Donnerstag, 26. September 2013

Herbstmenü I

Ich muss zugeben, der Herbst ist nicht meine allerliebste Jahreszeit.
Ich bin ein Sonnenkind, ich liebe Wärme, habe kein Problem mit Hitze und ja, ich mag Tee und Kerzen und Wärmflaschen – aber all das geht ja auch im Sommer, nicht ;-)?
Bei mir jedenfalls schon.

Was ich am Herbst aber ganz definitiv mag, das sind die Farben, sattes Rot und Orange, warmes Braun.
Schön.

Was ich noch mag, das sind Kürbisse.
Und Brombeeren.
Frische Äpfel, tauverhangene Spinnweben, Morgennebel, der von der Sonne aufgelöst wird.

Hm, eigentlich ist der Herbst doch ganz schön ;-).
Lecker ist er auf jeden Fall!


Am letzten Freitag war die Mutter des Lieblingsmenschen zum Essen eingeladen und ich konnte mich herbstlich in der Küche austoben.
Es gab eine herzhafte Kürbisquiche, schön würzig und dank mehligkochender Kartoffeln in der Füllung auch cremig.
Dazu hatten wir einen frischen Salat mit zitronigem Dressing, ein schönes Gegengewicht zur Quiche.

Ach und das Dessert...Liebes, SO gut!
Aber das kommt morgen ;-).


Wollen wir zum Rezept kommen?
Ich geb Dir wie immer meine gluten-, laktose- und zuckerfreien Variante an, wenn Du all diese verrückten Unverträglichkeiten nicht hast, dann nimm für den Quicheboden das Grundrezept von HIER.
Jetzt aber...


Kürbisquiche

Du brauchst für eine Springform von 28cm Durchmessern:

Teig:
330g glutenfreies Mehl (bei mir: 100g Reismehl, 100g Buchweizenmehl, 100g Hafermehl, 30g Mandelmehl)
150g Margarine (bei mir: 100g Margarine, 40g Butterschmalz)
1 TL Salz
Pfeffer nach Geschmack
Herbes de Provence
5 EL kaltes Wasser

Füllung:
650g Hokkaido-Kürbis, geputzt
350g Kartoffeln, mehligkochend
½ Stange Lauch
Weißwein
Gemüsebrühe
Salz, Peffer, Herbes de Provence

Guss:
200g saure Sahne/Joghurt/... (lactosefrei, wenn nötig)
4 Eier
100g Bergkäse (lactosefrei, wenn nötig), gerieben
Salz, Pfeffer

Sonst noch:
evtl. 50g Bergkäse extra, gerieben


Zuerst knetest Du aus den Teigzutaten rasch einen Mürbeteig, legst damit eine gefettete Springform aus, stichst den Boden mehrmals mit einer Gabel ein und stellst dann alles kühl.
(Ging Dir das zu schnell? Eine ausführlichere Anleitung für Mürbeteig findest Du HIER. Die glutenfreie Variante behandel ich nicht groß anders.)

Kürbis und Kartoffeln werden geputzt (Wusstest Du, dass Du den Hokkaido-Kürbis nicht schälen musst?) und grob geraffelt.
Für diesen Arbeitsschritt (also das Raffeln) hast Du am besten wie ich entweder einen SEHR lieben Lieblingsmenschen, oder doch einen elektrischen Helfer ;-).
Der Lauch wird in Ringe geschnitten.

Das Gemüse wird in einer großen Pfanne einige Minuten mit Olivenöl angebraten, mit einem Schuss Weißwein (bringt Geschmack, kannst Du aber auch weglassen) und Gemüsebrühe abgelöscht und darf dann abgedeckt etwa 5-10 Minuten köcheln. Danach sollte die Flüssigkeit verkocht sein (ist sie es nicht, einfach ohne Deckel weiterköcheln lassen) und das Gemüse fast gar, aber noch gut bissfest.
Mit Salz, Pfeffer, Herbes de Provence und was Dir noch so einfällt wird alles sehr kräftig abgeschmeckt.
Sowohl Kartoffeln, als auch der Kürbis ziehen ordentlich Salz, sei also ruhig mutig.

Der gekühlte Mürbteigboden wird im auf 200°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen 10 Minuten vorgebacken.
Dadurch wird der Boden knuspriger.

In der Zeit vermischst Du die Zutaten für den Guss.

Die vorgebackene Quiche wird mit dem Gemüse gefüllt und mit dem Guss übergossen. Bei mir blieb die Masse auf dem Gemüse liegen und ist nicht richtig runtergesickert, ich habe also Gemüse und Guss grob mit einem Löffel durchgemischt.
Wenn Du magst, kannst Du danach noch etwas geriebenen Bergkäse über die backfertige Quiche streuen.

Bei 180°C kommt nun alles noch einmal für etwa 30-35 Minuten in den Backofen, bis der Guss komplett gestockt und die Oberfläche schön goldig ist.

Dazu ein Salat und Du bist im Herbsthimmel :-)!


Die Quiche lässt sich prima vorbereiten und entweder kalt essen oder noch einmal in den Backofen schieben (dann im 1. Durchlauf nur 25-30 Minuten backen, sonst wird’s beim 2. Mal im Ofen zu dunkel).
Du kannst den Käse abwandeln, wie Du magst, mit Feta schmeckt das auch ganz ausgezeichnet, genau so mit Parmesan oder einem anderen würzigen Käse.
Statt der gemahlenen Mandeln kannst Du auch gut Hasel- oder Walnüsse verwenden, ganz grundsätzlich solltest Du aber auf die nussige Note im Boden nicht verzichten.


Morgen verrat ich Dir dann, was es zum Dessert gab – ich freu mich schon!

Magst Du den Herbst?

Liebst,
Sabine