In der letzten Woche hat unsere kulinarische Sommerreise eine kurze Pause eingelegt, heute geht es weiter und zwar nach Südtirol.
Hach! Ich hab Sehnsucht nach Bozen und Meran, nach warmer Luft und diesem ganz speziellen Gefühl, das mir tatsächlich nur Südtirol gibt. Diese gelungene Mischung aus Alpenheimeligkeit und Italien. Wenn Du noch nicht dort warst, nimm Südtirol unbedingt auf Deine Reiseliste!
Viel schneller als gedacht kommst Du aber kulinarisch nach Alto Adige, sozusagen per Knödelexpress.
Knödel sind der Inbegriff der Südtiroler Küche und ich habe eine ganze Weile an einer guten glutenfreien Variante gefeilt. Ich wollte die nämlich genau so locker und fluffig hinbekommen, wie ihre glutenhaltigen Cousins und das war dann schon eine kleine Herausforderung.
Am Ende hat wieder einmal das einfachste Rezept überzeugt und so kommen wir heute mit wenigen Zutaten aus.
Wollen wir?
Südtiroler Käseknödel (glutenfrei)
Du brauchst für 12 kleine Knödel (oder 6 große)
150g Knödelbrot in Würfeln*
80g würziger Bergkäse in kleinen Würfeln
1 Schalotte oder kleine Zwiebel (etwa 40g)
Olivenöl
1 Ei, Gr. L
125ml Milch
Salz
Pfeffer
Nach Geschmack 1 EL gehackte Kräuter (Petersilie oder Schnittlauch)
*Wenn Du im Handel kein glutenfreies Knödelbrot findest, kannst Du Dir ganz einfach behelfen. Schneide 200g glutenfreies, weiches Brot (Weiß- oder Körnerbrot geht beides) in kleine Würfel und lege diese auf einem mit Backblech mit Backpapier aus. Im auf 180°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen für etwa 15 Minuten rösten, bis die Würfel schön trocken und resch sind. Abkühlen lassen und dann wie beschrieben verfahren.
Die Schalotte wird in feine Würfel geschnitten und in wenig Olivenöl glasig angeraten. Mit der Milch aufgießen und diese erwärmen.
Etwa die Hälfte des in kleine Würfel geschnittenen Bergkäses in die warme Milch-Schalotten-Mischung geben und unter Rühren schmelzen lassen.
Ist der Käse geschmolzen, alles zur Seite stellen und etwas abkühlen lassen.
Das Knödelbrot in eine große Schüssel geben. Salz, Pfeffer, den restlichen Käse in kleinen Würfeln und wenn Du magst gehackte Kräuter dazu geben.
Die abgekühlte Milchmischung darüber gießen und ein Ei dazu schlagen.
Mit den Händen alles gut durchmischen und sobald das Brot anfängt, weich zu werden, kneten.
Du wirst eventuell im ersten Moment den Eindruck haben, dass die zugegebene Flüssigkeitsmenge nicht reicht, knete einfach weiter, das wird schon. Am Ende solltest Du einen eher lockeren, stückigen Knödelteig vor Dir haben, der auf Druck zusammenhält.
Das Ganze abgedeckt für etwa 15 Minuten durchziehen lassen.
In der Zeit setzt Du einen großen Topf mit Wasser auf, das einmal aufkochen sollte.
Ich würze das Wasser mit sehr wenig Gemüsebrühe, Du kannst auch einfach nur Salz verwenden. Richtig würzig sollte das Ganze nicht werden, es geht einfach darum, dass den Knödeln beim Kochen kein Geschmack entzogen wird.
Sobald das Wasser kocht, die Hitze stark herunterdrehen und das Wasser knapp unter dem Siedepunkt halten.
Mit feuchten Händen werden nun die Knödel geformt. Dafür etwa gleich große Mengen Teig zwischen den gewölbten Handflächen zu Knödeln drehen. Ich habe mich für kleine Knödel entschieden, die etwa golfballgroß wurden.
Du kannst auch mit der doppelten Teigmenge pro Knödel arbeiten und entsprechend normal große Knödel formen.
So oder so, nun wird es spannend.
Bevor Du den ganzen Teig verarbeitest, dreh erst einmal einen Probeknödel. Der wandert dann auch gleich ins heiße Wasser und nun siehst Du, ob alles glatt gelaufen ist.
Hält Dein Knödel zusammen, steigt bald auf ist nach etwa 5 Minuten gar?
Alles richtig gemacht, Du kannst nun in Knödelproduktion gehen.
Will Dein Knödel schon beim Drehen nicht zusammenhalten? Dann fehlt dem Teig tatsächlich noch Flüssigkeit, gib schluckweise Wasser zu und hör auf, sobald Du eine Konsistenz hast, die funktioniert.
Fällt Dein Knödel beim Kochen auseinander?
Achte darauf, dass das Wasser nicht mehr kocht (ganz wichtig!), ist das nicht das Problem, knete 1 EL glutenfreie, helle Mehlmischung in den Teig und probier es noch einmal. Nimm mehr Mehl, falls nötig, das kann ich mir aber kaum vorstellen.
Sobald Du mit dem Teig zufrieden bist, wird die gesamte Menge zu Knödeln gedreht, die es sich dann im knapp siedenden Wasser gemütlich machen dürfen.
Meine Miniknödel waren nach gut 5 Minuten Ziehzeit gar und herrlich fluffig, drehst Du größere Knödel verlängert sich die Kochzeit auf etwa 10-11 Minuten.
Aus dem Wasser nehmen und genießen.
Auf den Bildern habe ich meine glutenfreien Südtiroler Käseknödel mit brauner Butter und etwas Parmesan serviert, sie passen großartig zu einem knackigen Salat, machen sich auch toll als Suppeneinlage (gerade in klarer Brühe!) und wenn Du es gehaltvoller magst, passt eine Champignonsauce super.
Dazu ein Glas Südtiroler Rosé und ich bin ein paar Bissen lang auf der anderen Seite der Alpen – herrlich!
Die Knödel sind so fluffig-weich, wie ich mir das vorgestellt hatte, mit ein paar kleinen Inseln von geschmolzenem Käse, dabei schön würzig und saftig. Auf dieses Rezept bin ich ein wenig stolz und seit ich es entwickelt habe, wird hier sehr viel öfter geknödelt. Trau Dich also ganz unbedingt an diese kleinen Käseträumchen.
Wo wir nächste Woche Station machen? Verrate ich noch nicht, nur so viel – es wird lecker!
Mach es Dir schön!
Liebst,
Sabine