...oder
auch ganz einfach: Tarte mit Zwetschgen und Reineclauden.
Da
aber das Obst aus Frankreich mitgebracht wurde (lange Geschichte!), darf sich
die kleine Köstlichkeit, die ich heute mit Dir teilen mag, eben mit dem etwas
klangvolleren französischen Namen schmücken.
Die
wunderbare Clara hat wie jeden Monat auch im August wieder zum gemeinsamen
Backen aufgerufen HIER,
Tartes sollten es dieses Mal werden.
Perfekt
für mich, ist Tarte doch in glutenfreier Variante der mit Abstand einfachste
Kuchen.
Mürbeteig
geht nämlich problemlos ohne Gluten.
Die
Tarte, die ich Dir heute zeige, hat eine lange Geschichte.
Eigentlich
gab es sie nämlich schon zu meinem Geburtstag vor gut 2 Wochen.
Na
gut, es gab sie etwas verspätet, denn am Tag selbst waren der Lieblingsmensch,
meine Mutter und ich in Aix-en-Provence. Eine wunderschöne Stadt, die ich Dir
bald mal zeigen muss...aber ich schweife ab.
Einen
Tag verspätet wurden dann jedenfalls frische südfranzösische Zwetschgen (eben
Quetsches) gekauft und weil die Reineclauden, die daneben lagen, so lieb
geschaut haben, durften auch ein paar mitkommen.
Der
Teig war schnell zubereitet, die Tarte sollte in den ‚Ofen’ – und da wurde es
dann lustig!
Der
Ofen war nämlich eigentlich gar keiner, sondern ein kleiner Kasten, so ein
klitzekleiner mobiler Ofen halt.
Hm...die
Tarteform passte so gerade eben hinein, spannend wurde dann die Temperatureinstellung,
denn die ging von 1-10.
Nö, wieso so etwas auch in Grad Celsius angeben?!
Nö, wieso so etwas auch in Grad Celsius angeben?!
Also
hat der Lieblingsmensch im Internet gefahndet, es fand sich auch eine
Anleitung, leider stimmten Anspruch der Anleitung und Wirklichkeit des
Provisoriums nur ganz bedingt überein... Ich muss nicht verraten, dass es ein
wenig viel länger gedauert hat, bis die Tarte fertig wurde, oder ;-)?!
Lecker
war sie trotzdem gleich auf Anhieb und ein tolles Dessert, nur leider jedes
Licht zum Fotografieren weg.
Hach
ja!
Also
wurden kurz vor der Rückfahrt letzte Woche einfach noch einmal südfranzösische
Früchte gekauft, sie sind brav gute 900km mitgefahren, dann noch einmal gute
600km mit mir mit geflogen und dann endlich, endlich in meiner heimischen
Experimentierküche gelandet.
Auf
ein Neues also!
Wie
gut, dass eine kleine Nachgeburtstagsfeier anstand und ich also auf hungrige
Mitesser zählen konnte.
Dieses
Mal war genug Tageslicht für Photos vorhanden, alle, die die Tarte probiert
haben waren begeistert (inklusive zweier Kinder unter 3 Jahren) und ich hab ein
Rezept mehr, dass sicher irgendwann noch einmal nachgezaubert wird.
Wollen
wir?
Tarte
aux Quetches et aux Reine-Claudes (ohne Gluten)
Du brauchst für eine
Tarteform von 27cm Durchmesser
Teig:
80g
Hafermehl (glutenfrei, wenn nötig; frisch aus Haferflocken gemahlen)
80g
Reismehl
40g
Maisstärke
3g
Guarkernmehl (oder alternativ 2g Johannisbrotkernmehl)
1
Msp. (Weinstein)Backpulver (glutenfrei, wenn nötig)
¼
TL Vanille
40g
(Kokosblüten)Zucker
100g
kalte Butter in kleinen Stücken
1
Eigelb
3
EL Eiswasser
Füllung:
2
EL Speisestärke (glutenfrei, wenn nötig)
2
EL Mandelmehl
500g
Zwetschgen
150g
Reineclauden
½
EL (Birken)Zucker
etwa
2 EL gehackte Walnüsse
Für
das Eiswasser gibst Du einige Eiswürfel zu etwas kaltem Wasser und lässt alles
ein paar Minuten stehen.
Aus
den Zutaten wird rasch ein Mürbeteig geknetet, in die Form gegeben und kalt
gestellt. (Das ging zu schnell? Eine ausführliche Anleitung für Mürbeteig
inklusive kleinem Trick findest Du HIER).
In
der Zeit, die der Teig zum Kühlen benötigt, werden die Zwetschgen gewaschen,
entkernt und halbiert, die Reineclauden gewaschen, entsteint und geviertelt.
Stärke
und Mandelmehl werden sorgfältig miteinander vermischt, die Walnüsse gehackt.
Auf
dem gekühlten Teig wird die Stärke-Mandel-Mischung gleichmäßig verteilt.
Die
Zwetschgenhälften werden mit der Schnittfläche nach unten gleichmäßig auf den
Teig gesetzt, die so entstehenden Lücken zwischen den Zwetschgenstücken durch
die Reineclaudenviertel gefüllt.
Zum
Schluss wird alles ganz dünn mit Zucker
und den gehackten Walnüssen bestreut.
Im
auf 190°C vorgeheizten Backofen braucht Deine Tarte nun 35-40 Minuten, bis sie
goldig, duftig und gar ist.
Aus
dem Ofen nehmen, abkühlen lassen – und genießen!
So
einfach kann’s gehen, Liebes!
Wenn
Du magst, kannst Du die Tarte ganz wunderbar mit leicht geschlagener Sahne, Joghurt,
Mascarpone oder auch Vanilleeis servieren. Ich mag es dagegen ganz klassisch
und keinen Schnickschnack, der vom Geschmack der herrlichen Früchte ablenkt.
Wenn
Du die Tarte nachbastelst (und dazu rate ich Dir ja aber mal ganz unbedingt!),
achte bitte darauf, dass Du wirklich reife Früchte erwischst, denn dann wird
die Tarte süß und fruchtig, statt sauer. Das macht zwar lustig, ist aber in
dieser Stelle nicht gewollt.
Die
angegebene Teigmenge kannst Du locker für Tarteformen von 23-28cm verwenden.
Solltest Du bei kleineren Formen Teig übrig haben, lassen sich daraus ganz
einfach Kekse backen oder aber kleine Tartelettes, die sich auch prima auf
Vorrat einfrieren lassen (ich habe meist 2 ungebackene Tartelettes im Eisfach,
so dass ich bei Spontanbesuchen schnell etwas zaubern kann).
Wie
immer kannst Du einzelne Zutaten problemlos ersetzen, die Tarte funktioniert
natürlich auch mit ganz normalem Mürbeteig, allerdings würde ich Dir dann zu
braunem, oder eben Kokosblütenzucker raten, beide haben eine feine
Karamellnote, die sich prima in der Tarte macht.
Wenn
Du magst, kannst Du auch noch ein wenig Zimt unter die Zwetschgen mischen, ich
wollte das Ganze nicht zu herbstlich werden lassen und habe (noch) darauf
verzichtet.
Und
obwohl ich echt ein Zimtkindchen bin, fehlt da nix.
Die
Mischung aus Stärke und Mandelmehl bindet den austretenden Fruchtsaft und ist
daher ganz wichtig, damit Dein Tarteboden nicht durchweicht. Die Mandeln lassen
sich hier problemlos durch Haselnüsse oder auch Walnüsse ersetzen, nimm
einfach, was Du im Haus hast und was Du magst. Solltest Du gegen Nüsse
allergisch sein – etwas mehr Speisestärke allein müsste auch genug sein, ich
würde es mit etwa 3 EL versuchen.
Wie
immer gilt – mach einfach DEIN Rezept daraus!
Und
das war es auch schon wieder.
Ich
werde jetzt das allerletzte Stückchen der Tarte genießen, während im Backofen
schon die nächste Zwetschgenköstlichkeit blubbert, dazu bald mehr, und hoffe,
Du hast einen tiefenentspannten wie kuscheligen Sonntag :-)!
Was
backst Du Dir?
Liebst,
Sabine