Heute
möchte ich Dir 5 fiese Fallen zeigen, in die Du leicht tappen kannst, wenn Du
auf Gluten verzichten willst oder musst.
Wenn
Du selbst gar kein Problem mit Gluten hast, dann hilft Dir der Post vielleicht,
einen betroffenen Menschen um Dich herum ein bisschen besser zu verstehen....
Gluten
versteckt sich in sehr (!) viel mehr Lebensmitteln als Du denkst und auch sogar in
Nicht-Lebensmitteln kannst Du es finden.
Blöd!
Gut,
wenn Du da eine Idee hast, worauf Du ganz unbedingt achten solltest.
Wer
Zöliakie hat, also kein Gluten verträgt, der darf am Tag etwa 125mg Mehl zu
sich nehmen. Darin ist die Tageshöchstmenge an Gluten enthalten, die den Darm
noch nicht zerstört.
125mg
ist verdammt wenig, Liebes!
Da
verwundert es dann auch nicht, dass jeder Krümel – und das meine ich durchaus
wörtlich – vermieden wird.
Ganz
besonders aufpassen solltest Du hier:
Eine
ganz fiese Nummer.
Du
schmierst Dir Dein glutenfreies Brot mit, sagen wir Butter – und ohne es zu
ahnen, verstreichst Du zusammen mit dem Fett Gluten.
Wie
das?
Nun,
wenn jemand, der vorher mit seinem Messer ein normales, also glutenhaltiges,
Brot/Brötchen/... geschnitten hat, mit eben diesem Messer an der Butter war, dann kannst Du
ziemlich leicht Krümel erwischen.
Die
sind klein, ja, und das sieht alles super harmlos aus...aber 125mg sind ECHT
wenig und mit nur wenigen Krümeln schon erreicht.
Kreuzkontaminationen
können überall da besonders leicht vorkommen, wo Krümel besonders gut haften
können, also z.B. über Deine Butter, über Marmelade, Erdnussbutter, Nutella –
Du verstehst das Prinzip.
Bei
der Butter bin ich sehr vorsichtig, Marmelade & Co werden bei uns nur mit
dem Löffel aus dem Glas gefischt – sorgt eh für längere Haltbarkeit!
Eine
besonders starke Quelle für Kreuzkontamination ist übrigens der Toaster.
Glutenfreies
Brot muss fast immer aufgebacken oder –getoastet werden, es schmeckt dann
einfach viel besser.
Ich
habe mittlerweile in beiden Wohnungen einen eigenen Toaster und bin damit
letzte Beschwerden losgeworden.
Wenn
Du nicht so weit gehen magst, besorg Dir Toastbeutel. Das sind spezielle
Beutel, in denen Du Dein glutenfreies Gebäck toasten kannst ohne Dir Sorgen
machen zu müssen.
Übrigens
auch für den Urlaub oder auswärtige Übernachtungen sehr zu empfehlen!
A
propos auswärts... DAS Problem überhaupt, wenn Du glutenfrei lebst ist es,
essen zu gehen.
Ich
liebe es, aber seitdem ich meine Ernährung umstellen musste, ist es echt mühsam
geworden.
Wenn
wir geplant unterwegs sind, recherchiere ich im Vorfeld, wo ich glutenfreies
Essen bekomme, es gibt eigentlich überraschend viele Restaurants, die sogar
damit werben.
Wenn
wir dann doch ungeplant unterwegs sind und/oder in der Pampa landen...dann wird’s schwierig.
Hab
keine Angst davor, nachzufragen und wenn es sein muss auch wieder und wieder
und wieder.
Selbst
in der Pommesbude kannst Du mit einer Portion Pommes eine Ladung Gluten
abbekommen, wenn auch die parnierten Schnitzel im gleichen Fett frittiert
werden.
Ich
nerve das Personal lieber mit meinen Nachfragen, als am Ende krank zu werden –
und in erfreulich vielen Fällen sind die Menschen um Dich herum auch sehr
hilfsbereit.
Betone
bitte auf jeden Fall, dass alles ohne Mehl gemacht wird – Du wärst zum Beispiel
verwundert, in wie vielen Bratkartoffeln Mehl landet, die werden dann nämlich
knuspriger.
Auch
Gerichte, in denen Du und ich also kein Gluten vermuten würden, können welches
enthalten.
Wenn
Du planen kannst – schick vor dem Restaurantbesuch einfach eine kurze Email und
kündige Deine Unverträglichkeit an, ein Telefonat funktioniert natürlich ebenso
gut. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das sehr geschätzt wird.
Wir
bleiben beim Essen.
Genauer
gesagt, beim Würzen.
Liebes,
Du glaubst nicht, in wie vielen Gewürzen und gerade auch Gewürzmischungen
Gluten steckt!
Stärke
scheint ein sehr beliebtes Streckungsmittel zu sein, sie ist geschmacksneutral,
billig und bringt Volumen – und mir leider auch schlimme Momente.
Wenn
Du selbst kein Gluten verträgst und vor allem auch wenn Du für jemanden kochst,
der es nicht verträgt, dann hab bitte ein Auge auf die Gewürze, die Du
verwendest.
Lästig,
ja, aber nötig.
Und
wenn Du Deine Küche erst einmal ausgemistet hast, musst Du ja auf nichts mehr achten
;-)!
Wenn
Du auf Gluten verzichtest, dann kennst Du das Glutenfrei Zeichen, die
durchgestrichene Ähre, ganz sicher.
Ich
dachte auch immer, dass ich mich prima darauf verlassen kann.
Bis
ich dann einmal mit der Herstellerin eines Produktes sprach.
Buchweizenmehl
war darin verarbeitet, ein Glutenfrei Zeichen auf der Packung.
Ungefährlich,
dachte ich.
Nun
ja...
Die Produzentin erzählte mir, dass der Buchweizen wunderbar regional
angebaut und auch in der Nähe in einer kleinen Mühle gemahlen sei. In meinem
auf Fallen geschulten Hinterkopf gingen alle Glocken an.
Und
tatsächlich, auf meine Nachfrage, ob denn der Buchweizen irgendwie separat
gemahlen würde, konnte mir keine Auskunft gegeben werden. Das Glutenfrei
Zeichen sei auf der Packung, weil ja schließlich alle Zutaten glutenfrei
seien...
Liebes,
das ist echt ein Problem. Denn nicht nur verwendete Zutaten müssen frei von
Gluten sein, sie dürfen auch beim Herstellungsprozess, bei der Lagerung und in
der Mühle, beim Verpacken und Versenden, nicht kontaminiert werden.
Ein
glutenfreies Brot, dass Deine kleine örtliche Bäckerei verkauft, zusammen mit
einem „Wir putzen die Backstube vorher immer gut!“ ist zwar gut gemeint, aber
eben nicht gut, weil ziemlich sicher nicht glutenfrei.
Auch
bei der Kennung gilt also immer: Frag nach, wo es möglich ist – und wenn Dich
die Antwort nicht überzeugt, dann lass lieber die Finger von einem Produkt.
Du
hast nichts davon, wenn Du krank wirst.
So
hab ich einfach mal die letzte Kategorie genannt. Es findet sich nämlich Gluten
in den verrücktesten Produkten.
In
Frischkäse hab ich schon Stärkezusätze gefunden, sogar in einiger Zahnpasta
wird Gluten verwendet.
Schau
also bitte, auch wenn es nervt und Du wenig Zeit hast, im Supermarkt auf die
Etiketten und prüf sie auch bei bekannten Produkten – Du glaubst gar nicht, wie
oft sich Rezepturen ändern....
Das
liest sich alles schrecklich viel und kompliziert und nach wahnsinnig vielen
Einschränkungen.
Ich
will das nicht schön reden, ab und an ist es so richtig blöd, ständig darauf
achten zu müssen, was ich esse, worin Gluten enthalten sein könnte.
Es
lohnt sich aber.
So
richtig.
Sich
nicht mehr nach jedem Essen krank und elend zu fühlen, zu merken, wie sich auch
Haare und Fingernägel langsam wieder erholen, weil die absolut mangelhafte
Ernährung endlich ein Ende hat...das lohnt sich!
Und
wenn Du Dich einmal umgewöhnt hast, geht es viel, viel leichter.
Eine
tolle Quelle für alle möglichen und unmöglichen Tipps ist übrigens die Deutsche Gesellschaft für
Zöliakie, die auch auf ihrer Homepage HIER viele Infos bereithält.
Reinschauen
lohnt sich!
Liebes,
das war es schon.
Wenn
Du selbst ohne Gluten lebst, dann achte bitte immer genau darauf, dass Du auf
alle möglichen Fallen achtest.
Und
wenn Du mit Gluten lebst und Dich das nächste Mal wunderst, wieso jemand wild
auf Krümel achtet – dann denk an die 125mg ;-)!
Kommst
Du mit auf Krümelsuche?
Liebst,
Sabine