Dienstag, 28. August 2018

Den Sommer konservieren: Tomatensauce einkochen


Auf Instagram hatte ich es erwähnt und auch hier in den Freitagsfunden kurz gestreift, dass der Lieblingsmensch und ich über meinen Geburtstag in Triest waren. Wovon ich noch nicht erzählt habe, das war der Knaller-Markt in Koper, den wir am Abreisesamstag unsicher gemacht haben.

Schon als ich noch ein Kind war und Slovenien, Kroatien & Co. Jugoslawien hießen, habe ich viele Urlaube eben dort verbracht und die Länder, die sie heute sind, rauf und runter kennengelernt. Schon die kleine Sabine fand dabei die Märkte ganz besonders toll, auf denen nur wenig professionelle Händler standen, sondern vielmehr ältere Damen des Umlandes den Überschuss ihrer Gärten verkauft haben.
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Genau so einen Markt findest Du noch heute in Koper und es könnte durchaus sein, dass ich ein klitzekleines bisschen eskaliert bin! So wanderten neben köstlichen, reifen Trauben auch Nektarinen, Himbeeren, Kartoffeln und Äpfel in unsere Einkaufstüten – und eine ganze Stiege perfekt-reifer Tomaten. Ich glaube, die Marktfrau hat sich so sehr gefreut, dass endlich, endlich eine Touristin eine nennenswerte Menge kauft, dass sie gleich nochmal mit dem Preis runtergegangen ist. Anders kann ich mir nicht erklären, wie ich über 5 kg Tomaten für unglaubliche 4 € (!!!) bekommen konnte.

Zurück in München habe ich mich dann daran gemacht, den Sommer zu konservieren und wenn Du wie ich die perfekten Tomaten auf dem Markt sichtest oder gar Dein Garten überquillt vor roter Früchtchen, dann habe ich heute eine grandiose Lösung für Dich. 
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Wir kochen Tomatensauce ein, so richtig von Grund auf. Nein, das ist natürlich nicht weltbewegend neu, aber ich stelle immer wieder fest, dass ich von zuhause viel mehr solcher Zubereitungsarten kennengelernt habe, als andere und dass, was ich für selbstverständlich halte, auf meine Umwelt oft exotisch wird.

Deshalb gibt es hier heute das kleine Grundrezept für’s Einkochen und Du kannst dann in Gläsern haltbar machen, was immer Du magst.
Ich habe aus meiner Stiege Tomaten gleich zwei verschiedene Saucen zubereitet, einmal ganz pur, einmal mit Kräutern. Die sind ja jetzt auch richtig schön aromatisch, wieso also sollte ich im Winter auf die getrocknete Variante zurückgreifen? Die Sauce ohne Kräuter ist für arabische oder indische Rezepte gedacht, in denen Thymian und Rosmarin nichts zu suchen haben.
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Aber legen wir los...

Eingekochte Tomatensauce

Du brauchst für 6 Gläser à 425ml

2,5 kg Tomaten, reif
½ TL Olivenöl
evtl. Kräuter, eine Hand voll, bei mir Rosmarin und Thymian, am Stengel

Die Tomaten werden geputzt, grob zerteilt und mit dem Olivenöl in einem großen Topf zum Kochen gebracht. Für etwa 30 Minuten abgedeckt einköcheln lassen, ab und zu umrühren.
Je nachdem, ob Du eine stückige oder sämige Sauce herstellen möchtest, nach der Kochzeit pürieren oder diesen Schritt überspringen. Da meine Tomaten eine recht feste Schale hatten, habe ich die Sauce an-, aber nicht komplett durchpüriert.

Bereitest Du eine Sauce mit Kräutern zu, werden diese abgebraust und dann mit Küchengarn zu einem kleinen Sträußchen zusammengebunden. Mitkochen und vor dem Pürieren, bzw. Abfüllen entfernen, die guten Stücke haben ihren Dienst getan.

Während die Sauce kocht, werden die Gläser mitsamt Deckeln desinfiziert. Dazu alles bei 125°C Ober-/Unterhitze für 15 Minuten in den Backofen stellen oder diesen Schritt bei 100°C im Dampfgarer vornehmen.

Parallel ein tiefes Backblech und Wasser bereitstellen. Sind die Gläser desinfiziert, vorsichtig entnehmen (unbedingt darauf achten, nicht die Ränder oder die Deckelinnenseiten zu berühren!) und den Backofen auf 160°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Die fertig gestellte Sauce noch kochend in die Gläser füllen, dabei einen kleinen Rand von etwa 1cm stehen lassen. Ich mache das mit Hilfe eines Einfülltrichters, den ich für’s Marmeladekochen im Haus habe und der auch mit desinfiziert wird, hast Du so etwas nicht, ist einfach Vorsicht beim Einfüllen angesagt.
Die Deckel sofort fest auf die Gläser schrauben und die Gläser so auf das Backblech stellen, dass sie sich nicht berühren.
Sind alle Gläser gefüllt, wird das Blech in den Ofen geschoben und bis oben hin mit Wasser angefüllt.

Deine Gläser brauchen nun, je nachdem, wie viele es in den Ofen geschafft haben, etwa eine Stunde (meine 12 Gläser haben gut 1 ½ Stunden benötigt), um einzukochen. Du kannst erkennen, dass alles gut ist, wenn im Inneren der Gläser kleine Luftperlen wie an einer Schnur nach oben steigen. Das zeigt an, dass der Inhalt kocht. Nun den Ofen ausschalten und die Gläser darin stehen lassen, bis sie ganz abgekühlt sind, ich mache das gerne über Nacht.
Am nächsten Tag einfach nur noch beschriften und fertig bist Du!
step by step guide on how to preserve your own tomatoe sauce
Das Rezept ergibt eine richtig gute Basis-Sauce, nicht mehr und nicht weniger. Ich würze meine Gerichte am liebsten erst dann, wenn ich sie koche, daher habe ich die Sauce ganz und gar pur belassen. Verwende ich dann beispielsweise Feta in einer Sauce habe ich nicht das Problem, dass das Ergebnis zu salzig wird. 
Für die schnellen Momente kannst Du aber auch schon fix und fertig abgeschmeckte Saucen einkochen, dann brauchst Du wirklich nur noch das Glas über ein paar frisch gekochte Nudeln zu geben.
How to preserve tomatoe sauce - an easy step by step guide
Die Füllmenge der Gläser entspricht in etwa einer Standartdose Tomaten und ist damit für den Lieblingsmenschen und mich prima geeignet. Kochst Du für mehr Menschen, kannst Du gleich alles in größeren Gläsern einkochen, machst Du häufig Essen für nur Einen, nimm kleinere Gläser. In beiden Fällen solltest Du die Zeit im Ofen etwas anpassen, da sie sich verlängert oder eben verkürzt.

Ich konnte meine 5 kg Tomaten auf einen Schlag im Backofen einkochen, auf mein Blech haben genau 12 Gläser gepasst. Und während ich jetzt noch die frischen Tomaten in vollen Zügen genieße, freue ich mich schon auf meine kleinen, eingekochten Sommergrüße im Winter.

Liebst,
Sabine