Liebes,
heute mag ich mit Dir über ein kleines Wort reden.
Ein
fieses kleines Wort.
Eines,
das schrecklich häufig verwendet wird, oft, ohne dass Du Dir dessen überhaupt
bewusst bist.
Das
unsere Gedanken beeinflusst und damit auch unsere Sicht auf die Welt.
Klingt
nach großer Verschwörungstheorie?
Nö,
ich erklär’s Dir auch gleich.
Erst
einmal aber...tadaaa: Das Wort!
Es
lautet schlicht: Nicht.
Wie,
‚nicht’ soll Deine Sicht auf die Welt beeinflussen?
Und
meine auch?
Hä?!
Liebes,
ich erklär Dir, wie ich darauf gekommen bin, es hat zugegeben eine Weile
gedauert...
Vor
Jahren habe ich irgendwo den hübschen wie wahren Satz gelesen „Wer nicht weiß,
wo er hinwill, darf sich nicht beschweren, wenn es ihm dort, wo er ankommt,
nicht gefällt!“.
Wie
wahr!
Ich
habe mir diesen Spruch an die Wand gehängt und er hat sich munter in meinem
Hinterkopf festgesetzt.
Dann
ist mir mit der Zeit etwas ganz Erstaunliches aufgefallen:
Wir
scheinen oft nicht zu wissen, was wir wollen.
Wir
wissen nur, was wir nicht wollen.
Denk
mal drüber nach.
Wenn
Du etwas Schönes geplant hast, denkst Du dann das, was Du möchtest, nämlich
„Hoffentlich ist heute schönes Wetter!“ oder denkst Du eher „Hoffentlich regnet
es heute nicht!“?
Ich
ahne die Antwort...
Es
ist unfassbar weit verbreitet, dieses Denken und Wünschen in den
Nicht-Kategorien, wie ich es nenne.
Wir
wissen, was wir nicht wollen.
Was
nicht eintreten soll.
Was
wir nicht zu wissen scheinen ist dagegen oft, WAS wir wollen.
Ist
das nicht verrückt?!
Als
mir damals aufgefallen war, dass ich genau so gedacht habe – „Hoffentlich ist
es nicht so voll“, „Hoffentlich sind nicht alle Parkplätze besetzt“,
„Hoffentlich verpasse ich die Bahn nicht“ – da habe ich beschlossen, das zu
ändern.
Meine
Gedanken bestimmen schließlich wesentlich mit, wie ich die Welt sehe.
Versuch’s
mal...geh durch die Stadt und denk die ganze Zeit bewusst „Lauter entzückende
Menschen hier!“ – Du wirst automatisch lächeln, eine positive Ausstrahlung
haben und tatsächlich nur entzückenden Menschen begegnen.
Die
Gegenprobe?
Nun,
Gedanken wie „Einmal mit Profis
arbeiten!“, „Können die auch reden und
gehen?!“ etc. wirken grandios gut – Du wirst einfach nur genervt sein, von den
gleichen Menschen, die mit anderer Einstellung alle ganz entzückend gewesen
wären.
Also,
wenn meine Art, die Welt zu sehen und auf die Welt zu wirken so sehr von meiner
Haltung und die wiederum von meinen Gedanken beeinflusst ist – dann sollte ich
vielleicht auf meine Gedanken aufpassen.
Dachte
ich mir so.
Und
ich hoffe, Du kannst dem noch folgen ;-).
Weiter
geht’s....
Damals
also wollte ich das ‚nicht’ aus meinen Gedanken streichen.
Ich
wollte es zumindest versuchen.
Einfach,
um zu wissen, was ich will.
Weil
es mir gefallen sollte, da, wo ich ankomme.
Liebes,
ich kürze das mal stark ab – es war schwer.
Echt
richtig schwer.
Weil
sich die negativen Wünsche –etwas soll nicht passieren – so vertraut und
gewohnt angefühlt haben.
Weil
sich auch diese verrückte Denkweise so tief eingeprägt hatte. Ich hab ja
schließlich, keine Ahnung, immer schon?
so gedacht.
Und
wie sollte ich das überhaupt machen, alles positiv formulieren? Also, im Kopf?
Aber auch in Gesprächen?
Ich
habe erschreckend oft einfach nach Worten gesucht!
„Ich
hoffe, heute ist schönes Wetter!“
„Ich
hoffe, ich bekomme einen Parkplatz!“
„Ich
hoffe, Du bleibst gesund!“
„Ich
hoffe, das geht problemlos über die Bühne!“
Recht
einfach, nicht?
Aber
eine SO große Umstellung!
Und
was hat das nun gebracht?
Gefällt
es mir da, wo ich bin?
Weiß
ich, was ich will?
Oder
nicht?
Liebes,
diese kleine Übung hatte einige Folgen.
Zum
Einen habe ich gerade zu Beginn einfach oft darüber nachgedacht, wie ich denke.
Wie ich die Welt sehe, wie meine Haltung ist.
Nachdenken
an sich ist schon gut, nachdenken über die eigene Haltung führt aber eben oft
auch zu Veränderungen.
Zu
guten Veränderungen, zumindest bei mir.
Die
Idee im Hinterkopf, zu wissen, was ich will, die finde ich sehr, sehr
hilfreich.
Weil
ich nicht nur ein Mal Pläne mache und denen dann stur folge, sondern weil ich mich
häufiger frage, was ich will.
Wo
ich hinwill, was mir wichtig ist.
Ob
es mir da gefällt, wo ich bin.
Tut
es übrigens ;-).
Dann
ist da noch eine Folge.
Diese
Denkweise, positiv und auf Dein Ziel gerichtet statt auf etwas, das Du einfach
vermeiden möchtest, die hat eine gewisse Sogwirkung. Suchtpotential könnte ich auch
sagen.
Du
kannst nämlich irgendwann gar nicht mehr anders.
Weil
es sich gut und richtig anfühlt, Dich auf das zu konzentrieren, was Du willst
und wenn es auch nur so eine scheinbar unbedeutende Kleinigkeit wie ein
Parkplatz ist.
Du
willst auch gar nicht mehr anders.
Und
Du fängst auf einmal an, auch in Gesprächen eher positiv zu formulieren.
„Das
wird nicht klappen!“, „Das kann nicht gut gehen!“ – all das wird Dir irgendwann
komisch vorkommen.
Wieso
solltest Du Dich auch darauf konzentrieren, dass etwas nicht funktioniert?!
Sinnfrei
ist das!
Und
Sinnfreies können Du und ich getrost aussortieren.
Brauch
wir nicht – oder können sehr gut frei von Sinnfreiem leben, um es mal ganz
positiv zu sagen ;-).
Weißt
Du, wo Du hinwillst?
Und gefällt es Dir da, wo Du bist?
Und gefällt es Dir da, wo Du bist?
Liebst,
Sabine