Auf Instagram habe
ich Dir am letzten Sonntag schon kurz ein kleines Bildchen von der Tarte
gezeigt, deren Rezept ich heute mit Dir teilen mag.
Vor ein paar Jahren
haben der Lieblingsmensch und ich in Südfrankreich, genauer gesagt in Menton an
der Côte d’Azur, gleich an der Grenze zu Italien, eine entzückende kleine
Manufaktur entdeckt, die lauter Produkte aus den einzigartigen Zitronen aus
Menton herstellt.
Mittlerweile ist die Manufaktur umgezogen und so gar nicht
mehr klein, gerade im Hochsommer mag mir das Wort entzückend auch nicht mehr
einfallen – aber die Produkte, die sind immer noch klasse und da wir zu den
Nutzern des Onlineshops der ersten Stunde gehören, bestellen wir uns noch immer
1-2 Mal im Jahr ein großes Paket aus Südfrankreich. Da drin sind dann
Zitronenolivenöl (ein Traum!), Zitronenessig, Zitronensenf, Zitronenseife,
Marmeladen und, und, und - und eben auch einfach nur Zitronen, die während der
Erntezeit von etwa Februar bis Anfang September ebenfalls zu bestellen sind.
Jedes Mal auf’s Neue
bin ich begeistert, wenn ich das Paket öffne und in 30 Sekunden die ganze Küche
nach Zitronen duftet. Ich fühle mich sofort nach Südfrankreich katapultiert und
für einen Moment ist es Sommer und warm und alles ganz leicht.
Einfach nur
wunderbar!
Und da wir gute
Kunden und die Franzosen echt nett sind, finden sich im Paket immer wesentlich
mehr Zitronen, als einmal bestellt wurden.
Was mache ich nun mit
massivem Zitronenüberangebot, denn die guten Stücke halten sich, da sie nicht
gespritzt werden, leider nicht ewig?
Ganz viel Zitroniges,
ist doch klar!
Letztes Wochenende
habe ich neben einem großen Topf
Zitronenmarmelade, die ich Dir auch bald zeigen werde, eine Tarte
gebacken.
HIER habe ich Dir schon einmal ein Rezept für eine Zitronentarte gezeigt, die Tarte
heute kommt in einer anderen Variante daher und da die Hauptzutaten aus
Frankreich stammen, wie auch die Grundidee zum Rezept, darf sich unsere süße
Hauptdarstellerin mit einem französischen Namen schmücken.
Klingt gleich viel
aufregender als Zitronentarte mit Baiser, oder?
Die Tarte schmeckt
natürlich auch mit anderen als den mentoner Zitronen phantastisch, achte
einfach darauf, Früchte zu erwischen, die schön reif sind und eher fruchtig als
nur sauer.
Wie immer zeige ich
Dir eine glutenfreie Version, die auch ohne normalen Zucker auskommt, wie immer
kannst Du den Teig durch einen normalen, feinen Mürbeteig ersetzen und den
üblichen Feinzucker verwenden, wenn Du magst.
So, genug der langen
Vorrede – wollen wir?
Tarte au Citron
meringuée
(glutenfrei)
Du brauchst für 1
Tarteform
Teig:
80g Hafermehl
80g Reismehl
40g Stärke (ich hatte
Pfeilwurzelstärke; Mais- oder Kartoffelstärke geht auch)
1 Msp Backpulver
50g (Birken)Zucker
3g Guarkernmehl (alternativ
2g Johannisbrotkernmehl)
100g kalte Butter
1 Eigelb
3 EL Eiswasser
Füllung:
25g Butter
100g Reissüße, kristallin
Saft und Schale von 2
Zitronen
2 Eier, Gr. M
Außerdem:
2-3 Eiweiß
1 EL Reissüße, kristallin
Aus den Zutaten für
den Teig knetest Du rasch einen Mürbeteig, legst eine Form damit aus, stichst
den Boden ein paar Mal mit einer Gabel ein und stellst alles abgedeckt für eine
halbe Stunde ins Gefrierfach.
In der Zeit bereitest
Du die Füllung zu. Dafür werden in einem kleinen Topf zunächst die flüssigen
Zutaten miteinander vermischt, dann kommen Zucker, Zitronenschale und Butter dazu und auf ganz
(!) kleiner Hitze (bei mir Stufe 2 von 6) wird das Ganze nun unter Rühren so
lange erwärmt, bis die Masse anfängt, anzudicken. Rühre immer weiter, bis Du
eine feine Creme hast, das dauert etwa 5-10 Minuten.
Es ist SUPER wichtig,
die Hitze nicht zu hoch einzustellen und permanent zu rühren, sonst hast Du
Rührei.
Dann wird der Boden
bei 175°C Ober-/Unterhitze im vorgeheizten Ofen etwa 10 Minuten vorgebacken, anschließend
wird die Temperatur des Ofens auf 150°C heruntergedreht, die Creme auf dem Teig
verteilt und das Ganze backt nun noch einmal 20 Minuten, bis die Tarte goldig
ist und die Creme gestockt.
Aus dem Ofen nehmen
und kurz auskühlen lassen.
Die Eiweiß werden nun
mit der Süße steif geschlagen, je nachdem, wie gerne Du Baiser magst, kannst Du
ein Eiweiß mehr oder weniger verwenden. Ich hatte nur Eier der Größe M im Haus
und hab mich daher für 3 Eiweiß entschieden.
Die fertige Eiweißmasse
wird gleichmäßig auf der gebackenen Tarte verteilt und anschließend kommt die
Tarte noch einmal für etwa 5-10 Minuten in den bereits ausgeschalteten
Backofen. Auf diese Weise stockt das Eiweiß einmal komplet durch, ohne braun zu
werden.
Zum Schluss wird die
Tarte aus dem Ofen genommen und das Baiser noch einmal kurz mit dem
Bunsenbrenner abgeflämmt, so dass es an den Spitzen schön bräunt.
Komplett durchkühlen
lassen und genießen, Liebes, denn sauer macht lustig!
Das Rezept für diese
Tarte ist wie üblich herrlich wandelbar, Du kannst die Creme aus jeder
erdenklichen Zitrusfrucht herstellen, mit Orangen schmeckt das ganz vorzüglich
und ich könnte mir auch eine Grapgefruittarte sehr gut vorstellen.
Achte einfach darauf,
dass das Verhältnis von Flüssigkeit (Saft) zu Butter, Zucker und Ei in etwa
stimmt und pass das ggf. einfach an.
Die herrlich frisch-saure Füllung der Tarte passt super zum sanft-süßen Baiser und wenn dann noch etwas Knusperiges mit im Spiel ist, bin ich schon sehr glücklich.
Die perfekte Tarte
für den Sommer, der uns ja nun endlich allen zumindest für 2 Tage ins Haus
steht.
Liebst,
Sabine