Donnerstag, 15. Mai 2014

Zeit und Gier und Florentiner

Liebes, immer wieder mal einmal erreichen mich diverse „Wie machst Du eigentlich...?!“-Fragen.
Und ich komme nicht sofort zum Antworten. Und dann, dann verschleppt sich der Gedanke wieder und Schwupps! – nix war’s mit den Antworten.

Tja, heute aber, da geh ich’s an. Zusammen mit etwas Leckerem, weil das zur Frage passt und einfach zu gut ist, um es nicht mit Dir zu teilen!
Das nenn ich mal ne win-win- Situation ;-)!


Eine der Fragen, die mich schon häufiger erreicht haben geht etwa so:
„Wie machst Du das, so viel Zeit für’s Kochen und Backen zu haben?!“

Oh, Liebes...das ist SO! einfach!
Echt.

Ich koche tatsächlich sowieso jeden Tag für mich.
Ja, Du hast richtig gelesen.
Jeden Tag, das bin ich mir schlicht wert, ich möchte Gutes essen, Dinge, die ich vertrage und mag und die mir gut tun.
Dass mich Kochen tiefenentspannt zurücklässt, das ist nur ein Bonus ;-)!

Das Backen...das geht in etwa so:

Heute Mittag beim Essen mit einem lieben Kollegen haben wir zwischen einer Menge Salat darüber gesprochen, was mir richtig fehlt, seitdem sich meine Unverträglichkeiten eingeschlichen haben.
Naja, wir haben hauptsächlich über Süßigkeiten geredet und darüber, welche ich vermisse ;-).

Ich habe ihm erzählt, dass ich Kekse am Tollsten fand und alles, was irgendwie knackt und kracht und am besten ganz, ganz viele Mandeln enthielt.
Und dann, dann hab ich den Gedanken gehabt und das Wort ausgesprochen. „So wie Florentiner zum Beispiel!“

DA!
Da war es!
Liebes, ich hatte mal meinen Futterneid erwähnt, oder?
Der ist gepaart mit schlimmer Gier, es reicht, wenn ich selbst mir ein Stichwort nenne. Ja, das können wir alle in meiner Familie ;-)!


Und so habe ich heute, kaum hatte ich den Reis für das Abendbrot angesetzt, den es zum restlichen Dhal (HIER) von gestern geben sollte, in den Experimentiermodus gewechselt.
Dann fiel mir ein, dass ich Florentiner ja immer mit Sahne gemacht habe.
Natürlich hatte ich keine Sahne im Haus, das brauche ich aber eigentlich auch gar nicht extra zu erwähnen, oder ;-)?


Die Florentiner sind trotzdem super geworden, neben Reis kochen, Dhal rühren und Tisch decken habe ich fleißig abgemessen, nachgedacht und gebacken.
Während des Abendessens dann konnten die süßen Stücke abkühlen, nach dem Essen gab es kleines, schnelles Fotoshooting und Du bekommst nun das Ergebnis präsentiert.

So habe ich Zeit zum Backen!
Alles eben eine Frage von Organisation und Prioritäten – und Futterneid :-)!

Nach langer, langer Vorrede kommt nun aber das Rezept für Dich:


Florentiner – gluten-, und lactosefrei

65g Butter
60g Ahornsirup
50g (Birken)Zucker
50ml Milch (lactosefrei, wenn nötig)

100g Mandeln, gehobelt
100g Mandeln, gehackt oder gestiftelt
50g ganze Mandeln, (frisch) geschält
20g Orangeat
¼ TL Vanille
¼ TL frisch geriebene Tonkabohne

Die Zubereitung ist denkbar einfach.
Butter, Sirup, Zucker und Milch kommen in einen Topf und werden aufgekocht. Lass alles ein paar Minuten einkochen, bis die Masse dezent braun wird.
Dann kommen die Mandeln, Gewürze und wenn Du magst das Orangeat dazu und werden gut untergerührt.
Lass alles noch etwa 2-3 Minuten köcheln, bis die Flüssigkeit fast verdampft ist.

Nun setzt Du mit einem Löffel (Vorsicht! Die Masse ist sehr heiß und kochender Zucker macht böse, böse Brandblasen!) kleine Häufchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech.
Drück die Häufchen mit dem Löffelrücken etwas an, dann halten Deine Florentiner später besser zusammen.

Bei 180°C im vorgeheizten Ofen bei Ober-/Unterhitze brauchen Deine Florentiner jetzt 7-8 Minuten.
Die Häufchen zerlaufen dabei etwas, das ist kein Problem.

Nach dem Backen gut auskühlen lassen und auch erst dann bewegen.
Fertig.


Die Florentiner sind nicht so sehr stabil wie die gekaufte Variante, dafür herrlich locker und saftig.
Ich finde sie schon grenzwertig süß, Du brauchst also nicht wesentlich mehr Zucker ;-).

Wie immer lässt sich alles abwandeln.
Statt Milch geht auch Sahne oder Crème Fraiche, Du kannst die Mandeln durch jede andere Nuss ersetzen, wenn Du kein Orangeat magst (ich hatte noch einen Weihnachtsbäckereirest), kannst Du jede getrocknete Frucht der Welt nehmen – oder sie ganz weglassen. Statt Vanille schmeckt auch Zimt hervorragend und wenn Du keine Tonkabohne hast, macht das gar nichts.


Ich habe die Florentiner ‚pur’ gelassen, wenn Du magst, kannst Du die Böden nach dem Auskühlen gern mit dunkler Schokolade bestreichen.

Meine Florentiner habe ich mit Esslöffeln abgestochen, schließlich war das ganze eine gierige Aktion – Du kannst aber statt dessen auch prima mit Teelöffelgrößen arbeiten. Dann verringert sich die Backzeit auf etwa 6-7 Minuten.

Ein Espresso dazu - himmlisch! Ja, Gier kann auch ihr Gutes haben ;-)!


Liebes, so einfach kann’s gehen.
Liebe, was Du tust und tu es mit Spaß – dann findest Du wundersamerweise auch immer Zeit dazu!

Was fragst Du Dich?

Liebst,
Sabine