Dienstag, 6. Januar 2015

Ich back’s mir...glutenfreie Baumkuchenspitzen

Die wunderbare Clara hat in der letzten Runde Ich back’s mir dazu aufgerufen HIER, liebste Weihnachtskuchen mit Ihr zu teilen und so gerade noch, auf den allerletzten Drücker, zeige ich Dir heute meine Variante für Baumkuchenspitzen.


Nein, nicht wegklicken, das ist einfach.
Echt.
Auch gar nicht so viel Arbeit, wie Du vielleicht denkst. Ich war jedenfalls überrascht, wie gut und einfach das geklappt hat.

Ich geb zu, Weihnachten ist vorbei, da gibt’s nix dran zu rütteln.
Baumkuchen schmeckt ja nun aber zum Glück auch, wenn gerade nicht Weihnachten ist (auch, wenn ich den Geschmack mit dieser Zeit untrennbar verbinde, Dank an meine Oma) und ich freue mich, wenn Du etwas mit dem Rezept anfangen kannst.


Dass ich mich an den guten alten Baumkuchen wagen würde, war mir ziemlich schnell klar, als das Thema vorgegeben wurde – zumal ich meinen zweiten liebsten Weihnachts-kuchen schon in die Novemberrunde geschmuggelt hatte HIER ;-).

Ich habe lange nach glutenfreien Rezepten gesucht und ganz genau gar nichts gefunden.
Hach ja.
Also ging es wieder einmal in meine Experimentierküche und ich habe mich daran gemacht, ein ganz normales Rezept an meine verrückten Bedürfnisse anzupassen.


Oh, GANZ große Neuigkeiten: Das mit dem normalen Zucker klappt immer besser und mittlerweile so gut, dass ich es in dieser Runde zum ersten Mal seit 20 Monaten gewagt habe, ihn wieder zum Backen zu verwenden. In eher kleinen Mengen zum Nachtisch gegessen vertrage ich den Zucker mittlerweile wieder meist problemlos, eine große Erleichterung.
Das Rezept sollte sich aber auch ganz problemlos mit Birkenzucker zubereiten lassen, wenn Du die Fructosemenge reduzieren möchtest.


Jetzt backen wir aber, oder?

Glutenfreie Baumkuchenspitzen

Du brauchst für 1 Springform, 28cm Durchmesser

5 Eier
125g Butter, weich
125g Marzipanrohmasse (mit Honig gesüßt), Zimmertemperatur
125g Zucker
65g Reismehl (glutenfrei, wenn nötig)
60g Maisstärke (glutenfrei, wenn nötig)
Schale von ½ (Bio)Zitrone
¼ TL Vanille
Prise Salz

Nach Belieben:
Dunkle Kuvertüre
Zuckerguss

Die Eier werden getrennt, das Eiweiß mit einer Prise Salz und der Hälfte des Zuckers steif geschlagen.
Kühl stellen.

Die Eigelbe werden mit der anderen Hälfte des Zuckers schaumig geschlagen. Nimm Dir dafür Zeit und schlag so lange, bis Du einen dicken, recht festen Schaum hast. Dann werden die weiche Butter, die Zitronenschale, Vanille und das durch die Zimmertemperatur ebenfalls weiche Marzipan untergerührt. Achte dabei darauf, dass sich keine Klümpchen bilden und der Schaum nicht allzu stark zusammenfällt.
(Du kannst das Marzipan, besonders wenn es auch bei Zimmertemperatur nicht sehr weich wird, in den Teig reiben, die kleineren Stückchen lösen sich besser auf.)

Nun wird etwa ¼ des Eischnees vorsichtig unter die Eigelbschaummasse gehoben, dann kommen Mehl und Stärke dazu und werden ebenfalls untergehoben. Arbeite hier rasch und sauber, es dürfen sich keine Klümpchen bilden und das Volumen aus dem Schaum sollte weitestgehend intakt bleiben.

Zum Schluss wird der restliche Eischnee am besten mit Hilfe eines großen Schneebesens untergehoben, bis sich die Massen gerade gut verbunden haben. Auch hier zählt die Geschwindigkeit und dass sich möglichst viel Volumen erhält, Dein Baumkuchen soll ja locker-duftige Schichten bekommen.

Jetzt beginnt der lustige Teil.

Heize Deinen Backofen auf 180°C OBERhitze vor. Ja, NUR Oberhitze! (Frag nicht, was passiert, wenn Du schusseligerweise Ober-und Unterhitze verwendest. Ich hab es für Dich getestet, nicht empfehlenswert...)

Die Springform wird mit Backpapier ausgelegt und los geht es.

Verteile etwa 3 EL Teig auf dem Boden, das Ganze sollte so gerade eben eine dünne, geschlossene Teigschicht ergeben. Nimm im Zweifelsfall lieber zu wenig, als zu viel Teig.

Im Backofen braucht die erste Schicht etwa 3-5 Minuten, bis sie hübsch goldig-braun aussieht. Das dauert ja nach Ofen unterschiedlich lange, wenn Dein Ofen nur 2 Minuten braucht, perfekt, wenn es 6 Minuten dauert, auch noch gut, dauert es länger, dreh die Hitze etwas hoch, der Teig trocknet sonst aus.

Aus dem Ofen nehmen und die nächsten 3 EL Teig darauf verteilen, wieder backen, bis der Teig schön gebräunt ist.
So geht es weiter, bis der ganze Teig aufgebraucht ist, bei mir hat es für 10 Schichten gereicht.

Sobald die letzte Schicht fertig gebacken ist, aus dem Ofen nehmen und so rasch wie möglich aus der Form lösen, je mehr (überflüssige) Hitze an den Teig kommt, desto trockener wird er.

Ist der Teig ausgekühlt, wird er in gleichmäßig breite Streifen und dann in kleine Dreiecke geschnitten.

Ich habe die Dreiecke mit ganz dunkler Kuvertüre (glutenfrei) überzogen, Du kannst das machen, wie Du magst, Baumkuchen gibt es ja z.B. auch mit Zuckerguss bedeckt.


Und fertig sind die Baumkuchenspitzen.
Herrlich saftig (worauf ich stolz bin, denn das ist bei glutenfreiem Gebäck immer schwierig), fluffig und leicht sind sie geworden und der Geschmack – perfekt.
Genau so, wie es an Weihnachten eben schmecken sollte!

Übrigens – wenn Du keine Probleme mit Gluten hast, kannst Du das Reismehl auch durch Weizen-, oder Dinkelmehl ersetzen. Musst Du aber nicht, denn den guten Stücken schmeckt niemand an, dass sie ja quasi Diätessen sind ;-).


Fazit: Baumkuchen selbst zu backen ist viel einfacher, als ich dachte. Und das Ergebnis viel besser, als ich gehofft hatte – wenn das mal kein voller Erfolg ist!

Wo bist Du spät dran?

Liebst,
Sabine