Wieder einmal bin ich
mit der #gemüseexpedition von und für Clara herrlich spät dran, auf den letzten
Drücker teile ich noch ein himmlisches Rezept mit Grünkohl mit Dir.
Grünkohl hier in
München, das ist so eine Sache. Den gibt es nämlich nicht so einfach im
Supermarkt, jedenfalls nicht, wenn Du kein Gemüse im Glas suchst.
Suche ich nicht.
Zum Glück hatte mein
neuer Lieblingsbioladen neulich Grünkohl, der, für hiesige Verhältnisse ganz
untypisch, knackig-grün und frisch daherkam.
SO mag ich das! Und
so kann ich auch gute Rezepte entwickeln.
Heute gibt es einen
Eintopf, aber nein, nicht die klassisch-deutsche Variante, sondern wir bewegen
uns in Richtung Mittelmeer, genauer gesagt in die Toskana.
Dort gibt es einen
Klassiker, die Ribollita.
Ribollita heißt
eigentlich ‚noch einmal gekocht’ und genau das ist es, was dieses Rezept erst
richtig gut macht. Zeit zum Durchziehen. Du kannst die Ribollita also ganz
entspannt zubereiten, vergessen und wenn Besuch kommt oder aber Du nach einem
Winterspaziergang etwas zum Aufwärmen brauchst, dann ist die große Stunde des
Eintopfes gekommen.
Klassischerweise gibt
es drei Dinge, die eine Ribollita ausmachen: Du brauchst Cannellini-Bohnen, Du
brauchst ein kräftiges Brot und Du verwendest Schwarzkohl.
Und ja, Du ahnst es,
ich habe das etwas auf den Kopf gestellt.
Für die
Gemüse-Expedition im November habe ich den Schwarz- durch Grünkohl ersetzt und
auf das Brot als Suppeneinlage verzichtet. Glutenfreies Brot hat
nämlich nicht die Eigenschaft, die Brühe aufzusaugen, seine Form zu behalten
und dann der Suppe eine schöne sättigende Tiefe zu geben. Glutenfreies Brot
löst sich in Nullkommanix auf und das ist nicht das, was wir wollen.
Hast Du also keine
Zöliakie oder sonst ein Problem mit Gluten, würde ich Dir zu einem kräftigen
Bauernbrot raten, vielleicht auch einem reinen Roggenbrot. Uns glutenfreien Essern
serviere ich einfach eine Scheibe Brot zur Suppe.
So sind alle
glücklich.
Jetzt wollen wir
aber, oder?
Ribollita mit
Grünkohl
(glutenfrei, wenn Du magst)
Du brauchst für 3-4
Hungrige
75g Cannellini-Bohnen,
getrocknet (oder 150g aus der Dose)
1 mittelgroße Zwiebel
1 Karotte
1 Stück Sellerie (bei mir
etwa 75g)
2 mittelgroße Kartoffeln
300g Grünkohl
1 Dose Tomaten, stückig
1 Knoblauchzehe
1 Zweig frischer Thymian
(alternativ getrockneter)
1 großes Lorbeerblatt
Salz
Pfeffer
Zum Servieren
Brotscheiben (glutenfrei,
wenn nötig); optional
Parmesan
Die Cannellini-Bohnen
werden über Nacht eingeweicht, nach mindestens 12 Stunden wird das Einweichwasser
weggeschüttet und die Bohnen werden abgebraust und kommen in einen Topf. Mit
Wasser auffüllen, so dass es etwa 2cm hoch über den Bohnen steht und für rund 1 ½ Stunden köcheln lassen. Sind die
Bohnen gar, werden sie abgegossen und kurz zur Seite gestellt.
Für die Suppe wird
das Gemüse geputzt und recht grob gewürfelt, die Suppe ist eher rustikal.
Die Zwiebel wird in
etwas Olivenöl glasig angedünstet, bevor Möhre, Sellerie und Kartoffeln dazu
kommen.
Unter Rühren für
einige Minuten anbraten, dann mit den Tomaten aus der Dose ablöschen. Nimm die
Dose als Messbecher und gib noch 3 Dosen voll Wasser mit zur Suppe.
Knoblauch, Thymian
und Lorbeer kommen dazu und werden mit Salz und Pfeffer untergerührt.
Der Grünkohl wird
gewaschen, geputzt und in nicht zu feine Streifen geschnitten. Mit den
vorgekochten Cannellini-Bohnen zur Suppe geben und das Ganze abgedeckt bei
mittlerer Hitze 20-30 Minuten köcheln lassen, bis alles gar, aber nicht tot
gekocht ist.
Jetzt hast Du zwei
Möglichkeiten. Du kannst die Suppe sofort abschmecken und genießen, oder aber
Du nimmst sie vom Herd und stellst sie zur Seite. Am nächsten Tag schmeckt sie
noch besser, weil dann die Aromen viel Zeit hatten, sich zu verbinden.
So oder so, serviert
wird die Ribollita recht eigenwillig. Hast Du Brot, das sich nicht sofort
auflöst, kommt das in einer dicken Scheibe auf den Boden Deines Suppentellers
und die heiße Ribollita wird darüber geschöpft. Mit einem kleinen Parmesanberg
abrunden und dann aber wirklich genießen!
Die Suppe ist von der
Konsistenz eher an einen Eintopf angelehnt und schmeckt sehr lecker. Der doch
nordische Grünkohl kann in diesem Gericht auch ganz hervorragend italienisch
und passt überraschend gut zu Böhnchen und Tomate.
Bereite am besten
einen großen Topf Ribollita vor, aus dem ganz nach Bedarf eine Portion
abgeschöpft und aufgewärmt wird.
Das kannst Du
übrigens auch im Backofen tun, einfach eine ofenfeste Form mit Brotscheiben
auslegen, die kalte Ribollita darüber geben, mit Parmesan bestreuen und dann
bei etwa 200°C 20 Minuten lang auf- und überbacken.
Grünkohl mal ganz
anders, so mag ich das!
Danke, liebe Clara,
für den Schubs in den Grünkohl – jetzt weiß ich, wo ich ihn mit Glück in
München finde.
Was machst Du aus Grünkohl?
Liebst,
Sabine
Oh und nicht vergessen - morgen startet er, mein DIYseeliger Adventskalender! Ich freu mich!