Liebes,
es gibt Früchte, die liebt jeder.
Äpfel
oder ganz aktuell: Zwetschgen.
Dann
gibt es daneben noch die Küchenstiefkindchen, mit denen sich kaum jemand
abgeben will. Die unbekannter sind, nicht so leicht zugänglich, mit denen nur
Wenige etwas anzufangen wissen.
Die
Quitte ist so ein Stiefkindchen, völlig zu Unrecht, wich ich gleich mal dazu
sagen muss.
Sie
schmeckt nämlich unfassbar gut!
Seit
ein paar Jahren schon sind wir gute Freunde, die Quitte und ich. Sie ist ein
spezieller Typ, den man zu nehmen wissen muss, dann aber offenbart sie eine
unglaubliche Fülle an feinen Aromen, die sehr, sehr glücklich machen.
Quittengelee
und vielleicht noch Quittenbrot wirst Du kennen.
Aber
Quittenmarmelade?
Oder
Kuchen mit Quitten?
Ich
ahne, da hört es dann auf ;-)!
Deshalb
zeige ich Dir heute und demnächst noch einmal wunderbare Quittenrezepte,
einfach und gelingsicher.
Heute
fangen wir an mit einer Quittentarte.
Ich
habe mich gefragt, wieso ich Quitten immer nur zu Brotaufstrich verarbeite und
dass es doch auch anders gehen müsste.
Es
geht.
Und
wie!
Die
Tarte kommt optisch eher schlicht daher, dafür wird Dich der Geschmack umhauen!
Quitte
at her best, sozusagen.
Und
ganz nebenher fällt, fast schon als Abfallprodukt, noch eine köstliche
Grundlage für eine Quittenlimo an.
Klingt
gut?
Schmeckt
auch so!
Quittentarte (glutenfrei)
Teig:
80g
Hafermehl (frisch aus Haferflocken gemahlen; glutenfrei, wenn nötig)
80g
Reismehl
40g
Pfeilwurzelstärke (alternativ: Kartoffel-, oder Maisstärke; glutenfrei, wenn
nötig)
1
Msp Backpulver
50g
(Birken)Zucker
3g
Guarkernmehl (alternativ 2g Johannisbrotkernmehl)
100g
kalte Butter
1
Eigelb
3
EL Eiswasser
Belag:
400g
Quitte
500ml
Wasser
150g
(Birken)Zucker
1
Vanilleschote
wenn Du magst:
Lavendelblüten
Aus
den Zutaten für den Teig knetest Du rasch einen Mürbeteig, legst eine Form
damit aus, stichst den Boden ein paar Mal mit einer Gabel ein und stellst alles
abgedeckt für eine halbe Stunde ins Gefrierfach.
Während
der Boden kühlt, bereitest Du den Belag zu.
Dafür
wird die Quitte zunächst gewaschen und der leichte Flaum, der sie bedeckt, wird
entfernt.
Dann
wird die Frucht geviertelt, entkernt und anschließend in möglichst dünne
Scheiben geschnitten. Nimm Dir Zeit dafür und achte darauf, dass die Scheiben
möglichst gleichmäßig dünn sind.
Meine
waren etwa 2-3mm dick, das war perfekt.
Das
Wasser wird mit dem Zucker und der halbierten und ausgekratzten Vanilleschote
wie mit dem Vanillemark aufgekocht.
In
das kochende Wasser kommen die Quittenscheiben und werden in etwa 5 Minuten gar
geköchelt.
Die
Fruchtscheiben werden aus dem Sud genommen und dürfen in einem Sieb abtropfen,
die verbleibende Flüssigkeit wird weiter eingekocht und zwar auf etwa 200ml.
Probier
den Quittensirup ruhig immer wieder einmal, das Ganze soll Dir schließlich
schmecken und das Quittenaroma wird mit der Zeit immer intensiver.
Wenn
Du zufrieden bist, darf Dein Sirup etwas abkühlen.
Wenn
Dein Teig durchgekühlt ist, wird eine dünne Schicht Sirup direkt auf dem Boden
verteilt (ich habe etwa 3 EL verwendet), dann werden die Quittenscheiben darauf
verteilt. Diese habe ich noch einmal mit 2 EL Quittensirup beträufelt, ein paar
wenige Lavendelblüten darüber gestreut.
Dann braucht Deine Tarte im auf
190°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen etwa 30 Minuten, bis sie goldig
und gar ist.
Auskühlen
lassen – und das war es auch schon wieder.
Den
restlichen Sirup kannst Du wunderbar mit Mineralwasser aufgießen und schon hast
Du die zur Tarte passende Quittenlimo, das Ganze schmeckt aber sicher auch einfach
über Waffeln oder Pfannkuchen geträufelt.
Die
Tarte ist jedenfalls köstlich, das feine Aroma der Quitte ist himmlisch und so, so
gut!
Nachmachen,
Liebes!
Wie
immer kannst Du statt der glutenfreien Variante auch einfach einen ganz
normalen Mürbeteig zubereiten, das funktioniert bestens.
Wird
die Quitte Deine neue Freundin?
Liebst,
Sabine