Dienstag, 30. Juni 2015

Ich back’s mir...Erdbeer-Rührküchlein mit Basilikum-Zitronen-Guss

...oder auch: das Rührkuchendesaster.

Rührkuchen, das war immer meine liebste Art, zu backen. Mit 10 Jahren habe ich zum allerersten Mal vollkommen alleine einen Kuchen gebacken, es wurde ein Kirschstreusel auf Rührkuchenbasis und ab da war es um mich geschehen.
Bis ich dann vor gut 2 Jahren das Gluten aus meinem Leben streichen musste. Und Rührkuchen kein Thema mehr waren, denn auch, wenn ich mittlerweile (fast) alles schon in einer glutenfreien Version hinbekommen habe, einen dicken weißen Fleck hatte meine ganz persönliche Speisekarte noch, den Rührkuchen nämlich.


Und dann hat Clara für den Juni das Thema Rührkuchen ausgegeben HIER.

Hmpf.

DAS war mal eine Herausforderung!

Ich habe sie als Motivation genommen und wollte unbedingt einen essbaren Kuchen zaubern. Glutenfrei, ohne normalen Zucker, wie immer, dabei saftig und lecker auch für ‚Normalesser’, auch wie immer eben.


Ich habe gebacken und hatte einen Kneteklotz.
Dann habe ich noch einmal gebacken und hatte einen klitschigen Klumpen.
Ich habe einen dritten Kuchen gebacken, der zwar halbwegs erträglich geschmeckt hat, aber immer noch viel zu kompakt und überhaupt nicht locker war, dafür noch immer dezent klitschig.

Nun, alle guten Dinge sind ja bekanntlich drei vier und so wurde dann auch der vierte Anlauf der Letzte. 
Der wurde nämlich richtig gut.
Lockerer Teig, nicht zu trocken, nicht zu nass, fruchtig, außen dezent knusprig, innen schön duftig, dazu schön frisch durch den Guss aus Basilikum und Zitrone.
Geht doch!


Der Trick bestand darin, eben keine Bindemittel zu verwenden, da die Bindung durch die Eier im Teig vollkommen ausreicht. Der zweite Trick bestand darin, keinen großen Kuchen zu backen, sondern kleinere Küchlein, deren Garpunkt ich besser bestimmen konnte.
Gebacken habe ich die Küchlein in einer Form für große Muffins, die kleine Küchlein ergibt.


So, genug der Vorrede – wollen wir?

Erdbeer-Rührküchlein mit Basilikum-Zitronen-Guss (glutenfrei)

Du brauchst für eine eckige Form von 18cm oder für 6 kleine Küchlein

Kuchen
100g Butter, zimmerwarm
100g Zucker (bei mir: kristalline Reissüße; Birkenzucker ginge auch)
¼ TL Vanille, gemahlen
Prise Salz
3 Eier, Gr. M
100g Reismehl
30g Mandelmehl
70g (Kartoffel)Stärke
10g (Weinstein)Backpulver (glutenfrei, wenn nötig)
125g Erdbeeren

Guss
4-5 Basilikumblätter
2 EL Reissüße, kristallin (oder Puderzucker)
Saft und Schale von 1 (Bio)Zitrone

Butter und Zucker werden mit der Vanille und dem Salz schaumig geschlagen, anschließend die Eier einzeln untergezogen.

Die Mehlsorten werden sorgfältig mit dem Backpulver vermischt (achte darauf, dass sich keine Klümpchen bilden) und anschließend portionsweise unter die Butter-Zucker-Ei-Mischung gerührt.

Die Erdbeeren werden geputzt und in kleine Würfel geschnitten und dann mit Hilfe eines Teigspatels vorsichtig unter den Teig gehoben. Die Früchte sollten dabei nicht zermatscht werden.

Nun wird der Teig gleichmäßig in eine Form/Förmchen (bei Bedarf gebuttert) verteilt und braucht dann im auf 175°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen etwa 30-50 Minuten, bis der Kuchen gar und goldig ist.
Meine kleinen Küchlein waren nach 30 Minuten fertig, in einer Kastenform würde ich dem Ganzen etwa 50 Minuten geben.

Aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen.

Für den Guss werden die Basilikumblätter im Mörser zu einem schönen, grünen Brei zermahlen, der dann mit der Reissüße, dem Zitronenabrieb und dem Zitronensaft zu einem eher dünnflüssigen Guss vermischt wird.
Der wird nun auf den Küchlein/dem Kuchen verteilt und darf trocknen.

Wenn Du wie ich Reissüße verwendest, bleibt der Guss leicht durchsichtig, mit Puderzucker dürfte er schön quietschig-grün werden.

Und das war es auch schon, jetzt bleibt nur eines – genießen.


Durch die Erdbeeren ist der Kuchen feucht genug, um nicht trocken zu werden und schön fruchtig, der Guss schmeckt himmlisch frisch und die Basilikumnote passt hervorragend zu den Erdbeeren.

Beeren passen übrigens auch frisch gegessen prima zum Kuchen und auch darin lassen sich die Erdbeeren sicher problemlos ersetzen.


So, liebe Clara, danke, dass Du mich geschubst hast, das Rührkuchenungeheuer zu besiegen, manchmal lohnt sich gesunder Trotz eben doch :-)!

Welcher Kuchen misslingt Dir?

Liebst,
Sabine