...damit
könnte man, kurz gesagt, unseren gestrigen Tagesausflug nach Ulm
zusammenfassen.
Mein
Mann und ich entdecken furchtbar gern neue Städte und so hatten wir uns dieses
Mal Ulm vorgenommen – wir beide kannten die Stadt nur von kurzen ICE-Stopps und
das sollte sich ändern, zumal man selbst mit der Regionalbahn keine 2 Stunden
von München aus unterwegs ist.
Gesagt
getan und bewaffnet mit wetterfesten Schuhen und der Kameraausrüstung haben wir
uns gestern morgen auf den Weg gemacht.
Bei
schönerem Wetter als Dauerschnee hätten wir den Münster sicher schon von Weitem
sehen können, so aber blieb der höchste Kirchturm der Welt in dicken Wolken und
Hochnebel versteckt und tauchte erst aus der grauen Suppe auf, als wir schon
fast am Bahnhof waren. Sicher lag es auch an dem Winterwetter, dass die Stadt
selbst ziemlich...naja...LEER war.
Super
an Ulm ist ganz definitiv, dass alles zu Fuß erkundet werden kann, selbst bei
dem eisigen Wind gestern – und entsprechend häufigen Aufwärmpausen in Cafés –
haben wir uns die Stadt problemlos erlaufen.
Neue Architektur trifft auf Alte - sehr spannend, finde ich |
Sooo kalt.... |
Wir
haben mit dem Münster angefangen, eine wirklich wunderschöne Kirche.
Kirchen,
das sollte ich Dir vielleicht kurz erklären, besuche ich wirklich gerne, ich
mag die Architektur, die Proportionen, auch die Akustik.
Hier
ein paar Eindrücke, leider war es in dem Münster (von dem mein Mann behauptet,
es hieße ‚das Münster’; laut Duden geht beides, was so aber wohl noch
ausdiskutiert werden muss ;-) ) ziemlich dunkel. Ich war gestern Abend selbst
ganz erstaunt, wie viel die Kamera doch noch daraus gemacht hat, ist sie nicht
brav ;-)?
Nach dem Münster haben wir uns in die Altstadt vorgearbeitet und in das sogenannte Fischerviertel. Es stehen tatsächlich noch jede Menge alter Häuser (mit teilweise abenteuerlichen Schieflagen), insgesamt hatten wir aber beide das Gefühl, dass die Stadt an einigen Ecken schon SEHR herausgeputzt ist. Das ist an sich überhaupt nicht schlimm (und ich behaupte es auch von München, was mir in schönster Regelmäßigkeit böse Blicke einbringt), hat aber ein bisschen was Künstliches.
Ja, das ist wirklich SO schief...aber es steht |
Überall
in der Stadt findest Du Spatzen, sie hängen vor verschiedenen Geschäften,
stecken auf hohen Stäben und sind bunt bemalt, passend zur jeweiligen Umgebung.
Ein bisschen erinnert das an die Berliner Bären.
Wie
Ulm auf den Spatz kam? Nun, es gibt auf dem Münster eine Spatzenfigur und so
flattern die Vögelchen als Wahrzeichen durch die ganze Stadt, wirklich nett,
wie ich finde.
Hier
siehst Du in der Mitte das Original und einige bunte Nachahmer:
Nach
einem mittelmäßigen Mittagessen mit unfassbar schlechtem Kaffee (Wenn Du mal
nach Ulm kommst – meide ‚Henry’s Coffee World’! Lass Dich nicht davon täuschen,
dass sie mit ihrem selbst gerösteten Kaffee werben! Lass Dich auch nicht von
der modernen Aufmachung täuschen oder davon, dass der Laden voll ist!! Geh
einfach weiter und sei mir dankbar für den Tip ;-)!) sind wir noch durch die
Gassen rund um den Münster geschlendert (in Ulm ist der Münster wirklich das
Zentrum). Dort gibt es ein paar wirklich schnuckelige Geschäfte und Cafés.
Im
Café Alba gab es dann den 2. Kaffee (deutlich besser als Nummer 1, wenn auch
noch nicht übermäßig gut), zusammen mit einer extrem freundlichen Bedienung,
netter Atmosphäre und italienischen Köstlichkeiten. Wir waren versöhnt und
haben einen Beutel der eigens für das Café hergestellten
Mandel-Orangen-Cantuccini mitgenommen. Lecker!
Sehr gut hat mir auch die relativ große Dichte an Galerien gefallen, die es in Ulm gefühlt an jeder Ecke gibt.
Vor einer solchen Galerie, gleich neben dem Café Alba, kamen uns diese entzückenden Metallschweinchen entgegen. Ich war ja kurz versucht, eins zu adoptieren ;-)...
Völlig
durchfroren sind wir schließlich wieder zum Bahnhof zurück gelaufen (das dauert
vom Münster aus etwa 10 Minuten, wie gesagt, es ist alles sehr nah
beieinander) und sind, wenn auch leicht verspätet, am Abend wieder in München
eingetrudelt.
Vor dem Rathaus. Erinnert ein bisschen an die Schlösser in Köln...nur dass es in Ulm bloß 3 sind... |
Fazit:
Ulm ist sicher einen Ausflug wert, wenn Du Kircharchitektur und alte Gebäude
magst. Auch der Fußweg an der Donau sah sehr schön aus. Ich würde Dir
allerdings empfehlen, die Stadt im Frühling, Sommer oder Herbst zu besuchen –
irgendwann also, wenn es nicht so eisig kalt ist (der Wind pfeift richtig durch
die Stadt) und das Licht besser geeignet zum Fotografieren.
Hab
es warm!
Liebst,
Sabine