Eigentlich wollte ich
diesen Post mit einer kleinen Bemerkung darüber beginnen, wie witzig ich es
finde, dass sich mein Hinterkopf die kuriosesten Dinge merkt, um sie dann, auch
noch Jahre später, im passenden Moment auszuwerfen. Wie ein verrückter kleiner
Computer, was dazu geführt hat, dass ich für die diesmonatige Kochrunde mit Ina
HIER in der Lage war, richtig gute glutenfreie Burgerbrötchen zu backen, dank
einer abwegigen Zutat.
Eigentlich.
Statt dessen sitze
ich nun mit blutigem, dicken Knie und zwei gequetschten Fingern vor der Tastatur,
alles im Dienste des guten Fotos zugezogen.
Blogging at the edge sozusagen ;-).
(Tatsächlich
ist das schnell erzählt, ich wollte zu meinem wirklich grandiosen Burger noch ein
paar Süßkartoffelpommes in der Pommesmanufaktur um die Ecke besorgen und
bin...Trommelwirbel...aus der Tür heraus gefallen, einfach eine nicht gut
markierte Stufe hoch. Autsch. Bitte sag mir, dass ich nicht als einzige Stufen
HOCHfalle.)
Jetzt aber zu Schönerem.
Burger sollten es
diesen Monat bei Ina werden und ich habe lange gedacht, dass ich in dieser
Runde aussetzen muss.
Glutenfreie
Burgerbrötchen...?
Naja.
In meiner Vorstellung
sollten Burgerbrötchen weich und fluffig sein und eine gewisse Feuchtigkeit
haben. All das kann glutenfrei nun nicht so wirklich.
Dann hat mein
Boardcomputer mich aber daran erinnert, dass ich vor längerer Zeit mal gelesen
habe, dass Pektin beim Backen Feuchtigkeit im Teig halten kann.
Sollte ich...?
Dir ist schon klar, dass
ich’s versucht habe und wahrscheinlich auch, dass das Ganze erfolgreich war,
sonst gäbe es ja heute keinen Post.
Also...Burgerbrötchen
trifft bärlauchlastiges Frühlingspesto trifft gegrillte Mango und
salzig-cremigen Halloumi-Käse.
Klingt gut?
Schmeckt toll und ist
damit mein Beitrag für die Burgerrunde:
Glutenfreier
Frühlingsburger
Burgerbrötchen
Zutaten für 6 Stück
300ml lauwarmes Wasser
1 Beutel Trockenhefe
(glutenfrei, wenn nötig)
½ TL Reissirup
100g Buchweizenmehl
100g Pfeilwurzelstärke (Kartoffel-,
oder Maisstärke sollte auch funktionieren)
75g Teffmehl
75g Reismehl
1 TL Salz
2 TL Guarkernmehl
100g Joghurt
2 EL Olivenöl
2 TL Pektinpulver
nach Wunsch Sesam,
Röstzwiebeln o.ä.
Die Hefe wird mit dem
Reissirup im Wasser angerührt. Lass alles ein paar Minuten stehen, bis die
Mischung Blasen wirft (tut sie es nicht, etwas länger warten, wenn sich aber
gar nichts tut, lieber eine neue Mischung anrühren, dann ist die Hefe
mausetot).
Vermische die
trockenen Zutaten bis auf das Pektin miteinander, dann kommen die Hefemischung,
Joghurt und Öl dazu. Mit dem Mixer wird ein noch ziemlich feuchter Teig
geknetet, dann kommt das Pektin dazu und Du mixt die Mischung noch weitere 3-5
Minuten lang.
Abgedeckt sollte der
Teig etwa 30 Minuten ruhen, dann wird er vorsichtig mit einem Kochlöffel
durchgerührt. Mit nassen Händen werden nun 6 Brötchen geformt und weit
auseinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gesetzt. Die Brötchen
zerlaufen ziemlich, keine Sorge, das ist normal.
Auf Wunsch mit Sesam
bestreuen und noch einmal 20 Minuten gehen lassen.
Im auf 200°C
Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen brauchen die Brötchen nun etwa 25
Minuten, bis sie gar sind. Sie fühlen sich noch ziemlich weich an, das ist gewollt und kommt vom Pektin.
Der erste Schritt auf
dem Weg zum Burger ist geschafft!
Jetzt kommt das, was
drauf kommt:
Bärlauch-Petersilien-Pesto
8-10 frische junge
Bärlauchblätter
½ Bund Petersilie
Hand voll Cashewkerne
(alternativ: Mandeln)
etwa 2 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer
evtl. Wasser
Die Zutaten werden im
Zerkleinerer zu einem cremigen Pesto vermischt. Abschmecken, fertig.
Außerdem brauchst Du
pro Burger:
½ Halloumi
¼ Mango
½ kleine rote Zwiebel
½ Tomate
einige Salatblätter
Die Zwiebel wird
geputzt, in feine Ringe geschnitten und in einer Pfanne bei wenig Hitze
goldbraun gebraten.
Die Mango wird
geschält, in etwa ½ cm dicke Scheiben geschnitten und bei hoher Hitze scharf
angebraten, bis die Frucht bräunt. Alternativ kann die Mango auch gegrillt
werden.
Bei ebenfalls
mittlerer Hitze wird der Halloumi goldbraun gebraten.
Die Tomate wird
geputzt und in Scheiben geschnitten.
Nun muss der Burger
nur noch zusammengesetzt werden.
Ober- und Unterseite
eines Burgerbrötchens werden dafür mit dem Pesto bestrichen, die übrigen
Zutaten geschichtet – und fertig ist der glutenfreie, vegetarische
Frühlingsburger.
Wenn Du magst und
Dich geschickter anstellst als ich schmecken Süßkartoffelpommes dazu ganz
wunderbar.
Die Burgerbrötchen
sind ziemlich flach, das stört mich persönlich nicht, zumal sie echt gut
schmecken. Ich glaub aber, an dem Rezept werde ich noch ein bisschen feilen.
Ja, doch...Burger
wird es bei mir jetzt öfter geben, gerade die Kombination aus würzig-salzigem
Halloumi, süßer Frucht und scharfem Bärlauch hat mir unglaublich gut gefallen. Danke,
liebe Ina, für den Schubs in die richtige Burgerrichtung!
Übrigens – ersetzt Du
den Halloumi durch Tofu ist der Burger im Handumdrehen vegan, ich wollt’s nur
erwähnt haben.
Fällst Du noch runter oder schon rauf?
Liebst,
Sabine