Meine
Küche gleicht momentan einem Versuchslabor.
Ich
probiere unheimlich viele Zutaten aus, die es unter normalen Umständen nie in
meinen Einkaufkorb geschafft hätten (Kastanienmehl?! Bitte!), ich überlege, wie
ich vertraute Rezepte an die neuen Umstände –glutenfrei, lactosefrei,
zuckerfrei- anpassen kann und immer häufiger traue ich mich auch, einfach ganz
neue Rezepte zu entwickeln. Dann stehe ich vor der Waage und ich muss mich sehr
disziplinieren, haargenau mitzuschreiben, was gerade in die Schüssel gewandert
ist, damit ich das Brot, die Kekse,... noch einmal so hinbekomme – wenn mir das
Ergebnis denn schmeckt.
Die
gute Nachricht: Bisher habe ich noch nichts so richtig versaut.
Am
Brot arbeite ich noch (es dauert immerhin eine ganze Woche, bis ich die
jeweiligen Probanden aufgegessen hab ;-)), aber ich bin auf einem richtig guten
Weg.
Letztes
Wochenende hat dann die Gier gesiegt.
Ich
hatte seit Tagen Hunger auf Schokocookies, auf den schokoladig-warmen Duft, auf
dieses herrliche Mundgefühl, wenn ein Cookie außen etwas knusprig ist, aber
innen...hach, innen müssen sie schlonzig sein.
Weißt
Du, was ich meine?
Nun...ohne
richtiges Mehl, ohne Zucker, ohne Schokolade wurde es irgendwie abenteuerlich
;-).
Eins
vorweg (Du denkst es Dir sicher schon, weil es sonst diesen Post nicht
gäbe ;-) ): Es ist gelungen.
YAY :-)!
Ich
muss zugeben, ich bin ein bisschen stolz auf mich!
Heute
Abend dann wurden die guten Stücke gleich noch einmal gebacken, ein bisschen
verändert und ich bin SEHR zufrieden!
Die
Cookies schmecken total schokoladig, sind mir fast schon zu süß (ich bin
halt nix mehr gewohnt ;-) ) und am Tag nach dem Backen perfekt.
Das
Interessante – auch bei ‚Normalessern’ kamen die süßen Teile sehr gut an.
Meine
Geheimwaffe habe ich vor Wochen in München in einem Bioladen entdeckt: schwach
entöltes Kakaopulver.
Normalerweise
bekommst Du nur stark entölten Kakao zu kaufen, der schwach entölte schmeckt
aber VIEL schokoladiger und war damit perfekt für die Kekse.
Wenn
Du keine Probleme mit dem Essen hast, dann kannst Du statt den glutenfreien
Mehlen auch einfach normales verwenden und natürlich auch normalen Zucker.
So,
genug Vorrede – wollen wir?
Nuss-Schoko-Cookies
50g
Haferflocken (bei Bedarf zertifiziert glutenfrei)
25g
Reismehl, fein Vollkorn
25g
Buchweizenmehl, fein Vollkorn
100g
gemahlene Haselnüsse (oder Mandeln, Walnüsse,... – oder eine Mischung)
20g
Kakaopulver (am besten schwach entölt)
20g
Kokoschips ODER 30g gehackte Mandeln
20g
Kokosblütenzucker
20g
Ahornsirup
1
TL (Weinstein)Backpulver (bei Bedarf zertifiziert glutenfrei)
½
TL Vanillepulver
125g
Butter/Margarine (ich hab’s gemischt)
1
EL = 30g Haselnussmus
1
Ei
Die
Haferflocken werden im Zerkleinerer zu einem groben Mehl gemahlen, das dauert
etwa 10 Sekunden.
Dann
wird das Haferflockenschrot mit den Mehlen und allen trockenen Zutaten gut in
einer Schüssel vermischt, die feuchten Zutaten kommen dazu und mit den
Knethaken Deines Mixers verarbeitest Du alles zu einem festen, feuchten Teig.
Wenn
er zu trocken sein sollte, kannst Du schluckweise Wasser dazugeben.
Der
Teig wird dann mit einem kleinen Eßlöffel abgestochen und die Häufchen auf ein
mit Backpapier ausgelegtes Backblech gelegt.
Drück
die Häufchen mit dem Löffel etwas flach, so dass sie etwa alle die gleiche Höhe
haben.
Du
solltest zwischen den Cookies etwa 2 cm Abstand halten, sie gehen durch das
Backpulver ein wenig auf.
Bei
180°C Ober-/Unterhitze werden die Cookies im vorgeheizten Ofen in etwa 12-15
Minuten fertig gebacken.
Sie
sollten sich, wenn sie aus dem Ofen kommen, zunächst noch etwas weich anfühlen
und auf keinen Fall braun werden.
Ein
paar Minuten noch gedulden und dann...we’re in heaven :-)!
Wie
immer bist Du vollkommen frei, alles abzuwandeln und die Zutaten auszutauschen.
Noch
ein Wort zum Kokosblütenzucker:
Zunächst
mal – ich vertrag ihn!
Wie
schön :-)!
Dieser
(unanständig teure) Zucker hat einen sehr geringen Fructoseanteil, ist dadurch
recht gut verträglich. Wenn Du aber Probleme mit Fructose hast, wirst Du wohl
auch mit dem Kokosblütenzucker nicht glücklich werden – ich bin mir aber
sicher, dass die Kekse auch mit Reissirup funktionieren.
Das
erste Mal habe ich die Cookies ausschließlich mit diesem Zucker gesüßt
(40-50g), das klappt auch problemlos.
An
was laborierst Du?
Liebst,
Sabine