Ich kann es kaum
fassen, aber in fast 3 Jahren LiebesSeelig habe ich hier nicht EIN einziges
Rezept mit Sauerkraut veröffentlicht.
Unglaublich, denn in
den verschiedensten Varianten esse ich das Kraut echt gern – dass die
klassische Version von stundenlang verkochtem Kohl und Salzkartoffeln da nicht
zu gehört ist Dir dabei aber auch schon klar, oder ;-)?
Jedenfalls werde ich
Dir in den nächsten Wochen und Monaten immer mal wieder zeigen, wie köstlich
der Klassiker Sauerkraut sein kann und wie wenig altbacken oder hausmannsköstlich
(ist das ein Wort?) er daher kommen muss.
Los geht es heute mit
einer bei mir höchst beliebten Kombination, die für Dich im ersten Moment
vielleicht ein klitzekleines bisschen abenteuerlich klingt. Sauerkraut und Nudeln.
Genauer gesagt: Sauerkraut, Nudeln und Käse und das alles vereint zu einer
absolut köstlichen Sauerkrautlasagne.
Das Beste?
Das Ganze hat eine
Vorbereitungszeit von vielleicht 10 Minuten, dann erledigt Dein Backofen
gekonnt den Rest. Zeit genug also, noch ein paar Kerzen anzuzünden gegen den
bleigrauen Himmel da draußen und Dich auf’s Essen zu freuen.
Das ganze Geheimnis
des Gerichtes ist es, frisches Sauerkraut zu verwenden, nicht das abgepackte
Zeug. Frisch schmeckt Sauerkraut deutlich milder und passt damit perfekt in das
Rezept. Du bekommst frisches Kraut von etwa Oktober bis April im Reformhaus
oder im Bioladen (und wahrscheinlich auch auf dem Wochenmarkt).
Jetzt geht’s aber in
die Küche!
Sauerkrautlasagne (glutenfrei, wenn Du magst)
Du brauchst für 2 Personen:
1 kleine Zwiebel
500g frisches Sauerkraut
½ Becher Sahne
doppelte Menge Wasser (mit
der Sahne zusammen etwa 300ml)
Salz
Pfeffer
Oregano
6 Lasagneblätter
(glutenfrei, wenn nötig)
etwa 30g geriebenen Käse
(ich hatte alten Gouda im Haus)
Wie versprochen ist
die Vorbereitung schnell erledigt, deshalb ist der erste Schritt auch, den
Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorzuheizen.
Die Zwiebel wird
geputzt, in feine Würfel geschnitten und dann in wenig Öl glasig angebraten.
Dann kommt das Sauerkraut dazu (unbedingt auch den Sauerkrautsaft verwenden,
der ist bei frischem Kraut immer dabei) und alles wird nach kurzem Erhitzen mit
der Sahne-Wasser-Mischung abgelöscht. Kräftig salzen und pfeffern und mit
abgedecktem Deckel einmal richtig aufkochen lassen.
Wenn nötig, in der
Zeit die Lasagneblätter vorschriftsmäßig vorkochen (oft bei glutenfreien Nudeln
nötig).
Da das Sauerkraut im
Backofen noch wunderbar nachgart, wird es nun noch einmal abgeschmeckt, mit
Oregano nachgewürzt und nun ist es schon an der Zeit, die Lasagne
zusammenzubauen.
Auf eine Schichte
Nudelblätter (in meine kleine Form für 2 passen auch immer 2 Blätter pro
Schicht) kommt etwa 2/5 des Sauerkrautes, dann folgen wieder Nudeln, 2/5
Sauerkraut, Nudeln und zum Schluss der Rest vom Sauerkraut und – ganz wichtig!-
die ganze Flüssigkeit, die sich im Topf findet. Ja, das wirkt zunächst ein
bisschen suppig, aber die Nudeln brauchen ja Flüssigkeit zum Garen, das passt
also.
Zum Schluss kommt
noch eine dünne Schicht frisch geriebener Käse über die Lasagne und dann
braucht sie im Backofen etwa 30 Minuten, bis sie gar und goldig-duftend ist.
Aus dem Ofen nehmen,
portionieren – und genießen!
Da treffen cremige
Nudeln auf noch schön bissfestes Sauerkraut, das Ganze kommt nicht allzu fettig
oder bleischwer daher und schmeckt einfach grandios! Dazu passt übrigens ganz
wunderbar ein Salat.
Wenn Du also ein
etwas anderes Rezept für Sauerkraut suchst oder aber einen bekennenden
Sauerkrautmuffel überzeugen magst, es doch noch einmal zu versuchen – gib der
Lasagne eine Chance!
Wie ist das bei Dir
mit dem Sauerkraut – große Liebe oder Fluchtreflex?
Liebst,
Sabine