Wie versprochen nehme
ich Dich mit, einen ganzen Tag durch Tel Aviv.
Ich war ja im Juli
auf einer Dienstreise in Israel (HIER habe ich Dir schon ein Video davon
gezeigt) und hatte dabei zum Glück ein wenig Zeit für zumindest ein bisschen Sightseeing. Ein Tag für Tel Aviv und einen für Jerusalem und so werde ich Dich
mitnehmen durch meine Tage.
Heute ist Tel Aviv
dran und das war ein ECHT laufintensiver Tag. Ich habe eine große Runde
gedreht, dabei noch lange nicht alles gesehen, aber doch einen ganz guten
Eindruck der Stadt gewonnen, denk ich.
Ich beschreibe Dir
einfach, welchen Weg ich gegangen bin, zeige Dir Bilder und hab ein paar
Empfehlungen für Dich. Und solltest Du einmal in Tel Aviv
sein, nicht viel Zeit haben und viel sehen wollen – dann hüpfst Du einfach auf
diese Runde, wo immer Dein Hotel steht :-).
Los geht es für mich
in der Gordon Street. Dort gibt es ein wirklich nettes kleines Hotel, die
Dizengoff Suites, die ich mit einem Hintergedanken gebucht hatte, dazu aber an
anderer Stelle mal mehr.
Vom Hotel aus geht es
in Richtung Westen zum Strand, einfach immer geradeaus laufen und Du kannst die
kilometerlange Promenade einfach nicht verpassen.
Der Ausblick auf das
Meer sollte an dieser Stelle genossen werden und wenn Du mehr Zeit hast als
ich, würde ich Dir einen verplantschten Vormittag am Wasser empfehlen – am
Nachmittag wird es sehr voll, aber morgens und vormittags ist der Strand noch entspannt leer.
In Richtung Süden
gehen wir weiter, immer auf der Promenade, bis etwa auf Höhe der großen Hotels
Sheraton und Dan gegenüber der Strandpromenade, nur einmal die Straße gequert,
ein kleiner Park zu sehen ist, in dem ein Boot steht. Das ist aus Stein und
darauf ist die Geschichte der Einwanderung erzählt, einen kleinen Schwenk davon
habe ich Dir schon im Video gezeigt.
Gleich neben dem Park
ist das Café Masada, in dem es einen ganz hervorragenden Cappuccino gibt, ein
Wasser und eine grandiose Aussicht dazu, sehr empfehlenswert! Überhaupt
solltest Du darauf achten, genug zu trinken, wenn Du wie ich Verrückte bei 36°C
durch die Stadt rennst.
Ach ja, in allen Restaurants ist der Preis für den Service nicht in den Preisen auf der
Karte inkludiert, es wird erwartet, dass 10, eher aber 12% der Rechnungssumme
noch einmal draufgeschlagen werden.
Schweren Herzens ist
es jetzt an der Zeit, dass wir uns vom Meerpanorama und auch vom Wind am Wasser
trennen und uns in Richtung Innenstadt wenden. Gleich neben dem Café Masada
gehen Treppen hoch, die Dich zur Frischmann Street führen. Die nächste Straße
geht es gleich wieder rechts ab in die Ha’Yarkon, eine große Straße, die uns,
wenn wir ihr in Richtung Süden folgen, in die richtige Ecke und zur Allenby
Street bringt. Wieder eine große Straße, keine Angst, das werden wir heute auch
noch ändern, der wir aber erst einmal folgen, um eine große Kurve herum und
noch eine Ecke weiter, bis wir den Eingang zum Karmel Markt sehen, der von der
Allenby abgeht und nicht verpasst werden kann.
Jetzt heißt es, sich
mutig ins Getümmel zu stürzen! Im Video hast Du kurze Ausschnitte gesehen,
allerdings hätte ich, gerade zu Beginn des Marktes, der eigentlich eine lange
Straße ist, die links und rechts alle möglichen und unmöglichen Geschäfte und
Marktstände bietet, gar nicht filmen können, weil es so voll war.
Tipp: Nach dem ersten
guten Drittel wird es deutlich ruhiger und die Marktstände verändern sich hin
zu Lebensmitteln, Obst und Gemüse. Wenn Du Hunger oder Durst hast, wirst Du
hier sicher fündig – aber Achtung, zu Mittag essen wir woanders, das dauert
aber noch ein bisschen und deshalb ist ein Snack durchaus drin.
Unser nächstes Ziel
ist nach überstandenem Marktbesuch die Parallelstraße zum Karmel, in der jeden
Dienstag und Freitag ein Kunstgewerbemarkt stattfindet. Um Dahin zu kommen
kannst Du a) zurück über den Karmel gehen, was ich mir geschenkt habe, oder
aber b) Dich munter durch kleine Gässchen schlagen und genau das tun wir. Am
Ende des Marktes gehen wir nach rechts durch die Kalisher Street und die
entlang, bis wir zur Kreuzung mit der Mohliver Street kommen. Zeit, ein
bisschen durchzuatmen und Dich umzuschauen, viele Stoffgeschäfte finden sich
hier, in denen vor allem Orthodoxe (die es nicht nur in Jerusalem gibt) einkaufen.
In die Mohliver
Street biegen wir nach links ab und
laufen damit direkt auf den Zugang zur Nachalat Street zu, unserem
Zwischenziel.
Die Nachalat bin ich
zunächst einfach hinauf gelaufen, habe mich umgeschaut und bestaunt, was es
alles zu kaufen gab. Von richtig schlimmem Kitsch bis zu richtig schönen
Handwerksarbeiten ist alles dabei und wenn Du ein lustiges, verrücktes oder
richtig schönes Mitbringsel suchst, hier wirst Du sicher fündig.
Das habe ich aber
erst in einer zweiten Runde getan, zunächst bin ich alles abgelaufen, habe mir
am oberen Ende der Straße in einem Stand einen großen, frisch gepressten
Orangensaft gegönnt und dann entspannt alles noch einmal abgeschlendert.
Ein Mitbringsel für meine Schwester hat
sich auch noch in meine Tasche geschlichen und dann habe ich die Nachalat
wieder in Richtung Süden verlassen.
So langsam wird es
echt Zeit für’s Mittagessen und so habe ich mich über die Binyamin Street
aufgemacht zur Ahad Ha’Am. Die erwies sich als richtig, richtig lang und die
gesuchte Hausnummer, die 51, als richtig weit weg. Das macht aber nichts, denn
entlang der Ahad Ha’Am findest Du ganz viel beeindruckend schöne Architektur aus den
1920er Jahren. Da wir die Straße nach dem Essen auch wieder hinunter laufen
müssen, empfehle ich Dir, auf der einen Straßenseite hin und auf der anderen
zurück zu laufen, so verpasst Du nichts und kannst in Ruhe fotografieren.
Die Nummer 51
schließlich beherbergt das kleine Restaurant Mezze, Du sitzt in einem schönen
Vorgarten und bekommst, wenn Du magst, eben Mezze, Vorspeisenvariationen, die
satt und sehr glücklich machen. Das alles in Bioqualität, Vieles mit der
Option, es vegan zu bekommen und das Meiste gibt es auch glutenfrei – übrigens
auch die Desserts, das wusste ich leider nicht und war so schon pappsatt. Sag
nicht, ich hätte es Dir nicht gesagt...
Himmlisch ist der
Verbenen-Limetten-Eistee, der eben genau das ist, gekühlter Tee und den Du Dir
nach Belieben selbst süßen, oder aber es lassen kannst – absolute Empfehlung,
sehr erfrischend und am besten trinkst Du gleich zwei der großen Gläser!
Mein Essen konntest
Du bereits im Video sehen, ich hatte Mezzevariationen aus Hummus, Tahina mit
speziellen Gewürzen, Oliven, Salat und einem köstlichen kleinen
Reis-Spinat-Gericht. Dazu gab es glutenfreies Brot.
Im Mezze ist es
herrlich entspannt und das solltest Du ebenso entspannt genießen, bevor wir
wieder aufbrechen.
Die Ahad Ha’Am wieder
hinunter geht es immer geradeaus, vorbei am Shalom Tower, einem markanten
Hochhaus, in das ganz entzückende Viertel Neve Tsedek, dem historischen Zentrum
der Stadt, in dem ruhige Straßen mit Blumen bewachsen sind, kleine Häuser
stehen und es auf der Shalom Shabazi Street richtig tolle Boutiquen zu
entdecken gibt. Ich bin zunächst ein bisschen ziellos durch das Viertel gezogen
und habe mich einfach daran gefreut, dann ging es für mich die Shabazi entlang.
Wenn Du in Shoppinglaune bist, findest Du hier richtig schönen Schmuck,
Inneneinrichtungsläden und noch viel mehr.
Neve Tsedek habe ich
in Richtung Westen, also in Richtung Meer, wieder verlassen und es ging auf die
HaMered in Richtung Norden. Am Park HaKovshim, auf den Du nun zuläufst, geht es
am unteren Ende vorbei und dann die HaKovshim Street am Busbahnhof vorbei in
Richtung Norden weiter.
Diese Ecke von Tel
Aviv geht in das jemenitische Viertel über, durch das ich weiter in Richtung
Norden gestreift bin, das mir aber nicht gar so viel gesagt hat. Laut
Reiseführer finden sich hier viele kleine Cafés und Geschäfte, diese Straßen
habe ich wohl geschickt umgangen...
So oder so, über die
HaRav Kook (der erste Oberrabiner von Israel, um hier mal ein bisschen Bildung
reinzubringen ;-) ) geht es wieder in Richtung Zentrum, denn eine Straße musst
Du Dir unbedingt noch ansehen, die Bialik Street, die Du über die HaAri und die
Allenby erreichst. Die Bialik Street wartet noch einmal mit schönsten Häusern
auf und ist außerdem recht ruhig, eine schöne Abwechslung nach den trubeligen
letzten Stunden.
Dir brennen die Füße?
Fast ist es
geschafft, über die Idelson geht es wieder zur Allenby und über die nach Westen
in Richtung Strand.
Endlich!
Schuhe aus und den
Weg zurück mit den Füßen im Wasser laufen.
Achte dabei aber
unbedingt auf umherfliegende Frisbee-Scheiben und Bälle!
Nach einem
entspannten, plätschernden Spaziergang solltest Du auf Höhe des Sheraton zurück
zur Promenade gehen, Dir auf dem Weg an einer der Duschen die Füße an den dafür
vorgesehenen Stationen waschen (der Sand scheuert Dir sonst die Füße auf –
naja, mir zumindest), Schuhe an und dann geht es wieder zurück über die obere
Promenade bis zur Kreuzung Gordon Street.
Zurück ins Hotel,
duschen, umziehen, Ruhe genießen.
Zum Sonnenuntergang
solltest Du ganz unbedingt zurück zum Strand gehen, der Moment ist
unbeschreiblich schön – und unbeschreiblich schnell vorbei, maximal 5 Minuten
dauert das Spektakel, hab also am besten die Wetterapp im Blick. Kein Problem
übrigens in Tel Aviv, denn W-LAN findest Du gratis fast überall.
An einer der
zahlreichen Bars am Strand hast Du Dir den Sundowner heute so richtig verdient
und entweder findest Du hier auch einen Salat oder etwas anderes zu Essen, oder
aber Du kommst mit mir zurück zum Hotel.
Wieso das?
Weil unten im Hotel
das Café Marco ist, das himmlische, frische glutenfreie Pasta serviert. Steht
nicht auf der Karte, aber jetzt auf dem Blog ;-).
Und wenn Du wie ich das
Hotel nebenan im gleichen Gebäude hast hast, dann stolperst Du einfach
glücklich aus dem Aufzug ins Zimmer – und wenn Du wie ich so richtig Glück hast,
dann ist Dein Zimmer ein Träumchen, das sich über 2 Etagen erstreckt und eine
große Dachterasse hat. Mit ein paar schönen Aufnahmen von Tel Aviv bei Nacht
geht es dann ins klimatisierte Schlafzimmer und ab ins Reich der Träume.
Das war er, mein Tag
in Tel Aviv.
Leider habe ich weder
den Hafen gesehen, noch Jaffa, das alte Zentrum und die weiße Stadt fehlt mir
auch noch.
Da bleibt nur eines –
bald wieder hinreisen, nach Tel Aviv!
Ich hoffe, Dir hat
unser Ausflug gefallen!
Liebst,
Sabine