Es ist wieder soweit,
auch in diesem Jahr wird am 10. Gemeinsam mit Ina gekocht HIER, im Februar lautet
das Thema: Hefeglück.
Hach ja! Hefeteig
ohne Gluten, das ist ja so ein Thema, da hilft ein kleiner Stupser doch sehr.
Ich habe mich also
wieder einmal in meiner Experimentierküche eingeschlossen, ausprobiert,
eingebaut, was ich in den letzten Monaten entdeckt und gelernt habe und heraus
kam ein erstaunlich guter Hefeteig. Mit Vorsicht und Geduld sogar zu formen,
fertig gebacken außen knusprig und innen fluffig. Wie’s sein soll!
Zuerst wollte ich
eine süße Variante backen, hatte dann aber spontan Lust auf Pide, die aus der
türkischen Küche stammenden Teigschiffchen, die klassischerweise mit Hack, Käse
oder Spinat gefüllt werden. Da hab ich dann meine eigene Version draus gemacht
und passend zur Jahreszeit Schwarzkohl verwendet.
Köstlich sind sie
geworden, meine
Pide – vegetarisch
und glutenfrei
Du brauchst für 6 Pide
Teig
14g Leinmehl
80ml sehr warmes Wasser
1 Pckg Trockenhefe
(glutenfrei)
250ml lauwarmes Wasser
1 TL Reissirup (oder andere
Süße)
150g Reismehl
100g Hafermehl (glutenfrei)
100g Tapiokastärke
1 TL Salz
2 EL Olivenöl
Mehl zum Ausrollen
Füllung
1 mittelgroße Zwiebel
1-2 Knoblauchzehen (oder
nach Geschmack)
150g Schwarzkohl
Salz
Pfeffer
Chilipulver
50g Feta
Zuerst wird das
Leinmehl rasch mit dem Wasser verrührt, achte darauf, dass sich in der sofort
gelierenden Masse keine Klümpchen bilden.
Die Hefe wird in das
Wasser gestreut, der Reissirup kommt dazu.
Beide Mischungen für
15 Minuten zur Seite stellen, das Leinmehl kann so ausquellen und die Hefe
munter anfangen zu blubbern.
In einer Rührschüssel
werden die Mehlsorten mit dem Salz sorgfältig vermischt, schließlich kommen
Olivenöl, Leinmehlgelee und die Hefe dazu. Mit den Knethaken Deines Mixers etwa
3 Minuten lang kräftig rühren, bis sich ein homogener, weicher Teig entwickelt
hat.
Deine Arbeitsplatte
(ich verwende eine Silikonmatte) ordentlich bemehlen und den Teig vorsichtig
darauf setzen. Auch der Teig wird bemehlt und dann vorsichtig kurz
durchgeknetet. In 6 Portionen teilen und diese einzeln zu Ovalen formen, die zu
den Enden hin spitz zulaufen.
Direkt auf ein
Backblech setzen und die spitzen Enden behutsam gegenläufig eindrehen (also das
obere Ende einmal nach links drehen, das untere nach rechts – oder umgekehrt,
das Spielt keine Rolle), so dass sich hübsche Schiffchen bilden.
Abgedeckt an einem
warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.
In der Zeit kümmern
wir uns um die Füllung.
Die Zwiebel wird
geputzt, in feine Würfel geschnitten und mit etwas Olivenöl bei mittlerer Hitze
glasig angeschwitzt.
Der Knoblauch wird
geschält und zu den Zwiebeln gepresst.*
Der Schwarzkohl wird
gewaschen, der untere Teil des Strunks entfernt und der Kohl dann etwas gröber
gehackt. Zu den angeschwitzten Zwiebeln geben und etwa 2-3 Minuten mitbraten.
Mit wenig Wasser ablöschen, abdecken und in 10 Minuten bissfest garen.
Den Deckel entfernen
und die restliche Flüssigkeit noch kurz verkochen lassen (viel sollte es gar
nicht mehr sein).
Mit Salz, Pfeffer und
etwas Chili kräftig abschmecken, dann wird die Füllung gleichmäßig auf die
Hefeschiffchen verteilt.
Jetzt wird’s etwas
kniffelig, vorsichtig werden die Seiten der Pide hochgezogen, damit die Füllung
gut hält.
Sei dabei sehr, SEHR
behutsam, da dem Teig ja das Gluten fehlt, kann er leicht zusammenfallen.
Mit dem zerbröselten
Feta bestreuen und dann brauchen Deine Pide im auf 180°C Ober-/Unterhitze
vorgeheizten Backofen 25 Minuten, bis sie goldig und gar sind.
Aus dem Ofen nehmen
und warm oder auch kalt genießen.
* Wenn Du Knoblauch
nicht gut verträgst, kannst Du ihn alternativ halbieren, mitbraten und dann
wieder entfernen. Auf diese Weise hast Du den Knoblauchgeschmack im Gericht,
ohne den Übeltäter direkt zu essen.
So, das war eine
lange Anleitung, tatsächlich sind die Pide schnell gemacht.
Eine kurze Anmerkung
noch: Meine Pide sehen ein bisschen gräulich aus, weil der Teig ja noch in
reichlich Mehl bearbeitet wird. Magst Du es gern goldig, kannst Du die Pide vor
dem Backen mit Eigelb bestreichen, mir persönlich schmeckt die Eiernote bei
diesem Gebäck nicht.
Wie üblich kannst Du
munter abwandeln. Wie wäre es mit einer klassischen Hack- oder Spinatfüllung?
Mangold oder Grünkohl schmecken sicher auch. Du magst eine Käseschlacht? Dann
zerdrück Feta mit einer Gabel, dazu kommen Knoblauch und Gewürze und schon hast
Du eine ganz andere Füllung.
Wir haben die Pide
mit frisch gemachtem Tzatziki und Ofentomaten gegessen, köstliche Sommernoten
im Februargrau.
Wie sieht Dein
Hefeglück aus?
Liebst,
Sabine