Dienstag, 11. Juni 2013

Aus dem Versuchslabor – Schokocookies ‚ohne alles’

Meine Küche gleicht momentan einem Versuchslabor.

Ich probiere unheimlich viele Zutaten aus, die es unter normalen Umständen nie in meinen Einkaufkorb geschafft hätten (Kastanienmehl?! Bitte!), ich überlege, wie ich vertraute Rezepte an die neuen Umstände –glutenfrei, lactosefrei, zuckerfrei- anpassen kann und immer häufiger traue ich mich auch, einfach ganz neue Rezepte zu entwickeln. Dann stehe ich vor der Waage und ich muss mich sehr disziplinieren, haargenau mitzuschreiben, was gerade in die Schüssel gewandert ist, damit ich das Brot, die Kekse,... noch einmal so hinbekomme – wenn mir das Ergebnis denn schmeckt.

Die gute Nachricht: Bisher habe ich noch nichts so richtig versaut.

Am Brot arbeite ich noch (es dauert immerhin eine ganze Woche, bis ich die jeweiligen Probanden aufgegessen hab ;-)), aber ich bin auf einem richtig guten Weg.
Letztes Wochenende hat dann die Gier gesiegt.
Ich hatte seit Tagen Hunger auf Schokocookies, auf den schokoladig-warmen Duft, auf dieses herrliche Mundgefühl, wenn ein Cookie außen etwas knusprig ist, aber innen...hach, innen müssen sie schlonzig sein.
Weißt Du, was ich meine?


Nun...ohne richtiges Mehl, ohne Zucker, ohne Schokolade wurde es irgendwie abenteuerlich ;-).
Eins vorweg (Du denkst es Dir sicher schon, weil es sonst diesen Post nicht gäbe ;-) ): Es ist gelungen.
YAY :-)!
Ich muss zugeben, ich bin ein bisschen stolz auf mich!

Heute Abend dann wurden die guten Stücke gleich noch einmal gebacken, ein bisschen verändert und ich bin SEHR zufrieden!
Die Cookies schmecken total schokoladig, sind mir fast schon zu süß (ich bin halt nix mehr gewohnt ;-) ) und am Tag nach dem Backen perfekt.
Das Interessante – auch bei ‚Normalessern’ kamen die süßen Teile sehr gut an.

Meine Geheimwaffe habe ich vor Wochen in München in einem Bioladen entdeckt: schwach entöltes Kakaopulver.
Normalerweise bekommst Du nur stark entölten Kakao zu kaufen, der schwach entölte schmeckt aber VIEL schokoladiger und war damit perfekt für die Kekse.

Wenn Du keine Probleme mit dem Essen hast, dann kannst Du statt den glutenfreien Mehlen auch einfach normales verwenden und natürlich auch normalen Zucker.

So, genug Vorrede – wollen wir?


Nuss-Schoko-Cookies

Für etwa 16 Cookies brauchst Du:


50g Haferflocken (bei Bedarf zertifiziert glutenfrei)
25g Reismehl, fein Vollkorn
25g Buchweizenmehl, fein Vollkorn
100g gemahlene Haselnüsse (oder Mandeln, Walnüsse,... – oder eine Mischung)
20g Kakaopulver (am besten schwach entölt)
20g Kokoschips ODER 30g gehackte Mandeln
20g Kokosblütenzucker
20g Ahornsirup
1 TL (Weinstein)Backpulver (bei Bedarf zertifiziert glutenfrei)
½ TL Vanillepulver
125g Butter/Margarine (ich hab’s gemischt)
1 EL = 30g Haselnussmus
1 Ei

Die Haferflocken werden im Zerkleinerer zu einem groben Mehl gemahlen, das dauert etwa 10 Sekunden.

Dann wird das Haferflockenschrot mit den Mehlen und allen trockenen Zutaten gut in einer Schüssel vermischt, die feuchten Zutaten kommen dazu und mit den Knethaken Deines Mixers verarbeitest Du alles zu einem festen, feuchten Teig.
Wenn er zu trocken sein sollte, kannst Du schluckweise Wasser dazugeben.

Der Teig wird dann mit einem kleinen Eßlöffel abgestochen und die Häufchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gelegt.
Drück die Häufchen mit dem Löffel etwas flach, so dass sie etwa alle die gleiche Höhe haben.
Du solltest zwischen den Cookies etwa 2 cm Abstand halten, sie gehen durch das Backpulver ein wenig auf.

Bei 180°C Ober-/Unterhitze werden die Cookies im vorgeheizten Ofen in etwa 12-15 Minuten fertig gebacken.
Sie sollten sich, wenn sie aus dem Ofen kommen, zunächst noch etwas weich anfühlen und auf keinen Fall braun werden.

Ein paar Minuten noch gedulden und dann...we’re in heaven :-)!


Wie immer bist Du vollkommen frei, alles abzuwandeln und die Zutaten auszutauschen.

Noch ein Wort zum Kokosblütenzucker:
Zunächst mal – ich vertrag ihn!
Wie schön :-)!
Dieser (unanständig teure) Zucker hat einen sehr geringen Fructoseanteil, ist dadurch recht gut verträglich. Wenn Du aber Probleme mit Fructose hast, wirst Du wohl auch mit dem Kokosblütenzucker nicht glücklich werden – ich bin mir aber sicher, dass die Kekse auch mit Reissirup funktionieren.
Das erste Mal habe ich die Cookies ausschließlich mit diesem Zucker gesüßt (40-50g), das klappt auch problemlos.


An was laborierst Du?

Liebst,

Sabine