...oder auch: das
Rührkuchendesaster.
Rührkuchen, das war
immer meine liebste Art, zu backen. Mit 10 Jahren habe ich zum allerersten Mal
vollkommen alleine einen Kuchen gebacken, es wurde ein Kirschstreusel auf Rührkuchenbasis und ab da
war es um mich geschehen.
Bis ich dann vor gut
2 Jahren das Gluten aus meinem Leben streichen musste. Und Rührkuchen kein
Thema mehr waren, denn auch, wenn ich mittlerweile (fast) alles schon in einer
glutenfreien Version hinbekommen habe, einen dicken weißen Fleck hatte meine
ganz persönliche Speisekarte noch, den Rührkuchen nämlich.
Und dann hat Clara
für den Juni das Thema Rührkuchen ausgegeben HIER.
Hmpf.
DAS war mal eine Herausforderung!
Ich habe sie als
Motivation genommen und wollte unbedingt einen essbaren Kuchen zaubern.
Glutenfrei, ohne normalen Zucker, wie immer, dabei saftig und lecker auch für
‚Normalesser’, auch wie immer eben.
Ich habe gebacken und
hatte einen Kneteklotz.
Dann habe ich noch
einmal gebacken und hatte einen klitschigen Klumpen.
Ich habe einen dritten
Kuchen gebacken, der zwar halbwegs erträglich geschmeckt hat, aber immer noch
viel zu kompakt und überhaupt nicht locker war, dafür noch immer dezent
klitschig.
Nun, alle guten Dinge
sind ja bekanntlich drei vier und so wurde dann auch der vierte Anlauf
der Letzte.
Der wurde nämlich richtig gut.
Lockerer Teig, nicht
zu trocken, nicht zu nass, fruchtig, außen dezent knusprig, innen schön duftig,
dazu schön frisch durch den Guss aus Basilikum und Zitrone.
Geht doch!
Der Trick bestand
darin, eben keine Bindemittel zu verwenden, da die Bindung durch die Eier im
Teig vollkommen ausreicht. Der zweite Trick bestand darin, keinen großen Kuchen
zu backen, sondern kleinere Küchlein, deren Garpunkt ich besser bestimmen
konnte.
Gebacken habe ich die
Küchlein in einer Form für große Muffins, die kleine Küchlein ergibt.
So, genug der Vorrede
– wollen wir?
Erdbeer-Rührküchlein
mit Basilikum-Zitronen-Guss (glutenfrei)
Du brauchst für eine eckige Form von 18cm oder für 6
kleine Küchlein
Kuchen
100g Butter, zimmerwarm
100g Zucker (bei mir:
kristalline Reissüße; Birkenzucker ginge auch)
¼ TL Vanille, gemahlen
Prise Salz
3 Eier, Gr. M
100g Reismehl
30g Mandelmehl
70g (Kartoffel)Stärke
10g (Weinstein)Backpulver (glutenfrei,
wenn nötig)
125g Erdbeeren
Guss
4-5 Basilikumblätter
2 EL Reissüße, kristallin
(oder Puderzucker)
Saft und Schale von 1
(Bio)Zitrone
Butter und Zucker
werden mit der Vanille und dem Salz schaumig geschlagen, anschließend die Eier
einzeln untergezogen.
Die Mehlsorten werden
sorgfältig mit dem Backpulver vermischt (achte darauf, dass sich keine
Klümpchen bilden) und anschließend portionsweise unter die
Butter-Zucker-Ei-Mischung gerührt.
Die Erdbeeren werden
geputzt und in kleine Würfel geschnitten und dann mit Hilfe eines
Teigspatels vorsichtig unter den Teig gehoben. Die Früchte sollten dabei nicht
zermatscht werden.
Nun wird der Teig
gleichmäßig in eine Form/Förmchen (bei Bedarf gebuttert) verteilt und braucht
dann im auf 175°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen etwa 30-50 Minuten,
bis der Kuchen gar und goldig ist.
Meine kleinen
Küchlein waren nach 30 Minuten fertig, in einer Kastenform würde ich dem Ganzen
etwa 50 Minuten geben.
Aus dem Ofen nehmen
und auf einem Kuchengitter komplett auskühlen lassen.
Für den Guss werden
die Basilikumblätter im Mörser zu einem schönen, grünen Brei zermahlen, der
dann mit der Reissüße, dem Zitronenabrieb und dem Zitronensaft zu einem eher
dünnflüssigen Guss vermischt wird.
Der wird nun auf den
Küchlein/dem Kuchen verteilt und darf trocknen.
Wenn Du wie ich
Reissüße verwendest, bleibt der Guss leicht durchsichtig, mit Puderzucker
dürfte er schön quietschig-grün werden.
Und das war es auch
schon, jetzt bleibt nur eines – genießen.
Durch die Erdbeeren
ist der Kuchen feucht genug, um nicht trocken zu werden und schön fruchtig, der
Guss schmeckt himmlisch frisch und die Basilikumnote passt hervorragend zu den
Erdbeeren.
Beeren passen übrigens auch frisch gegessen prima zum Kuchen und auch darin lassen sich die Erdbeeren sicher problemlos
ersetzen.
So, liebe Clara,
danke, dass Du mich geschubst hast, das Rührkuchenungeheuer zu besiegen,
manchmal lohnt sich gesunder Trotz eben doch :-)!
Welcher Kuchen
misslingt Dir?
Liebst,
Sabine