In
jeder Familie gibt es ein paar Rezepte, die wieder und wieder und dann noch
einmal hervorgekramt werden.
Das
traditionelle Weihnachtsessen.
Die
Torte, die schon Uroma so gut backen konnte.
Das
Mittagessen am ersten Schultag nach den Ferien.
Der
Geburtstagskuchen, der schon himmlisch schmeckte, als der Meter Körperhöhe noch
nicht erreicht war.
Klar
gibt es diese Rezepte auch in meiner Familie.
Letztes
Wochenende habe ich eines von ihnen hervorgezaubert gebacken.
Ich
geb zu, ich konnte das Ergebnis dann selbst nicht essen, es ist zwar (reiner
Zufall) tatsächlich glutenfrei, enthält aber Laktose und Zucker.
Was
soll’s, geschmeckt hat es anderen, ich konnte backen und hatte so auch meinen
Spaß :-).
Was
es nun ist?
Ein
Kuchen.
Du
könntest auch sagen, eine Torte.
Keine
Angst, keine riesige, schwierige Torte, fettig und schwer, eher ein Wölkchen,
das erst zart die Zunge streichelt und dann flugs im Mund verpufft.
Eher
unscheinbar schaut sie aus, nicht gerade spektakulär.
So
schmeckt sie aber.
Eine
eben, die ihre guten Eigenschaften erst dann preisgibt, wenn man sie probiert –
und das solltest Du unbedingt tun, Liebes!
Das
Rezept magst Du wissen?
Na
gut...komm mal näher...
Schoko-Nuss-Torte
175g
gemahlene Haselnüsse
3
Eier
100-125g
Zucker, nach Geschmack
250ml
Schlagsahne
3
TL Zucker
100g
Schokoraspel, Zartbitter
(und
ein paar extra zum Garnieren)
Zuerst
röstest Du die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Fett an, bis die goldig sind und
gut duften. Bleib unbedingt neben der Pfanne stehen und rühr die Nüsse durch,
erst geschieht eine ganze Weile lang nichts und dann geht alles ziemlich
schnell.
Gib
die Nüsse auf einen Teller und lass sie abkühlen (in der Pfanne würden sie
weiter bräunen).
Dann
kommt der geduldige Teil.
Gib
die Eier und den Zucker in eine Rührschüssel und schlag sie mit dem Mixer für
5-10 Minuten auf höchster Stufe. Am Ende solltest Du einen recht festen, fast
weißen Schaum haben.
Ich
weiß, das ist ein bisschen langweilig, aber es lohnt die Mühe, versprochen. Je besser Dein Schaum ist, desto stabiler wird Dein Boden und desto fluffiger schmilzt er im Mund.
Wenn
das geschafft ist, hebst Du vorsichtig (!) die Nüsse unter, nur so lange, bis
gerade alles gut vermischt ist.
Der
Teig kommt dann in eine Springform (ich habe eine aus schwerer Qualität, an der
nichts haften bleibt, gut gefettet und mit Nüssen ausgestreut passiert aber
auch nichts).
Das
Ganze wird in den KALTEN Backofen
gestellt, Tür zu, Ofen auf 200°C Ober-/Unterhitze eingestellt und jetzt heißt
es warten.
Je
nach Backofen, Außentemperatur etc. dauert es etwas kürzer oder länger, bis der
Boden fertig ist, in aller Regel sagt Dir Deine Nase nach etwa 15min aber, dass
die Küche anfängt, herrlich nussig zu riechen.
Sobald
der Teig schön goldbraun ist, kommt er aus dem Ofen und darf auskühlen.
Wenn
der Boden gut ausgekühlt ist (den kannst Du prima auch schon am Vortag backen),
wird die Sahne mit dem Zucker steif geschlagen, die Schokoraspel werden
untergehoben und das Ganze auf dem Boden verteilt. Das kannst Du super
ordentlich mit einem Tortenring machen oder ‚frei Hand’, so wie ich.
Wenn
Du magst, streu noch ein paar Schokoraspel oben drüber (auf den Fotos natürlich
vergessen...).
Noch
ein bisschen durchkühlen lassen und fertig ist er, der Traum aus Schoko und
Nuss, nicht zu süß, nicht zu schwer, herrlich erfrischend und auch an heißen
Tagen ein Gedicht! (Allerdings kann es ab etwa 39°C Außentemperatur dazu
kommen, dass die Schokoraspel schmelzen...alles schon gehabt ;-)...)
Für
das Rezept habe ich eine Springform mit dem Durchmesser 28cm verwendet, Du
kannst auch kleinere Formen verwenden, dann wird der Boden entsprechend höher
und die Backzeit verlängert sich.
Ich
mag diesen Kuchen am liebsten ganz klassisch ohne Schnickschnack.
Du
kannst ihn aber natürlich fröhlich abwandeln, z.B. könnte ein bisschen
Orangenabrieb im Teig gut schmecken, Du könntest es mit anderen Nüssen
probieren, Johannisbeeren zur Schokolade unter die Sahne heben...mach einfach
draus, was DIR schmeckt :-)!
Das
Rezept stammt von einer Familie, bei der meine Mutter mal Babysitter war, lang
ist’s her.
Was
ist Dein Familienklassiker?
Liebst,
Sabine