Unsere kulinarische Sommerreise geht weiter, heute machen wir einen Zwischenstopp in Portugal.
Pastel de Nata, die köstlichen kleinen Küchlein aus Belém, standen schon lange auf meiner das-muss-ich-unbedingt-glutenfrei-hinbekommen-Liste. Sehr lange. Als ich dann meine kulinarsiche Sommerreise vorbereitet habe, fielen mir diese kleinen Teilchen wieder ein und ich habe mich ans Werk gemacht.
Die Füllung? Kein Problem.
Der Teig? Ach ja…
Pastel de Nata (die manchmal auch Pastei de Nata genannt werden) sind im Grunde genommen mit Pudding gefüllte Blätterteigküchlein, klein und fein, mit zwei, drei Happsen weg. Außen knuspriger Teig, innen cremige Füllung, die dezent gewürzt ist.
An eben diesem knusprigen Teig bin ich schier verzweifelt – und dann habe ich aufgegeben. Das gleich in doppeltem Sinn, zum Einen habe ich eine ganze Zeit lang nicht mehr versucht, die Pastel de Nata zu backen. Zum Anderen habe ich bei meiner jetzigen Variante etwas gemacht, das ich höchst selten tue. Ich habe auf einen fertigen Teig zurückgegriffen. Genauer gesagt auf fertigen, glutenfreien Blätterteig.
Das hättest Du nach dem x-ten Fehlschlag wohl auch gemacht und so sind sie ruckzuck fertig zubereitet, meine
Pastel de Nata (glutenfrei)
Du brauchst für 8 Stück
1 Portion glutenfreien Blätterteig*
250 ml Vollmilch (lactosefreie Milch oder Pflanzenmilch gehen auch)
15 g Speisestärke, glutenfrei
90 g Zucker
1 Eigelb, Größe L (wenn Deine Eier die Größe M haben, 2 Eigelb verwenden)
ein Stück Zitronenschale, bio (einfach mit dem Sparschäler abhobeln)
1 kleines Stück Zimtstange (bei mir etwa 4-5 cm lang)
Zimt nach Geschmack
*Alternativ zum Blätterteig kannst Du die Pastel de Nata auch mit einem glutenfreien Mürbeteig zubereiten. Ein gutes Grundrezept wäre zum Beispiel dieses HIER, unter Umständen ergibt das dann nur 6 Teigkörbchen.
Für die Creme werden Milch, Stärke, Zucker und Eigelb sorgfältig verquirlt. Zitronenschale und Zimtstange kommen dazu und dann wird die Mischung auf dem Herd bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren (Wichtig! Sonst hast Du schnell Rührei) erwärmt. Nach etwa 5 Minuten fängt die Masse an, anzudicken. Noch ein wenig weiter rühren, bis die Konsistenz von dickem Pudding erreicht ist.
Zur Seite stellen.
Der Blätterteig wird in Kreise von etwa 10cm Durchmesser ausgestochen oder ausgeschnitten und dann in die Mulden einer Muffinform gedrückt. Achte darauf, dass der obere Rand ein wenig dicker ist, als der Rest.
Verarbeite auf diese Weise den gesamten Teig.
Aus der abgekühlten Puddingmasse werden die Zitronenschale und der Zimt entnommen. Dann wird der Pudding gleichmäßig auf die Teigkörbchen verteilt.
Im auf 215°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen brauchen Deine Pastel de Nata nun etwa 17-20 Minuten, bis die goldig und gar sind.
Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Die abgekühlten Pastel de Nata mit etwas Zimt bestäuben oder pur essen.
Und das war es auch schon.
Das ganze Rezept ist in unter einer halben Stunde fertig, perfekt also für spontanen Besuch, für eine süße Kleinigkeit zwischendurch oder auch für das schnelle Dessert.
Im Kühlschrank halten sich die Pastel de Nata ein paar Tage – wenn sie denn so alt werden -, frisch schmecken sie aber am besten.
In Portugal bekommt man die Pastel oft mit sehr dunklen Stellen auf der Oberfläche, weil die Füllung noch einmal abgeflämmt wird. Ich habe das versucht und finde nicht unbedingt, dass es den Geschmack deutlich verbessert, daher habe ich diesen Arbeitsschritt fröhlich unterschlagen. Wenn Du also die ganz authentische Optik haben magst, dann hat Dein Flambierbrenner noch seinen großen Auftritt.
Wie angegeben kannst Du den fertigen Blätterteig durch selbst gemachten Mürbeteig ersetzen, mir persönlich gefällt die Blätterteigvariante geschmacklich ein wenig besser.
Nächste Woche geht die kulinarische Sommerreise wieder in Richtung Norden, es wird kugelrund...und mehr verrate ich noch nicht!
Bis dahin, mach es Dir schön und probier unbedingt die Pastel de Nata aus, sie sind himmlisch und dank des kleinen Blätterteigtricks auch unglaublich schnell zubereitet.
Liebst,
Sabine