Dienstag, 29. Januar 2013

Die Sache mit der Schönheit...geht weiter


Die nächste Runde also, ich hab Dich gestern schon vorgewarnt, ich bin noch nicht fertig ;-).

Ich habe meinen Post von gestern noch einmal überflogen und bin mir nicht sicher, ob Du meinen teils ein wenig wirren Gedankensprüngen folgen konntest. So geht es mir häufig, wenn mich ein Thema packt, dann tanzen mir 100000 Ideen durch den Kopf, sie hüpfen durcheinander und sind nur schwer zu bändigen und vor allem in eine Form zu bringen, die auch außerhalb meines Kopfes Sinn ergibt.
Ich werde also in den nächsten Posts zum Thema immer mal wieder auf das ein oder andere eingehen, dass Du gestern lesen konntest, nur so, zur Sicherheit ;-).

Oooooh... mein Handy bimmelt immer wieder, ein lieber Leser hat den ALLERersten Kommentar auf LiebesSeelig hinterlassen. Und dann noch jemand. Und noch jemand. Ich bin ganz sprachlos und hüpfe statt dessen glücklich eine Runde durch den Raum....DANKE!!!

Puh...durchatmen...weiter denken ;-)!

Wo waren wir?
Richtig, wir hatten die ‚Bin ich schön?’-Frage mit einem eindeutigen JA beantwortet ;-). Jeder Mensch ist schön, also auch DU.
Das können wahrscheinlich auch alle sehen – nur Du selbst nicht. Glaub mir, das kenne ich, nur allzu gut.
Wir bekommen Komplimente und wiegeln ab, wir gefallen uns in einem Kleidungsstück und denken ‚Das liegt nur am Schnitt!’, wir...Du merkst, in welche Richtung das geht.
Und wie kommen wir da raus?

Zunächst einmal – werd Dir bewusst, dass Du Dich so verhältst.
Das klingt banal, ich weiß, aber genau so reflexartig, wie wir uns selbst klein reden, streiten wir eben dieses Verhalten auch ab, vor uns selbst und natürlich und zuallererst auch vor unseren Lieben.
Also...gib es zu, nur vor Dir, es braucht niemand zu erfahren ;-). 
Wichtig ist es trotzdem, für Dich. Ich kann ja nur etwas ändern in meinem Leben und an meinem Verhalten, wenn ich weiß, was ich jetzt tue, wie ich mich jetzt verhalte.
Gut?
Gut.

Schritt zwei – beschließe, das zu ändern.
Klingt wieder viel zu einfach, ja, aber es hilft. Echt. In dem Moment, in dem ich beschließe, etwas zu ändern, in diesem Augenblick übernehme ich die Verantwortung für mich. Für mein Handeln. Für meine Art, die Dinge anzugehen. Ohne die Verantwortung für mich selbst zu tragen, kann ich nichts ändern.
Ob Du Dir selbst im Spiegel in die Augen schaust und versprichst, es zu ändern, ob Du einfach kurz die Augen schließt und Dir ganz sicher bist, dass es klappen wird, ob Du sogar einen kleinen Vertrag mit Dir selbst schließt, das alles ist ganz und gar DIR überlassen. Nur...tu es. Irgend etwas. Beschließe, Deine Sicht auf Dich selbst zu ändern.

Womit wir bei der nächsten Übung wären, die mir offen gestanden sehr schwer gefallen ist, als ich sie angefangen habe.
Werde Dir bewusst, was Du über Dich selbst sagst - und ÄNDERE das.
Mir selbst war gar nicht bewusst, wie oft ich Komplimente als reine Höflichkeit abgetan habe, wie unsicher ich wurde, sobald mir jemand etwas Nettes über mein Äußeres gesagt hat. Als ich dann in mich hineingehört habe, als ich mir selber zugesehen habe, wie ich mich genau so verhalten habe, da war ich erschrocken über mich selbst. Darüber, wie schlecht ich mit Komplimenten umgehen konnte.
Da mir die Sache mit den Komplimenten als erste aufgefallen ist, habe ich genau hier angefangen.
Wann immer mir jemand ein Kompliment gemacht hat, habe ich tief Luft geholt, meine erste, ‚natürliche’ ‚ach, das ist doch nur...’-Reaktion beiseite geschoben, statt dessen gelächelt und ‚Danke.’ gesagt. Einfach nur ‚Danke’, ganz aufrichtig und ehrlich. 
Und weißt Du was? 
Niemand hat mich deswegen für arrogant oder selbstverliebt gehalten. Im Gegenteil, jeder, der Dir ein aufrichtiges Kompliment macht, wird sich freuen, wenn Du das Kompliment auch annehmen kannst.
Also...übe das, was Dir am schwersten fällt. Und egal, wie unwohl Du Dich mit einer solchen, ‚anderen’ Reaktion anfangs fühlen magst, ich verspreche Dir, dass es besser wird. Ganz allmählich, es dauert. Aber es wird besser und besser. Heute freue ich mich aufrichtig und aus vollem Herzen, wenn jemandem etwas an mir gefällt – und als schöne Nebenwirkung verteile ich selbst auch noch viel lieber als früher Komplimente.


Was an mir finde ich schön?


Wenn Deine knappe Antwort ‚Alles!’ lautet, dann fühl Dich von mir umarmt und geherzt, dann freue ich mich wie verrückt mir Dir mit.
Wenn Deine Antwort ‚Nichts!’ lautet, dann fühl Dich auch fest umarmt und gedrückt, das wird.
Wenn Deine Antwort, so wie meine auch, ‚Ein bisschen was, nämlich...’ lautet, dann fühl Dich umarmt und Willkommen im Club!

Ich denke, so sehr wir auch alle mit uns hadern, wir finden etwas Schönes an uns. Du hast ja jetzt geübt, Schönes bei anderen zu finden, da sollte es Dir bei Dir selbst doch auch gelingen ;-)!

So habe ich zumindest angefangen. Ich habe mich auf die Dinge an mir konzentriert, die ich schön finde, auf meine Augen, auf meinen Mund usw.
Dann habe ich mich wann immer ich mich unwohl oder unsicher gefühlt habe, genau auf diese schönen Dinge konzentriert.
Also, um bei der leidigen Nase zu bleiben, etwa so: „OK, die Nase ist nicht so toll, aber meine Augen lenken gut davon ab.“
Oder auch, ein Klassiker:
„ICH muss es ja nicht sehen!“
Ja, ich weiß, das klingt ein bisschen nach Trotzphase, aber es funktioniert toll. Diese Gedanken sorgen nämlich dafür, dass ich mich auf Schönes konzentriere und das sorgt dann wieder für die gute Ausstrahlung, die einfach jeden Menschen schön wirken lässt...wir hatten das.
Es sorgt aber auch dafür, dass ich mich nicht auf meine vermeintlichen Schwachstellen konzentriere. Ich stehe nicht mit hochgezogenen Schultern und hängenden Mundwinkeln in der Welt herum. DAMIT wirkt niemand spontan schön. Oder auch nur sympathisch. Oder so ;-). Du weißt, was ich meine.

Die Dinge, die wir selbst an uns nicht mögen, mögen ja meist NUR wir selbst nicht. Ich kenne NIEMANDEN, der ein Problem mit meiner Nase hätte – außer mir. Es macht also gar nichts, dass alle anderen die Nase sehen und ich nur dann, wenn ich in den Spiegel schaue (und wie viel Zeit am Tag verbringt man dort schon?). Wieso also sollte ich unsicher sein wegen etwas, das nur ICH nicht schön finde? Und das ich fast nie sehe? Das mir darüber hinaus gute Dienste erweist?
Eben.

So habe ich mir nach und nach meine kleinen Unsicherheiten, meine Komplexe, meine Ängste abgewöhnt. Abtrainiert könnte ich auch sagen.

Das ist ein langer Weg und oft echt anstrengend. Sich selbst immer wieder zu hinterfragen, seine eigenen Reaktionen zu kontrollieren und bewusst zu machen, bis die neuen Muster einem in Fleisch und Blut übergegangen sind, das dauert. Es ist oft ätzend, da will ich Dir gar nichts vormachen.
ABER...glaub mir, das ist es WERT, sowas von wert!!

Fang an, schenke Dir selbst ein Lächeln und finde Deine Schönheit!
Liebst,
Sabine