Sie schrieb darin, dass sie sich im Text
wiederfinden könne (Danke, Liebes :-)!) – und dann, ja dann kam der Satz, der es
sofort wieder in meinen Fingerspitzen kribbeln ließ:
„[...] weil ich jeden Tag an der Uni das Gefühl bekomme, die andren nehmen mich
als Geisteswissenschaftlerin gar nicht ernst [...]“.
HACH!
Ding(s),
Liebes, für Dich ganz speziell und Liebes, für Dich ebenso:
Schluss damit!
„Das
heute geht mich ja gar nichts an, ich studier nicht!“
Mag
sein, Liebes...aber denk mal nach – gibt es nicht zufällig auch bei Dir Dinge
oder (Lebens)Situationen, in denen Du Dich nicht ernst genommen fühlst?
Weil
Du ‚nur’ Hausfrau und Mutter bist?
Weil
Du ‚nur’ eine Ausbildung gemacht hast?
Weil
Du ‚nur’ die Hälfte von dem verdienst, was Dein Bruder monatlich hat?
Weil
Du ‚nur’ die 60 qm2 Wohnung hast und Dein Nachbar, genau, der Typ
mit dem interessanten Job, die 120qm2 über Dir bewohnt?
Ah,
kennst Du?
Tja,
dann – dann ist dieser Post auch genau das Richtige für DICH.
Den
vollkommen irren Spaß, den wir haben, wenn wir uns selbst runterziehen, den
habe ich Dir schon häufiger beschrieben.
Und
wie absolut nutzlos und überflüssig er ist, das weißt Du auch ;-).
Heute
geht es aber nicht darum, sondern um etwas anderes, das vielleicht auf den
allerersten Blick nicht so arg viel mit den oben beschriebenen Situationen zu
tun hat.
Es
geht um die Frage, ob DU DICH SELBST ernst nimmst.
„Wie,
ich mich? Die anderen sollen doch....“
Ja,
sollen sie.
Werden
sie.
Ich
versprech es Dir, alles ausprobiert und durchgekaut.
Aber
bevor irgend jemand Dich ernst nehmen wird, ist es an DIR, den ersten Schritt
zu tun – indem Du Dich selbst ernst nimmst.
Ja,
ich weiß, das klingt erst mal total abwegig.
Wie
soll es Dir helfen, Dich von Deinem gut verdienenden Bruder ernst genommen zu
fühlen, wenn Du Dich ernst nimmst? Der Bruder sieht das doch nicht?
Stimmt
– aber er spürt es. Er bemerkt Deine HALTUNG Dir selbst gegenüber und wird
entsprechend reagieren. Vielleicht nicht gleich (gerade bei Geschwistern kann
das ja mal dauern ;-) ), aber es wird passieren.
Du
glaubst mir nicht?
Nun,
ich selbst habe durchaus Exotisches studiert (was genau ist hier vollkommen
nebensächlich), ein ‚Orchideenfach’, wie die sehr kleinen, seltenen
Studiengänge genannt werden.
Habe
ich mich dafür verteidigen müssen?
Nein.
Natürlich
kam die obligatorische und-was-willst-du-später-mal-damit-machen-Leier – aber,
und das ist wichtig, ich bin nie auf spöttische Mundwinkel gestoßen.
Erstaunen
(dass es ein solches Fach überhaupt gibt ;-)), Neugier, Interesse- ja, ja und ja,
das kam, aber ich habe nie das Gefühl gehabt, dass mein Gegenüber mich nicht
ernst nimmt.
Und
wieso?
Weil,
Liebes, ich sehr ernsthaft über mein Studiengebiet geredet habe, weil ich
selbst es ernst genommen habe, weil jeder, der mir gegenüber saß, gemerkt hat,
dass es MIR ernst ist damit.
„Ja,
vielleicht hat das bei DIR geklappt, aber...“
Quatsch!
Das
kannst Du auch, das kann schlicht JEDER.
Nimm
Dich selbst ernst!
Probier es aus! Jetzt,
sofort!
Denn
wenn Du das tust, dann änderst Du Deine HALTUNG den Anderen gegenüber.
Du
bist selbstbewusst.
Du
bist positiv.
Deine
Schultern rutschen von vorne nach hinten und Deine Ausstrahlung von
entschuldigend zu mutig. Zu einem energischen „Hier bin ich!“.
Und
einem „Hier bin ich!“ wird nicht spöttisch oder herablassend begegnet, sondern
sehr respektvoll.
Das
ist der eine Aspekt, der passiert, wenn Du anfängst, Dich selbst und das, was
Du tust, ernst zu nehmen und zu schätzen.
Ein
anderer Aspekt ist aber mindestens genau so wichtig: Du konzentrierst Dich auf
Dich selbst.
Nein,
ich rede nicht von irgendwelchen Ego-Nummern.
Einfach
davon, dass es Dir zunehmend wichtig wird, was DU SELBST von Dir denkst und
zunehmend unwichtiger, was andere (vermeintlich) in Dir sehen.
Spaßigerweise
machen wir uns ja nicht verrückt, weil wir selbst uns nicht ernst nehmen,
sondern nur dann, wenn wir uns von anderen nicht ernst genommen fühlen.
Wenn
Du Dich darauf konzentrierst, Dich ernst zu nehmen und zu schätzen, dann hast
Du schlicht viel weniger Zeit und Energie Dir auszumalen, was die Frau da ganz
hinten in der Schlange beim Bäcker von Dir hält.
Mal
davon abgesehen, dass Dir das sowieso vollkommen egal sein kann ;-).
Der
ganze Brei an (negativen) Emotionen und Wertungen und Erwartungen, der uns
täglich entgegenschlägt, Dir wie mir, Liebes, der kann uns völlig kalt lassen.
Weil
er mit UNS überhaupt nichts zu tun hat.
Oder
was geht kannst DU für die miese Laune vom Busfahrer?
Eben.
Genau
so verhält es sich auch mit den Wertungen.
Und
sind wir mal ganz ehrlich, wir fühlen uns nicht ernst genommen, weil wir uns
von anderen abgewertet fühlen.
„Gott,
die hält mich für faul, weil ich mich nur um die Kinder und den Haushalt
kümmere und nicht arbeiten gehe!“
„Oh
je, die halten mich alle für dumm, weil sie studiert haben und ich nicht!“
„Robert
hält mich bestimmt für nen Looser, weil er das Doppelte von dem verdient, was
ich bekomme!“
Ich
denke, Du siehst, worauf ich hinauswill ;-).
Das
Verrückte dabei?
Diese
Ideen, Gedanken und Wertungen kommen letztlich aus uns selbst!
Du
hast keine Ahnung, was Dein Gegenüber wirklich denkt und das gibt Dir die
Möglichkeit, ganz hervorragend in den anderen zu projizieren, was DU SELBST
irgendwo in Deinem Inneren denkst.
(Über den fiesen ‚inneren Richter’, über das Werten, habe ich
auch schon mal geschrieben, erinnerst Du Dich? HIER zum Biespiel)
Wenn
Du also beginnst, DICH SELBST ernst zu nehmen, wenn DU SELBST von dem überzeugt
bist, was Du tust und wie Du es tust – Liebes, dann wirst Du gar nicht mehr auf
den bescheuerten Gedanken kommen, andere könnten Dich nicht ernst nehmen.
Und
wenn sie es Dir ins Gesicht sagen?
„Ach?
NUR Hausfrau?!“
„Oh,
eine Ausbildung...wie...originell!“
„Also,
wie Du das machst...mit DEM Geld würde ich nicht zurechtkommen!“
Ja,
Liebes, diese Sorte Mensch gibt es.
Ich
denke, ich brauch Dir nicht wirklich zu sagen, dass das Leute sind, die wir
getrost aus unserem Leben streichen können, nicht wahr ;-)?!
Das
sind die Leute, die andere klein machen, um sich selbst besser zu fühlen,
Kinderquatsch, den wir nicht nötig haben, negative Haltungen, mit denen wir uns
nicht umgeben müssen.
Traurige
Menschen.
Das
Interessante? Selbst diese Stimmen werden immer leiser, wenn Du Dich nur selbst
ernst nimmst, ich hab es äußerst erfolgreich ausprobiert ;-)!
Also
Liebes, worauf wartest Du....Nimmst Du Dich ernst?
Liebst,
Sabine