Unsere kleine Teeparty geht
weiter und nachdem ich Dich gestern etwas unvorbereitet ins kalte Wasser
gestupst habe, kommen wir noch einmal kurz zu den Regeln dieses denkwürdigen
Rituals.
Zurückgehen soll der
Afternoon Tea auf eine englische Adelige, der die Zeit zwischen Mittagessen und
Abendessen, das oft erst gegen 21 Uhr serviert wurde, schlicht zu lang wurde.
So ließ sie sich nachmittags zum Tee Schnittchen und Kuchen, Scones und kleine
herzhafte Naschereien servieren. Das Ganze machte Schule und wir kennen heute
den Afternoon Tea.
Ob die Geschichte nun
stimmt oder nicht, ich mag sie und habe großes Mitgefühl mit der Dame.
Klassischerweise
werden zum Tea verschiedene Kleinigkeiten nacheinander gereicht, die ‚Gänge’
bestehen aus:
1) Finger Sandwiches,
das sind zu schmalen Streifen geschnittene belegte Brote, am bekanntesten ist
wohl das Gurkensandwich. Weiter geht es mit
2) Scones mit Clotted
Cream und Marmeladen, typischerweise Erdbeermarmelade, dann folgen
3) hausgemachte Kuchen
und Pastetchen, zu allem gibt es Tee.
Geschafft, ich kann
nach so einer Schlacht allerdings direkt das Abendessen überspringen. Daher
habe ich für unsere Tea Time alles eine bis zwei Nummern kleiner gebacken,
Fingerfood im besten Sinne also.
An Stelle der
Sandwiches habe ich mich für Mini-Quiches entschieden, denn gutes, glutenfreies
Sandwichbrot zu finden, ist mir bis heute nicht wirklich gelungen. Ich bin aber
auch anspruchsvoll ;-)!
Dazu kommt, dass mich
die traditionellen Aufstriche wie Eier mit Mayonnaise oder Gurken nicht so
richtig ansprechen.
Ein Teig und eine
Grundfüllung haben bei mir gleich drei verschiedene Varianten an Quiches
ergeben, die alle etwas anders schmecken. Gemein ist ihnen aber, dass sie
richtig lecker sind!
Wollen wir?
Mini-Quiches (glutenfrei)
Du brauchst für etwa 9 kleine Muffinförmchen
Teig
50g Hafermehl (frisch aus
Haferflocken gemahlen)
50g Buchweizenmehl
15g Mandelmehl
1g Guarkernmehl
50g kalte Butter
1 ½ EL Eiswasser (Wasser mit
1-2 Eiswürfeln darin)
¼ TL Salz
Füllung
100g saure Sahne
1 Ei
Salz
Pfeffer
¼ Bund Petersilie
außerdem
grünen Spargel
Erbsen
1 Frühlingszwiebel
...oder was immer Du magst
Los geht es mit der
Grundlage.
Alle trockenen
Zutaten für den Teig werden sorgfältig abgewogen und vermischt. Anschießend
rasch mit dem Eiswasser und der in kleine Würfel geschnittenen Butter zu einem
Mürbeteig verkneten.
Den Teig in Deine
Förmchen drücken (ich habe unterschiedliche kleine Formen verwendet, nimm
einfach, was Du hast oder verwende eine Springform von 18cm Durchmesser) und
mit einer Gabel ein paar Mal einstechen.
Abgedeckt für 30
Minuten im Gefrierfach oder für 2 Stunden im Kühlschrank kalt werden lassen.
In der Zeit die
Petersilie waschen und fein hacken, dann mit der sauren Sahne und dem Ei
verquirlen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Füllung in die
gelkühlten Förmchen geben (mindestens ⅔ hoch).
Ein Drittel der
Förmchen habe ich mit einer in feine Ringe geschnittenen Frühlingszwiebel
erweitert und ein weiteres Drittel mit je ½ TL gefrorener Erbsen pro Förmchen.
Besonders dünnen
grünen Spargel habe ich in feine Ringe geschnitten und damit das letzte Drittel
meiner Mini-Quiches geschmacklich abgerundet.
Im auf 200°C
Ober-/Unterhitze vorgeheizten Backofen haben meine Quiches dann gute 20 Minuten
gebraucht, bis sie goldig waren und die Füllung komplett gestockt.
Aus dem Ofen nehmen,
abkühlen lassen und genießen.
Du siehst, mein
Grundrezept ist total einfach und die Variationsmöglichkeiten wie üblich
endlos.
Wie wäre es mit
Thymian als Kraut und dazu getrockneten Tomaten oder Feta? Klingt gut? Find ich
auch!
Geraspeltes Gemüse
passt genau so gut in die Quiches wie so ziemlich alle weiteren Kräuter und
wenn Du es puristisch magst, dann verwendest Du einfach nur meine Grundmasse an
Füllung. Die ist nämlich auch so ganz pur schon richtig lecker.
Ob nun zum Afternoon
Tea oder als Fingerfood auf der Party, ob zum Sektempfang oder gemeinschaftlichen
WM-Gucken, die Mini-Quiches sind wunderbar vielfältig einsetzbar und dabei aber
immer eines: richtig lecker.
Morgen geht es in die
letzte Runde des Afternoon Teas und zum Finale wird es noch einmal zuckersüß.
Ich freu mich, wenn
Du dabei bist!
Liebst,
Sabine