Es ist mal wieder
soweit, Clara hat zum allmonatlichen Backen HIER gerufen und dieses Mal sollte
es Brot sein. Oder Brötchen. So etwas halt, das für den Normalesser ganz
selbstverständlich und auch recht einfach gemacht ist.
Nicht so, wenn Du
Zöliakie hast.
Brot, das wird mehr
und mehr eine ferne Erinnerung und so sehr Du auch suchst, nach Rezepten, nach
fertigen Broten – es schmeckt halt anders.
Konsistenz,
Geschmack, Biss, einfach alles ist anders, wenn Brot ohne richtiges Mehl
gebacken wird.
Nun muss anders nicht
gleichbedeutend sein mit schlecht, versteh mich nicht falsch.
Ich habe aber echt
lange nach einem Brot gesucht, dass richtig schönen Biss hat, hab ich doch
früher Vollkornbrote mit vielen Nüssen, Saaten und gekeimten Körnern am
liebsten gegessen.
Du ahnst es, ich bin
dann doch wieder in meiner Experimentierküche gelandet und dort habe ich mir
ein Brot vorgenommen, das ich letztes Jahr entwickelt habe, das glutenfreie
Haferbrot HIER. Das war gut, aber hatte noch nicht den Biss, den ich so
vermisst habe.
Also habe ich das
Rezept immer wieder abgeändert, bis etwas völlig anderes dabei herauskam, ja,
so etwas kann ich ;-).
Die gute Nachricht?
Das Rezept ist sogar
einfacher geworden und die Zutatenliste kürzer. Das Brot ist herrlich kernig
und saftig, der Teig bleibt etwas feucht und wird nicht trocken, wie das ja bei
glutenfreiem Gebäck sehr gern mal der Fall ist.
Du kannst aus dem
Teig übrigens auch prima Brötchen backen, dazu gleich noch mehr. Einfrieren
lässt sich das Ganze auch noch problemlos...dann fehlt nur noch das Rezept,
oder?
Kerniges glutenfreies
Haferbrot
Du brauchst für 800g
Brot
500ml lauwarmes Wasser
1 Packung Trockenhefe,
glutenfrei
1 TL Reissirup (oder andere
Süße)
350g Haferflocken,
glutenfrei (egal, ob Fein-, oder Grobblatt)
150g Amaranthmehl
2,5g Quinoa-Sauerteigpulver,
glutenfrei (das ist etwa 1 gehäufter TL)
2g Salz
1g Johannisbrotkernmehl (das
ist etwa ½ TL)
80g Saaten und Nüsse,
gemischt (ich hatte Kürbiskerne, Sesam und grob zerdrückte Walnüsse)
Zunächst rührst Du
die Hefe in das Wasser, gibst den Sirup oder welche Süße Du verwendest dazu und
stellst alles für etwa 10 Minuten an einen warmen Ort, bis die Flüssigkeit
anfängt, Blasen zu bilden.
Tut sich GAR nichts,
warte noch ein paar Minuten und rühr dann lieber noch einmal Hefe an, die war nämlich
entweder schon mausetot oder aber Dein Wasser war zu warm.
In einer Rührschüssel
werden die trockenen Zutaten für das Brot bis auf die Saaten sorgfältig
miteinander vermischt.
Gib das Hefewasser
dazu und rühr alles für 5-8 Minuten mit den Knethaken Deines Mixers. Der Teig
verändert dabei seine Konsistenz, wird kompakter, bleibt aber sehr klebrig und
erinnert an einen sehr dicken Kuchenteig. Das ist gut so.
Zum Schluss werden
noch die Nüsse und Saaten kurz untergerührt und dann kommt Dein Teig in eine
geölte kleine Kastenform von 18cm.
Die wird dann in eine
Plastiktüte eingeschlagen (Hefe mag es warm und feucht) und dann darf Dein Teig
30 Minuten gehen, bis sich sein Volumen etwas vergrößert und die Konsistenz
sich aufgelockert hat.
Im auf 200°C Ober-/Unterhitze
vorgeheizten Backofen braucht Dein Brot jetzt 60-70 Minuten, bis es goldig und
gar ist und hohl klingt, wenn Du sanft auf den Boden klopfst.
Auf einem
Kuchengitter komplett abkühlen lassen und dann – genießen!
Das Brot hält sich
bei mir im Kühlschrank entspannt eine Woche. Es schmeckt schön nach Hafer, was
ich sehr mag, und ist auch ungetoastet richtig lecker.
Kerniger Biss, dabei
nicht bröselig...doch, ich bin echt zufrieden mit mir!
Wenn Du statt eines
Brotes lieber Brötchen backen magst, dann rühr den Teig wie beschrieben
zusammen, nimm dann mit gut nassen Händen je eine kleine Faust voll ab und setz
die Brötchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech (reicht bei mir für 9
Brötchen).
In eine Tüte
eingeschlagen 20-30 Minuten gehen lassen und dann bei 200°C Ober-/Unterhitze in
25-30 Minuten gar backen.
Ich habe eigentlich
immer ein paar dieser Brötchen eingefroren, sie lassen sich entweder über Nacht
oder aber ruck zuck in 1 Minute in der Mikrowelle auftauen. Ich leg sie danach
gern noch kurz auf den Toaster, damit sie wieder knusprig werden, das musst Du
aber nicht.
Mission erfüllt,
würde ich sagen!
Was ist Dein Lieblingsbrot?
Kernig oder fein, glutenfrei oder nicht, Hefe-, oder Sauerteig? Ich bin
gespannt!
Liebst,
Sabine