Ich hab das Gefühl,
ich sag es viel zu selten: Ich lebe gerne in Düsseldorf.
So richtig gerne.
Wie in jeder Stadt
gibt es natürlich auch hier Dinge, die ich gerne ändern würde, aber viel lieber
rede ich darüber, was mich so richtig gut gefällt. Und so kommen nun ein paar
gute Gründe, Düsseldorf zu lieben:
1) Die Menschen
Ja, ich weiß: Der
Düsseldorfer ‚an sich’ (den es natürlich nicht gibt), hat den Ruf, etwas
hochnäsig zu sein, wie überhaupt Düsseldorf gern mit Begriffen wie
snobbistisch, arrogant, (zu) schick etc. assoziiert wird.
Klar, das gibt es.
Wie es in jeder Stadt Menschen gibt, die (neu)reich oder auch nicht gar so
reich sind und nicht die besten Manieren haben.
Das kann man nun aber
nicht der Stadt anlasten.
Hier in Düsseldorf
leben unglaublich viele, sehr liebenswerte, weil: sehr rheinische Menschen. Und
das heißt: ein Schwätzchen an der Kasse in–welchem-Laden-auch-immer ist für
mich an der Tagesordnung, grundsätzlich sind die Menschen freundlich, offen und
haben eine entspannte Grundhaltung zum Leben. Et hätt noch immer jot jejange eben!
Ich fasse zusammen:
Die Menschen in Düsseldorf sind freundlich und liebenswert, sofern man die
Menschen einer Stadt in einen Topf schmeißen kann, natürlich.
Ich jedenfalls lebe
auch und gerade der Menschen wegen sehr gerne hier.
2) Der Rhein
Das ist
offensichtlich, ich geb’s zu.
Der Rhein ist aber
auch zu schön und das Rheinufer, das sich von der Tonhalle über die Altstadt
bis zum Medienhafen erstreckt, ist einer meiner liebsten Orte in der Stadt.
Übrigens gerade an diesen grauen Tagen, an denen nicht gefühlt die halbe Stadt
dort herumturnt, ist es am Rhein wunderschön.
Besonders gegen Abend
klart der Himmel meist auf und dann ist die blaue Stunde am Wasser einfach perfekt!
Am Wasser bin ich
furchtbar gern und zu meiner großen Freude liegt nur ein paar Meter von meiner
Haustür entfernt die Düssel, ein kleines Flüsschen, das Düsseldorf seinen Namen
gegeben hat. Und ja, auch die Düssel fließt in den Rhein.
3) Die Möwen
In Düsseldorf leben
Möwen. Ja, ok, es sind die kleinen Binnenmöwen, aber Möwe ist Möwe, find ich.
Und ich liebe Möwen.
Klare Sache also.
Schwierig nur, dass sich Möwen in der Stadt irgendwie so gar nicht gern fotografieren lassen ;-)...
Mit Möwen verbinde
ich ganz unwillkürlich das Meer, frische Luft, salzigen Wind, einen klaren
Kopf. Einen der Vögel zu sehen, das ist für mich wie ein kurzer Urlaubsmoment.
Das Tolle: auch vor
meinen Fenstern, die nun wirklich nicht direkt am Rhein liegen, fliegen immer
wieder mal Möwen vorbei und das liebe ich!
Wo bitte hat man das?
4) Die
Straßenlaternen
Ich geb’s zu, dieser
Punkt ist ein kleines bisschen erklärungsbedürftig.
Anders als in den
allermeisten anderen Städten in Deutschland hat Düsseldorf noch Gaslaternen und
die machen ein so wunderschönes, weiches Licht und zaubern dadurch eine
herrlich entspannte Stimmung, sobald es dunkel wird.
Leider sollen die
Lampen in den nächsten Jahren ausgetauscht werden und so genieße ich ganz
bewusst, wann immer ich abends unterwegs bin, noch diese besondere, sanfte
Lichtstimmung.
Hach, das ist so
schön!
Liebe Stadt Düsseldorf,
vielleicht denkt ihr noch einmal nach und lasst die Laternen doch stehen? Ich
wär sehr dafür.
5) Die Architektur
Da werde ich nicht
lügen, es gibt echt hässliche Gebäude in der Stadt. Wie wohl in jeder Stadt, in
der viel zerbombt wurde im Krieg.
Wo aber Häuser
überlebt haben, da finden sich, ob nun in Bilk, Oberkassel oder Pempelford,
noch wunderschöne Jugenstilelemente an den Fassaden und Du kannst ahnen, wie
unglaublich schön die Stadt einmal war.
Daneben gibt es auch
ein paar architektonische Nachkriegshighlights, da wären die Synagoge und das
Opernhaus aus den 1950er Jahren, das Schauspielhaus oder auch die berühmten
Gehry-Bauten im Medienhafen. Ein wildes Mischmasch, das spannend ist und das
ich sehr mag. Weder museal, noch allzu futuristisch, für mich gut ausgeglichen.
6) Die Parks
Ob nun Volkspark oder
Hofgarten, Japanischer Garten, Südpark oder gleich 4 Schlossparks, Düsseldorf
ist grün und das liebe ich.
Zwar sind es seit dem
großen Sturm letztes Jahr zu Pfingsten etwa 40.000 Bäume weniger, aber grün ist
die Stadt immer noch.
Und ob nun von
Joggern, spielenden Kindern, grillenden Familien und Freunden, von Lesenden,
Schlendernden und Küssenden, die Parks sind gut frequentiert.
Da scheine ich nicht
der einzige Fan zu sein.
7) Die Größe
Das mag nun wieder
ein wenig komisch klingen, aber ich mag die Größe von Düsseldorf und die
Tatsache, dass man in den zentralen Stadttteilen im Grunde auch alles zu Fuß
erledigen kann.
Klar gibt es mit
Kaiserswerth oder Benrath, um nur zwei zu nennen, auch Stadtteile, die ein
wenig abseits liegen, aber zwischen Ackerstraße, Kö und Medienhafen kannst Du
entspannt alles erlaufen, wenn Du halbwegs gut zu Fuß bist.
Ich jedenfalls finde
immer, dass man ein anderes (besseres) Gefühl für eine Stadt und ihre ganz typische
Atmosphäre bekommt, wenn man sie sich gehend erschließt.
Und auch, wenn ich
schon eine ganze Weile hier wohne, wenn das Wetter passt, dann gehe ich immer
noch gern entspannt durch die Straßen, bleibe hier und da und dort stehen, wenn
ich etwas Interessantes entdecke und freue mich, hier zu leben.
Ich merke gerade,
dass mir noch ein paar Gründe mehr einfallen, aber davon berichte ich
vielleicht ein anderes Mal.
Was magst Du an
Deiner Stadt?
Liebst,
Sabine