Mittwoch, 15. Oktober 2014

So schmeckt der Herbst - Zwetschgenmus

Liebes, es gibt ein paar Herbstklassiker, die ich liebe, liebe, LIEBE.
Köstliches aus Quitten oder auch Zwetschgenmus stehen da ganz oben auf der Liste.


Dumm nur, dass all das mit jeder Menge Zucker zubereitet wird. Du weißt es, Zucker und ich, das ist keine Freundschaft mehr, ich vertrag ihn einfach nicht.
Was läge da also näher, als das gute Zeug selbst zu machen?
Ohne normalen Zucker, dafür mit viel Geschmack und für mich verträglich?
Eben.
Nichts.

Und so zeige ich Dir in dieser Woche, wie Du den Herbst auf den Tisch zauberst.
Heute beginnen wir mit meinem liebsten Obst im Herbst, den Zwetschgen.

Ich geb es offen zu, ich bin schon als Kind auf immer und ewig verdorben worden für gekauftes, pappsüßes Zwetschgenmus. Meine Oma hatte nämlich noch neben ihrem ganz normalen Elektroherd einen Kochherd, der mit Feuer beheizt wurde. Und auf dem man, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen, ganz entspannt über STUNDEN Zwetschgen einkochen konnte.
Das Ergebnis war dann ein dunkelbraunes, köstliches Mus, nicht zu süß und sehr fruchtig.


Irgendwann habe ich im Geschäft ein Mus gefunden, das so schmeckt, wie es eben schmecken sollte, aber 5€ für 125g fand ich dann doch auf Dauer happig.
Als dann der Lieblingsmensch ein paar Kilo Zwetschgen vom Einkauf mitbrachte, habe ich mich an die Arbeit gemacht.

Heraus gekommen ist Zwetschgenmus, wie es schmecken sollte, fast ganz ohne zusätzliche Süße.
Wenn Du das Ganze nachbasteln magst, empfehle ich Dir unbedingt, sehr reife, gern auch fast schon überreife, süße Früchte zu verwenden, dann klappt’s auch ganz ohne Zucker ;-).


Die Zubereitung ist denkbar einfach, aber etwas zeitaufwändig.

Zwetschgenmus (fast ohne Zucker)

3kg Zwetschgen, sehr reif
2 Stangen Zimt

evtl. (Birken)Zucker

Das ist eine sehr überschaubare Liste und die Zubereitung ist auch denkbar einfach.

Die Zwetschgen werden gewaschen und geputzt und kommen in den größten Topf, den Du hast. Es sollte ein mindestens 3 Finger breiter Rand bleiben.

Hebe einen Teil der Zwetschgenkerne auf, gib sie in einen Leinenbeutel oder einen Teefilter (es funktioniert auch mit einem Filter aus Papier) und gib die Kerne zusammen mit den Zimtstangen zu den Zwetschgen.
Dann kommt alles in den Backofen, der auf 180°C Ober-/Unterhitze aufgeheizt wird.
Sobald die Zwetschgen anfangen zu köcheln (bei mir hat das etwa eine Stunde gedauert) wird der Ofen auf maximal 140°C gestellt und die Zwetschgen brauchen nun etwa 6-8 Stunden, bis sie eine musige Konsistenz und dunkelbraune Farbe haben.
Die Menge im Topf sollte sich in der Zeit um ein gutes Drittel reduziert haben.

Das Mus sollte süß schmecken und wird nun püriert. Sei bitte EXTREM vorsichtig, wenn Du den Topf aus dem Backofen holst, das Zeug ist höllisch heiß (nicht, dass ich eine schicke kleine Brandwunde gehabt hätte...)!

Vor dem Pürieren werden natürlich der Zimt und auch die Zwetschgenkerne entfernt.
Dann wird abgeschmeckt.
Ich habe 100g Birkenzucker benötigt, bis das Mus süß genug war, das hängt aber stark von Geschmack, Süße und Reifegrad der Früchte ab.

In sterilisierte Gläser füllen, Deckel drauf – fertig.


Der Trick bei dem Mus ist, das Ganze nicht oder kaum umzurühren, bei mir ist auf diese Weise nichts angebrannt.
Falls Deine Zwetschgen sehr viel Wasser verlieren und Deinen Ofen in eine Dampfgarer verwandeln sollten, wäre es ratsam, in der ersten Stunde die Ofentür mit einem Kochlöffel einen kleinen Spalt offen zu halten.
Öffne den Backofen grundsätzlich so selten wie irgend möglich, dann hält sich der Stromverbrauch in Grenzen – und bereite eine möglichst große Portion des Muses zu, das ist nämlich so lecker, dass Du ganz viel davon haben magst ;-).


Durch die mitköchelnden Zwetschgenkerne intensiviert sich der Geschmack des Muses, der Zimt rundet das Ganze ab, ohne dominant zu sein. Du kannst, wenn Du magst, das Mus auch mit Vanille abschmecken, die passt auch ganz hervorragend zu den Zwetschgen.


Morgen kommen dann die Quitten dran, da habe ich gleich zwei Varianten draus gemacht.

Was liebst Du im Herbst?

Liebst,
Sabine