So gerade noch im
Oktober ist es fertig geworden, mein Rezept mit Chinakohl und damit
rechtzeitig, um an Claras #gemüseexpedition teilzunehmen.
Dieses Mal habe ich
mich für einen portugiesischen Klassiker entschieden, den ich zugegeben recht
eigenwillig interpretiert und damit meine ganz eigene Version gekocht habe. Es
gibt Caldo Verde, zu Deutsch grüne Brühe und so, wie es klingt, sieht dieses
ursprüngliche Arme-Leute-Essen auch aus.
Die Grundidee der
Caldo Verde ist denkbar einfach, eine Zwiebel und Knoblauch werden
angeschwitzt, dazu kommen Kartoffelwürfel und Wasser. Die Suppe kocht, bis die
Kartoffelwürfel zerfallen sind, was für eine sämige Konsistenz sorgt, zum
Schluss werden Chouriço und fein geschnittener Kohl zugegeben und fertig.
Soweit zum
Original...
Dass ich die Wurst
weglassen würde, ist ja klar, da ich ausschließlich vegetarisch koche. Um
dennoch etwas Tiefe in die Suppe zu bekommen, habe ich zu den gewürfelten
Kartoffeln noch etwas Knollensellerie geschmuggelt, eine gute Idee, wie ich
finde.
Statt des üblichen
Kohls, einer portugiesischen Sorte, habe ich Chinakohl verwendet und um es noch
ein bisschen verrückter zu machen, war mein Chinakohl lila.
Das macht meine Suppe
also genau genommen zu einer Caldo Lilás.
Was beim Kochen
herauskam fand ich schon gut, aber nicht knallermäßig genug für Clara, so dass
ich noch ein schnelles und grandios gutes Topping aus knusprigem Chinakohl
gemacht habe.
Zusammen können sie
echt etwas, meine Caldo Verde im lila Mäntelchen und der herrlich würzige
gebackene Chinakohl.
Jetzt aber ab in die
Küche!
Caldo Verde mit Chinakohltopping (natürlich
glutenfrei)
Du brauchst für 2
Hungrige
Suppe
1 große Zwiebel
2 Zehen Knoblauch
500g Kartoffeln,
mehligkochend
120g Knollensellerie
¾ - 1 l Wasser
Salz
Pfeffer
1 großes Lorbeerblatt
etwa ¼ Chinakohlkopf
½ - 1 TL Zitronensaft,
frisch gepresst
Gebackener Chinakohl
½ Chinakohl (bei mir je ¼
grüner und lila Chinakohl)
2-3 EL Olivenöl
½ TL Zitronensaft, frisch
gepresst
Salz
Pfeffer
1-2 Knoblauchzehen
½ Chilischote, frisch (oder
nach Geschmack)
Zuerst kümmern wir
uns um die Suppe.
Dafür wird die
Zwiebel geschält und in Würfel geschnitten in Olivenöl bei mittlerer Hitze
glasig angebraten.
In der Zeit wird der
Knoblauch geschält, grob zerteilt und darf dann ebenfalls kurz mitbraten.
Achte darauf, dass
nichts braun wird, sonst kann Deine Suppe bitter schmecken!
Sellerie und
Kartoffeln werden geschält und in kleine Würfel geschnitten. Ebenfalls für 2-3
Minuten unter Rühren mitbraten, dann wird alles mit Wasser abgelöscht. Ich
habe einen Liter verwendet, magst Du Deine Suppe eher dickflüssig, verwende nur
750ml.
Salzen und pfeffern
und mit dem Lorbeerblatt abgedeckt etwa 20 Minuten köcheln lassen.
Zeit, sich um den
Chinakohl zu kümmern.
Olivenöl, grob gehackter
Knoblauch, fein gehackte Chilischote, Zitronensaft, Salz und Pfeffer verquirlen
und kurz ziehen lassen.
Der Kohl wird
gewaschen und dann ohne Strunk quer in feine Streifen geschnitten. Auf einem
mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen (es sollte möglichst nur eine
Schicht Gemüse geben, sonst wird der Kohl nur labberig, aber nicht knusprig)
und das Ölgemisch darüber verteilen. Mit den Händen durchmischen, so dass Öl
und Gewürze überall hin gelangen.
Im auf 195°C
Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen braucht der Chinakohl nun etwa 20
Minuten, bis er gar und gebräunt ist – knusprig also.
Es geht in den
Endspurt.
Das Lorbeerblatt wird
aus der Suppe entfernt, die nun entweder mit einem Kartoffelstampfer oder mit
einem Pürierstab bearbeitet wird, je nachdem, wie stückig Du Deine Suppe magst
und wie sämig alles werden soll.
Anschließend kräftig
mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Von Deinem
verbliebenen halben Chinakohlkopf wird noch einmal etwa die Hälfte in feine Streifen
geschnitten, die anschließend in der Suppe landen. Den Herd herunterdrehen und
den Kohl nur noch in der abgedeckten Suppe in 3-5 Minuten bissfest gar ziehen
lassen.
Die Suppe auf Tellern
verteilen, wenn Du magst mit ein wenig Olivenöl beträufeln, dann den gebackenen
Chinakohl mitsamt den Knoblauch- und Chilistückchen als Topping auf der Suppe
verteilen und jetzt nur noch genießen!
Die Suppe schmeckt
lecker, aber nicht allzu kräftig, das ändert sich durch die Zugabe des Toppings
vollkommen. Das Schöne dabei ist, dass jeder Löffel anders schmeckt, je
nachdem, ob Du ein Stückchen süßlich gegarten Ofenknoblauch erwischst oder aber
etwas Chili. Der gebackene Kohl ist knusprig, einige Stücke sind aber auch
weich geblieben, der bissfeste Kohl in der Suppe bildet dazu einen tollen
Kontrast, die erdigen Kartoffeln und der würzige Sellerie runden das Ganze ab.
Wie üblich kannst Du
mein Grundrezept munter variieren. Du magst die Knoblauchwurst Chouriço für
Dein Leben gern? Prima, immer rein in die Suppe! Du kannst Chinakohl nicht
ausstehen, liebst aber Grün- oder Schwarzkohl? Kein Thema, mach aus der Idee
einfach, was Dir schmeckt, da gibt es kein Richtig und Falsch.
Liebe Clara, danke
für die #gemüseexpedition im Oktober, ich bin schon sehr gespannt, wo ich für
den November Grünkohl auftreiben kann – hier in München ist das nämlich die
eigentliche Herausforderung!
Welches Gemüse kommt
bei Dir in den Backofen?
Liebst,
Sabine