Liebes,
heute mag ich mit Dir über Beziehungen reden.
Und
über Ausreden.
Und
darüber, weshalb so viele in ungesunden Situationen hocken bleiben.
Manches davon mag hart klingen und fies, aber Liebes, ich werd einfach ehrlich sein.
Schonungslos ehrlich, aber ehrlich und ich wüsste nicht, wie ich das sein
sollte, wenn nicht direkt und offen.
Immer
wieder erlebe ich es in meinem näheren und weiteren Umfeld und ich bin mir
sicher, dass es Dir auch bekannt vorkommt:
Da
gibt es diese Freundin, diesen Freund, ganz egal, diesen lieben Menschen also,
der in einer Beziehung sitzt, die ihm nicht gut tut. Also, so GAR nicht gut
tut.
Der
liebe Mensch weiß das auch, also, theoretisch zumindest.
Praktisch
aber...praktisch verändert dieser liebe Mensch nichts.
GAR
nichts.
Der
liebe Mensch bleibt in der ungesunden Beziehung einfach hocken, steckt
vogelstraußartig den Kopf tief in den Sand und ändert nichts an einer
Situation, die ihm nicht gut tut.
Statt
dessen: Gespräche, viele Gespräche darüber, wie schlecht die liebe Person
behandelt wird, wie schlecht die Beziehung ist, wie gemein der Partner, wie
grob, wie respektlos, unaufmerksam, oder such-es-Dir-aus.
Ändern
werden diese Gespräche kaum etwas, sie rauben aber allen, die mitreden, Zeit
und Energie und Kraft und gute Laune.
Trotzdem
führst Du diese Gespräche, Du bist ja eine gute Freundin oder ein guter Freund,
Du unterstützt und berätst und bist für den lieben Menschen da.
Das
macht man ja so.
Und
ihr dreht Euch im Kreis und es ändert sich nichts, außer, dass Du nach und nach
randvoll wirst mit all dem Müll anderer Leute.
Liebes,
kommt Dir das bekannt vor?
Ja?
Das
hab ich mir gedacht...OK, befürchtet.
Dazu
mag ich ein paar Gedanken mit Dir teilen.
Zunächst
einmal – ich war auch so. Ich habe zugehört und war verständnisvoll, ich habe
getröstet und getätschelt – und dann habe ich fassungslos zugesehen, wie der
liebe Mensch, von mir aufgemuntert, zurück gehüpft ist in die nächste giftige
Situation.
Dann
habe ich damit aufgehört. Und statt dessen angefangen, ehrlich zu sein, denn das Zuhören hat dem lieben Menschen nicht geholfen und mich kellertief runtergezogen.
Das
klingt jetzt hart, aber: Liebes, solche Gespräche bringen nichts. Sie helfen
nicht, eine giftige Situation zu verändern, sie sorgen vielmehr dafür, dass
eine Menge Gift und schlechter Energien weiter verteilt werden.
Willst
Du der Müllschlucker für die Probleme anderer Leute sein?!
Für
Probleme, nebenher bemerkt, die vom Betroffenen selbst als nicht so gravierend
empfunden werden, dass er oder sie etwas ändern würde?!
Es
ist etwas anderes, für einen Freund in Not da zu sein, oder aber wieder und
wieder den Müllschlucker zu spielen.
Klar,
es ist bequem und praktisch und Du stößt niemandem vor den Kopf, aber mal
ehrlich: Tut Dir das gut?
Nö!
Kannst
Du damit irgend etwas verbessern?
NÖ!
Die
Wahrscheinlichkeit, dass Du ein paar Wochen oder gar nur Tage also das gleiche
Gespräch noch einmal führst, die ist ziemlich hoch.
Toll,
wenn Du eine extrem effektive Sondermüllverwertungsanlage bist, schlecht, wenn
Du’s nicht bist.
Wie
Du dem lieben Menschen trotzdem helfen kannst?
Liebe,
gut, dass Du fragst.
Fragen
solltest Du auch den lieben Menschen und zwar zum Beispiel, weshalb er (oder
sie) sich selbst so wenig respektiert, dass er/sie es erlaubt, sich in einer
solch giftigen Beziehung zu befinden?
Oder
aber auch, weshalb er/sie nicht bereit ist, das zu tun, was tatsächlich helfen
würde und statt dessen eine Ausrede nach der anderen findet für den unmöglichen
Partner?
Diese
Fragen zu stellen ist nicht leicht, es erfordert Mut und Vertrauen und
Offenheit. Du musst selbst wissen, ob Du dem lieben Menschen SO nahe stehst.
Andereseits...nahe genug für den Müllschlucker bist Du ja auch!
Wir
alle waren schon in unangenehmen Beziehungen und Situationen, im Job, der nicht
so richtig Spaß gemacht hat, in den Beziehung, die nicht gut getan hat.
Und
deshalb kennen wir alle auch die Ausflüchte, die Ausreden und Entschuldigungen,
die von „Am Anfang war das ja nicht
so!“ reichen bis zur schweren Kindheit.
Unsinn!!
Liebes,
das ist absoluter Unsinn!
Ja,
es gibt viele Schicksale, die berühren und bewegen. Die sind aber kein
Freibrief für jedes Verhalten!
Und
darum geht es am Ende auch gar nicht.
Es
geht darum, was DU für Dich in Deinem Leben haben willst. Das ist nämlich Deine
Entscheidung, Liebes!
Willst
Du schlecht behandelt werden, willst Du Dich herabsetzen lassen, Dich
respektlos behandelt sehen?
Nein?
Na
dann – wieso lässt Du es trotzdem zu?!
Weil
die Rolle des Opfers so gemütlich ist?
Weil sie auch eine prima Ausrede ist für
alles mögliche, das grad schief läuft?
Weil
Du schlicht Angst hast, alleine zu sein oder weil ein Partner ‚einfach dazu
gehört’?
Liebes,
das hast Du nicht nötig!
Wieso
fällt es so viel leichter, in einer schlechten Situation auszuharren, als
endlich die Verantwortung für Dein eigenes Glück zu übernehmen und die
Situation zu ändern?!
Na?!
Eben!
Mut
und Verantwortung und dieser kleine Tritt, der manchmal eben fehlt und der Dir
hiermit frei Haus geliefert wird.
Liebes,
Dir steht alles Gute dieser Welt zu!
Alle
Liebe, alles Glück, alle Freude!
Und
ich weiß, dass es fast zu einfach klingt um wahr zu sein, aber es IST tatsächlich so
leicht – Du musst nur zulassen, dass Dir Gutes passiert!
Hör
auf, Dich in unguten Situationen einzurichten, schmeiß die ach so gemütliche
Decke aus Selbstmitleid und Ausreden weg und fang an zu leben!
Mach
Schluss mit Beziehungen, mit Situationen, die Dir nicht gut tun und sei ehrlich
zu Dir selbst.
Fang
endlich damit an, Dich zu respektieren, Dich zu lieben!
Wenn Du das tust, dann
gibt es nämlich nur eine einzige Kategorie, die Du für Dich selbst akzeptieren
kannst:
Das Beste!
Du
wirst Dich nicht mehr mit lauwarmen Gefühlen zufrieden geben, Du wirst nicht
mehr jeden noch so schmerzhaften Kompromiss eingehen, nur, um nicht alleine zu
sein.
Überhaupt
– Liebes, allein sein, das ist auch Quality-time mit Dir selbst!
Wenn
Du Dich liebst, dann kannst Du auch diese Zeit in vollen Zügen genießen,
verbringst Du sie doch mit einem geliebten Menschen.
Das
Tolle?
Wenn
Du einmal angefangen hast, dann geht es ganz einfach.
Ja, der Anfang ist
schwierig und Du weißt vielleicht nicht gleich, wie es geht. Wobei...doch,
Liebes, Du weißt es!
Horch
in Dich hinein und konzentrier Dich auf all die wundervollen Seiten und
Aspekte, die Dich ausmachen. Niemand kennt Dich besser als Du selbst, wie also
sollte jemand besser als Du wissen, wie toll Du bist?!
Fang
endlich an, das zu sehen und fordere ein, was Du für jeden geliebten Menschen
auch fordern würdest.
Und
Deine Freunde, die müssen dann auch nicht mehr Müllschlucker spielen, sondern
können mit Dir zusammen Dein Leben genießen!
Na,
spürst Du den Tritt?
Liebst,
Sabine