Hach, Clara, da haste
mir was eingebrockt!
Zu Spinat habe ich
ein schwieriges Verhältnis, denn eigentlich mag ich ihn nur in Salatform.
Lebensmittel, die erwärmt gummiartig oder schleimig werden, bekomme ich einfach
nicht runter – hallo Pilze, hallo Spinat!
Erstere kann ich mir
mittlerweile so zubereiten, dass ich sie gerne esse, mit Spinat aber habe ich
nach wie vor ein Problem.
So war die
#gemüseexpedition im März für mich ein echter Brocken – aber ich mag ja
Herausforderungen und so kam Aussetzen für mich nicht in Frage.
Ich habe lange
überlegt, was ich zubereiten könnte, meinen Einfall, ein Spinatpesto zuzubereiten hatte die liebe
Schnin auch (und ihr Rezept ist super!) und so ging’s nochmal zurück auf Los und in die Experimentierküche.
Dann fiel es mir ein,
dieses eine Gericht, dass gefühlt alle meine Freundinnen als Kinder gegessen
haben, das es aber bei uns nicht gab. „Das wäre euch VIEL zu grün gewesen!“, so
hat es meine Mutter zusammengefasst.
Tja, Recht hat sie.
Danke Mama, denn
Spinat mit Kartoffelpüree und Spiegelei wäre für mich als Kind einfach mal der
GAU gewesen, der Gedanke an diesen grünen, schleimigen Haufen...BÄH! Das würde
ich heute noch nicht mögen, ich geb’s einfach mal zu.
Das war dann meine
Herausforderung, ich wollte diesen Kinderklassiker so zubereiten, dass er mir
schmeckt. Heraus kam ein frischer Spinatsalat mit luftig-nussigen
Kartoffelbällchen und einem pochierten Ei.
SO mag ich das!
Diese Art der
Zubereitung kann ich Dir ehrlicherweise nicht empfehlen, wenn hungrige Kinder
vor Dir sitzen, denn das Kochen dauert dann doch länger, als Du für den
Klassiker brauchst. Der Mehraufwand lohnt sich aber allemal und meine luftigen
Kartoffelwölkchen dürften auch jedes Kinderherz höher schlagen lassen.
Spinatsalat mit
Kartoffelwölkchen und pochiertem Ei
Du brauchst für 2 Personen
425g Kartoffeln,
mehligkochend
1 Ei, Gr. L
Salz
25g Haselnüsse, gemahlen
plus etwa 80g gemahlene
Haselnüsse zum Wälzen
80-100g frischer Spinat
(möglichst kleine Blätter)
Olivenöl
Zitronensaft
Salz
Pfeffer
2 Eier (ich hatte Gr. L)
Die Kartoffeln werden
im Ganzen gedämpft oder aber in wenig Wasser in etwa 25 Minuten gar gekocht.
Ausdampfen lassen,
schälen und durch die Kartoffelpresse drücken (alternativ mit dem
Kartoffelstampfer sehr fein zerdrücken).
Sind die Kartoffeln
etwas abgekühlt, werden sie gesalzen und mit den gemahlenen Haselnüssen
vermischt. Das Ei wird getrennt, das Eigelb kommt zur Kartoffel-Nuss-Masse.
Das Eiweiß wird steif
geschlagen und dann mit einem großen Schneebesen unter die Kartoffelmasse
gehoben. Mach das vorsichtig, damit möglichst viel der Luft erhalten bleibt.
Nun werden von der
Mischung etwa tischtennisballgroße Stücke abgestochen, vorsichtig zwischen den
Händen zu Bällchen geformt und zum Abschluss noch einmal in gemahlenen
Haselnüssen gewälzt. Die Menge reicht für etwa 15 Stück.
Die Kartoffelbällchen
werden auf einem Backblech verteilt und mit ein paar Tropfen Olivenöl
besprenkelt, dann brauchen Deine Wölkchen im auf 200°C Ober-/Unterhitze
vorgeheizten Backofen etwa 20 Minuten, bis sie goldig und gar sind. Aus dem
Ofen nehmen und ganz kurz abkühlen lassen.
Während die
Kartoffeln im Ofen sind, bereiten wir den Rest zu.
Der Spinat wird
verlesen und geputzt, anschließend auf einer Servierplatte oder zwei Tellern
verteilt.
Aus Öl, Zitronensaft,
Salz und Pfeffer bereitest Du ein leichtes Dressing zu und stellst es bereit.
Für die Eier wird
Wasser erhitzt und kurz unter dem Siedepunkt gehalten. Eier zu pochieren ist
auf den ersten Blick schwierig, klappt mit diesem Trick aber ganz leicht: Eine
Kaffeetasse wird mit kochfester Frischhaltefolie ausgelegt, ein Ei dort
hineingeschlagen und die Folie oben zu einem Päckchen zusammengeschnürt.
Vorsichtig ins heiße Wasser legen und dort für 4-6 Minuten pochieren.
Da das Rezept für 2
ist, machst Du das natürlich zwei Mal.
Ist das Eiweiß gestockt,
werden die Päckchen einfach aufgeschnitten und das Ei aus der Folie gepellt.
Jetzt geht’s ans
Anrichten.
Die noch warmen
Kartoffelwölkchen werden auf den Spinat gesetzt und das Dressing über den
Blättchen verteilt. Das pochierte Ei kommt dazu und wird mit einem scharfen
Messer angestochen. Hast Du alles richtig gemacht, sollte Dir das Eigelb sanft
entgegenlaufen.
Und jetzt bleibt nur
noch: genießen!
Das zitronige
Dressing tut dem Spinat sehr gut, die nussigen Kartoffelwölkchen sind außen
knusprig und innen cremig und das pochierte Ei ist herrlich sanft und verbindet
die frischen Blättchen mit den Bällchen.
Herausforderung
geglückt, würde ich sagen!
Das Rezept kannst Du
entspannt in zwei größere Arbeitsschritte einteilen, entweder kannst Du die Kartoffelbällchen
komplett zubereiten und dann auch kalt zum Salat essen, denn sie schmecken
nicht nur warm sehr gut, oder aber Du kochst die Kartoffeln vor, schälst sie
und lässt sie komplett auskühlen, bevor Du ein paar Stunden später oder am
Abend die Wölkchen finalisierst.
Spinat mit Kartoffeln
und Ei wird es bei mir jetzt wohl häufiger geben, in der Variante 2.0
sozusagen.
Danke, liebe Clara,
für den Schubs in Richtung Spinat.
Mit welchem Gemüse
tust Du Dich schwer?
Liebst,
Sabine