Als ich heute früh
auf dem Weg ins Büro durch einen zartgelben Blätterregen gelaufen bin, konnte
ich es so gar nicht mehr leugnen: Es ist Herbst.
Ach ja.
Ich weiß ja,
kuschelige Strickjacken, kannenweise Tee, Kerzenschein und die gute
Gemütlichkeit sind toll, aber ich bin und bleibe nun mal ein Sonnenkindchen.
Und so begrüße ich
den Herbst heute mit einer kleinen Melange, das Beste des Sommers trifft auf
das Beste des Herbstes: Eis auf Zwetschgen.
Nein, es gibt kein
Vanilleeis mit heißen Zwetschgen, wobei mir das heute auch sehr gut geschmeckt
hätte, sondern eine opulente Verbindung aus fruchtig-cremigem Zwetschgeneis,
das es sich auf luftig-leichten Pavlovas bequem gemacht hat. Ja, doch, so lässt
sich der Herbst aushalten ;-)!
Das Eis schmeckt
wunderbar herbstlich, Zwetschgen gehören für mich ganz unbedingt in den
Spätsommer und markieren den Beginn der neuen Jahreszeit. Es schmeckt auch ohne
die Pavlovas großartig, wenn Du aber nach einer schönen Ergänzung suchst, Gäste
hast oder aber Dich und Deine Lieben verwöhnen magst, solltest Du Dir die
Arbeit machen.
Oh, was das überhaupt
ist, eine Pavlova? Nun, eigentlich war das eine berühmte Ballerina, für die mal
eine Nachspeise entwickelt wurde, die so luftig-zart sein sollte wie die
Namensgeberin. Ob übrigens die Australier oder doch die Neuseeländer für diese
Kreation verantwortlich sind, darüber streiten sich beide bis heute.
Mir ist das herzlich
egal, denn lecker ist die Pavlova allemal und kommt mit erfrischend wenigen
Zutaten aus.
Vorbereiten lässt sie
sich auch prima und ist damit ein schönes Dessert für Gäste.
Wollen wir?
Mini-Pavolovas mit
Zwetschgeneis
Pavlovas
Du brauchst für 5-6 Mini-Pavlovas
2 Eiweiß
100g Feinzucker
1/8 TL Weinsteinbackpulver
Saft von ½ Zitrone
10g Stärke (glutenfrei, wenn
nötig)
Zwetschgeneis
Du brauchst für etwa 3-5 Portionen, je nach Eishunger
250g Zwetschgen, entkernt
(etwa 300g ungeputzte Früchte)
250g Joghurt, 10%
1 EL (Birken)Zucker
1 EL Ahornsirup
¼ TL Vanille, gemahlen
Zuerst bereiten wir
die Pavlovas zu.
Dafür werden die
Eiweiß mit dem Zucker und Weinsteinbackpulver etwa 5 Minuten lang sehr steif
geschlagen.
Dann werden
Zitronensaft und Stärke ganz vorsichtig untergehoben und die Masse kreisförmig
auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilt. Je nachdem, wie groß oder
klein Du die Pavlovas haben magst, kannst Du die Größe selbst bestimmen, Du
solltest nur darauf achten, dass alle Pavlovas etwa die gleich Größe und Höhe
haben und gleichmäßig hoch geformt sind.
Das Backblech wird in
den auf 175°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen geschoben und die Hitze
wird sofort auf 100°C reduziert. Wenn Du wie ich Mini-Pavlovas backst, brauchen
die nun etwa 45 Minuten im Ofen. Das Eiweiß sollte gestockt, die Pavlovas aber
noch weiß und auf keinen Fall gebräunt sein. Außen haben die Pavlovas eine
hauchfeine Knusperkruste, unter der sich saftig-feiner Eischnee versteckt, der
zwar komplett gestockt, aber noch nicht fest sein sollte.
Stell den Backofen aus und lass die Pavlovas bei leicht geöffneter Ofentür etwa 10
Minuten abkühlen, bevor sie aus dem Ofen genommen werden und komplett
durchkühlen sollten.
Das klingt vielleicht
etwas aufwändig, ist aber tatsächlich sehr einfach, gib den Pavlovas also ruhig
eine Chance.
Während die
auskühlen, kümmern wir uns um das Zwetschgeneis.
Dafür werden die
Zwetschgen geputzt und anschließend in Spalten geschnitten, die dann mit dem
Ahornsirup in einem kleinen Topf köcheln dürfen, bis sie weich, aber noch nicht
zerfallen sind.
Vom Herd nehmen, einen
guten Esslöffel zur Seite stellen, den Rest pürieren und auskühlen lassen.
Wenn die Fruchtmasse
kühl ist, wird auch davon ein Löffel zur Seite genommen und in den Rest werden
Joghurt, Vanille und Süße darunter gerührt. Dann kommt alles
a) für 30-40 Minuten
in die Eismaschine
oder aber
b) in eine flache
Form und dann für etwa 4 Stunden ins Eisfach, wobei die Masse alle 30 Minuten
mit einer Gabel durchgerührt werden sollte.
So oder so, am Ende
hast Du cremiges Eis, das nur noch mit den Pavlovas zusammengebracht werden
muss.
Dafür habe ich ein
wenig der Sauce auf die Pavlovas gegeben, je eine Kugel Eis darauf gesetzt und
alles mit den Zwetschgenspalten garniert.
Himmlisch!
Wie Du siehst, habe
ich bei den Pavlovas zum ersten Mal seit Ewigkeiten keine Zuckeralternative
verwendet, sondern mich an Feinzucker gehalten. Das hat einen recht schlichten
Grund, ich habe noch keine Alternative gefunden, die Eischnee eine ähnliche
Konsistenz verleiht, wie normaler Zucker. In Kuchen mit Eischnee ist es nun
nicht weiter schlimm, dass dieser ein wenig zäh o.ä. wird, bei den Pavlovas
aber brauchte ich zwingend ganz klassischen, sehr festen Eischnee.
Durch den Joghurt mit
hohem Fettanteil ist das Eis so cremig wie die sahnige Variante, aber dann doch
noch deutlich leichter. Ich könnte mir das Rezept auch super mit Mirabellen
oder Reineclauden vorstellen und glaub, ich muss mal wieder Eis machen...
Wie begrüßt Du den
Herbst?
Liebst,
Sabine