Ich
habe es vor ein paar Tagen schon angekündigt, ich hab es geschafft.
Stollen!
Ohne
Zucker.
Ohne
Gluten.
Ohne
Lactose.
Ja,
das kann schmecken ;-)!
Und
ja...das war etwas kniffelig.
Wie
so oft habe ich mehrere Rezepte in meinen Experimentierkessel geworfen und es
kam etwas völlig Neues dabei heraus.
Leckerer,
vor allem lockerer Stollen.
Der
wie Stollen schmeckt und duftig-zart auf der Zunge zergeht.
Soweit
so gut.
Aber...
Der
Stollen ist TOLL, aber –und das ist ein wichtiges aber- er hält nicht allzu
lange. Weil er schrecklich lecker ist.
Leider
aber auch, weil er, typisch glutenfrei, recht schnell schrecklich trocken wird.
Nach
etwa 3 Tagen macht das gute Stück dann deutlich weniger Spaß, frisch
aber...himmlisch!
Der große Vorteil dieses Stollens ist, dass er nicht durchziehen muss, wie die klassischen Stollen – also backen und frisch essen, das geht und dazu würde ich Dir spontan auch raten.
Back den Stollen morgens für Deine Gäste am Nachmittag – der ist so lecker, dass er sicher weggeht, wie...naja, wie frischer Stollen eben ;-)!
Eine
weitere Möglichkeit wäre, den noch nicht gebackenen Stollen in kleine Förmchen
aufzuteilen und manche davon einzufrieren – einfach auftauen lassen und dann ab
in den Ofen.
Oder
Du backst einen schnellen Stollenauflauf, Rezept folgt in Kürze.
Heute
aber...backen wir beide erst einmal einen herrlich weihnachtlichen
Stollen
– ohne Gluten und Zucker
200ml
lauwarme Milch (bei Bedarf lactosefrei)
10g
Trockenhefe
10g
Reissirup
500g
Mehl-Mischung, glutenfrei (ich hatte den ‚Mix B’ im Haus)
5g
Flohsamenschalen
Prise
Salz
1
TL Weinsteinbackpulver (glutenfrei)
¼
TL Vanille
70g
Reissirup
150g
geschmolzene Butter (lactosefrei wenn nötig)
150g
(Mager)Quark (lactosefrei, wenn nötig)
1 Ei
1 Ei
Abrieb
½ (Bio)Zitrone
Saft
½ Zitrone
2
Bittermandeln, frisch gerieben
50g
Orangeat
50g
Zitronat
80g
gehackte/gestilftelte Mandeln
100g
Rosinen
75g
getrocknete Cranberries
125g
(Honig)Marzipan
1-1
½ EL Butter, geschmolzen
Traubenzucker/Puderzucker
Die
Zutatenliste liest sich lang, der Stollen ist aber recht fix zusammengerührt,
keine Sorge.
Zuerst
vermischst Du die lauwarme Milch mit der Hefe und dem Reissirup und lässt die
Mischung an einem warmen Ort (Heizung oder Wärmflasche) ein paar Minuten
stehen, bis sie Blasen wirft.
Das zeigt Dir einfach, dass die Trockenhefe noch lebt.
Das zeigt Dir einfach, dass die Trockenhefe noch lebt.
In
der Zwischenzeit vermischst Du die trockenen Zutaten sorgfältig in einer
Rührschüssel.
Die
blubberige Hefe-Milch-Mischung kommt dazu, ebenso Butter, Quark, Ei, Reissirup und
der Zitronensaft. Mit dem Mixer (Knethaken) wird alles nun in etwa 3 Minuten zu
einem homogenen Teig verarbeitet.
Dann
kommen die Trockenfrüchte, die Mandeln und Orangeat und Zitronat dazu und
werden ebenfalls gut untergemischt.
Nun
wird der Teig auf einem leicht bemehlten Stück Backpapier (ich habe Reismehl
verwendet) mit ebenfalls leicht bemehlten Händen rechteckig flach ausgebreitet.
Der
Teig wirkt im ersten Moment zu klebrig, um ihn gut verwenden zu können, mit
einem Hauch Mehl aber klappt das super.
Ich
persönlich mag sehr gerne Marzipan im Stollen. So habe ich etwas Honigmarzipan
zu einer schmalen Rolle geformt, die so lang ist, wie der Teig breit.
Das
Marzipan habe ich auf eine gedachte Linie gelegt, die etwa das untere Drittel
markiert, dann den Teig von unten über das Marzipan geklappt, anschließend
den Teig vom oberen Rand komplett über den Teig gelegt und dadurch die typische Stollenform gebastelt.
Natürlich
habe ich vergessen, davon Bilder zu machen, ich hab aber in einer kleinen
Stollenfaltanleitung versucht, es zu verdeutlichen (und es ist wie immer viel
einfacher, als es sich liest ;-) ):
Du kannst den Teig auch in kleine Muffin- oder sonstige Förmchen geben, ich habe einen Teil in kleine Silikon-Sternenförmchen gefüllt.
In
welcher Form auch immer, eine gute Stunde darf der Hefeteig nun an einem warmen
Ort gehen.
Nach
der Stunde sollte der Teig deutlich an Volumen gewonnen haben.
Im
auf 180°C Ober-/Unterhitze vorgeheizten Ofen wird der Stollen nun in 25-35
Minuten fertig gebacken.
Falls
Du den Teig in kleinere Förmchen gegeben hast, verkürzt sich die Backzeit entsprechend.
Ich
bin ursprünglich von einer viel längeren Backzeit ausgegangen, habe meinen
Stollen erst nach 40 Minuten aus dem Ofen geholt und er sah zwar toll aus,
hatte aber schon eine Art Kruste gebildet. Das sollte nicht passieren, der
Stollen aus den kleinen Förmchen dagegen war perfekt. (Davon gibt's leider keine Bilder...)
So
oder so, der noch ofenwarme Stollen wird dünn mit geschmolzener Butter
eingepinselt und mit Puder- oder in meinem Fall Traubenzucker bestäubt, bis er
eben aussieht, wie ein Stollen.
Diesen
Schritt kannst Du auch weglassen, ursprünglich diente das dem Haltbarmachen des
Stollens, hier ist es eigentlich nicht nötig.
Sieht
aber hübsch aus, finde ich :-).
Wie
immer gilt, Du kannst fröhlich abwandeln.
Lässt
Du die Trockenfrüchte weg, hast Du einen Stollen ohne Fructose, magst Du irgend
eine der Komponenten nicht, lass sie weg oder ersetz sie.
Du
weißt, ich vertrage keinen normalen Zucker, getrocknete Früchte, Orangeat und
Zitronat gibt es aber zum Glück auch ohne ihn. Glucosesirup ist da das
Zauberwort oder Süße durch Früchte. Meine Cranberries zum Beispiel sind mit
Ananassaft gesüßt.
Wenn
Du überhaupt keine Probleme mit dem Essen hast, vergiss diesen Abschnitt
einfach und nimm glutenhaltiges Mehl, z.B. aus Dinkel oder Weizen und auch ganz
normalen Zucker, Honig, Agavensüße...ach, da geht viel.
Oh und wenn Du etwas unsicher bist mit dem Hefeteig, schau HIER noch mal nach meinem Tutorial, ich habe das sehr ausführlich beschrieben. Der einzige Unterschied bei Hefeteig mit glutenfreiem Mehl ist, dass der Teig in aller Regel nur ein Mal geht und zwar schon in der endgültigen Form, in der er dann auch gebacken wird.
So
einfach kann’s sein und der weihnachtlichen Kaffeetafelschlacht steht nichts mehr im Wege :-).
Bist
Du experimentierfreudig?
Liebst,
Sabine
Sabine