Seitdem ich mich
glutenfrei ernähren muss, sind einige Dinge von meinem Speiseplan verschwunden.
Einfach, weil ich sie in der veränderten Form nicht richtig hinbekommen habe,
weil mir Geschmack oder Konsistenz nicht zugesagt haben, oder aber, wie in
diesem Fall, weil ich das Gericht eigentlich niemals selbst zubereitet hatte.
Apfelkücherl sind ein
ganz typischer Nachtisch hier in Bayern, der in vielen Restaurants auf der
Dessertkarte steht und den ich daher nicht selbst gemacht habe. Bis dann das
Gluten mein Leben verlassen hat.
Nun bin ich gar nicht
so ein Fan von Fettgebackenem, Apfelkücherl bilden da aber die ganz
große Ausnahme. Besonders jetzt im Herbst liebe ich Äpfel in allen nur
erdenklichen Varianten zubereitet und so bin ich zurückgekehrt zum lang nicht
genossenen Dessert.
Einen glutenfreien
Ausbackteig zu basteln ist mir zunächst nicht leicht gefallen, bis mir dann
wieder einfiel, das einfach meist am Besten ist – so auch in diesem Fall. Gar
nicht lange nachgedacht, die Zutaten einfach verquirlt und das Ergebnis wurde
perfekt.
Nun wäre ich nicht
ich selbst, wenn ich nicht eine kleine ungewöhnliche Zutat ins Rezept
geschmuggelt hätte. Für eine überraschende Note sorgt bei meinen Apfelkücherln
hochwertiges, sehr fruchtiges Olivenöl, das Du in den fertigen Küchlein gar
nicht besonders herausschmeckst, das aber für eine spannende Abrundung in
Sachen Geschmack sorgt.
Jetzt aber...ab in
die Küche!
Apfelkücherl (glutenfrei, oder
auch nicht)
Du brauchst für etwa
12 Stück
1 Ei, Gr. L
75g Mehl, bei Bedarf
glutenfrei (ich hatte Farine von Schär)
1 TL (Weinstein)Backpulver,
glutenfrei wenn nötig
1 EL fruchtiges Olivenöl
100ml Flüssigkeit (bei mir
Milch und Mineralwasser 1:1)
¼ TL Vanille, gemahlen
2 mittelgroße, aromatische
Äpfel (bei mir: Boskoop)
evtl. Puderzucker zum
Bestreuen
Die Zutaten für den
Zeit verquirlst Du mit einem Schneebesen zu einer glatten Masse (pass auf
Teigklümpchen auf), die dann 30 Minuten quellen sollte.
Die Äpfel werden
geputzt und geschält, entkernt und dann in gleichmäßige Ringe geschnitten.
TIPP: Das Rezept funktioniert alternativ hervorragend auch mit Apfelspalten.
Die Apfelringe durch
den Teig ziehen, kurz abtropfen lassen und dann in einer großen Pfanne bei
mittlerer Hitze in etwa 6-8 Minuten goldbraun braten. Als Fett habe ich sehr wenig Butterschmalz genommen, das reicht völlig.
Achte darauf, dass
die Temperatur nicht zu hoch ist, sonst werden die Äpfel im Inneren der
Küchlein nicht gar.
Kurz auf Küchenkrepp
abtropfen lassen und dann – genießen!
Sollten Dir die
Küchlein zu wenig süß sein, kommt zum Servieren einfach etwas Puderzucker zum
Einsatz. Ich habe ihn nicht gebraucht, aber Geschmäcker sind ja – zum Glück! –
verschieden.
Wichtig sind die verwendeten Äpfel, die möglichst aromatisch und eher säuerlich sein wollten. Alte Sorten wie der Boskoop eignen sich hervorragend, aber auch Berlepsch, Rubinette oder der Glockenapfel sind eine tolle Wahl. Letztlich weißt Du selbst sowieso am besten, was Du gern magst.
A propos mögen...kannst Du Dich so gar nicht mit Olivenöl anfreunden, kann diese Zutat auch einfach durch neutrales Öl, Butter oder Margarine ersetzt werden. Nur der Vollständigkeit halber :-).
Den Ausbackteig
kannst Du für alles mögliche verwenden und munter abwandeln. Ob für andere
Obstsorten oder Brokkoliröschen beim weihnachtlichen Fondue, ob süß also oder
herzhaft, das klappt. Unterstreichen kannst Du das mit allem, was Dir an
Kräutern und Gewürzen einfällt, mein Rezept ist die perfekte Basis für
Küchenexperimente aller Art.
Einen riesigen
Unterschied macht auch die im Teig verwendete Flüssigkeit.
Wie wäre es mit
(glutenfreiem) Bier für eine herzhafte Variante oder aber mit Weißwein für
Holunderblütenküchlein?
Wie immer gilt: Mach
einfach draus, was Dir schmeckt!
Da mich die
Wiederentdeckung des Apfelkücherls sehr glücklich gemacht hat, teile ich diesen
Beitrag bei Katrins #sonntagsglück, einer wöchentlichen Sammlung an Sachen, die
glücklich machen. Schau unbedingt vorbei, es lohnt sich immer!
Liebst,
Sabine, die schon
weiß, was es heute zum Nachtisch gibt...