Mittwoch, 25. März 2015

Kaffee und Kuchen und Nostalgie*

*Zum Tassenmalen-Event hat mich die Firma Senseo Capsules eingeladen. Das Rezept stammt wie immer allein von mir und meine Meinung sowieso.

Vor einigen...ähm...diversen Wochen hatte ich die Möglichkeit, einen leckeren und kreativen Nachmittag zu verbringen und wollte Dir eigentlich schon längst davon erzählt haben. Dann aber schlug mein Leben 1.0 voll zu und so musste der Post warten. Und warten.
Und...richtig, warten.

Jetzt aber ist es soweit.
Ein Kuchen, passend zum Nachmittag ist gebacken und fotografiert (und auch schon aufgegessen ;-) ) und ich kann Dir endlich meine entzückenden kleinen Tassen zeigen, die ich in der Manufattura in Düsseldorf gestalten durfte.


Als die Einladung zu dem Bastelnachmittag ins Emailfach flatterte habe ich kurz gezögert, zuzusagen.
Kapselkaffee?
Echt?!
Ich geb’s zu, ich bin ein kleiner Kaffeesnob, der Lieblingsmensch und ich sind durchaus wählerisch, wenn es um die duftenden Bohnen geht. Entsprechenden Überzeugungsbedarf gab es also noch und ich sag es gleich, ich wurde versöhnt. Vor allem auch, weil die Kapseln nicht aus Aluminium bestehen und damit zumindest ein wenig umweltfreundlicher sind und sich besser recyceln lassen. Ist ja schließlich auch nicht unwichtig, dazu viele Sorten, bei denen jeder Kaffeetrinker seinen Liebling finden kann, doch, das passt.


So kam es, dass ich auf einen Haufen gut gelaunter Bloggerinnen und sehr netter Mitarbeiter traf und mich sofort wohl fühlte.
Die Manufattura ist ein großartiger Kreativraum mitten in Düsseldorf, Du kannst dort Keramikwaren nach Wahl bemalen und das ganz in Ruhe und unter freundlicher wie kompetenter Anleitung und in schöner Atmosphäre. 
Ich bin begeistert und werde gerne wiederkommen!


Nachdem sich die anderen an kleinen Kuchenköstlichkeiten gestärkt und wir alle den einen oder anderen Kaffee getrunken hatten, ging es nach einer kurzen Einleitung in die Keramikmalerei von Inhaber Max auch schon los mit Farb- und Formwahl und dem Kreativsein.


Eigentlich hatte ich Rohlinge für schön schlichte Espressotassen im Blick, aber dann...ja, dann stand da ein Mokkatässchen.
Du ahnst es schon.


Als ich die Form sah, musste ich direkt an die Sammeltassen meiner Oma denken und wusste auf einmal ganz genau, was ich machen wollte. Moderne Mokka-Sammeltässchen. Mit Blüten, in fröhlichen Farben.
Und das hab ich dann auch gemacht.

Hach, ich mag das Ergebnis sehr!


Passend zu den etwas altmodischen Tassen wollte ich einen etwas altmodischen Kuchen backen.
Lange hab ich überlegt, was es werden sollte und schließlich hat mich der Gedanken an meine Oma auf die rettende Idee gebracht, irgend etwas mit Windbeuteln wäre doch gut. Die Windbeutel meiner Oma waren grandios gut und für mich haben sie einen herrlich nostalgischen Touch.


So. Nostalgie ist super, aber ein bisschen modern und eben ‚anders’ darf es ja bei mir gern sein.
Also habe ich aus vielen einzelnen Windbeutelchen eine große, himmlisch saftige Version gemacht, eine


Windbeuteltorte glutenfrei

Du brauchst für eine Backform von 18cm Durchmessern

125 ml Milch (lactosefrei, wenn nötig)
100 ml Wasser
50g Butter
80g Reismehl (glutenfrei, wenn nötig)
45g Maisstärke (glutenfrei, wenn nötig, Kartoffelstärke geht auch)
½ TL Backpulver
1 EL Zucker oder Reissirup
1 Prise Salz
4 Eier

150g Sahne
1 TL Zucker
250g (Mager)Quark
¼ - ½ TL Tonkabohnenabrieb
etwas Mineralwasser
85g Erdbeermarmelade (bei mir 75% Frucht, mit Agavendicksaft gesüßt)
evtl. Zucker zum Abschmecken

5g Him-, oder Erdbeeren, gefriergetrocknet

In einem kleinen Topf werden die Milch und das Wasser erhitzt, Butter, Salz und Zucker kommen dazu, bis alles geschmolzen ist.

Nun kommt das mit dem Backpulver vermischte Mehl auf einmal mit in den Topf. Du rührst mit einem Holzlöffel nun so lange, bis sich eine kompakte, glatte Kugel gebildet hat und sich auf dem Topfboden ein dünner, weißer Film absetzt.
Das ist das sogenannte ‚Abbrennen’, daher auch der Name Brandteig.

Nimm den Topf vom Herd und füll den Teig in eine Rührschüssel um.

Nach einer kurzen Abkühlpause von etwa 2-3 Minuten fängst Du an, mit Deinem Mixer einzeln die Eier unterzuziehen.
Lass den Mixer auf eher kleiner Stufe laufen und mix jeweils so lange, bis sich alles schön homogen verbunden hat, bevor das nächste Ei an die Reihe kommt.
Ich habe bereits nach 3 Eiern einen schönen, cremigen Teig gehabt, aber zur Sicherheit noch ein Ei extra untergerührt.
Wenn alle Eier drin sind, stellst Du den Mixer auf hohe Geschwindigkeit und bearbeitest den Teig noch etwa 2-3 Minuten, bis er sehr cremig ist.

Nun wird der Teig gleichmäßig auf 2 Springformen à 18cm Durchmesser verteilt, wichtig ist, dass der Boden der Springform mit Backpapier ausgekleidet ist.
Verstreiche den Teig gleichmäßig und glätte ihn bei Bedarf mit einem leicht angefeuchteten Teigspatel.

Bei etwa 170°C Ober-/Unterhitze brauchen Deine Böden nun gute 20 Minuten. Sie sollten goldig aussehen und etwas aufgegangen sein.

WICHTIG:
Öffne während des Backens auf GAR KEINEN FALL niemanlsnicht die Backofentür!! Deine Böden fallen dann nämlich sofort in sich zusammen!

Ich habe nach 20 Minuten den Backofen ausgeschaltet und die Formen noch knapp 10 Minuten im heißen Ofen stehen lassen, danach die Ofentür ein wenig geöffnet, noch einmal 5 Minuten gewartet und die Böden erst dann komplett aus dem Ofen genommen.

Löse die Böden vorsichtig aus der Form und lass sie komplett durchkühlen.

Die Sahne wird mit ganz wenig Zucker steif geschlagen und zur Seite gestellt.

Der Quark wird mit einem Schluck Sprudelwasser cremig geschlagen und die geriebene Tonkabohne untergerührt. Probier, wie viel Du davon magst, mir hat knapp ¼ TL gereicht.
Die Schlagsahne wird untergehoben, bis sich beides gut vermischt hat.

Nun kommt die Marmelade ins Spiel, nimm eine hochwertige mit möglichst hohem Fruchtanteil.
Die Marmelade kommt zur Sahne-Quark-Mischung und wird gerade so lange untergehoben, bis sich ein hübscher Marmoreffekt ergeben hat.

Ein Boden kommt nun auf eine Kuchenplatte, 2/3 der Fruchtcreme wird darauf verteilt, mit dem zweiten Boden bedeckt und die restliche Creme darauf verteilt.

Die gefriergetrockneten Beeren werden im Zerkleinerer zu einem etwas gröberen Pulver gemahlen und kommen auf den Kuchen.

Und das war es auch schon, jetzt bleibt nur eins zu tun – mit einem Tässchen Kaffee genießen!


Die Windbeutelböden gehen nicht so weit auf, wie normale Windbeutel, das macht gar nichts und passt sogar ganz gut, weil der Kuchen ja noch in die Höhe wächst.

Kreatives Chaos...
Abwandeln kannst Du wie immer munter und nach Geschmack, jede andere Frucht kann in Marmeladen- oder Kompottform verwendet werden – oder wie wäre es statt dessen mit der berühmten Nuss-Nougat-Creme? Die müsste dann vor dem Untermischen etwa 10 Sekunden in der Mikrowelle ein wenig verflüssigt werden, dann sollte das klappen.


Die Menge der gefriergetrockneten Beeren scheint schrecklich wenig zu sein, ist es aber gar nicht. Gefriergetrocknet heißt unglaublich leicht und super intensiv im Geschmack und beides machen wir uns zu Nutze – und dass das Ganze auch noch hübsch ausschaut, schadet ja nicht ;-).


Altmodische Tässchen treffen auf altmodischen Kuchen, eine tolle Kombination und so lecker!

Mahlst Du noch oder kapselst Du schon?

Liebst,
Sabine