Die
nächste Runde also, ich hab Dich gestern schon vorgewarnt, ich bin noch nicht fertig ;-).
Ich
habe meinen Post von gestern noch einmal überflogen und bin mir nicht sicher,
ob Du meinen teils ein wenig wirren Gedankensprüngen folgen konntest. So geht
es mir häufig, wenn mich ein Thema packt, dann tanzen mir 100000 Ideen durch
den Kopf, sie hüpfen durcheinander und sind nur schwer zu bändigen und vor
allem in eine Form zu bringen, die auch außerhalb meines Kopfes Sinn ergibt.
Ich
werde also in den nächsten Posts zum Thema immer mal wieder auf das ein oder
andere eingehen, dass Du gestern lesen konntest, nur so, zur Sicherheit ;-).
Oooooh...
mein Handy bimmelt immer wieder, ein lieber Leser hat den ALLERersten Kommentar
auf LiebesSeelig hinterlassen. Und dann noch jemand. Und noch jemand. Ich bin ganz
sprachlos und hüpfe statt dessen glücklich eine Runde durch den Raum....DANKE!!!
Puh...durchatmen...weiter
denken ;-)!
Wo
waren wir?
Richtig,
wir hatten die ‚Bin ich schön?’-Frage mit einem eindeutigen JA beantwortet ;-).
Jeder Mensch ist schön, also auch DU.
Das
können wahrscheinlich auch alle sehen – nur Du selbst nicht. Glaub mir, das
kenne ich, nur allzu gut.
Wir
bekommen Komplimente und wiegeln ab, wir gefallen uns in einem Kleidungsstück
und denken ‚Das liegt nur am Schnitt!’, wir...Du merkst, in welche Richtung das
geht.
Und
wie kommen wir da raus?
Zunächst
einmal – werd Dir bewusst, dass Du Dich so verhältst.
Das
klingt banal, ich weiß, aber genau so reflexartig, wie wir uns selbst klein
reden, streiten wir eben dieses Verhalten auch ab, vor uns selbst und
natürlich und zuallererst auch vor unseren Lieben.
Also...gib
es zu, nur vor Dir, es braucht niemand zu erfahren ;-).
Wichtig ist es
trotzdem, für Dich. Ich kann ja nur etwas ändern in meinem Leben und an meinem
Verhalten, wenn ich weiß, was ich jetzt tue, wie ich mich jetzt verhalte.
Gut?
Gut.
Schritt
zwei – beschließe, das zu ändern.
Klingt
wieder viel zu einfach, ja, aber es hilft. Echt. In dem Moment, in dem ich
beschließe, etwas zu ändern, in diesem Augenblick übernehme ich die
Verantwortung für mich. Für mein Handeln. Für meine Art, die Dinge anzugehen.
Ohne die Verantwortung für mich selbst zu tragen, kann ich nichts ändern.
Ob
Du Dir selbst im Spiegel in die Augen schaust und versprichst, es zu ändern, ob
Du einfach kurz die Augen schließt und Dir ganz sicher bist, dass es klappen
wird, ob Du sogar einen kleinen Vertrag mit Dir selbst schließt, das alles ist
ganz und gar DIR überlassen. Nur...tu es. Irgend etwas. Beschließe, Deine Sicht
auf Dich selbst zu ändern.
Womit
wir bei der nächsten Übung wären, die mir offen gestanden sehr schwer gefallen
ist, als ich sie angefangen habe.
Werde
Dir bewusst, was Du über Dich selbst sagst - und ÄNDERE das.
Mir
selbst war gar nicht bewusst, wie oft ich Komplimente als reine Höflichkeit
abgetan habe, wie unsicher ich wurde, sobald mir jemand etwas Nettes über mein
Äußeres gesagt hat. Als ich dann in mich hineingehört habe, als ich mir selber
zugesehen habe, wie ich mich genau so verhalten habe, da war ich erschrocken
über mich selbst. Darüber, wie schlecht ich mit Komplimenten umgehen konnte.
Da
mir die Sache mit den Komplimenten als erste aufgefallen ist, habe ich genau
hier angefangen.
Wann
immer mir jemand ein Kompliment gemacht hat, habe ich tief Luft geholt, meine
erste, ‚natürliche’ ‚ach, das ist doch nur...’-Reaktion beiseite geschoben,
statt dessen gelächelt und ‚Danke.’ gesagt. Einfach nur ‚Danke’, ganz
aufrichtig und ehrlich.
Und weißt Du was?
Niemand hat mich deswegen für
arrogant oder selbstverliebt gehalten. Im Gegenteil, jeder, der Dir ein
aufrichtiges Kompliment macht, wird sich freuen, wenn Du das Kompliment auch
annehmen kannst.
Also...übe
das, was Dir am schwersten fällt. Und egal, wie unwohl Du Dich mit einer
solchen, ‚anderen’ Reaktion anfangs fühlen magst, ich verspreche Dir, dass es
besser wird. Ganz allmählich, es dauert. Aber es wird besser und besser. Heute
freue ich mich aufrichtig und aus vollem Herzen, wenn jemandem etwas an mir
gefällt – und als schöne Nebenwirkung verteile ich selbst auch noch viel lieber
als früher Komplimente.
Was
an mir finde ich schön?
Wenn
Deine knappe Antwort ‚Alles!’ lautet, dann fühl Dich von mir umarmt und
geherzt, dann freue ich mich wie verrückt mir Dir mit.
Wenn
Deine Antwort ‚Nichts!’ lautet, dann fühl Dich auch fest umarmt und gedrückt,
das wird.
Wenn
Deine Antwort, so wie meine auch, ‚Ein bisschen was, nämlich...’ lautet, dann
fühl Dich umarmt und Willkommen im Club!
Ich
denke, so sehr wir auch alle mit uns hadern, wir finden etwas Schönes an uns.
Du hast ja jetzt geübt, Schönes bei anderen zu finden, da sollte es Dir bei Dir
selbst doch auch gelingen ;-)!
So
habe ich zumindest angefangen. Ich habe mich auf die Dinge an mir konzentriert,
die ich schön finde, auf meine Augen, auf meinen Mund usw.
Dann habe ich mich wann immer ich mich unwohl oder unsicher gefühlt habe, genau auf
diese schönen Dinge konzentriert.
Also,
um bei der leidigen Nase zu bleiben, etwa so: „OK, die Nase ist nicht so toll,
aber meine Augen lenken gut davon ab.“
Oder
auch, ein Klassiker:
„ICH
muss es ja nicht sehen!“
Ja,
ich weiß, das klingt ein bisschen nach Trotzphase, aber es funktioniert toll.
Diese Gedanken sorgen nämlich dafür, dass ich mich auf Schönes konzentriere und
das sorgt dann wieder für die gute Ausstrahlung, die einfach jeden Menschen
schön wirken lässt...wir hatten das.
Es
sorgt aber auch dafür, dass ich mich nicht auf meine vermeintlichen
Schwachstellen konzentriere. Ich stehe nicht mit hochgezogenen Schultern und
hängenden Mundwinkeln in der Welt herum. DAMIT wirkt niemand spontan schön.
Oder auch nur sympathisch. Oder so ;-). Du weißt, was ich meine.
Die
Dinge, die wir selbst an uns nicht mögen, mögen ja meist NUR wir selbst nicht.
Ich kenne NIEMANDEN, der ein Problem mit meiner Nase hätte – außer mir. Es
macht also gar nichts, dass alle anderen die Nase sehen und ich nur dann, wenn
ich in den Spiegel schaue (und wie viel Zeit am Tag verbringt man dort schon?).
Wieso also sollte ich unsicher sein wegen etwas, das nur ICH nicht schön finde?
Und das ich fast nie sehe? Das mir darüber hinaus gute Dienste erweist?
Eben.
So
habe ich mir nach und nach meine kleinen Unsicherheiten, meine Komplexe, meine
Ängste abgewöhnt. Abtrainiert könnte ich auch sagen.
Das
ist ein langer Weg und oft echt anstrengend. Sich selbst immer wieder zu
hinterfragen, seine eigenen Reaktionen zu kontrollieren und bewusst zu machen,
bis die neuen Muster einem in Fleisch und Blut übergegangen sind, das dauert. Es
ist oft ätzend, da will ich Dir gar nichts vormachen.
ABER...glaub
mir, das ist es WERT, sowas von wert!!
Fang an, schenke
Dir selbst ein Lächeln und finde Deine Schönheit!
Liebst,
Sabine