Liebes,
es gibt Gerichte, die werden wohl nie, im besten Fall höchst selten auf einem
Blog landen. Weil sie einfach nicht gut aussehen.
Klar,
bei Rezepten geht es um den Geschmack, aber ganz ehrlich – die Bilder sind es,
die Dich im besten Fall zum Nachkochen bringen.
Heute
bin ich mal ganz mutig. Oder auch völlig verrückt, nenn es, wie Du magst. Das
Gericht, das ich Dir heute zeige, ist eines dieser ganz und gar unmöglichen
Bloggergerichte, wenig ansprechende Bilder gepaart mit den Beteuerungen der Bloggerin,
dass das Ganze aber dafür umso besser schmeckt.
Das
Gericht ist die wilde Weiterentwicklung eines Rezeptes, das ich vor Jahren in
einem Kochbuch gefunden habe. Muss ich erwähnen, dass meine Variante so GAR
nicht mehr ans Original erinnert ;-)?
Wieder
und wieder kommt dieses Essen bei mir auf den Tisch und wieder und wieder habe
ich versucht, das Ganze so anzurichten, dass es gut aussieht. Blogtauglich.
Mittlerweile
habe ich eingesehen: Das geht nicht.
Dieses
Gericht kann ich nicht hübsch herrichten und so kam es zur heutigen
Verrücktheit.
Perfekt
geeignet für klamm-kalte Wintertage ist dieses Essen, es ist wunderbar herzhaft
und lässt auch Fleischesser vergessen, dass sie gerade vegetarisch essen. Cremig, wunderbar schlonzig und alles andere als langweilig.
Wollen
wir?
Kartoffelschlonz (bin für bessere
Namen offen)
Du
brauchst für 2 Personen
500g
Kartoffeln, mehlig kochend (wichtig!)
1
große Zwiebel
100ml
Milch (oder Sahne)
500-600ml
Wasser
(Steinpilz)Brühe
55g
Bergkäse (oder anderer würziger Käse)
Salz
Pfeffer
Evtl.
frische Petersilie
Die
Kartoffeln werden geschält und grob geraffelt, die Zwiebel wird geputzt und in
kleine Würfel geschnitten, der Käse wird gerieben.
In
ein wenig Öl wird erst die Zwiebel in einer hohen Pfanne (oder einem Topf)
glasig gebraten, dann kommen die geraffelten Kartoffeln dazu und werden etwa
4-5 Minuten unter Rühren mit angebraten.
Mit
der Milch und der Brühe ablöschen und den Käse unterrühren, bis er komplett
geschmolzen ist.
Die
Flüssigkeit sollte dabei etwa einen Fingerbreit über der Kartoffelmasse stehen.
Das
Gröbste ist damit schon erledigt.
Lass
alles bei recht hoher Hitze (bei mir Stufe 4-5 von 6) abgedeckt köcheln und
rühr nur ab und zu, etwa alle 5-10 Minuten, um. Dadurch bildet sich am
Pfannenboden immer wieder eine Kruste, die einen schönen Kontrast zur
restlichen Cremigkeit bildet. Bei Bedarf zwischendurch noch etwas Brühe zugießen.
Auf
diese Weise geköchelt sind die Kartoffeln nach etwa 25 Minuten schön cremig und
gar, die Flüssigkeit ist größtenteils aufgesogen.
Schmeck
noch einmal alles mit Pfeffer und ggf. mit Salz ab (ist meistens nicht nötig,
da der Käse schon salzig ist) – und fertig ist der Kartoffelschlonz.
Wenn
Du magst, kannst Du das Ganze noch mit frischer, gehackter Petersilie
bestreuen.
Wunderbar
herzhaft wird das Gericht, wenn Du statt normaler Brühe Steinpilzbrühe
verwendest, die findest Du z.B. im Reformhaus (und ist sowieso ein Joker, wenn
es darum geht, Deinem Essen etwas Tiefe zu geben).
Die
Kartoffel-Käse-Kruste, die immer wieder beim Kochen entsteht und unter die
restliche Masse gerührt wird, sorgt für eine kleine Geschmacksabwechslung und
unterstreicht die rustikale Note des Gerichts.
Wenn
Du magst, passt ein frischer Salat wunderbar dazu, ich persönlich mag dieses
Gericht am allerliebsten ohne alles an einem kalten, fiesen Tag – vegetarisches
Soulfood vom Feinsten eben!
Welche
unmöglichen Gerichte schlummern in Deinem Repertoire?
Liebst,
Sabine