüseexpedition von Clara waren im September Rote Bete gefragt, genauer
gesagt ein Rezept mit Roter Bete. Nichts leichter als das, denn ich liebe die
roten Knollen und habe hier auf dem Blog auch schon einige Ideen dazu gezeigt,
vom Rote Bete Risotto, Rote Bete Eis über einen Winterslaw, der auch schon so langsam wieder
Saison hat, bis zu einem besonderen Liebling, der Rote-Bete-Quiche mit
Gorgonzola (schlimme Bilder, tolles Rezept), die es bei uns immer noch regelmäßig gibt, so lecker ist sie. Um mal ein paar Beispiele zu nennen.
Zu Roter Bete fielen
mir ganz spontan Gnocchi ein, die ich Dir sowieso schon länger in einer
glutenfreien Variante zeigen wollte, oder aber Rote-Bete-Knödel. Nun, Beides
muss warten, denn entschieden habe ich mich letztlich für ein schon ewig im
Versuchsstadium schlummerndes Rezept - Pierogi.
Ob unter diesem
Namen, als Vareniki oder auch einfach als Maultäschle bekannt, der Mensch
scheint nur allzu gerne Leckeres in einen Teigmantel zu wickeln. Ich bilde da überhaupt
keine Ausnahme und so habe ich mein erst zur Hälfte entwickeltes Rezept für
glutenfreie Pierogi wieder hervorgekramt und mich in der Experimentierküche
eingeschlossen.
Heraus kamen herrlich
einfache und großartig leckere Pierogi, ganz ohne Gluten, mit einer entspannt
kurzen Zutatenliste und gefüllt mit, wie könnte es anders sein, Roter Bete, die
es sich gemeinsam mit etwas Feta, Zitrone und Thymian in den dünnen
Teigtäschchen gemütlich gemacht hat.
Himmlisch!
Rote Bete Pierogi (glutenfrei)
Du brauchst für etwa 25 Stück
Pierogi
160g helles Reismehl
75g Maisstärke
1,5g Guarkernmehl (das ist
etwa 1 TL)
150g saure Sahne (klappt
auch mit Fromage Blanc)
45g Schmand
½ TL Salz
Füllung
200g Rote Bete, frisch oder
vakuumiert
1 kleine Zwiebel
45g Feta
Abrieb von ¼ Zitrone
Salz
Pfeffer
½ TL frischer Thymian, fein
gehackt
Zunächst kümmern wir
uns um den Teig, was erfreulich schnell geht. Die trockenen Zutaten werden
sorgfältig vermischt, vor allem, um das Guarkernmehl gleichmäßig zu verteilen.
Mit der Sauren Sahne und dem Schmand zu einem glatten Teig verkneten und diesen
anschließend abgedeckt im Kühlschrank mindestens 45 Minuten ruhen lassen.
In dieser Wartezeit
geht es an die Füllung.
Hast Du frische Rote
Bete wird die nur kurz abgewaschen und dann im Ganzen gar gekocht. Ich habe das
im Dampfgarer erledigt, da ich eine recht große Knolle hatte, hat das auch fast
1 Stunde gedauert.
Ist die Rote Bete
gar, wird sie geschält und dann mit den anderen Zutaten püriert. Mit den
Gewürzen abschmecken, fertig.
Der Teig wird auf
einer leicht bemehlten Unterlage etwa 2-3mm dünn ausgerollt (nicht dünner, da
er sonst beim Formen bricht) und mit einem Glas rund ausgestochen.
Etwas von der Füllung
in die Mitte setzen, so dass ein recht breiter Rand stehen bleibt. Bei mir war
gut ½ TL Füllung die ideale Menge, aber das hängt natürlich von der Größe
Deiner Teigkreise ab.
Die Ränder mit wenig
Wasser bestreichen und die Pierogi vorsichtig schließen. Den Teig solltest Du
eher sanft behandeln, also besser mit den Fingern zudrücken, anstatt eine Gabel
dafür zu verwenden, da die Masse sonst reißen kann.
Die Pierogi werden am
besten portionsweise in simmerndem, nicht kochenden Wasser in 3 bis 5 Minuten
fertig gegart. Da die kleinen Teigtaschen leicht aneinander kleben bleiben, ist
es klug, nicht allzu viele Pierogi gleichzeitig im Topf zu haben. Vorsichtig
solltest Du auch beim Herausheben der fertig gekochten Täschchen sein, da die
Spitzen der Pierogi bei diesem Arbeitsschritt leicht abbrechen können.
Für eine knusprige
Außenseite habe ich die fertig gekochten Pierogi in wenig Butterschmalz goldig
gebraten, diesen Schritt kannst Du aber auch überspringen.
Und das war es schon.
Da treffen
knusprig-buttriger Teig und eine zitronig-frische Füllung aufeinander, die
nicht nur durch ihre Farbe besticht, sondern einfach nur köstlich ist – Rote Bete
at their best, sozusagen.
Ob für 2 als
Hauptspeise, als Nebendarsteller auf dem Teller, Suppeneinlage oder Snack,
Pierogi sind köstlich und lassen sich auch prima auf Vorrat herstellen.
Klassischerweise
werden die guten Stücke mit Saurer Sahne serviert, wie üblich aber kannst Du
das alles halten, wie Du magst.
Da der Teig an sich
recht neutral ist, kannst Du die Füllungen wild variieren. Ob die Klassiker wie
Kartoffeln, Pilze, Sauerkraut oder Käse, ob herbstliche Varianten mit Kürbis
oder Süßkartoffeln oder aber auch süße Füllungen mit Kirschen, Beeren oder
Schokocreme, Pierogi sind immer Klasse (und eigenen sich auch für eine
gemütliche Küchenparty, ich wollte es nur erwähnt haben ;-) )!
Ich persönlich liebe
die Kombination aus knusprig gebratenem Teig und sanfter Füllung, so dass ich meine
Pierogi immer nach dem Kochen anbrate. Einzig bei der Verwendung als
Suppeneinlage überspringe ich diesen Arbeitsschritt, der natürlich von
den persönlichen Vorlieben abhängt.
Ein Wort noch zum
Teig... Klassischerweise findet sich im Teig für Pierogi keine Saure Sahne,
glutenfrei läuft es halt immer etwas anders, da viel Feuchtigkeit im Teig
gebunden werden muss. Die Saure Sahne hier in Deutschland hat immer 10%
Fettanteil, lebst Du in Österreich kannst Du auch Saure Sahne mit 15%
Fettanteil finden – die ich durch die Zugabe von Schmand nachbaue. Wie schon im
Rezept erwähnt war ich aber auch schon sehr erfolgreich in einer Variante, in
der ich die Sahne durch Fromage Blanc (mit nur 3% Fett) ersetzt habe, Du kannst also ruhig etwas
experimentieren.
Der Teig ist auch
Dank des Guarkernmehles nicht sehr klebrig und lässt sich schön verarbeiten,
wird aber nach jedem Ausrollen deutlich schwieriger in der Handhabung.
Statt Kreise
auszustechen und den Teig also wieder und wieder auszurollen könntest Du auch
ein riesiges Rechteck ausrollen, mit dem Teigrad Quadrate schneiden und diese
zu Dreiecken formen – das geht schneller, sieht auch hübsch aus und erleichtert
Dir die Arbeit.
Wenn Du Pierogi auf
Vorrat herstellen magst, kannst Du die fertig gefüllten Teigtaschen einfrieren.
Danke, liebe Clara
für die Inspiration zum Rezept, das endlich eine Lücke in meiner
Rezeptesammlung schließt – Pierogi gibt es jetzt öfter.
Was machst Du aus
Roter Bete?
Liebst,
Sabine