Hach, das war ein
Spaß! Für die Septemberrunde von Inas #letscooktogether waren Frikadellen die
Vorgabe. Und nicht nur irgendwie, nein, nach der einzige wahren
Frikadellchenliebe war gefragt.
Hm.
Als Vegetarierin
haben mir Frikadellen selten je gefehlt, gibt es doch genügend Gemüsebratlinge,
die die gebratenen Hackbällchen hervorragend ersetzen. Nun hätte ich natürlich
einfach so etwas zubereiten können, aber mein Ehrgeiz war geweckt. Ich wollte
etwas basteln, das im Biss an Fleisch erinnert, natürlich vegetarisch und auch
noch glutenfrei ist und vor allem: schmeckt. Also, lecker schmeckt.
Eine ganz schön lange
Liste!
Dann fielen mir 2,3
Dinge wieder ein: Ich hatte vor Jahren einmal nach einem Rezept vegetarische
Frikadellen aus Haferflocken gemacht, die einen ganz schönen Biss hatten und
ich habe mich daran erinnert, wie die Frikadellen früher zuhause waren.
Da muss ich nun ein
bisschen ausholen, denn quer durch meine Kindheit verlief ein, kaum bemerkter,
Frikadellengraben.
Da gab es zum einen
die Variante meiner ostpreußischen Oma, sehr feine Frikadellen ganz ohne
Zwiebeln, dafür aber vor dem Braten grundsätzlich in Semmelbröseln paniert,
damit sich eine schöne, gleichmäßige Kruste bildete.
Dann gab es natürlich
auch Frikadellen von meiner Mutter, kleiner waren sie, deutlich würziger, mit
recht groben Zwiebelstückchen für saftige kleine Inseln im Fleisch.
Diese Ideen wollte
ich nun verbinden: Haferfrikadellen mit groben Zwiebelstückchen und einer
dünnen Knusperpanade.
Was soll ich sagen,
nach ein paar Versuchen mag ich das Ergebnis nun richtig gern und da ich die
Zutaten für die guten Stücke sowieso immer im Haus habe, wird es sie nun öfter
geben, meine
Du brauchst für 5 große Frikadellen
1 kleine Zwiebel
120g Haferflocken
(glutenfrei, wenn nötig)
225 ml Brühe
20g geriebene Haselnüsse
1 geh. TL grober Dijonsenf
Salz
Pfeffer
außerdem
Semmelbrösel (glutenfrei,
wenn nötig) und
Haselnüsse, gemahlen im
Verhältnis 3:1
Die Zwiebel wird
nicht allzu fein gewürfelt und bei mittlerer Hitze in etwas Öl oder
Butterschmalz glasig angebraten. Anschließend kommen die Haferflocken dazu und
werden etwa 1 Minute mit angeröstet.
Mit der heißen Brühe
aufgießen und dann mit dem Kochlöffel etwa 3 Minuten rühren, bis sich ein recht
kompakter Teig bildet und der Topfboden von einer hellen Schicht überzogen ist
(ähnlich wie beim Brandteig).
Dann werden die
gemahlenen Haselnüsse untergerührt und alles wird mit Salz, Pfeffer und dem
Senf abgeschmeckt.
Zu gleichmäßig großen
Frikadellen formen (ich habe dafür einen Eisportionierer verwendet).
Semmelbrösel und
Haselnüsse sorgfältig vermischen und die fertig geformten Frikadellen darin von
allen Seiten wenden.
In einer großen
Pfanne auf mittlerer Hitze in etwas Öl oder Butterschmalz von jeder Seite 4-5
Minuten braten.
Und das war es auch
schon, die Frikadellen schmecken warm und kalt, sie funktionieren als Beilage
genau so gut, wie als Burgerpatty, Sandwichauflage oder aber klein ausgebraten
auf dem Buffet.
Ich habe Kleinblatt
Haferflocken verwendet, hast Du Großblatt im Haus, werden Deine Frikadellen
etwas kerniger im Biss und eventuell benötigst Du etwas mehr Flüssigkeit. Die
Haselnüsse sorgen für eine schöne, überraschende Note in den fertigen
Frikadellen und bringen etwas Tiefe in den Geschmack. Der Senf ist nicht sehr
dominant, rundet aber die eigentlich eher langweilige Hafermischung gut ab, die
eine ordentliche Menge Salz und Pfeffer verträgt.
Wie üblich kannst Du
mit den Gewürzen spielen, wie Du magst und auch die Zwiebelstücke können sehr
fein in die Masse gerührt werden.
Wie wäre es, für noch
mehr Fleischgeschmack, mit Kerbel und Majoran? Oder mit einer kräftigen
Steinpilzbrühe für’s Anrühren? Auch getrocknete Tomaten machen sich
hervorragend in den Frikadellen, ebenso wie Sonnenblumen- oder Pinienkerne.
Verträgst oder magst Du keine Haselnüsse funktioniert
das Rezept auch mit Mandeln oder Walnüssen und wenn Du nun gegen jede Nuss der
Welt allergisch bist – lass sie einfach weg!
Du merkst schon,
dieses Grundrezept ist extrem wandelbar (und sogar vegan, falls Du darauf achtest) und Frikadellen gibt es bei uns jetzt
öfters.
Danke, Ina, für den
kleinen Schubs an die Frikadellenfront!
Wie sieht Deine
Frikadellchenliebe aus?
Liebst,
Sabine