Mittwoch, 23. Juli 2014

Kluge Helden

Die Heldin meiner Kindheit war neben der Biene Maja ganz klar Pipi Langstrumpf.

Das Mädchen, das immer genau wusste, was es wollte, das sich unerschrocken und kühn an Abenteuer heranwagte – für mich, die als Kind eher einer kleinen Annika glich, waren dieser Mut und die Frechheit faszinierend.

Ein Satz aus der Pipi Langstrumpf, der begleitet mich auch heute noch treu und motivierend.
Ein Satz, in dem furchtbar viel steckt und der, je länger Du darüber nachdenkst, immer mehr zu sagen hat.

„Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!“

Hach, großartig!

Genau so sollte es sein!

Liebes, lass mich das kurz erklären.

Es geht NICHT darum, die Augen kurz zu schließen, sie wieder zu öffnen und fest davon auszugehen, dass Du jetzt im Wunderland lebst, in dem alle Wünsche wahr werden.
Wobei...also, wenn Du das kannst, dann bitte gerne melden!

Worum es geht ist, Deine Einstellung gegenüber den Dingen zu ändern, die Welt eben so zu sehen, wie sie Dir gefällt.

Das heißt nicht, dass Du vor Problemen die Augen verschließt und einfach ignorierst, was nicht gut läuft.

Im Gegenteil.

Es heißt, dass Du veränderst, WIE Du auf die Dinge schaust und dabei eben auch gerade auf die Dinge, die (scheinbar) nicht so gut laufen.

Ein Beispiel?

Du kannst am Morgen aus dem Fenster schauen, Wolken und Regen sehen und beschließen, dass das heute ja mal so GAR nicht Dein Tag sein kann.
Du kannst es auch wie Pipi machen, Dir bunte Gummistiefel anziehen und ein lustiges Pfützenhüpfen veranstalten.

DEINE Wahl.

Du kannst Dich immer und überall darauf konzentrieren, was nicht gut läuft, oder statt dessen Deinen Blick auf die Dinge lenken, die gut laufen und das vielleicht sogar trotz einiger Hindernisse.

DEINE Wahl.

Du kannst Dich von allem möglichen Mist runterziehen lassen, Dir die Nachrichten anschauen und überzeugt sein, in einem elenden Jammertal zu leben, Du kannst Gespräche mit Freunden um die immer gleichen Probleme kreisen lassen – oder Du machst da einfach nicht mehr mit.
Du sprichst statt dessen von schönen Dingen, Du schaltest den Fernseher einfach aus.

DEINE Wahl.

Merkst Du was?

Ja, richtig.
Es ist Deine WAHL, mit was Du im Leben konfrontiert wirst, jedenfalls bis zu einem gewissen Grad.

Denk an Pipi, deren Mutter tot und der Vater irgendwo auf den Weltmeeren unterwegs ist. Da hätte Astrid Lindgren auch eine todtraurige Geschichte draus stricken können, genug Stoff für mächtig viel „Drama, Baby!“ bieten die Rahmenbedingungen ja durchaus.
Hat sie aber nicht, die kluge Frau.

Sie hat stattdessen ein starkes Mädchen erfunden, das stärkste der ganzen Welt um genau zu sein, das die wunderbare Gabe besitzt, sich auf das Positive zu konzentrieren.

Ärger mit dem Jugendamt?
Für Pipi nur ein lustiges Spiel.

Einsamkeit?
Pah! Pipi vermisst ihren Vater und lässt dieses Gefühl auch zu, aber einsam ist sie nicht.

Genau DAS meine ich, Liebes.

Sieh hin, schau Problemen, Hindernissen und Herausforderungen fest in die Augen – und dann konzentrier Dich auf die guten Aspekte.

Die gibt es nämlich.

Manchmal sehen wir sie noch nicht, aber ich bin felsenfest davon überzeugt (und das auch aus eigener Erfahrung), dass jede noch so aussichtslose Situation, jedes noch so große Problem, jedes noch so eklige Hindernis sein Gutes hat.
Und wenn ich das gerade nicht sehen kann, dann weiß ich, dass es trotzdem da ist.

Das klingt zu esoterisch und abgefahren?
Ein Beispiel?

Als ich mit 22 Jahren meinen Schlaganfall hatte, da dachte ich erst einmal, die Welt geht jetzt mit einem satten PLOPP unter.
Mein Studium, meine Wohnung, Beziehung, viele Freundschaften – Futsch!, von einem Moment auf den anderen.

Statt dessen erst einmal lange Monate und schließlich Jahre, die ich gebraucht habe, um mich wieder wie ich selbst zu fühlen.

ABER und das ist jetzt wichtig – ich war auch damals schon überzeugt davon, dass das Alles irgendwo sein Gutes hat.
Ich war verzweifelt, ich war todtraurig und ich war unglücklich – aber niemalsnicht hoffnungslos.

Und ich hatte Recht!

Ohne den Schlaganfall wäre ich nie dem Lieblingsmenschen begegnet, ich würde heute nicht tun, was ich so tue und liebe, ich hätte einen ganzen Haufen ganz wunderbarer und kostbarer Menschen verpasst und bloggen würde ich wohl eher auch nicht.

Ob ich auch ohne den ganzen Mist glücklich geworden wäre?
Keine Ahnung, das ist mir auch egal.
Ich verschwende keine Zeit und Kraft an solche Gedanken.

Wichtig ist – ich BIN glücklich.
Jetzt, hier und so wie ich bin. Genau so, wie mein Leben IST.

Jetzt klingt es schon weniger esoterisch, nicht ;-)?

Liebes, es geht schlicht um Deine Einstellung.

Um DEINE Sicht der Dinge.

Einen grandiosen Nebeneffekt hat das Ganze dann auch noch – wenn Du anfängst, Pipi zu sein, wenn Du anfängst, das Gute zu sehen, Dich auf das Positive zu konzentrieren, dann wird das ein Selbstläufer.
Du KANNST dann bald gar nicht mehr anders, als die Welt eben so wahrzunehmen.

Das ist schon phantastisch genug, aber es geht weiter.
Wie wir die Welt wahrnehmen, das beeinflusst auch, wie wir selbst wahrgenommen werden.

Wenn Du Dich auf das Schöne konzentrierst, dann bekommst Du, ganz automatisch und ohne Extra-Anstrengung, eine schöne Ausstrahlung.

Wenn Du das Positive sehen kannst (und es auch tust), dann läufst Du lächelnd durch die Welt, dann begegnest Du anderen Menschen offen und freundlich – und genau so wirst DU dann auch gesehen.

Wenn das nicht Grund genug ist!


 Also, Liebes...Pipi oder Annika?

Liebst,
Sabine