Auf Instagram hatte
ich es erwähnt und auch hier in den Freitagsfunden kurz gestreift, dass der
Lieblingsmensch und ich über meinen Geburtstag in Triest waren. Wovon ich noch
nicht erzählt habe, das war der Knaller-Markt in Koper, den wir am
Abreisesamstag unsicher gemacht haben.
Schon als ich noch
ein Kind war und Slovenien, Kroatien & Co. Jugoslawien hießen, habe ich
viele Urlaube eben dort verbracht und die Länder, die sie heute sind, rauf und
runter kennengelernt. Schon die kleine Sabine fand dabei die Märkte ganz
besonders toll, auf denen nur wenig professionelle Händler standen, sondern vielmehr ältere Damen des Umlandes den Überschuss ihrer Gärten verkauft haben.
Genau so einen Markt
findest Du noch heute in Koper und es könnte durchaus sein, dass ich ein
klitzekleines bisschen eskaliert bin! So wanderten neben köstlichen, reifen
Trauben auch Nektarinen, Himbeeren, Kartoffeln und Äpfel in unsere
Einkaufstüten – und eine ganze Stiege perfekt-reifer Tomaten. Ich glaube, die
Marktfrau hat sich so sehr gefreut, dass endlich, endlich eine Touristin eine
nennenswerte Menge kauft, dass sie gleich nochmal mit dem Preis runtergegangen
ist. Anders kann ich mir nicht erklären, wie ich über 5 kg Tomaten für unglaubliche 4 € (!!!) bekommen konnte.
Zurück in München
habe ich mich dann daran gemacht, den Sommer zu konservieren und wenn Du wie ich
die perfekten Tomaten auf dem Markt sichtest oder gar Dein Garten überquillt
vor roter Früchtchen, dann habe ich heute eine grandiose Lösung für Dich.
Wir
kochen Tomatensauce ein, so richtig von Grund auf. Nein, das ist natürlich
nicht weltbewegend neu, aber ich stelle immer wieder fest, dass ich von zuhause
viel mehr solcher Zubereitungsarten kennengelernt habe, als andere und dass,
was ich für selbstverständlich halte, auf meine Umwelt oft exotisch wird.
Deshalb gibt es hier
heute das kleine Grundrezept für’s Einkochen und Du kannst dann in Gläsern
haltbar machen, was immer Du magst.
Ich habe aus meiner
Stiege Tomaten gleich zwei verschiedene Saucen zubereitet, einmal ganz pur,
einmal mit Kräutern. Die sind ja jetzt auch richtig schön aromatisch, wieso
also sollte ich im Winter auf die getrocknete Variante zurückgreifen? Die Sauce
ohne Kräuter ist für arabische oder indische Rezepte gedacht, in denen Thymian
und Rosmarin nichts zu suchen haben.
Aber legen wir los...
Eingekochte
Tomatensauce
Du brauchst für 6
Gläser à 425ml
2,5 kg Tomaten, reif
½ TL Olivenöl
evtl. Kräuter, eine Hand
voll, bei mir Rosmarin und Thymian, am Stengel
Die Tomaten werden
geputzt, grob zerteilt und mit dem Olivenöl in einem großen Topf zum Kochen
gebracht. Für etwa 30 Minuten abgedeckt einköcheln lassen, ab und zu umrühren.
Je nachdem, ob Du
eine stückige oder sämige Sauce herstellen möchtest, nach der Kochzeit pürieren
oder diesen Schritt überspringen. Da meine Tomaten eine recht feste Schale
hatten, habe ich die Sauce an-, aber nicht komplett durchpüriert.
Bereitest Du eine
Sauce mit Kräutern zu, werden diese abgebraust und dann mit Küchengarn zu einem
kleinen Sträußchen zusammengebunden. Mitkochen und vor dem Pürieren, bzw.
Abfüllen entfernen, die guten Stücke haben ihren Dienst getan.
Während die Sauce
kocht, werden die Gläser mitsamt Deckeln desinfiziert. Dazu alles bei 125°C
Ober-/Unterhitze für 15 Minuten in den Backofen stellen oder diesen Schritt bei
100°C im Dampfgarer vornehmen.
Parallel ein tiefes
Backblech und Wasser bereitstellen. Sind die Gläser desinfiziert, vorsichtig
entnehmen (unbedingt darauf achten, nicht die Ränder oder die Deckelinnenseiten
zu berühren!) und den Backofen auf 160°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
Die fertig gestellte
Sauce noch kochend in die Gläser füllen, dabei einen kleinen Rand von etwa 1cm
stehen lassen. Ich mache das mit Hilfe eines Einfülltrichters, den ich für’s
Marmeladekochen im Haus habe und der auch mit desinfiziert wird, hast Du so
etwas nicht, ist einfach Vorsicht beim Einfüllen angesagt.
Die Deckel sofort
fest auf die Gläser schrauben und die Gläser so auf das Backblech stellen, dass
sie sich nicht berühren.
Sind alle Gläser gefüllt,
wird das Blech in den Ofen geschoben und bis oben hin mit Wasser angefüllt.
Deine Gläser brauchen
nun, je nachdem, wie viele es in den Ofen geschafft haben, etwa eine Stunde
(meine 12 Gläser haben gut 1 ½ Stunden benötigt), um einzukochen. Du kannst
erkennen, dass alles gut ist, wenn im Inneren der Gläser kleine Luftperlen
wie an einer Schnur nach oben steigen. Das zeigt an, dass der Inhalt kocht. Nun
den Ofen ausschalten und die Gläser darin stehen lassen, bis sie ganz abgekühlt
sind, ich mache das gerne über Nacht.
Am nächsten Tag
einfach nur noch beschriften und fertig bist Du!
Das Rezept ergibt
eine richtig gute Basis-Sauce, nicht mehr und nicht weniger. Ich würze meine
Gerichte am liebsten erst dann, wenn ich sie koche, daher habe ich die Sauce
ganz und gar pur belassen. Verwende ich dann
beispielsweise Feta in einer Sauce habe ich nicht das Problem, dass das
Ergebnis zu salzig wird.
Für die schnellen Momente kannst Du aber auch schon
fix und fertig abgeschmeckte Saucen einkochen, dann brauchst Du wirklich nur
noch das Glas über ein paar frisch gekochte Nudeln zu geben.
Die Füllmenge der
Gläser entspricht in etwa einer Standartdose Tomaten und ist damit für den
Lieblingsmenschen und mich prima geeignet. Kochst Du für mehr Menschen, kannst
Du gleich alles in größeren Gläsern einkochen, machst Du häufig Essen für nur Einen,
nimm kleinere Gläser. In beiden Fällen solltest Du die Zeit im Ofen etwas
anpassen, da sie sich verlängert oder eben verkürzt.
Ich konnte meine 5 kg
Tomaten auf einen Schlag im Backofen einkochen, auf mein Blech haben genau 12
Gläser gepasst. Und während ich jetzt noch die frischen Tomaten in vollen Zügen
genieße, freue ich mich schon auf meine kleinen, eingekochten Sommergrüße im
Winter.
Liebst,
Sabine