Ich gebe zu, der
Titel ist durchaus kontrovers, wird doch Rosenkohl gnadenlos unterschätzt und
oft genug so gar nicht gemocht. Und ich sehe es auch ein, lange Zeit konnte
mich niemand begeistern für die müffelnden, bitteren kleinen Kerlchen.
Oh, was hatte ich
Unrecht!
Vor einigen Jahren
bin ich dazu übergegangen, Gemüsesorten, die ich eigentlich gar nicht toll
finde, auf ungewöhnliche Weise zuzubereiten, in der Hoffnung, dass wir doch
noch Freunde werden könnten.
Zumindest mit dem
Rosenkohl hat das phantastisch geklappt und ich mag ihn seitdem sehr.
Der Trick besteht
darin, die kleinen Knollen nicht etwa zu kochen, wie das klassischerweise getan
wird, sondern den Kohl, hübsch klein geschnippelt, gar zu braten. Das ergibt
einen Unterschied wie Tag und Nacht, denn durch diese Art der Zubereitung
verschwinden große Teile der scharfen Senföle und die bittere Note des
Rosenkohls geht über in einen buttrig-nussigen Geschmack. So mag ich das und so passt Rosenkohl auch hervorragend
zu Pasta.
Vor genau 155 Wochen,
am 27. Januar 2015, habe ich das heutige Rezept schon einmal als Bild kurz
gezeigt und zwar auf Instagram. Damals gab es Nachfragen, wie ich das Ganze
denn gekocht hätte und heute, nur drei Jahre später, folgt dann auch mal das
Rezept.
Ähm...ja. Ich lass
das unkommentiert...
Zurück zum Rezept.
Alle lieben Pasta und
zwar meistens aus zwei Gründen: Sie ist lecker, weil extrem wandelbar und sie
ist herrlich schnell gemacht.
Das heutige Gericht
bildet da so gar keine Ausnahme und kommt zudem mit erstaunlich wenigen Zutaten
aus. Ich habe das natürlich noch aufgestockt, aber wenn Du es in der Küche sehr
minimalistisch magst, bist Du mit drei Zutaten und einigen Gewürzen dabei.
Klingt gut?
Dann wollen wir mal!
Pasta mit Rosenkohl
und Feta
(glutenfrei, wenn Du magst)
Du brauchst für 2 Personen
300g Rosenkohl
1 kleine Zwiebel
100g Feta
Salz
Pfeffer
200g Pasta (glutenfrei, wenn
nötig)
Mandeln, am besten
ungeschält und geröstet
Wir beginnen mit dem
Rosenkohl, denn den vorzubereiten ist auch schon die meiste Arbeit.
Der Kohl wird geputzt
und dann werden die Kohlköpfe in feine Scheiben geschnitten, die etwa 1-2mm
dick sein sollten.
Die Zwiebel wird
ebenfalls geputzt und in feine Würfel geschnitten, Nudelwasser wird aufgesetzt.
In einer heißen
Pfanne brätst Du in etwas Olivenöl oder Butterschmalz Rosenkohl und Zwiebeln
etwa 4 Minuten lang an.
Parallel wird das
Nudelwasser gesalzen und die Pasta nach Packungsanweisung gar gekocht.
Der Kohl wird mit
einer kleinen Suppenkelle des Nudelwassers abgelöscht und darf dann mit
geschlossenem Deckel in etwa 5 Minuten komplett gar kochen. Spätestens nach
dieser Zeit sollte das zugegebene Wasser komplett verkocht sein, ist das nicht
der Fall, einfach in der letzten Minute den Deckel entfernen. Der Kohl sollte
gar, aber gerne noch ein wenig bissfest sein.
Nun wird das Gemüse
etwas gesalzen und kräftig gepfeffert, bevor der Feta in die Pfanne gebröselt
wird. Unter Rühren schmelzen lassen, so dass sich eine cremige Sauce ergibt,
die den Kohl schön ummantelt. Die Herdplatte ausschalten, die Pasta abgießen
und unter die Sauce ziehen.
Gut vermischen und
bei Bedarf noch einmal abschmecken – fertig bist Du.
Zum Servieren einfach
mit ein paar grob gehackten Mandeln bestreuen und genießen.
Den Feta zu einer
cremigen Sauce schmelzen zu lassen ist ein genialer Trick, der so ziemlich
jedes noch so einfache Pastagericht im Handumdrehen zu etwas Besonderem macht,
zudem sparst Du Dir weitere Zutaten wie Sahne, Creme Fraiche oder Ähnliches. Da
Feta meiner bescheidenen Meinung nach zu so ziemlich allem geht, kannst Du ihn
mit fast jedem Gemüse kombinieren, das Du vorher angebraten hast, ob Rotkohl
oder Wirsing, Gemüsezwiebeln, Paprika, Zucchini, Tomaten...Du verstehst die
Idee.
Einzig auf die
verwendete Salzmenge solltest Du achten, da der Käse schon recht salzig ist.
Die verwendeten
Mandeln unterstreichen die nussige Note im gebratenen Kohl ganz wunderbar und
sorgen für einen schönen Biss. Wenn Du keine Mandeln im Haus hast, kannst Du
natürlich auch Pinienkerne, Hasel- oder Walnüsse verwenden oder aber alles
weglassen, was nach Nuss aussieht.
Hervorragend passt in
dieses Gericht auch eine ordentliche Portion klein geschnittenes Basilikum, das
ich leider nicht auftreiben konnte.
So oder so -
#alleliebenpasta, wie Clara in ihrer neuen Jahresserie eindrücklich beweist (mehr
Infos dazu findest Du HIER, noch kannst Du mitmachen) und hoffentlich nun auch Rosenkohl.
Welches Wintergemüse
kombinierst Du zur Pasta?
Liebst,
Sabine