Ich
bin es noch einmal, mein Abendbrot heut war so lecker, dass ich es einfach mit
Dir teilen musste.
Wenn
ich koche, passiert das oft total spontan und manchmal passiert es, dass ich
anfange zu kochen und einen Plan hab, was dabei herauskommen soll – und am Ende
habe ich ein vollkommen anderes Gericht zubereitet.
Das ist dann in aller Regel
überraschend lecker, bietet neue Geschmackskombinationen und wird häufig sogar
ins ‚normale’ Repertoire übernommen. Wobei ich schändlich wenige Gerichte
häufiger koche, es gibt einfach SOOOO viele Möglichkeiten....
Aber
zurück zu heute.
Da
fand sich eine knackig-frische Fenchelknolle. Ein Rest Sellerie von letzter
Woche. Mehligkochende Kartoffeln - und mein Kopf fing an zu rattern.
Wobei...eigentlich ist es weniger mein Kopf, der dann arbeitet, eher der
Geschmacksmodus, wo immer der angesiedelt ist ;-).
Am
Ende gab es ein hübsches Türmchen aus gebratenen Fenchelscheiben, geschichtet
mit samtigem Kartoffel-Sellerie-Püree – und weil das zusammen zwar schon lecker
ist, mir aber sowohl farblich etwas blass als auch geschmacklich nicht
interessant genug war, wurde das Türmchen von einem roten Klecks schnell
zusammen gerührtem Tomatenpesto gekrönt.
Ich
weiß, dass sowohl Fenchel als auch Sellerie nicht zu den beliebtesten
Gemüsesorten gehören. Das ging mir auch lange so. Dann hab ich mit
verschiedenen Zubereitungsweisen experimentiert. Den Anisgeschmack vom Fenchel
z.B. kannst Du ganz leicht umgehen, wenn Du den Fenchel in Olivenöl brätst. Das
klappt wirklich – ich mag keinen Anis, aber Fenchel find ich super :-)!
Den
Sellerie kann man auch entschärfen, zum Beispiel, in dem Du ihn in Milch kochst. Das kannst Du auch gleich im Rezept wiederfinden
;-).
Also...gib
den beiden Stiefkindern im Gemüseregal eine Chance – sie sind es wert!
So,
nun aber zum Rezept...wie nenn ich das bloß....
Winterliches
Fencheltürmchen
160g
Sellerie
(so viel hatte ich grad noch da)
500g
Kartoffeln
1
dicke Fenchelknolle
Milch
Weißwein
6
getrocknete Tomatenhälften
ca.
30g Parmesan
eine
Hand voll Pinienkerne
Butter
Und
so geht’s...
Den
Sellerie und die Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden (je kleiner
die Würfel, desto kürzer die Kochzeit). Mit gerade so viel Wasser und Milch
(halb & halb) aufgießen, bis das Gemüse knapp nicht bedeckt ist. Mit Salz
würzen und weich kochen. Am Ende der Garzeit sollte die Flüssigkeit so weit weg
sein, dass Du nichts mehr abschütten musst.
Die
getrockneten Tomaten legst Du in eine kleine Schale und gießt kochendes Wasser
darüber, bis die Tomaten bedeckt sind. Zur Seite stellen und vergessen.
Während
die Kartoffeln und die Sellerie kochen, nimmst Du Dir den Fenchel vor. Die
grünen Stiele oben werden abgeschnitten und zur Seite gelegt. Den Anschnitt
unten schneidest Du schmal ab, es ist wichtig, dass Du da nicht zu viel
abschneidest, sonst fällt der Fenchel später auseinander.
Dann halbierst Du den
Fenchel der Länge nach und schneidest von der Schnittfläche her Scheiben von
maximal ½cm Dicke ab. Ich hab aus meinem Fenchel insgesamt 6 Scheiben bekommen,
zum Rand hin fällt der Fenchel dann auseinander.
Das macht nichts, die Teile
vom Fenchel, die nicht als Scheiben halten, schneidest Du in schmale Streifen, die grünen Stiele auch.
Die großen Scheiben werden in ein bisschen Olivenöl von beiden Seiten angebraten, bis sie
leicht gebräunt sind, dann mit Weißwein abgelöscht und abgedeckt gar gebraten.
Achte darauf, dass der Fenchel noch ein bisschen knackig bleibt.
In
einer kleinen Pfanne kannst Du parallel die Pinienkerne rösten.
Wenn sie braun
sind, stellst Du sie zur Seite und brätst in der Pfanne die Fenchelstreifen in
Olivenöl an. Mit Salz und Pfeffer würzen, wieder mit ein bisschen Weißwein
ablöschen und in etwa 4-5min garen.
Endspurt,
es ist fast alles fertig.
In
den letzten Minuten mixt Du in einem Zerkleinerer die eingeweichten Tomaten mit
dem Parmesan, den Pinienkernen und einem kleinen Schluck Olivenöl. Gib so viel
von dem Einweichwasser dazu, dass das Ganze ein cremiges, fluffiges Pesto
ergibt.
Zum
Schluß werden die Kartoffeln und der Sellerie mit einem Stückchen Butter
zerstampft.
Ich
hatte heute Lust auf einen hübschen Teller und so hab ich Türmchen gebaut. Dazu
eine Scheibe Fenchel auf einen Teller legen, etwas Püree darauf, wieder eine
Scheibe Fenchel, wieder Püree, mit Fenchel abschließen. Darauf habe ich einen
dicken Klecks von dem Pesto gesetzt, den gebratenen Fenchel drum herum verteilt
und über das Ganze ein bisschen vom Fenchelgrün geschmissen (Weil: Sieht hübsch
aus ;-)!).
Hui,
das liest sich lang und kompliziert, tatsächlich hat das Ganze keine halbe
Stunde gedauert – und es war so, so SO gut! (auch, wenn das auf den Photos nicht so rüberkommt...)
Also...probier
es aus und vergiss nicht - gib den Stiefkindern eine Chance ;-)!
Liebst,
Sabine