...oder
auch: Schwedische Zimtschnecken.
Natürlich
ohne Gluten.
Dafür
aber mit Kardamom.
Und ganz fluffig.
Himmlisch :-)!
Aber
der Reihe nach...
Ich
habe mir überlegt, ich gebe Dir heute mal einen kleinen Einblick in meine
Versuchsküchenabläufe. Das ist zum Einen immer wieder lustig anzusehen (Bin ich
mir ganz sicher. Ich lach meist hinterher ;-). ), zum Anderen hilft es Dir
vielleicht, selbst zu experimentieren.
Da
musst Du nämlich keine Scheu vor haben, sondern einfach munter drauf los legen!
Wenn
ich anfange, in der Küche zu experimentieren, dann meist mit der Frage:
Geht
das auch in glutenfrei?
Und
ohne Lactose?
Und
was ist mit Zucker?
Hm,
sind schon drei Fragen...
Ich
habe Dir schon ein paar Mal erzählt, wie SEHR ich frisches Hefegebäck liebe und
habe sicher auch schon gequengelt, dass ich es glutenfrei einfach noch nicht
hinbekommen habe.
Vorgestern
dann...ein nass-grauer Tag, ganz und gar perfekt für Zimtschnecken.
Das
war also der Startpunkt.
Als
nächstes mache ich mir eine große Tasse Tee und fange an, im Internet nach
geeigneten Rezepten zu schauen.
Ehrlich
gesagt werde ich dabei selten direkt fündig, aber wo wäre denn der Spaß, wenn
ich nicht selbst experimentieren würde ;-)?
Eben.
Ich
finde also Rezepte, ein ganz klassisches für Kanelbullar, ein glutenfreies für
Hefeteig, das gefällt mir aber nicht, ein weiteres glutenfreies für
Zimtschnecken, da gefällt mir der Hefeteig aber auch nicht, schließlich ein
glutenfreies für Rosinenbrötchen, eines für... Du ahnst es, ich hab da viele
Fenster parallel offen ;-).
Beim
Durchlesen all dieser Rezepte formt sich dann im Hinterkopf langsam ein Plan.
So müsste es doch
gehen.
Mit
diesem Mehl. Und vielleicht noch mit dem hier dazu.
Butter
muss auch rein, keine Frage – und vielleicht ein Ei? Bessere Bindung und so?
Aus
den verschiedenen Rezepten und Ansätzen macht mein Kopf dabei etwas ganz Neues.
Mit
diesen ersten Gedanken gehe ich dann in die Küche, schnappe mir einen noch
leeren Zettel, das Ziel kommt oben drüber und dann, was ich verwende.
Meistens
braucht es ein paar Anläufe, bis ich die richtige Mischung herausgefunden habe,
glutenfreie Mehle verzeihen leider gar nichts.
Dieses
Mal aber...direkt super.
Um
mal vorweg zu greifen ;-).
Das
Experimentieren beim Backen erfolgreich macht neben Glück auch das Wissen,
welche Konsistenz ein Teig haben
sollte.
Auf
meinem etwas wilden Zettelchen siehst Du, dass ich noch reichlich Mehl
hinzugefügt habe, das Ganze war mir einfach zu feucht.
Von
anderen Zutaten hast Du vielleicht zu viel angesetzt, das ging mir mit der
Butter für die Füllung so.
Grundsätzlich
gilt: Reintun kannst Du immer noch was, rausholen dagegen...gar nicht mehr.
Also
fang ich lieber vorsichtig an und kann dann immer noch die eine oder andere
Zutat aufstocken.
Soooo....lange
Vorrede, hier aber nun:
TADAAA!
Das
Rezept:
Kanelbullar
– Schwedische Zimtschnecken, glutenfrei
350ml
Flüssigkeit, lauwarm (bei mir halb Milch, lactosefrei und Wasser)
5g
Trockenhefe
150g
Hafermehl, zertifiziert glutenfrei (aus Haferflocken gemahlen)
250g
Reismehl, Vollkorn
12g
Flohsamenschalen, gemahlen
¼
TL Kardamom, gemahlen
20g
Butter, geschmolzen
Prise
Salz
1
Ei
40-50g
Butter, geschmolzen
40g
(Kokosblüten)Zucker (oder mehr nach Geschmack)
2g
Zimt
Los
geht’s...
Die
Trockenhefe rührst Du in die lauwarme Flüssigkeit und stellst sie zur Seite,
bis die Flüssigkeit anfängt, schaumig zu sein.
(Anleitung
für Hefeteige HIER, daran ändert sich im Wesentlichen auch nichts, nur die 10 Minuten Kneten kannst Du locker auf 2-3min verkürzen.)
Die
trockenen Zutaten vermischst Du gut miteinander, die flüssigen kommen dazu, zum Schluss die Hefe und dann wird mit den Knethaken Deines Mixers so lange gerührt, bis
ein glatter Teig entstanden ist. Das dauert im Gegensatz zu normalem Hefeteig
nicht lange.
Die
Rührschüssel deckst Du ab und lässt den Teig an einem warmen Ort (im
Zweifelsfall mit einer Wärmflasche ins Bett stecken :-) ) etwa 45 Minuten gehen.
Das
Volumen des Teiges sollte sich danach merklich vergrößert haben.
Nun
rollst Du den Teig auf einem Stück Backpapier/einer Silikon-Backmatte zu einem großen Rechteck aus, kleben sollte hier
nichts mehr. Mein Teig war nach dem Ausrollen noch maximal ½ cm dick.
Das
Rechteck wird mit der geschmolzenen Butter bestrichen – ich habe dafür nicht
allzu viel Butter benötigt, probier aus, wie viel Du brauchst/magst.
Zucker
und Zimt werden vermischt und gleichmäßig auf dem gebutterten Teig verteilt.
Nun
wird der Teig von der Längsseite her aufgerollt, dabei hilft das Backpapier/die
Silikonrolle. Ob es auch ohne dieses Hilfsmittel funktioniert, weiß ich nicht.
Die
so entstandene Teigrolle schneidest Du mit einem scharfen Messer in gleichmäßig dicke Scheiben von etwa
1-1 ½ cm Dicke und legst sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech.
Die
guten Stücke dürfen nun noch einmal für 20 Minuten gehen, anschließend werden sie
umgedreht (die Butter sammelt sich am Boden und durch das Umdrehen ist sie
besser in den Schnecken verteilt und Du bekommst eine schönere Oberfläche nach
dem Backen).
Im
auf 225°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen brauchen die Zimtschnecken nun
etwa 15 Minuten, bis sie goldgelb und duftig sind.
Aus
dem Ofen holen, warten....nein, immer noch zu heiß....jetzt aber...und genießen.
Das
war es auch schon.
Dem
Lieblingsmenschen waren meine Zimtschnecken übrigens nicht süß genug, ich merke
langsam, dass ich keinen Zucker mehr esse – mir ist es SO schnell zu süß!
Wenn
Du also ganz normal essen kannst, dann nimm einfach etwas mehr Zucker, das
Leben soll ja süß sein! (...und Du kannst natürlich auch einen ganz ‚normalen’
Hefeteig machen :-)!)
Oh,
mit Reissirup sollten die Zimtschnecken auch prima gelingen, ebenso mit Agavensüße oder Honig, wenn Du da experimentieren magst.
Einfrieren
lassen sich die Zimtschnecken übrigens sehr gut, auftauen lassen und vielleicht
noch mal kurz auf dem Toaster erwärmen – einfach, weil sie warm so gut
schmecken!
Woran
experimentierst Du?
Liebst,
Sabine