Liebes, es gibt ein
paar Herbstklassiker, die ich liebe, liebe, LIEBE.
Köstliches aus
Quitten oder auch Zwetschgenmus stehen da ganz oben auf der Liste.
Dumm nur, dass all
das mit jeder Menge Zucker zubereitet wird. Du weißt es, Zucker und ich, das
ist keine Freundschaft mehr, ich vertrag ihn einfach nicht.
Was läge da also
näher, als das gute Zeug selbst zu machen?
Ohne normalen Zucker,
dafür mit viel Geschmack und für mich verträglich?
Eben.
Nichts.
Und so zeige ich Dir
in dieser Woche, wie Du den Herbst auf den Tisch zauberst.
Heute beginnen wir
mit meinem liebsten Obst im Herbst, den Zwetschgen.
Ich geb es offen zu,
ich bin schon als Kind auf immer und ewig verdorben worden für gekauftes,
pappsüßes Zwetschgenmus. Meine Oma hatte nämlich noch neben ihrem ganz normalen
Elektroherd einen Kochherd, der mit Feuer beheizt wurde. Und auf dem man, ohne
ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, ganz entspannt über STUNDEN Zwetschgen
einkochen konnte.
Das Ergebnis war dann
ein dunkelbraunes, köstliches Mus, nicht zu süß und sehr fruchtig.
Irgendwann habe ich
im Geschäft ein Mus gefunden, das so schmeckt, wie es eben schmecken sollte,
aber 5€ für 125g fand ich dann doch auf Dauer happig.
Als dann der
Lieblingsmensch ein paar Kilo Zwetschgen vom Einkauf mitbrachte, habe ich mich
an die Arbeit gemacht.
Heraus gekommen ist
Zwetschgenmus, wie es schmecken sollte, fast ganz ohne zusätzliche Süße.
Wenn Du das Ganze
nachbasteln magst, empfehle ich Dir unbedingt, sehr reife, gern auch fast schon
überreife, süße Früchte zu verwenden, dann klappt’s auch ganz ohne Zucker ;-).
Die Zubereitung ist
denkbar einfach, aber etwas zeitaufwändig.
Zwetschgenmus
(fast ohne Zucker)
3kg
Zwetschgen, sehr reif
2
Stangen Zimt
evtl.
(Birken)Zucker
Das ist eine sehr
überschaubare Liste und die Zubereitung ist auch denkbar einfach.
Die Zwetschgen werden
gewaschen und geputzt und kommen in den größten Topf, den Du hast. Es sollte
ein mindestens 3 Finger breiter Rand bleiben.
Hebe einen Teil der
Zwetschgenkerne auf, gib sie in einen Leinenbeutel oder einen Teefilter (es
funktioniert auch mit einem Filter aus Papier) und gib die Kerne zusammen mit
den Zimtstangen zu den Zwetschgen.
Dann kommt alles in
den Backofen, der auf 180°C Ober-/Unterhitze aufgeheizt wird.
Sobald die Zwetschgen
anfangen zu köcheln (bei mir hat das etwa eine Stunde gedauert) wird der Ofen
auf maximal 140°C gestellt und die Zwetschgen brauchen nun etwa 6-8 Stunden,
bis sie eine musige Konsistenz und dunkelbraune Farbe haben.
Die Menge im Topf
sollte sich in der Zeit um ein gutes Drittel reduziert haben.
Das Mus sollte süß
schmecken und wird nun püriert. Sei bitte EXTREM vorsichtig, wenn Du den Topf
aus dem Backofen holst, das Zeug ist höllisch heiß (nicht, dass ich eine
schicke kleine Brandwunde gehabt hätte...)!
Vor dem Pürieren
werden natürlich der Zimt und auch die Zwetschgenkerne entfernt.
Dann wird abgeschmeckt.
Ich habe 100g
Birkenzucker benötigt, bis das Mus süß genug war, das hängt aber stark von
Geschmack, Süße und Reifegrad der Früchte ab.
In sterilisierte
Gläser füllen, Deckel drauf – fertig.
Der Trick bei dem Mus
ist, das Ganze nicht oder kaum umzurühren, bei mir ist auf diese Weise nichts
angebrannt.
Falls Deine
Zwetschgen sehr viel Wasser verlieren und Deinen Ofen in eine Dampfgarer
verwandeln sollten, wäre es ratsam, in der ersten Stunde die Ofentür mit einem Kochlöffel
einen kleinen Spalt offen zu halten.
Öffne den Backofen grundsätzlich
so selten wie irgend möglich, dann hält sich der Stromverbrauch in Grenzen –
und bereite eine möglichst große Portion des Muses zu, das ist nämlich so
lecker, dass Du ganz viel davon haben magst ;-).
Durch die
mitköchelnden Zwetschgenkerne intensiviert sich der Geschmack des Muses, der
Zimt rundet das Ganze ab, ohne dominant zu sein. Du kannst, wenn Du magst, das
Mus auch mit Vanille abschmecken, die passt auch ganz hervorragend zu den
Zwetschgen.
Morgen kommen dann
die Quitten dran, da habe ich gleich zwei Varianten draus gemacht.
Was liebst Du im
Herbst?
Liebst,
Sabine