Die wunderbare Clara
hat in der letzten Runde Ich back’s mir dazu aufgerufen HIER, liebste
Weihnachtskuchen mit Ihr zu teilen und so gerade noch, auf den allerletzten
Drücker, zeige ich Dir heute meine Variante für Baumkuchenspitzen.
Nein, nicht
wegklicken, das ist einfach.
Echt.
Auch gar nicht so
viel Arbeit, wie Du vielleicht denkst. Ich war jedenfalls überrascht, wie gut
und einfach das geklappt hat.
Ich geb zu,
Weihnachten ist vorbei, da gibt’s nix dran zu rütteln.
Baumkuchen schmeckt
ja nun aber zum Glück auch, wenn gerade nicht Weihnachten ist (auch, wenn ich
den Geschmack mit dieser Zeit untrennbar verbinde, Dank an meine Oma) und ich
freue mich, wenn Du etwas mit dem Rezept anfangen kannst.
Dass ich mich an den
guten alten Baumkuchen wagen würde, war mir ziemlich schnell klar, als das
Thema vorgegeben wurde – zumal ich meinen zweiten liebsten Weihnachts-kuchen
schon in die Novemberrunde geschmuggelt hatte HIER ;-).
Ich habe lange nach
glutenfreien Rezepten gesucht und ganz genau gar nichts gefunden.
Hach ja.
Also ging es wieder
einmal in meine Experimentierküche und ich habe mich daran gemacht, ein ganz
normales Rezept an meine verrückten Bedürfnisse anzupassen.
Oh, GANZ große
Neuigkeiten: Das mit dem normalen Zucker klappt immer besser und mittlerweile
so gut, dass ich es in dieser Runde zum ersten Mal seit 20 Monaten gewagt habe,
ihn wieder zum Backen zu verwenden. In eher kleinen Mengen zum Nachtisch
gegessen vertrage ich den Zucker mittlerweile wieder meist problemlos, eine
große Erleichterung.
Das Rezept sollte
sich aber auch ganz problemlos mit Birkenzucker zubereiten lassen, wenn Du die
Fructosemenge reduzieren möchtest.
Jetzt backen wir
aber, oder?
Glutenfreie
Baumkuchenspitzen
Du brauchst für 1 Springform, 28cm Durchmesser
5 Eier
125g Butter, weich
125g Marzipanrohmasse (mit
Honig gesüßt), Zimmertemperatur
125g Zucker
65g Reismehl (glutenfrei,
wenn nötig)
60g Maisstärke (glutenfrei,
wenn nötig)
Schale von ½ (Bio)Zitrone
¼ TL Vanille
Prise Salz
Nach Belieben:
Dunkle Kuvertüre
Zuckerguss
Die Eier werden
getrennt, das Eiweiß mit einer Prise Salz und der Hälfte des Zuckers steif
geschlagen.
Kühl stellen.
Die Eigelbe werden
mit der anderen Hälfte des Zuckers schaumig geschlagen. Nimm Dir dafür Zeit und
schlag so lange, bis Du einen dicken, recht festen Schaum hast. Dann werden die
weiche Butter, die Zitronenschale, Vanille und das durch die Zimmertemperatur
ebenfalls weiche Marzipan untergerührt. Achte dabei darauf, dass sich keine
Klümpchen bilden und der Schaum nicht allzu stark zusammenfällt.
(Du kannst das
Marzipan, besonders wenn es auch bei Zimmertemperatur nicht sehr weich wird, in
den Teig reiben, die kleineren Stückchen lösen sich besser auf.)
Nun wird etwa ¼ des
Eischnees vorsichtig unter die Eigelbschaummasse gehoben, dann kommen Mehl und
Stärke dazu und werden ebenfalls untergehoben. Arbeite hier rasch und sauber,
es dürfen sich keine Klümpchen bilden und das Volumen aus dem Schaum sollte
weitestgehend intakt bleiben.
Zum Schluss wird der
restliche Eischnee am besten mit Hilfe eines großen Schneebesens untergehoben,
bis sich die Massen gerade gut verbunden haben. Auch hier zählt die
Geschwindigkeit und dass sich möglichst viel Volumen erhält, Dein Baumkuchen
soll ja locker-duftige Schichten bekommen.
Jetzt beginnt der
lustige Teil.
Heize Deinen Backofen
auf 180°C OBERhitze vor. Ja, NUR Oberhitze! (Frag nicht, was passiert, wenn Du
schusseligerweise Ober-und Unterhitze verwendest. Ich hab es für Dich getestet,
nicht empfehlenswert...)
Die Springform wird
mit Backpapier ausgelegt und los geht es.
Verteile etwa 3 EL
Teig auf dem Boden, das Ganze sollte so gerade eben eine dünne, geschlossene
Teigschicht ergeben. Nimm im Zweifelsfall lieber zu wenig, als zu viel Teig.
Im Backofen braucht
die erste Schicht etwa 3-5 Minuten, bis sie hübsch goldig-braun aussieht. Das
dauert ja nach Ofen unterschiedlich lange, wenn Dein Ofen nur 2 Minuten
braucht, perfekt, wenn es 6 Minuten dauert, auch noch gut, dauert es länger,
dreh die Hitze etwas hoch, der Teig trocknet sonst aus.
Aus dem Ofen nehmen
und die nächsten 3 EL Teig darauf verteilen, wieder backen, bis der Teig schön
gebräunt ist.
So geht es weiter,
bis der ganze Teig aufgebraucht ist, bei mir hat es für 10 Schichten gereicht.
Sobald die letzte
Schicht fertig gebacken ist, aus dem Ofen nehmen und so rasch wie möglich aus
der Form lösen, je mehr (überflüssige) Hitze an den Teig kommt, desto trockener wird er.
Ist der Teig
ausgekühlt, wird er in gleichmäßig breite Streifen und dann in kleine Dreiecke
geschnitten.
Ich habe die Dreiecke
mit ganz dunkler Kuvertüre (glutenfrei) überzogen, Du kannst das machen, wie Du
magst, Baumkuchen gibt es ja z.B. auch mit Zuckerguss bedeckt.
Und fertig sind die
Baumkuchenspitzen.
Herrlich saftig
(worauf ich stolz bin, denn das ist bei glutenfreiem Gebäck immer schwierig),
fluffig und leicht sind sie geworden und der Geschmack – perfekt.
Genau so, wie es an
Weihnachten eben schmecken sollte!
Übrigens – wenn Du
keine Probleme mit Gluten hast, kannst Du das Reismehl auch durch Weizen-, oder
Dinkelmehl ersetzen. Musst Du aber nicht, denn den guten Stücken schmeckt
niemand an, dass sie ja quasi Diätessen sind ;-).
Fazit: Baumkuchen
selbst zu backen ist viel einfacher, als ich dachte. Und das Ergebnis viel
besser, als ich gehofft hatte – wenn das mal kein voller Erfolg ist!
Wo bist Du spät dran?
Liebst,
Sabine